Barlow-Linse 3 x

  • Hallo ich bin Einsteiger und habe ein SkyWatcher Dobson Classic 8"-Teleskop nun möchte ich mir eine 3 x Barlowlinse kaufen für planetenbeobachtung kann mir jemand eine Empfehlung abgeben!

    Besten Dank für Eure Antworten!

  • Servus,


    und willkommen hier auf Astrotreff.


    Beim Kauf war doch ein 10mm Okular dabei, das würde dich zusammen mit einer 3x Barlow auf 360-fache Vergrößerung bringen und das ist schon sehr hoch vergrößert und nur in Nächten mit gutem Seeing wirklich nutzbar.


    Besser wäre eine Vergrößerung so um 180-fach, die kann fast immer noch gut genutzt werden und zeigt dir auch an den Planeten schon sehr viel. Dafür würde ich aber keine Barlow vorschlagen. Ein Okular mit 7mm Brennweite und einem größeren Eigengesichtsfeld als dasder Beipackokulare wäre hier erheblich sinnvoller.


    Ein günstiges wäre z.B. das Skywatcher Planetary UWA-58° 7mm, etwas teurer, dafür auch mit größeren Gesichtsfeld dieses Skywatcher Nirvana-ES UWA-82° 7 mm. Beide als Beispiel genannt, es gibt noch viele weitere Okulare in dem Brennweitenbereich.


    Gruß Stefan

  • Moin,


    hinsichtlich der Okularwahl ist die Frage, was schon da ist, wo du gerne hin willst, und natürlich auch welches Budget zur Verfügung steht.

    Ich würde, wenn es nicht nur speziell um ein "Planetenokular" geht, einen "Endausbau" planen und dann den Weg dorthin.


    Zum konkret nachgefragten Okular für Planeten:

    Nach meiner Meinung: AP nicht kleiner als 0,6mm. Eher sogar nicht unter 0,7mm.

    Bei 200mm Öffnung heißt das V < 285x. Auf jeden Fall aber aber unter 330x.


    Was praktikabel ist, hängt neben dem Teleskop maßgeblich vom Standort ab.

    Hier, im norddeutschen Flachland, ist das seeing meistens nicht so gut. Beim Planeten-gucken (jetzt schon länger her) war es oft so, dass bei 200x der Wunsch nach mehr Vergrößerung da war, bei ca. 300x dann aber die Einsicht kam, dass es nichts bringt. Eher im Gegenteil.

    Beim Mond finde ich, dass oft deutlich mehr als 200x drin sind.


    Ob das Ziel nun mit oder ohne Barlow angesteuert wird, ist Geschmackssache (imho).

    Wenn alles gut abgestimmt ist, kann man die Barlow sinnvoll mit mehreren Okularen kombinieren und ggf. etwas Geld sparen.

    Bei meinem ersten Teleskop hatte ich als Beipack zwei Plössl mit 25mm und 15mm und eine 3x Barlow.

    Das hat gut gepasst (F/7,3) und so 4 gut (recht gleichmäßig) abgestufte Brennweiten geliefert.


    Wenn Barlow, ist ggf. noch zu beachten: Bei normalen, nicht telezentrischen Barlows verlagert sich die Austrittspupille. Also der Einblick ändert sich. Bei einfachen (wie etwa Plössl), kurzbrennweitigen Okularen ist das durchaus wünschenswert. Bei langbrennweitigen, etwa einem 32mm Plössl, ist das dann schon eher wieder kontraproduktiv, weil mann die Position mit zu viel Abstand vom Okular nicht gut halten kann.


    Dazu:

    Verlagerung der Augenpupille durch eine Barlowlinse (keine Änderung bei telezentrischen Konstruktionen)

    Effect of Barlow mag. on eye relief - Eyepieces - Cloudy Nights
    Effect of Barlow mag. on eye relief - posted in Eyepieces: Hi all,Im aware that Barlow lenses can increase the eye relief of eyepieces. My question to you is…
    www.cloudynights.com

    Dort wir eine approximierte Formel genannt.


    New ER = Old ER * ( 1 - (Barlow Mag / Barlow FL) * 5)

    Beispiele:

    BarlowVergrößerungBarlow-BrennweiteFaktor
    Paracorr1,15-8501,0068
    TV-Big-Barlow2-1001,1
    APM-Düring2,7-631,2143


    Die sind alle recht lang. "Shorty"-Barlows können/werden "heftigere" Effekte haben.

    Bei grobem, völlig unwissenschaftlichen "Test" kam die Formel bei den Plössls recht gut hin. Bei komplexeren Okulardesigns ist das aber offensichtlich nicht übertragbar.


    Dein 8 Zöller ist als Dob recht wahrscheinlich F/6. Das ist relativ entspannt. Trotzdem ist der Breich bester Auflösung relativ klein.

    Hier https://telescope-optics.net/n…_off_axis_aberrations.htm kann man, ohne in Theorie und Formeln einzusteigen, ganz gut erkennen, dass die Koma-Figur bereits wenige mm (frei Auge ca 2) abseits der Achse größer als das Beugungsscheibchen wird. Der Bereich entspricht grob dem halben Sehfeld-Ø des vorgeschlagenen 7mm Okulars.


    Für nicht (automatisch und kontinuierlich) nachgeführte Newton-Teleskope finde ich daher Komakorrektoren nützlich. Mit Korrektor und einem Okular, die zusammen effektiv die gleiche Brennweite liefern, muss man seltener nachführen bzw. hat am Bidfeldrand eine bessere Abbildung. Ich finde das hilfreich, weil jedes Anfassen/Nachführen auch ein Mindestmaß an Unruhe/Gewackel mit sich bringt.


    Ich habe seit einiger Zeit eine APM-Düring Barlow mit Faktor 2,7, die komakorrigierend ausgelegt ist.

    Hier ausgiebig getestet und beschrieben: https://interferometrie.blogsp…low-komakorrigierend.html

    Benutzt wird sie hautsächlich als Wegausgleich an einem einfachen Bino-Ansatz oder einem einfachen ADC (dem ich noch nichts abgewinnen kann). Die Kombi ist so fast parfokal zu den Okularen oder dem Komakorrektor, was sehr praktisch ist. Ich bin damit zufrieden.

    (Richtige Vergleiche nur Okular, mit/ohne Komakorrektor, Komakorrektor+Barlow, komakorrigierende Barlow habe ich aber nicht angestellt.)


    CS

    Harold


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