Hallo Astrofreund und vor allem Freunde der kurzen Einzelbelichtungen,
ich musste mal wieder etwas fürs Auge machen, ... nicht immer nur diese kleine Fuzzies. Die Daten stehen im Bild, man beachte "Dobson". Steht in keinem Lehrbuch und gerade deshalb habe ich so eine diebische Freude an dem Bild.
Das Seeing war nicht sonderlich gut, deshalb habe ich immer weiter fotografiert bis ich an 2 Abenden dann zufrieden war, und schon sind 24 Stunden zusammen gekommen. Mein Himmel hat nach Bortle die Qualität 6 , nach SQM ~20mag/ , das wäre dann 5. Das ist auch der Grund, warum ich mit nur 250ms arbeiten kann. An Tiefe fehlt es leider ein wenig, ich hätte gerne die Ansätze der Sternströme gesehen, aber das liegt nicht an der Kurzbelichtungsmethode sondern an einem unglaublich dummen Fehler.
Meine Darks waren nämlich fast unbrauchbar, aber das habe ich zu spät gesehen. Dabei habe ich sie gemacht wie immer. Deckel drauf, Bild wird dunkel, und belichtet. Nur dumm, dass ich meine Gitterrohr-Verkleidung in letzter Zeit gar nicht mehr benutze. Ich habe also Streulicht vom Tubusdeckel in meinen Darks :-(. Auch, wenn sich die Strukturen dann rausmitteln, so kann ich den Hintergrund nicht mehr sonderlich hoch ziehen. (eine Neubearbeitung geht auch nicht mehr wirklich). Interessanterweise wirkt sich dieser Fehler nicht auf die Grenzgröße aus. Diese liegt in etwa gleich zum SDSS Katalog. 23-24 mag, (es gibt aber ein große Streuung in den Daten, eine GX soll 24,9 haben).
Mir ging es ja aber ohnehin hauptsächlich um die Schärfe und da bin ich ganz zufrieden. 0,7" kann ich auflösen. Selbst bei nur 1300mm hätte eine größere Brennweite nichts gebracht, ich habe die Einzelbilder daraufhin untersucht.
Die Bildbearbeitung war recht einfach. Ich habe gestreckt und geschärft (das z.T. selektiv in den Lichtern, siehe Beitrag zu Miras M108 Messier 108, lange kurzbelichtet - Bilderforum interstellare Objekte (Deepsky) - Astrotreff - Die Astronomie und Raumfahrt Community ) Ansonsten habe ich mir den "Luxus" erlaubt, (es könnte aber auch eine Art Selbsttherapie sein ;-)) nichts mehr an den Daten zu machen. keine Sterne entfernt, kein Entrauschen, kein "Sterne verkleinern" usw. Mir fiel das richtig schwer, jetzt bin ich aber zufrieden.
Die Farbtiefe ist traditionell bei mir nicht so wichtig, d.h. die schwächsten Objekte haben gar keine Farbe, hier bitte nicht drauf rumhacken das geht besser, ich weiß.
Ansonsten kann ich sagen, dass der Begriff "Datenreduzierung" hier seine volle Bedeutung entfaltet. Aufgenommen (in 8 Bit) habe ich 2 TB, das Bild jetzt: 3,5 MB
Viele Grüße,
ralf