Prolog
Dieser Beitrag beschaeftigt sich mit einer grossen Rolldachhuette, die mindestens vier Saeulen beherbergen kann. Diese Sternwarte wurde von 2018 bis 2019 erbaut.
Zuvor hatte ich diese Huette gebaut:
Prolog und Tiefbau:
Ich zog im Jahr 2004 in ein eigenes Haus mit dunklem Garten in einem nordostenglischen Dorf. Dort modifizierte ich einen kleinen Holzschuppen zur Klappdachhuette (Fehlschlag, nie eingesetzt) und ich erwarb eine quadratische, niedrige Schiebedachhuette fuer Newtons, die ich aufarbeitete:
astrotreff.de/forum/index.php?thread/266272/
Aus verschiedenen Gruenden liess ich das Filetstueck, von dem aus eine Strassenlaterne hinterm Haus verschwand, fuer einen Schutzbau frei, der meine…
Aber nun stand ein Umzug an. Das Haus im gleichen Dorf hat einen langen Garten (45 Meter), der im Sueden an ein Feld grenzt. Dieses ist eine Pufferzone, 250m lang, zu einem Steinbruch. Der Horizont ist nur durch ein paar Baeume in 250m Entfernung und ein leicht ansteigendes Feld begrenzt. Im Vergleich zum mathematischen Horizont verliere ich nur ein paar Grad. Es gibt aber auch durch diese leichte Bodenneigung keine direkt sichtbaren Lichtquellen in Suedrichtung.
Opfer mussten gebracht werden! Waehrend meine kleine und altersschwache 2.4m-Schiebedachhuette umziehen konnte, musste die groesse Sternwarte im alten Haus bleiben, wo sie das Dasein eines Gartenschuppens fristet.
Da der neue Standort groesser, aber auch exponierter ist, war mein Anforderungsprofil dieses hier:
- Sternwarte mit 4m x 5.6m maximiert fuer einen neun Meter breiten Garten. Das Schiebedach musste deshalb in zwei Teilen realisiert werden, die aufeinander abfahren koennen.
- Der Kran der alten Sternwarte sollte uebernommen werden.
- Die Sternwarte sollte im Sueden den Blick bis zum Horizont ermoeglichen, zumindest fuer Refraktoren und Cassegrains auf entsprechend hohen Saeulen.
- Die Bauweise muss, da groesser als 15 Quadratmeter, wegen der Bauvorschriften im County Durham aus nicht brennbarem Material erfolgen.
Ich entschied mich fuer eine gemauerte Sternwarte mit Metalldach. Hier eine Skizze, wie das alles aussehen sollte:
Vier bis fuenf Saeulen sollten da rein. Die fuenf Kringel oben links deuten das an.
Und hier gehts auch schon los. Die Behelfssternwarte mit 2.4m Seitenlaenge ist im Hintergrund zu sehen. Die Dachbahn kommt der neuen Sternwarte bedenklich nahe, aber die inzwischen sehr marode Sternwarte war sowieso schon angezaehlt und sollte nach Fertigstellung des neuen Observatoriums weichen.
Nach dem Entfernen des Grases wurde gebuddelt. 60 cm tief sollte es sein. Der Abraum wurde in der Mitte der spaeteren Huette aufgehaeuft. Die Idee war hierbei, spaeter einen erhoehten Boden zu haben, um besser ueber die Suedwand blicken zu koennen.
Natuerlich musste auch Material herangeschafft werden.
Als Steine hatte ich Hohlsteine aus Beton gefunden. 20cm x 20 cm x 44cm, jeder ca. 20kg schwer. Das Ansinnen, die Sternwarte aus roten Klinkern zu machen, habe ich nach Berechnung der Kosten sehr schnell aufgegeben. Die Seitenwaende sind aus etwas duenneren Steinen, 20cm x 14cm x 44cm. Im Nachhinein haette ich diesen Stein geringerer Wandstaerke ueberall einsetzen koennen. Auch lernte ich, dass es im Gegensatz zu Lego keine halben Steine gibt. Die haut man sich selber zurecht. Da waren nun die Steine im Vorgarten, und ich verbrachte ein Wochenende, um immer sechs von ihnen per Schubkarre 60m weit an die Baustelle zu verfrachten.
Doch zunaechst brauchte ich das Fundament. Um sicherzustellen, dass dieses spaeter gerade ist, habe ich entlang des Umfanges Pfloecke in den Boden gerammt. Durch eine Verbindungslatte und eine Wasserwaage stellte ich sicher, dass diese alle die gleiche Hoehe hatten. Der Beton ist eine ziemlich zaehe Pampe, die nicht unbedingt von selbst horizontal wird.
Dann kam wieder meine Aldi-Mischmaschine zum Einsatz, die bereits fuer die grosse Holzsternwarte im Jahr 2010 nuetzlich war.
Und immer wieder drei Schueppen Sand, zwei Schueppen Kies und eine Schueppe Zement. Das Fundament durfte dann erstmal einen Monat ruhen.
Fortsetzung folgt.