Quellen für indigene/antike/historische Sternbilder

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Sternbild – Wikipedia

de.wikipedia.org

Den wichtigsten Schritt zu den heutigen Sternbildern lieferte Bayer mit seiner Uranometria (1603). Diesen Atlas gibt es im Buchhandel als Reproduktions-Druckausgabe vom Kunstschätze-Verlag u.a. bei Astrohändlern.

Noch älter ist der "Atlas Farnese" (~150 n. Chr.), eine Skulptur vom Titanen Atlas, welcher das Himmelsgewölbe trägt. Abgebildet auf der Himmelskugel sind die antiken Sternbilder (aber nicht die Sterne).

siehe https://en.wikipedia.org/wiki/Farnese_Atlas

Bayer war der erste, der Sternkarten mit dem heute bekannten Koordinatensystem versah und das Gros der Sternbilder entspricht seitdem seiner Einteilung, vor allem auf der Nordhalbkugel. Die Südhalbkugel ist ein Thema für sich, da tat sich etwas mehr.

Positionsangaben nach Höhen- und Breitengrad nutzte schon Ptolemäus. Das waren aber mehr Tabellenwerke. Auch gab es kaum ernsthafte Versuche einer Kartenprojektion (Kugel auf Ebene) vor dem 15. Jahrhundert. So wie heute Staumeldungen im Navi wichtiger sind als die genaue Karte, so waren früher Routenbeschreibungen, Strömungen im Meer usw. wichtiger als geografische Ortsbestimmungen.

Die Unterteilung des Nachthimmels in Sternbilder war regional früher höchst unterschiedlich, gerade weil man keine Karten anfertigte, die das vereinheitlichten. Sie wurden in der Antike halt nur "beschrieben". Vor der Erfindung des Kupfer- bzw. Holzstichs (Vorstufe zum Buchdruck) wäre es auch schwierig gewesen, Karten zu duplizieren. Die kann man schlecht händisch abschreiben. Technisch hätte man mit einer Nadel Sternpositionen in Kopie stechen können. Das zumindest wäre mein Ansatz gewesen.

Just my two cents und etwas überspitzt: Ohne künstliches Licht war die bildhafte Beschreibung wichtiger als ein Kartenwerk, das man nachts draußen eh nicht lesen konnte und Kartenwerke viel zu wertvoll für einen Einsatz im Freien gewesen wäre.

Rekonstruieren kann man insbesondere Erzählungen über Konjunktionen von Sternen und Planeten (Wandelsternen), so dass man recht gut über die Tierkreis-Sternbilder Bescheid wissen sollte, die entlang der Ekliptik liegen. Aber auch hier bin ich überfragt, wie viele Fundstellen es dazu gibt. Dito über Aufgangs-, Untergangszeiten und Meridiandurchgängen wichtiger (heller) Sterne mittels Quadranten. Früher war es halt genau umgekehrt: Man nahm an, dass es ein Fixstern war und maß damit die Zeit bzw. das Datum im tropischen Jahr. Tabellen waren wichtiger als Kartenwerke.

Hallo Sven,

die Sache ist natürlich die, daß daß das sehr schnell sehr umfangreich wird, denn es gibt/gab halt unzählige Kulturen auf der Erde, die vollkommen andere Sternbildtraditionen haben/hatten als das, was heute die offiziell anerkannten Sternbilder sind. Sternbilder müssen auch nicht unbedingt aus Sternen bestehen, deshalb die Formulierung der Wettbewerbsausschreibung, die auch soetwas wie Dunkelwolken enthält. Das bekannteste Beispiel in dieser Richtung ist der "Emu in the Sky", den die indigenen Völker Australiens durch die Milchstraße legen.

Ein paar Einblicke gibt es hier:

Viele Grüße

Caro

Hallo Sven

Die Inkas kannten schon das Kreuz des Südens mit den 3 Ebenen,

Ist jetzt aber schwer ein Foto davon zu machen.

Aber du hast auch in Europa Kulturen (Name fällt mir nicht ein, Jesiden?) welche nichts schriftlich aufgeschrieben haben und alles nur mündlich an die nächst Generation übertragen haben, das wäre mal wirklich interessant.

Gruß Frank

Stellarium bietet die Möglichkeit, andere Sternbildkulturen einzublenden.

Wenn du tiefer in die Materie einsteigst, wird das rasch sehr deprimierend, was wir schon alles vergessen habe.

Unter

und

findest du einen zweiteiligen Vortrag von mir zum Thema.

Das ist ein sehr umfangreiches Gebiet – einen Einstieg bietet http://www.ianridpath.com/startales/contents.html, aber die meisten Infos sind in Büchern versteckt.

Beste Grüße,

Alex

Servus beinand,

mir fällt dazu direkt dieser Link ein: http://www.aboriginalastronomy.com.au/

Der Himmelsemu, von dem ich immer nur das Hinterteil prominent sehe (er streckt es uns Norhalbkuglern ja regelrecht entgegen), kommt da natürlich auch nicht zu kurz. Ist zwar nichts für Sven, der ja den Nordhimmel meint, aber vielleicht für andere Mitleser interessant. Ich finde es gut, dass es mittlerweile Forschungsgeöder dafür in Australien gibt.

Kirsten Banks, die in sozialen Medien und auf TikTok, YouTube etc. sehr aktiv ist, hat ja selber indigenen Hintergrund: http://www.aboriginalastronomy.com.au/people/kirsten-banks/ (über ihre Aktivitäten kam ich auf die Website).

Liebe Grüße,

Christoph