DSLR an Teleskop (Refraktor)

  • Hallo zusammen! Ich hab mir jetzt für meinen Skywatcher 70/900 Refraktor eine Montierung mit Goto/Nachführung bestell und möchte auch eine DSLR dazu. Im Auge habe ich eine EOS 1000d - nun stellt sich aber die Frage, wie ich diese mit dem Teleskop verbinde? Reicht hierfür ein einfacher T2 Adapter oder ist es nötig, eine Verlängerung dazwischen zu setzen?

  • Hallo David,


    erstmal wäre es schon sinnvoll zu wissen welches es denn am Ende ist.

    Zweitens warum willst du da eine Kamera dran hängen, wenn schon in den Shopbeschreibungen für Astrofotgrafie = Nein steht?

    Dritten, wenn, dann ist es was für Planeten und da ist eine EOS rausgeschmissenes Geld.

    Viertens, du bekommst die EOS, sollte sie überhaut in den Fokus kommen, sehr warscheinlich nicht wirklich ausgeleuchtet.

    Fünftens, beide Teleskope werden meist auf EQ2 ohne Motorisierung verkauft, damit wirst du keine Ergebnisse erziehlen.

    (Kann ich dir 100% sagen, mit dem Quatsch habe ich auch mal gestartet.)


    Wenn du in den Fokus kommst brauchst du einen T2 auf EF Adapter und ein 1,25" auf T2 adapter (meist als Set erhältlich).

    Da ich zu keinem von beiden angaben zum Backfokus finde kann ich dir leider nicht sagen ob es passt.

    Du brauchst mindestens 55mm Backfokus, dann kommst du mit der EOs in den Fokus.

    Wenn es zu kurz ist würde es mit einer Planetenkamera (die eh sinnvoller wäre) eher gehen.

    Aber das Ding ist für Planeten eher ungeeignet, denn es wird einen ordenlichen Farbring werfen.


    Ich würde für das Teleskop keine EOS holen, das gibt nur Frust.

    Es tut mir leid, aber ich kann dir leider nicht wirklich etwas positives Antworten.


    Trotzdem viel Glück, Sven

  • Ich hab nachgeschaut, es ist die 90/900. Wie gesagt, ich hab mir eine vernünftige Goto Montierung dazu gekauft und die eq2 ersetzt. Wie meinst du, nicht ausgeleuchtet? Also die Brennweite zu groß im Vergleich zur Öffnung? Also ist deine Empfehlung quasi ein anderes Teleskop?

  • Ich hab nachgeschaut, es ist die 90/900. Wie gesagt, ich hab mir eine vernünftige Goto Montierung dazu gekauft und die eq2 ersetzt. Wie meinst du, nicht ausgeleuchtet? Also die Brennweite zu groß im Vergleich zur Öffnung? Also ist deine Empfehlung quasi ein anderes Teleskop?

    Moin David,


    ich gehe mal von dem Refraktor aus:


    Was ich mit ausgeleuchtet meine ist, dass dein Teleskop im Fokuspunkt (da wo das Bild scharf ist) nur einen Kreis mit einem gewissen Radius beleuchtet.

    Wenn du da z.B. ein Blatt papier hin hällst am Tag !!!!Achtung nicht auf die Sonne zielen ohne Sonnenfilter!!! wirst du einen hellen Kreis sehen.

    Die genannte EOS hat eine Chipgröße von 22,2x14,8mm um zu fotografieren sollte diese Fläche ausgeleuchtet sein.

    Ich meine, dein Kreis ist nicht groß genug und du bekommst nur einen kleinen Teil beleuchtet.

    Das hat zu Folge, im Foto siehst du nur einen Kreis und kein Quadratisches Bild.


    Dein Blendenwert (Brennweite geteilt durch Öffung gleich Blendenwert) von f10 ist "langsam" wie man für Astrofotografie sagt.

    Ich habe z.B. ein f4 Newton.

    Wenn ich mit meinem Teleskop belichte für insgesamt 1 Stunde müsstest du mit deinem f10 Teleskop 2,66 mal so lange belichten (also grob 2 Stundne 45 Minuten).

    Da Astroobjekte aber gerne 4-20 Stunden Belichtungszeit mögen .... den Rest kannst du dir denken.


    Ob ich ein anderes Teleskop empfehele für Astrofotografie ist leider klar mit ja zu beantworten, aber aus mehreren Gründen.



    Astrofotografie ist ein sehr kompliziertes Thema, wenn man einsteigt, denn es gibt viel zu beachten:

    - Lichtstärke vom Teleskop (Blendenwert)

    - Backfokus (wo ist der Punkt an dem eine Kamera oder ein Okular ein Scharfes Bild bekommen).

    - Abbildungsleistung (wie fein kann ich ein Objekt darstellen? Es liegt an Öffung und Pixelgröße.)

    - Himmelsausschnittsgröße (Wie größ ist die Fläche die ich mit einem Foto am Himmel abdecke? Chipgröße und Brennweite sind entscheidend.)

    - Traglast der Motnierung (Gerade für Fotografie sollte man nicht unbedingt an die Grenze der Montierung gehen, um ein wackelfreies, stabieles Bild zu bekommen.)

    - Nachführung durch die Montierung (Wie lange kann ich einzelbelichten bevor meine Sterne verziehen?)

    - Autoguiding (Ab einer gewissen Brennweite - ich sage über 500mm - ist eine Montierung Bautechnisch nicht in der lage genauer zu sein.

    Es wird mit einer zweiten Kamera, Leitrohr und Laptop/Stand-Alone-Guidingsystem Nachkorrigiert.)

    - Farbreinheit (Dein Teleskop wird Farbringe um hellere Sterne, Planeen usw machen, Bauartbedingt.)

    - ..... ich vergesse sicher noch wichtige Dinge.


    Grundsätzlich, also ganz allgemein gesprochen würde ich folgendes empfehlen.

    Langsam einsteigen, lieber erstmal mit geringerer Brennweite, Objetive oder kleine APOs.

    Dazu lieber eine überdimensionierte Montierung umd später auch dikere Teleskope nutzen zu können ohne eine neue Montierung kaufen zu müssen.

    Sehr viel lesen, lernen, zeigen lassen, über Schultern gucken,....

    Denn zu dem "Daten-erstellungs-Teil" kommt noch die Daten verarbeitung, die mindestesn auch noch 50% ausmacht am Finalen Bild...

    Und immer Stück für Stück vorgehen, denn direkt eine voll automatisiertes Setup zu holen, wird einen überfordern.

    Warum ich das sage liegt daran, es werden AUF JEDEN FALL erstmal Fehler auftreten an verschiedenen Stellen.

    Ohne viel Ahnung wird es extrem schwer heraus zu finden, an welcher Stelle der Fehler sit wenn es 1000e gibt.

    Bei Kamera, Objektiv und Montierung ist es einfacher als bei einem Spiegelteleskop mit Korrektor, gekühlte Astrocam mit Filterrad, Autoguding im Dithern, .....


    Eine sehr gute Quelle finde ich ist YouTube um sich Ahnung zu verschaffen.

    Astrophotocolone von Frank Sackenheim im Forum Frasax

    oder

    Daniel Nimmervoll im Forum Empire

    habe sehr viele ausführliche Videos, guck z.B. bei Astrofotocologne die Playlist "Anfänger Video" an.

    Wenn du lieber liest, guck mal bei astrofotografie.hohmann-edv da wird auf vielen Seiten auch sehr ausführlich erklärt, was warum wie wo....


    Mein Betser Tipp, frag jemand,d er dass schon macht, hier im Forum aber ideal auch live.


    So, ist wieder, wie immer bei mir, lang geworden...

    Ich hoffe ich konnte dir grob etwas weiter helfen, Sven




    EDIT:

    Mehr Videos gibt es hier!

  • Dein Blendenwert (Brennweite geteilt durch Öffung gleich Blendenwert) von f10 ist "langsam" wie man für Astrofotografie sagt.

    Ich habe z.B. ein f4 Newton.

    Wenn ich mit meinem Teleskop belichte für insgesamt 1 Stunde müsstest du mit deinem f10 Teleskop 2,66 mal so lange belichten (also grob 2 Stundne 45 Minuten).


    Hallo Sven


    Da muss ich kurz eine Korrektur einwerfen:


    Der Blendenwert von f10 im Vergleich zu f4 bedingt eine um den Faktor 6 längere Belichtungszeit. Genau gesagt gibt die App Photopills bei einer angenommenen Belichtungszeit von 1h bei f4 von einen Wert von rund 6h 20 Min. bei f10 an, um die gleiche Belichtung / Lichtmenge zu erhalten.


    f10 vs. f4 ist also ein riesiger Unterschied bezüglich der Lichtstärke.


    Beste Grüsse

    Filippo

  • Hallo David,


    wenn der Refraktor kein 2" Zoll OAZ hat macht eine DSLR wenig Sinn. Was man aber gut machen kann ist Mond und Planentenfotografie mit einer

    CAM, z. B. einer Zwo Asi 120 MC-S. Allerdings braucht man dann auch eine Barlow, sonst werden die Planeten zu klein bei 900 mm Brennweite.


    Deepsky würde ich aus den hier genannten Gründen auch nicht damit machen, vor allem ist das zu langsam, heißt ewig lange Belichtungszeiten


    Aber Planeten gehen. Damit kann man auch anfangen und später z. B. auf einen 6" Newton umstellen um Deepsky mit einer DSLR zu machen.


    Was ist das denn genau für eine Montierung, die du dir geholt hast?


    VG, Micha

  • Sorry, logo hoch 2,66 nicht mal... mein Fehler.

    Es sind 2,66 mehr ganze Blendenwerte.


    wenn der Refraktor kein 2" Zoll OAZ hat macht eine DSLR wenig Sinn. Was man aber gut machen kann ist Mond und Planentenfotografie mit einer

    Ich weiß nicht ob es bei Refraktoren gilt, aber an meinem billig Newton habe ich 1,25" und mit APS-C eine sehr geringe Randabschattung.

    Es liegt also nicht am 1,25" OAZ.


    Aber ich denke wichtig ist jetzt ja erstmal David zu erklären was er braucht und warum....

  • Also ich merke, dass ich mit meinem Refraktor wohl nicht glücklich werde. Ich bin aber jetzt nicht bereit, noch 600€ auszugeben, deshalb hab ich mir mal 2 billige Newtons auf eBay rausgesucht.

    Diesen

    Und diesen

    Ich nehme an, die nächste Frage wird sein, was ich fotografieren möchte. Da muss ich leider passen, da ich wie gesagt noch keine Erfahrung hab und es deshalb nicht weiß. Dennoch kann ich sagen, dass es wohl eher in Richtung Deep Sky und Nebel gehen wird als Planeten. Wie schätzt ihr die beiden Newtons ein? Meine Montierung ist eine Exos 2 Goto, das sollte wohl beide locker halten?!

  • Hallo David,


    das erste (SkyWatcher) ist ein Dobson und nicht für Astrofotografie, sondern für visuelle Nutzung gedacht.


    Das Meade würde als Einstieg funktionieren. Über die Qualität kann ich aber nichts sagen.


    CS & VG

    Stefan

    :star: Deep Sky: Sky-Watcher QUATTRO 150P | TS PHOTOLINE 106/700 f6.6 | ASKAR FRA300 Pro 60mm f/5 | Samyang 135mm F2.0 ED UMC :ringed_planet: Mond, Planeten (,Sonne): Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 150/1800 | Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 102/1300 :sun_with_face: Sonne: Lunt LS60MT Ha B1200 :camera: Kameras: ZWO ASI533MC Pro, ZWO ASI178MM, ZWO ASI178MC, ZWO ASI585MC, QHY 5III 715C :magnet: Autoguiding: Svbony SV106 | QHY 5III 178c :telescope: Montierung: iOptron CEM26 :high_voltage: Powerbank: FOX HALO 96K Power Pack :globe_showing_Europe_Africa: Webseite: https://www.junger.net/

  • Hallo zusammen,


    das erste (SkyWatcher) ist ein Dobson und nicht für Astrofotografie, sondern für visuelle Nutzung gedacht.

    nun ja, in der Anzeige steht das es "nur" ein Newton OTA ist, mit langer Prismenschiene, somit ist es möglich diesen auf eine parallaktische Montierung zu packen.

    Ein Dobson ist die Kombination aus einem Newton und einer Rockerbox.


    Grundsätzlich kann ich einen Newton, der in einer Rockerbox montiert ist, auch parallaktisch montieren. Mit passender Prismenschiene und passenden Rohrschellen.

    Grundsätzlich deshalb, weil die Aufhängung des Newton für die Rockerbox evtl. im Weg sein kann, um die Rohrschellen so zu platzieren, dass man den Newton gut ausbalancieren kann auf einer parallaktischen Montierung.


    Was soweit stimmt ist, das die Newton in der Rockerbox, also der Dobson, in der Regel visuell ausgelegt sind.

    Kleiner Fangspiegel und anders ausgelegter Okularauszug (OAZ).


    Es gibt auch Newton die fotografisch ausgelegt sind.


    P.S.

    Ich bin aber jetzt nicht bereit, noch 600€ auszugeben,

    Da Freunde Dich bitte gleich damit an, das die Astrofotografie recht Kostenintensiv ist.

    Teleskop kaufen, Kamera dran, so einfach ist es leider nicht.

    Technohell hat da schon einiges aufgeführt.

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


    | Refraktor FH 120/600 | Refraktor FH 120/1000 | Celestron C8 SC XLT 203/2000 | iOptron AZ Pro GoTo | EQ-6 R | ZWO ASI224 |

    Einmal editiert, zuletzt von mbba ()

  • […]

    nun ja, in der Anzeige steht das es "nur" ein Newton OTA ist, mit langer Prismenschiene, somit ist es möglich diesen auf eine parallaktische Montierung zu packen.

    Ein Dobson ist die Kombination aus einem Newton und einer Rockerbox.

    […]

    Gut, daher hatte ich ja zusätzlich den Link hinzugefügt, um zu wissen worum es hier geht ;)


    P.S.

    Da Freunde Dich bitte gleich damit an, das die Astrofotografie recht Kostenintensiv ist.

    Teleskop kaufen, Kamera dran, so einfach ist es leider nicht.

    Technohell hat da schon einiges aufgeführt.

    Hi David,


    der Rat ist von uns nie Böse gemeint, aber die übliche Vorstellung von 500 oder 600 Euro als Budget - da fehl immer eine „0“ am Ende, vor dem Komma - ist einfach nicht machbar, aber der Wunsch vieler. Astrofotografie erfordert einiges an Equipment und technisches Know-how, welches recht umfangreich, aber erlernbar ist.

    […]

    Ich nehme an, die nächste Frage wird sein, was ich fotografieren möchte. Da muss ich leider passen, da ich wie gesagt noch keine Erfahrung hab und es deshalb nicht weiß. Dennoch kann ich sagen, dass es wohl eher in Richtung Deep Sky und Nebel gehen wird als Planeten. Wie schätzt ihr die beiden Newtons ein? Meine Montierung ist eine Exos 2 Goto, das sollte wohl beide locker halten?!

    Die Montierung wäre schonmal ein guter Anfang. Beim Newton musst Du aber tatsächlich immer prüfen ob dieser visuell oder fotografisch ausgelegt ist. Es gibt natürlich auch welche, die beides können.


    Also wenn Du Dich in Richtung Deep Sky/Nebel bewegst, würde das auf jeden Fall mit einem Newton funktionieren.


    CS & VG

    Stefan

    :star: Deep Sky: Sky-Watcher QUATTRO 150P | TS PHOTOLINE 106/700 f6.6 | ASKAR FRA300 Pro 60mm f/5 | Samyang 135mm F2.0 ED UMC :ringed_planet: Mond, Planeten (,Sonne): Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 150/1800 | Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 102/1300 :sun_with_face: Sonne: Lunt LS60MT Ha B1200 :camera: Kameras: ZWO ASI533MC Pro, ZWO ASI178MM, ZWO ASI178MC, ZWO ASI585MC, QHY 5III 715C :magnet: Autoguiding: Svbony SV106 | QHY 5III 178c :telescope: Montierung: iOptron CEM26 :high_voltage: Powerbank: FOX HALO 96K Power Pack :globe_showing_Europe_Africa: Webseite: https://www.junger.net/

  • N'abend zusammen,


    Meine Montierung ist eine Exos 2 Goto, das sollte wohl beide locker halten?!

    Die Montierung wäre schonmal ein guter Anfang. Beim Newton musst Du aber tatsächlich immer prüfen ob dieser visuell oder fotografisch ausgelegt ist. Es gibt natürlich auch welche, die beides können.

    da ich die Exos-2 auch habe, kann ich nur sagen, dass bei der mE. bei einem 150/750-er Newton Schluss ist, zumal fotografisch.

    Von der Stabilität her bin ich nicht so überzeugt von dieser Montierung.

    Auch musst Du bei der Fotografie andere Maßstäbe ansetzen. Es greift da die Faustregel 2/3 oder 60 bis 65% der angegebenen Tragkraft.

    Bei dieser Faustregel bist Du bei der Exos-2 knapp bei 8 Kg .

    Der Flextube hat knapp 4 Kg.

    Der Mead wird wohl um die 5 bis 5,5 Kg liegen.

    Jetzt musst Du hochrechnen, was Dein anderes fotografisches Equipment wiegt und was in Zukunft noch dazu kommen kann/soll.


    Nach wie vor gilt, die Montierung ist das A&O.

    Wenn da gespart wird, kann es sehr schnell in Frust ausarten.

    Astrofotografie mit DSLR verlangt zwingend nach parallaktischer Montierung, stabiler Montierung, ein sehr gutes Guiding... ... ...


    Bevor Du jetzt in ein "billig" Angebot investierst, nach dem Motto "will ich jetzt haben, weil ich unbedingt fotografieren möchte", übe Dich erst mal in der rein visuellen Beobachtung. Lerne die Grundlagen und lies Dich unbedingt in die Astrofotografie ein.

    Astrofotografie ist die Königsklasse, aber zu erlernen.

    Es gibt Einsteiger bei denen hat es geklappt, von null auf Hundert in die Astrofotografie einzusteigen.

    Aber es gibt ebenso viele, wenn nicht mehr, bei denen das Frustpotential sie zum Abspecken oder zum kompletten Verkauf verleitet hat.

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


    | Refraktor FH 120/600 | Refraktor FH 120/1000 | Celestron C8 SC XLT 203/2000 | iOptron AZ Pro GoTo | EQ-6 R | ZWO ASI224 |

  • Guten Morgen David,


    ich versuche es mal mit einem anderen Ansatz.

    Ich selber bin ein Fan von Astrofotografie ohne sehr hohen Geldeinsatz, aber billig wird es trotzdem nicht.

    Es kommt immer darauf an, wo ist das Ziel bei den Fotos.

    Du schreibst

    Ich nehme an, die nächste Frage wird sein, was ich fotografieren möchte. Da muss ich leider passen, da ich wie gesagt noch keine Erfahrung hab und es deshalb nicht weiß.

    daher gehe ich vom einfachsten zum teuren.


    Ganz einfach, mit Handy, Handystativ und APP kann man schon Starten.

    Da ist man aber sehr Weitwinkich unterwegs und bekommt eher Nightscape - Bilder von Landschaften unter Sternen - erstellen.

    Da ist der Kostenfaktor am geringsten, denn "Deepskycamera" App ist kostenlos, beim Applepentant meine ich auch.

    Als Stativ geht ein 1,50 € Ding aus dem 1-€ Shop und ein Smartphone haben sehr sehr viele.

    Als Ergebniss kann man dann sowas bekommen.

    0


    Die nächste Stufe wäre wenn man etwas kleine Himmelsausschnitte will,

    eine DSLR/DSLM mit Objektiv auf einem feststehenden Stativ.

    Hier ist es sinnvoll nicht groß über 50mm zu gehen, da sonst die Belichtungszeiten extrem kurz werden.

    Hier kann man schon einiges an Geld investieren.

    Bilder mit diesem Setup wären vielleicht so.

    0


    Als Verbesserung wäre dann eine Fotomontierung zum Tracking der Objekte.

    Hier geht es aus sehr günstig mit dem Omegon Mini Track bei dem man erstmal keinen Strom usw braucht.

    Hier würde ich sagen 135mm (200mm) wäre die Grenze aber ich habe schon Bilder mit Minitrack und kelien APOs gesehen.

    Hier sind aber schon die etwas dickeren Fotomontierungen wie Star Adventurer oder SkyGuider Pro nehmen.

    Diese sind schon elektrisch und können auch mit Steuerungen aufgerüstet werden.

    Hier kann man dann bis vielleicht 350mm (auch wenn das sportlich wird) nutzen.

    Bilder wären dann schon etwas Deepsky artiger, aber widefields.

    (Die Bilder sind zwar mit einer Astromontierung gemacht, aber DSLR mit 18-135mm Kit Objektiv. Also vergleichbar.)

    C


    Jetzt durchbrechen wir ca. die 1000€ Grenze (wenn man es nicht schon getan hat).


    Noch weiter Aufgerüstet, bzw. teurer mit "erhöter Deepsky Ausbeute" wäre dann eine EQ-Montierung und ein kleineres APO oder Newton.

    Beide haben Vor- und Nachteile, die man sich dann im einzelnen widmen sollte, das wird hier sonst unendlich lang.

    Eine Astromontierung führt im Gegensatz zu Fotomontierungen (!Es gibt jetzt auch hier 2 Achsen Modelle, seit neustem!) auf 2 Achsen nach und haben eine höhere Traglast.

    Hier sollte man sich aber schon Gedanken machen wo geht die Reise hin und welches Budget kann ich im Hobby vergraben.

    Die Montierung ist das "Kernstück" des Setups, denn wenn die Traglast der Montierung ausreichend ist, kann man viele Teleskope und Kameras auf einer Montierung nutzen.

    Logisch nach einander, wobei es auch (Geschwichts mäßig passend) mit mehreren Teleskopen auf einer Montierung geht.

    Hier sollte man aber auch erstmal nicht mit hohen Brennweiten einsteigen, denn man benötigt sonst weiteres Equipment.

    Meine Empfehlung wären so 600mm Brennweite maximal für den Einstieg.

    Bilder hier können sich schon extrem unterscheiden, aber mal eins das schon sehr gut ist als Beispiel (das ist noch ein Zoomobjektiv!!!).

    ?q=600mm


    Jetzt gehen wird in den höheren Brennweiten Bereich, also >600mm.

    Preislich sind es dann schon im günstigsten Fall 2500€ und meist mehr bis richtig viel mehr! ;)

    Hier wird Autoguiding oder feste Montierungen mit Encodern usw. wichtig, da die Nachführung noch genauer wird.

    Die Traglast "kann nicht groß genug sein". ;) denn hier gibt es nicht mehr wirklich Grenzen nach oben.

    Ein "Einsteiger Set" mit Newton/Refraktor über 600mm, Montierung und Guiding ist meist ein "Standart" bei

    EQ5/6 oder CEM28/40, Refraktor oder Newton wie 200/800 Newton 130/910 APO, DSLR oder Astrocam, MGEN oder Laptop........

    Hier ist dann meist erstmal eine Gute Grundlage für Astrofotografie im Deepsky- und Planeten-fotogragiebereich.

    Hier sind irgendwie alles Bilder möglich, es liegt mehr an der Umgebung, dem Können usw. was einschränkt in Bildqualität und Objektart.

    Da guck dich durch Astrobin und sehe dir Bilddaten an wo mit sie gemacht wurden und wo.


    Jetzt musst du für dich erstmal einen Start auswählen, dann kann man weiter hin dir etwas raten.

    Du scheinst (und das meine ich absolut nicht wertend, finde ich verständlich) sehr wenig bis keine Ahnung zu haben.

    Zu dem ganzen Geld was man über die Zeit in das Hobby steckt, gehört dazu noch viel lernen, üben-testen-gucken-probieren, Geduld und Einsatz hinzu.

    Daher solltest du dir erstmal weitaus mehr Informationen/Ahnung anlesen/angucken bevor du in den Kauf übergehst.


    Du hast ja erstmal den Refraktor, wenn ich es richtig verstanden habe.

    Mach dich mit dem Nachthimmel vertraut.

    Nutze eine DSLR auf dem Stativ parallel dazu.

    Und in einem halben Jahr hast du schon viel mehr Ahnung wo du hin willst, ob du überhaupt interesse hast,....

    Dann wirst du auch gezielter Fragen stellen und die Antworten besser verstehen.

    Astrofotografen haben ein Rad ab. 8o Von einem Kleinen Rädchen bis zu 5 Riesen großen... :upside_down_face: :face_with_tears_of_joy: aber wir sind schon speziell.

    Auch wenn es viele Fotos und richtig extrem schöne Bilder im Netz gibt, da steckt meist nicht nur Richtig viel Belichtungszeit, ein gut abgestimmtest Setup und können hinter.

    Meist sind da viele viele Jahre an lernen, Fehlschägen, Demut, frieren und und und dazu.

    Das sieht man nicht in den Bildern, merkt man aber sobald man mit den Fotos anfängt/ etwas dabei ist.



    So, jetzt du.

    Erstmal musst DU FÜR DICH in etwa wissen wo du hinwillst mit welchem Budget und ob es mobil oder stationär werden soll.

    Danach können wir dir gezielt weiter helfen.

    So ist es wie mit der Frage nach der richtigen Jacke, aber man weiß noch nicht ob man in die Arktis oder in den Regenwald fährt....


    Ich hoffe du bist nicht erschlagen und verstehst meinen Ansatz, Sven

  • Hallo Sven,


    auch wenn´s nicht "mein" Thread ist: Danke für die tolle, stringente Zusammenstellung zum Thema Astrofotografie.


    Ich selbst befinde mich irgendwo zwischen Stufe 1 und 2 mit meiner Kompaktkamera (Sony RX100M4).

    Der Omegon MiniTrack liegt aber schon parat :)


    David:
    Wohl nicht ganz zufällig entspricht Svens Darstellung der Gliederung einschlägiger Bücher mit Titeln wie "Astrofotografie für Einsteiger und Fortgeschrittene". Das scheint also ein erprobter Weg zu sein, sich in dieses schöne Hobby einzuarbeiten, ohne unnötig Geld zu versenken.

    Mein Ansatz ist es, eine "Stufe" erst weitgehend auszureizen, weil ich nur so für mich feststellen kann, was genau mir an Equipment fehlt, um besser zu werden. Das hält mich z.B. im Moment vom Kauf einer (gebrauchten) DSLR ab. Vielleicht ist die "fehlende" Kamera bei mir ja gar nicht der limitierende Faktor? Ansonsten findet man sich schneller als gedacht nebenan im Forum Marktplatz wieder...


    Just my 2 cents.


    cs Jochen

    Meine Ausrüstung: GSO Dobson 8", Skywatcher Heritage 150p Virtuoso GTi, Canon EOS 90D, Canon EOS 200D, Sony RX 100M4

  • Hallo


    Es gibt ja die kleine im OAZ versenkbare ASI 120, die geht tief in den OAZ und hat meine ich vorn Filtergewinde da könnte man mit einer Klemmhülsenverlängerung einen 0,5 Reducer davorsetzen. Dann hast du F/5 und fü den Chip der Asi reicht der kleine OAZ.

    Plan B wäre ein 2" OAZ und ein Reducer Flatner, zB den Long Peng 0,6.

    Wenn deine Monti halwegs tauglich kann man das dann später auch als Guidingoptik nutzen und die EOS mit Objektiv daneben, oder gar mit kleinem Teleskop.

    Ja für Astrofotografie kann man immer Geld ausgeben, ein Fass ohne Boden.

    Ich würde davon ausgeben das der OAZ klaprig ist und durch einen stabilen kugelgelagerten ersetzt werden muss!


    Gruß Frank

  • @Astro-BHO

    Ja, aber das ist hier komplett unwichtig.

    Es ist von f4 zu f5,6 eine ganze stufe, also Belichtungszeit verdoppel, dann von f5,6 zu f8 wieder eine ganze....

    Worum geht es dir?

    Zu zeigen, dass du rechnen kannst oder dem Thredsteller zu helfen?

    So wie es sich liest, bringt ihm diese Info nur Verwirrung.

    Ich habe es in einem kurzen Teil erwähnt und du hängst dich daran auf, dann viel Spaß damit.

  • Mir stellt sich dennoch nun die Frage, wie man eine DSLR, z.B. eine Canon mit einem Teleskop verbindet… also man muss den Backfocus beachten, braucht einen Flattener für einen Refraktor oder einen Komakorrektor für ein Spiegelteleskop (oder nur Newton?)… aber woher kenne ich den Backfocus des Teleskops, oder hängt der von der Kamera ab? Sind Komakorrektoren für jedes Teleskop gleich (wenn der angegebene F-Wert beachtet wird) oder benötige ich zwingend einen des selben Herstellers🤔

  • mal kurz fassend antworten-

    wie man eine DSLR, z.B. eine Canon mit einem Teleskop verbindet

    Dazu ist ein Adapter Camera auf T2 nötig- https://www.teleskop-express.d…er-CANON-EOS-Kameras.html

    und ein Adapter T2 auf 2" Steckhülse am OAZ wie dieser hier oder auch T2 auf 1,25" https://www.optikshop24.de/de/…se-t-2-auf-1-25-zoll.html

    also man muss den Backfocus beachten

    ja, der Bacckfocus des Teleskops muss größer sein als das Auflagemaß der Kamera, bei DSRL liegt der Wert so je nach Hersteller um 55mm

    braucht einen Flattener für einen Refraktor oder einen Komakorrektor für ein Spiegelteleskop (oder nur Newton?)…

    Flattener sollen das Bildfeld ebnen, bei deinem f/10 wäre das nicht nötig, bei einem f/5 Refraktor aber schon. Komakorrektor für Newton bei f/6 oder f/5 noch weniger, bei f/4 angebracht

    Komakorrektoren passen an jedem Newton

    aber woher kenne ich den Backfocus des Teleskops

    Ohne Zenitspiegel mit einem einfachen Okular Typ Plössl auf ein weit entferntes Objekt scharfstellen und einfach messen, wie weit der OAZ ausgefahren ist- Bis zum Anschlag der Steckhülse des Plössl am OAZ. Kommst du nur mit Zenitspiegel in den Fokus, musst du noch den Lichtweg des ZS mit einrechnen

  • aber woher kenne ich den Backfocus des Teleskops, oder hängt der von der Kamera ab?

    Hallo David,


    Stefan hat eigentlich alles schon beantwortet.


    Nur zu dem Teil noch der Zusatz beim Kaufen des Teleskops und Backfokus,

    guck entweder unter den Technischen Daten im Shop,

    guck im Internet nach einem Datenblatt für das entsprechende Teleskop

    oder ruf beim Verkäufer an.


    Flattener sollen das Bildfeld ebnen, bei deinem f/10 wäre das nicht nötig, bei einem f/5 Refraktor aber schon. Komakorrektor für Newton bei f/6 oder f/5 noch weniger, bei f/4 angebracht

    Komakorrektoren passen an jedem Newton

    Ich weiß nicht ob es klar wird, Flattner für Refraktoren und Komakorrektor für Newton.

    Hier gibt es starke Qualitäts und Fähigkeitsunterschiede, lieber den gutbewerteten Korrekor/Flattner kaufen auch wenn er 50€ teurer ist.


    Sind Komakorrektoren für jedes Teleskop gleich (wenn der angegebene F-Wert beachtet wird) oder benötige ich zwingend einen des selben Herstellers

    Also innerhalb einer Teleskopgattung und Wertebereich sind die Korrektoren gleich.

    Ein f4 Newton 8" und ein f4 Newton 12" können den gleichen Korrektor verwenden.

    Bei Refraktoren kann es passende Flattner geben, die genau auf ein Teleskop von einem Hersteller am besten funktioieren.

    Sie können auch an sehr ähnlichen Refraktoren verwand werden, aber es muss da nicht immer Ideal sein.




    Das zusammenstellen eines kompletten Sets ist meist etwas aufwändiger,

    Die Montierung sollte das Kamera-Teleskop... System Tragen können und noch Last nach oben haben für fotografie.

    Auch die Kamera-Teleskopkombination kann in sich unterschiedliche Ergebnisse erziehlen, auf Grund von z.B. Auflösungsgenauigkeit, Bildfeld,....

    Dazu kommt je nach dem das Autoguidingsystem was auch in etwa abgestimmt sein sollte.

    Dies ganze System ohne Vorahnung sich sinnvoll zusammen zu suchen ohne genau Hilfe wird sehr schwer wenn nicht fast unmöglich.


    Ich drücke dir die Daumen, aber guck vielleicht ob die Astrovereine,-stamtische,-..... in deiner Nähe hast und das mal gucken kannst und live Infos zu erfahren.

    Viel Spaß bei dem Hobby, Sven

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