EdgeHD oder nicht EdgeHD

  • Hallo Leute,


    zum Wiedereinstieg habe ich mir überlegt, ein SC 279/2800 EdgeHD zu erwerben. In einem Beratungsgespräch bei einem renomierten Händler wurde ich darauf hingewiesen, dass es möglicherweise ausreicht ein SC 279/2800 C11 zu kaufen. Der Preisaufschlag für das EdgeHD ist ja in der Tat nicht ganz unerheblich und der optische Unterschied, bei ausschließlich visueller Verwendung verschmerzbar. Nach anschließenden weiteren Recherchen bin ich aber immer noch unentschlossen. Daher meine Frage an die hier vertretenen Damen und Herren, die sich mit so was auskennen: SC 279/2800 oder SC 279/2800 EdgeHD?


    Vielen Dank im Vorraus.

    Gruß Wolfgang

  • Hallo Wolfgang!


    Guck mal hier: http://www.celestron-deutschla…s/241_edgehdwhitepape.pdf


    (vermutlich kennst Du den link schon, aber da sind die Unterschiede genau beschrieben)


    Ich selber besitze das "normale" C11 und bin damit absolut zufrieden. Ich benutze es allerdings nur fotografisch aber ohne Flattener/Reducer o.ä.

    Meine Ergebnisse kannst Du DIr hier anschauen (da sind auch einige Bilder mit dem APO darunter, die vom C11 haben das "C11" im Titel).


    VG, Jochen

  • Hallo Wolfgang,


    hier:


    Schmidt-Cassegrain telescope off-axis aberrations (telescope-optics.net)


    findet man, dass die Koma eines SCT in etwa dem eines f/6-Newtons entspricht, was für visuelle Zwecke völlig ausreichend ist (da würde man auch keinen Komakorrektor verwenden). Damit wäre Deine Frage beantwortet.


    Andere Frage: Ich würde für visuell generell kein SCT nehmen, aber das ist ein anderes Thema... ist diese Entscheidung schon endgültig gefallen?


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • also wenn ich so schöne Bilder wie in Nr. 2 mit dem C11 sehe, frage ich mich ein bisschen, wozu man die Edge braucht, wenn nicht zum Fotografieren

  • also wenn ich so schöne Bilder wie in Nr. 2 mit dem C11 sehe, frage ich mich ein bisschen, wozu man die Edge braucht, wenn nicht zum Fotografieren

    Bei allem Respekt zu den Bildern, aber man sieht schon deutlich, dass die Sterne zu den Ecken hin verzogen sind. Bei kleinen Galaxien in der Mitte des Bildfeldes natürlich kein Problem. Ob das jemanden stört, muss jeder für sich selbst entscheiden.


    Ich habe mich immer erfreut an dem Anblick von punktförmigen Sternen bis an den Rand, als ich noch visuell durch mein C8 EdgeHD geschaut habe. Notwendig ist es ganz bestimmt nicht. Kommt dann wohl eher darauf an, in wie fern der Aufpreis verschmerzbar ist oder nicht.

  • Bei allem Respekt zu den Bildern, aber man sieht schon deutlich, dass die Sterne zu den Ecken hin verzogen sind. Bei kleinen Galaxien in der Mitte des Bildfeldes natürlich kein Problem. Ob das jemanden stört, muss jeder für sich selbst entscheiden.

    Dazu kommt noch, dass ich die Ränder der Bilder in der Regel etwas beschnitten habe (mal mehr, mal weniger - je nach dem, was es zu kaschieren galt! :saint: ).

    Soll heissen: man sieht evt. gar nicht das komplette Ausmass der Verzerrung.

    Mich persönlich stört das jetzt nicht so, ich bin aber auch nicht so der "Hineinzoomer". Ich könnte mir sogar vorstellen, dass das visuell noch weniger stört - das kann ich aber als "nicht Visueller" schlecht beurteilen. Ich würde es mit meiner Brille vermutlich gar nicht mitbekommen... ;)


    Viele Grüße, Jochen

  • Hallo Jochen,


    wie oben geschrieben - sollte einem Newton mit f/6 entsprechen. Da verwendet normalerweise visuell niemand einen Komakorrektor, zumal das Auge im Gegensatz zur Kamera die Bildfeldwölbung wegakkommodieren kann.


    Herzliche Grüße


    Holger

  • Dazu kommt noch, dass ich die Ränder der Bilder in der Regel etwas beschnitten habe (mal mehr, mal weniger - je nach dem, was es zu kaschieren galt! :saint: ).

    Soll heissen: man sieht evt. gar nicht das komplette Ausmass der Verzerrung.

    Mich persönlich stört das jetzt nicht so, ich bin aber auch nicht so der "Hineinzoomer". Ich könnte mir sogar vorstellen, dass das visuell noch weniger stört - das kann ich aber als "nicht Visueller" schlecht beurteilen. Ich würde es mit meiner Brille vermutlich gar nicht mitbekommen... ;)


    Viele Grüße, Jochen

    Das war mir schon klar. Ich glaub die meisten Bilder sind am Rand beschnitten, schon allein, weil die meisten eckig sind, die Teleskope aber rund abbilden. Aber, wenn solche Bilder ohne Edge möglich sind und das Gerät nur visuell verwendet werden soll, dann ist für mich eben der Sinn vom Edge fragwürdig. Irgendwelchen Nachteile haben die zusätzlichen 4? Linsen bestimmt auch, oder?

  • Hi quilty,


    wie gesagt - für mich ist das "normale" absolut ausreichend. Und - wie Holger schreibt - für visuell vermutlich erst recht.


    Viele Grüße, Jochen

  • Einen Aspekt pro Edge HD hätte ich noch: Das Ding hat zwei Lüftungslöcher mit Sieb. Theoretisch kann man da einen Lüfter dranbasteln.

    Jeder, der einen Schmidt oder Maksutov- Cassegrain hat kennt das Problem mit dem Tubusseeing. Es liese sich mit derLüftung komplett beseitigen.

    Wie gesagt müsste man basteln, da (so viel ich weiß) Celestron hier keine fertigen Lösungen anbietet.

    Felix

    .

  • Hallo Holger,


    hier:


    Schmidt-Cassegrain telescope off-axis aberrations (telescope-optics.net)


    findet man, dass die Koma eines SCT in etwa dem eines f/6-Newtons entspricht, was für visuelle Zwecke völlig ausreichend ist (da würde man auch keinen Komakorrektor verwenden). Damit wäre Deine Frage beantwortet.

    VORSICHT!

    Die Aussage mit den F6 bezüglich des Newton bezieht sich auf den gleichen Achsabstand.

    Das ist bei Foto bei gegebener Sensorgröße von Interesse aber nicht visuell.

    Visuell ist der gleiche Feldwinkel interessant und da werden dort F4,7 angegeben.

    Wobei sich Beides, die F6 für den gleichen Achsabstand als auch die F4,7 für den gleichen Feldwinkel auf den Wellenfrontfehler beziehen.

    Bezieht man sich auf die Größe des Spots also der Komafigur sieht es für das SCT noch viel schlechter aus.

    Das SCT zeigt also eine wesentlich größere Komafigur als ein Newton mit F6 bei gleichem Achsabstand bzw. ein Newton mit F4,7 bei gleichem Feldwinkel.

    Da das Beugungsscheibchen bei F10 im Längenmaß entsprechend größer als bei F4,7 bzw. F6 ist ergibt sich hier trotz des wesentlich größerem Spot beim SCT der gleiche Wellenfrontfehler.


    Die F4,7 bzw. F6 beziehen sich aber auf ein SCT als F2/10 System.

    Speziell das SCT9 ist ein F2,5/10 System und zeigt daher etwas weniger Koma.


    Grüße Gerd

  • Hallo Wolfgang,


    wie gerade geschrieben ist speziell das SCT9 ein F2,5/10 System und zeigt daher etwas weniger Koma als die sonst üblichen F2/10 Systeme. Das SCT9 ist hier also eine Ausnahme und daher muss man speziell hierfür die Sache auch etwas anders bewerten.


    Ob bei rein visueller Nutzung die Koma im Feld ein Problem ist hängt neben deren Ausmaß auch sehr vom scheinbarem Gesichtsfeld (SGF) des Okulares ab.

    Nutzt du zb. nur Plössl mit 50° SGF ist die Koma eines SCT kein Problem.

    Nutzt du Ethos mit 100° SGF ist die Koma am Feldrand doppelt so groß und das kann am gewöhnlichem SCT schon störend werden.


    Ich Persönlich würde als Planetenbeobachter der vor allem auf der Achse eine gute Abbildung möchte sowieso in jedem Fall das klassische SCT9 bevorzugen.

    Die zusätzliche Optik im Blendrohr des EdgeHD korrigiert zwar das Feld, bringt aber auf der Achse keinen Vorteil sondern im Gegenteil sie ist eine zusätzliche Fehlerquelle welche auch die Abbildung auf der Achse verschlechtern kann.

    Die perfekteste Zusatzoptik ist halt die die man gar nicht erst benötigt.


    Grüße Gerd

  • VORSICHT!

    Die Aussage mit den F6 bezüglich des Newton bezieht sich auf den gleichen Achsabstand.

    Das ist bei Foto bei gegebener Sensorgröße von Interesse aber nicht visuell.

    Visuell ist der gleiche Feldwinkel interessant und da werden dort F4,7 angegeben.

    Hallo Gerd,


    danke für die Ergänzung/Korrektur. F/4.7 ist so an der Schmerzgrenze bezüglich Koma. Hmmm.


    Aber ich würde ja eh kein SCT nehmen als erstes/einziges Teleskop... kommt natürlich auf Beobachtungssituation und -vorlieben an.


    Herzliche Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

    Einmal editiert, zuletzt von Cleo ()

  • Das mit dem f/2,5 für den HS des C 91/4 hab ich mal in CN behauptet. Da kam viel Post, und man hat sich hinterher auf irgendwas zwischen f/2,2 und f/2,4 geeinigt. Dennoch kann das 9 1/4 ne positive Ausnahme sein. Manche sagen, das beste SCT überhaupt. hängt aber wohl auch vom Einzelfall ab.

    Ich jedenfalls hätte das 9 1/4 lieber ohne Edge.

    Das Meade 2080 zeigt in den 66° 15 und 20 mm Okularen schon Koma, die etwas weh tut, zum Beispiel am Mond. Das soll aber auch besonders viel Koma haben. Die ACF sind da deutlich besser, wenn auch nicht ganz komafrei. Aber damit könnte ich mich total arrangieren. Würde ich mal durchgucken, ein 8" oder 10" ACF, ich war etwas beeindruckt , vielleicht auch nur im Vergleich zum 2080.

  • Hallo Holger,


    Aber ich würde ja eh kein SCT nehmen als erstes/einziges Teleskop...

    na ja es gibt durchaus etliche Punkte die für ein SCT sprechen.

    Es ist nun mal sehr kompakt und damit gut händelbar und daher kann man hier auch einfacher größere Öffnungen handhaben die zb. als Newton nicht mehr so einfach zu Händeln sind wenn man etwas abseits vom Dobson möchte.

    Ein 11“ Newton auf deutscher Montierung ist mobil praktisch nicht mehr zu machen.

    Ein C11 schon.

    Auch auf dem Balkon macht sich ein SCT mit Einblick von hinten deutlich besser als ein Newton mit seitlichem Einblick vorn.

    Gerade der Einblick von hinten ist in Verbindung mit der kompakten Bauweise eines SCT generell bequemer da er so nur wenig zwischen Zenit und Horizont Beobachtung variiert.

    Ein SCT bietet große Flexibilität beim Backfokus die insbesondere beim Bino sehr angenehm ist.

    Das Okularfreundliche F10 System bei dem auch recht preisgünstige Okulare noch eine gute Abbildung liefern.

    Gerade bei den Okularen kann man hier durchaus viel Geld sparen und so den Mehrpreis für das SCT gegenüber einem Newton kompensieren.

    Und mit Bino macht sich dieser Vorteil dann ja sogar doppelt so stark bemerkbar.

    Am SCT mit F10 kommt man durchaus auch mit vergleichsweise günstigen Erfle aus die am schnellen Newton nicht zu gebrauchen wären.


    Grüße Gerd

  • Hallo Gerd,


    völlig klar, bin einverstanden mit Deinen Argumenten. Man sollte nur auch die Nachteile eines SCT und die Vor- und Nachteile anderer Teleskoptypen kennen und eine bewusste Entscheidung treffen - darauf bezog sich meine Frage von ganz oben. Die Entscheidung kann dann gern bei jedem anders ausfallen.


    Herzliche Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Das mit dem f/2,5 für den HS des C 91/4 hab ich mal in CN behauptet. Da kam viel Post, und man hat sich hinterher auf irgendwas zwischen f/2,2 und f/2,4 geeinigt. Dennoch kann das 9 1/4 ne positive Ausnahme sein. Manche sagen, das beste SCT überhaupt. hängt aber wohl auch vom Einzelfall ab.

    In jedem Fall hat das SCT9 ein entspannterres Design als die üblichen SCT und ist damit prinzipiell unproblematischer.

    Es ist weniger empfindlich bezüglich Dejustage, es zeigt weniger Koma, es hat weniger Bildfeldwölbung als ein vergleichbares mit F2 HS.


    Das Meade 2080 zeigt in den 66° 15 und 20 mm Okularen schon Koma, die etwas weh tut, zum Beispiel am Mond.

    Am Mond ist Koma unmöglich direkt zu erkennen.

    Vielleicht verwechselst du Koma mit Verzeichnung denn Verzeichnung ist am Mond hervorragend zu erkennen aber die kommt vom Okular und nicht vom SCT.


    Die ACF sind da deutlich besser, wenn auch nicht ganz komafrei. Aber damit könnte ich mich total arrangieren.

    Das ACF zeigt absolut keine Koma , es heißt ja nicht ohne Grund ACF = Advanced Coma Free.

    Und free heißt frei und nicht gemindert.

    Auch hier verwechselst du Koma offensichtlich mit anderen Fehlern.

    Das ACF ist zwar vollständig Koma frei aber es zeigt noch Asti und Bildfeldwölbung.


    Grüße Gerd

  • Von Gerd:

    "Am Mond ist Koma unmöglich direkt zu erkennen."

    So? dann kann ich wohl mehr als du. Hab ich gesagt, dass ich sie direkt erkenne? Koma ist der Hauptfehler beim 2080, und wenn der Mond außerhalb vom inneren Drittel flau wird, ist das in erster Linie der Koma zuzuschreiben. Auch wenn der Mond da nicht wie ein Komet aussieht. Und am Mond nervt sie mich mehr als bei Sternhaufen.

    Keine Verzeichnung und auch nicht vom Okular.


    Wie auch immer, die ACF sind sichtbar besser und für mich überraschend gut.


    Ja englisch kann ich auch. Advanced coma free heißt für mich nicht: absolutely coma free. Und was heißt denn wohl coma free? ACF heißt also: weniger Koma oder verbesserte Komafreiheit, obwohl das sprachlich etwas heikel ist, aber sowas sind wir ja gewöhnt. Komafrei heißt komafrei, advanced coma free ist eindeutig eine Relativierung, sprachlich, optisch wahrscheinlich auch. Ich würde meine Geräte, wären sie wirklich komafrei, auch so bewerben.


    Gruß

    Stephan

  • Koma ist der Hauptfehler beim 2080, und wenn der Mond außerhalb vom inneren Drittel flau wird, ist das in erster Linie der Koma zuzuschreiben. Auch wenn der Mond da nicht wie ein Komet aussieht.

    Zum einen hat auch das Okular auf die Abbildung im Feld Einfluss und zum anderen kann auch die Bildfeldwölbung beim SCT nicht ganz vernachlässigt werden.

    Das heißt mit einem anderen Okular kann die Sache am gleichen SCT durchaus anders aussehen.

    Man sollte daher schon genauer wissen was der Grunde für eine etwaige flaue Abbildung am Feldrand des SCT ist und das kann man am Mond nicht beurteilen.

    Das man wenn man einfach mal einen bestimmten Fehler wie Koma als Ursache unterstellt ohne diesen wirklich als solchen identifizieren zu können auch ganz schnell auf dem Holzweg geraten kann hast du ja selber im Falle des ACF auch gleich noch sehr schön gezeigt.


    Da unterstellt du einer eindeutig komafreien Optik allein anhand der Abbildung des Mondes an der man unmöglich erkennen kann welcher Fehler wirklich vorliegt einfach mal Koma und liegst damit natürlich vollkommen daneben.

    Falscher geht es hier ja gar nicht denn ausgerechnet die Koma die du unterstellst ist der einzige Fehler der hier vollständig korrigiert ist.


    Ja englisch kann ich auch. Advanced coma free heißt für mich nicht: absolutely coma free. Und was heißt denn wohl coma free? ACF heißt also: weniger Koma oder verbesserte Komafreiheit, obwohl das sprachlich etwas heikel ist, aber sowas sind wir ja gewöhnt. Komafrei heißt komafrei, advanced coma free ist eindeutig eine Relativierung, sprachlich, optisch wahrscheinlich auch.

    Man merkt das du von Optik nicht viel verstehst und das Englische scheinst du auch gerade so zu übersetzen wie es dir passt.

    Advanced heißt fortschrittlich und das ist keinesfalls eine Relativierung von Coma Free sondern weist darauf hin das diese Koma freie Optik eine Weiterentwicklung der bisherigen SCTs also fortschrittlicher ist.

    Wenn man sich schon die Mühe einer Asphäre beim SP der ACF macht dann macht man das selbstverständlich so das die Koma vollständig korrigiert wird.

    Alles andere würde keinerlei Sinn ergeben.


    Ich würde meine Geräte, wären sie wirklich komafrei, auch so bewerben.

    Zum einen bewerben sie sie die ACF ja schon im Namen ausdrücklich mit Koma frei.

    Zum anderen tun sie das ausdrücklich auch im Werbetext und die Spots mit denen das ACF beworben wird und welche die vollständige Korrektur der Koma eindeutig beweisen machen das auch noch mal deutlich.

    Wer Spots lesen kann sollte das sofort erkennen.


    Meade Instruments Europe - Meade Advanced Coma Free Optiken


    An den Spots mit dem Vergleich klassisches SCT und ACF sollte selbst der Laie erkennen das das ACF deutlich besser ist.

    Wundern muss man sich also nicht darüber.

    Allerdings ist bei diesem Vergleich die Bildfeldwölbung nicht berücksichtigt.

    Das sollte man hier nicht vergessen.


    Grüße Gerd

  • Nö. Advanced coma free ist eine Relativierung von coma free. Sonst hieße es coma free.


    "Da unterstellt du einer eindeutig komafreien Optik allein anhand der Abbildung des Mondes an der man unmöglich erkennen kann welcher Fehler wirklich vorliegt einfach mal Koma und liegst damit natürlich vollkommen daneben."

    Auch falsch. Ich weiß nicht wo du das hernimmst.


    Man merkt zuallererst, dass du deine unerträgliche Klugscheißerei nicht lassen kannst.

  • Servus Gerd und Stephan,


    bleibt doch bitte beide etwas gelassener ;-).


    Ich zitiere mal aus der von Gerd verlinkten Werbeseite von Meade:


    Zitat

    The Meade ACF-optical system has a great advantage when compared to conventional optics: it doesn´t have coma.


    Meade schrieb/schreibt also selber, dass ihre ACF-Optiken keine Koma hätten. Das steht mehrfach in dem Werbetext, wo die beiden Typen verglichen werden. Auf der anderen Seite würde ich den Terminus "advanced coma free" durchaus auch als Abschwächung von komafrei lesen, da ja gerne für Werbung Schlagworte verwendet werden, die dann durch die Hintertüre abgeschwächt werden, um sich nicht angreifbar oder verklagbar zu machen. Wären sie wirklich völlig komafrei, könnte man sie ja auch als CF-Serie verkaufen.


    Darüber aber zu streiten, ist doch völlig unnötig. Es ist vor allem völlig unnötig, sich gegenseitig zu beschimpfen (egal, wer angefangen hat). Wir sind alle Sternfreunde/Sternfreundinnen und teilen doch ein tolles und spannende Hobby. Da sollte man sich doch nicht wegen rein semantischer Kleinigkeiten streiten. Ob nun völlg komafrei, wie Meade behauptet, oder nur fast komafrei...

    Wie auch immer, die ACF sind sichtbar besser und für mich überraschend gut.

    Eben. ;) Wo also ist das Problem?


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Christoph,


    Auf der anderen Seite würde ich den Terminus "advanced coma free" durchaus auch als Abschwächung von komafrei lesen, da ja gerne für Werbung Schlagworte verwendet werden, die dann durch die Hintertüre abgeschwächt werden, um sich nicht angreifbar oder verklagbar zu machen. Wären sie wirklich völlig komafrei, könnte man sie ja auch als CF-Serie verkaufen.

    die verschiedenen Bauarten eines SCT und deren Eigenschaften sind seit langem bekannt und werden so auch in der Fachliteratur beschrieben.

    Das ACF verfügt über einen sphärischen HS und einen asphärischen Sekundärspiegel.

    Das ist jetzt auch keine spezielle Erfindung von Meade.

    Mead waren nur die ersten die so etwas in Serie produziert haben.

    Der Fachmann weiß das bei einem solchen System die Koma vollständig korrigiert ist.

    Das ist das besondere Merkmal so eines Systems und genauso ist es auch in der Fachliteratur beschrieben.


    Ich habe auch selber schon so ein System gerechnet und kenne es und seine Eigenschaften daher genau.

    Die Koma ist hier vollständig korrigiert.

    Alles andere würde keinen Sinn ergeben.

    Wer es immer noch nicht glaubt braucht sich nur die Spots zum ACF ansehen, siehe Link oben.

    Da gibt es im Feld nicht das geringste Anzeichen von Koma.

    Der wellenoptische Spot für das ACF zeigt im Feld ein absolut symmetrisches Asti Kreuz wie es im Buche steht.

    Das ist Astigmatismus in reist Form ohne jeglichen Komaanteil.


    Meade behauptet also nicht nur das die ACF Koma frei sind sondern sie beweisen es auch zweifelsfrei.

    Es ist damit ein Fakt das die ACF keinerlei Koma haben und den muss man halt zur Kenntnis nehmen.

    Ob es einem nun passt oder nicht.

    Da hilft es auch nichts in die Bezeichnung irgendeine Relativierung rein zu interpretieren.


    Eben. ;) Wo also ist das Problem?

    Das Problem ist die Behauptung.


    Das Meade 2080 zeigt in den 66° 15 und 20 mm Okularen schon Koma, die etwas weh tut, zum Beispiel am Mond. Das soll aber auch besonders viel Koma haben. Die ACF sind da deutlich besser, wenn auch nicht ganz komafrei.

    Und der Umstand das diese Behauptung aufgrund der Abbildung des Mondes anhand der man die Art des Fehlers unmöglich erkennen kann gemacht wird.

    Das ist so als wenn Jemand feststellt das das Wasser in seiner Tasse warm ist und dann behauptet er könne allein anhand dieser Feststellung eindeutig sagen ob dieses Wasser auf dem Gasherd oder mit dem Elektrokocher erwärmt wurde.


    Grüße Gerd

  • Genau. Wär eigentlich einfach

    Ich bin bei dem allergisch. Nichts kann er stehenlassen, muss immer was verbessern. Dabei unterstellt er mir, ich könnte solche Aussagen nicht treffen und fühlt sich dann berufen, alles richtig zu stellen. Das ist für mich unerträglich arrogant. "Koma kann am Mond nicht direkt erkannt werden" Was soll das? Die Koma nervt am Mond, und nichts Anderes hab ich gesagt. Und selbst dieses Gefühl gönnt er mir nicht.. Auch die Unterstellung, ich würde die geringe Koma des ACF am Mond erkennen, hat er sich selbst ausgedacht, um dann wieder alles besser zu wissen.


    So, und wie weit die ACF komafrei sind, da will ich mich nicht festlegen. Sprachlich jedoch ist die Sache klar. Komafrei heißt komafrei. Warum nennen die es nicht so? Verbesserte, erhöhte wie auch immer (fortgeschrittene gibt es im Deutschen nicht) Komafreiheit ist ne Relativierung, und bei solchen an sich überflüssigen Adverben stellt sich zurecht Misstrauen ein.

    Es gibt fortgeschrittene geistige Degeneration nicht aber fortgeschrittene Komafreiheit. Dass ich Englisch kann ist mir so rausgerutscht, auch meinte ich das nur relativ zu Gerd2.

    Wenn du eine Verordnung liest, wo steht "es gilt...."., dann gilt es. Wenn da steht: "Grundsätzlich gilt..."., sucht der Jurist sofort die Ausnahmen. Das sind diese Relativierungen.


    Und die Bemerkung:

    Was soll das, wenn nicht mich als mich als ahnungslosen Laien hinzustellen? Hab ich mich gewundert? Hab ich mich gebrüstet mit der Erkenntnis, die ACF haben weniger Koma? Das ist diese unerträgliche Arroganz.


    Und jetzt hoffe ich, ist wieder gut.


    Gruß

    Stephan

  • So und das ist jetzt ne Frage für Gerd2, der alles besser weiß:

    Ich hab mal gelesen, das Meade 2080 soll besonders viel Koma haben. Geht das? Sind nicht alle normalen f/10er mit f/2 HS da alle gleich? Gibt es da überhaupt so einen Spielraum bei sphärischen Spiegeln, unterschiedlich stark Koma zu erzeugen?

    Gruß

    Stephan

  • Komafrei heißt komafrei. Warum nennen die es nicht so? Verbesserte, erhöhte wie auch immer (fortgeschrittene gibt es im Deutschen nicht) Komafreiheit ist ne Relativierung, und bei solchen an sich überflüssigen Adverben stellt sich zurecht Misstrauen ein.

    Man sollte schon erkennen können worauf sich eine Aussage bezieht.

    Die Bezeichnung ACF hat man ja dem Teleskop gegeben und nicht der Feldkorrektur.

    Das Advanced bezieht sich also auf das Teleskop und dieses Teleskop ist eine Verbesserung der bisherigen SCTs, es also fortschrittlicher.

    Die Verbesserung zeichnet sich durch die Koma Freiheit aus.


    Hab ich mich gewundert?

    Nun du warst überrascht.


    Wie auch immer, die ACF sind sichtbar besser und für mich überraschend gut.

    Hättest das also nicht erwartet.

    Ich bin hingegen nicht überrascht wenn ein Teleskop das ausdrücklich als Verbessert und Koma Frei beworben wird dann auch besser ist.

    Vor allem wenn man schon weiß das gerade die Koma die hier nun vollständig korrigiert ist bei Teleskopen ohne Verbesserung das Hauptproblem darstellt.


    So und das ist jetzt ne Frage für Gerd2, der alles besser weiß:

    Ich hab mal gelesen, das Meade 2080 soll besonders viel Koma haben. Geht das? Sind nicht alle normalen f/10er mit f/2 HS da alle gleich? Gibt es da überhaupt so einen Spielraum bei sphärischen Spiegeln, unterschiedlich stark Koma zu erzeugen?

    Ja das ist möglich.

    Das Ausmaß der Koma eines SCT ist stark vom Abstand der Schmidtplatte zum HS abhängig.

    Liegt die Schmidtplatte näher am HS vergrößert das die Koma.

    Befindet sich die Schmidtplatte im Krümmungsmittelpunkt des HS ( doppelte Brennweite ) ist die Koma auch bei sphärischen Spiegeln vollständig korrigiert.


    Grüße Gerd

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