Die Probefahrt, das Rollout des neuen 16" Nachtgrabbs auf dem Bollerwagen

  • Werte Sternenguckers,

    heute nachmittag, war ich das erste Mal mit Ihm Gassi.

    Der Test des Bollerwagens vom neuen 16" Dobson "Nachtgrabb.

    Zuerst Alles rein in mein Auto!

    Vor einem solchen Vorhaben ist es sinnvoll die Maße des Gepäckraums zu kennen. Passt Alles rein wie angemessen :evil1:

    Im Garten angekommen kommt Alles raus auf die Wiese.


    Der Rahmen des Wägelchen ist ein im Ebay erworbener Fahrradanhänger.

    Dieser wurde in der Mitte auseinandergesägt, dann längere Rohrstücke (weiss) über vorhandene gezogen und somit der Rahmen um 15 cm , passend für den 16" Dob verbreitert.

    Aus dem Fundus meiner kleinen Kellerwerkstatt wurden für einen neuen Boden 2 Sperrholzplatten zugeschnitten und aufgeschraubt.


    Für die Aufnahme der Deichsel wurde ein Leiterrahmen aus Holz unter dem Rohrrahmen befestigt.

    Das schafft zusätzliche Stabilität ,schützt auch die Radaufnahmen vor Beschädigung

    und mein Auto vor dem Verschraddeln mit scharfkantigen Anbauten.


    Ich habe eine Weile gesucht um ein Modell mit Schnellspannern für die Radbefestigung zu finden.

    Dadurch können die Räder. in Sekundenschnelle aufgesteckt und gespannt werden,

    Es empfiehlt sich einige Teile aus dem Fachhandel zu holen, weil die Qualität an mancher Stelle ungenügend ist.

    So wurden die Schnellspanner und Fahrradschläuche mit Blitzventilen beim Fahradhändeler aus der Nachbarschaft geholt.

    Ein abgeänderter ( mit schmalerem Ausleger ) Füssener Astrostuhl wird als Deichsel zweckentfremdet.

    So ist die Sitzgelegenheit mit dabei und es lässt sich viel entspannter Spachteln.

    Mit einem Spanngurt wird der Astrostuhl gegen den Leiterrahmen verspannt- Fertig ist der Wagen für den Transport von einem Stapel Mutiplexholz und einer wohlgeformten Glasscheibe.

    Edit: hier ein bisschen Schäps verspannt. Habe ich erst jetzt gesehen, zu gross war die Freude. ^^

    Es hat trotzdem gut funktioniert und spricht für die Ausführung.

    Der Wagen wird mit dem Dobson beladen. Basis, Rocker und Spiegelbox mit Höhenrädern werden ineinander gestellt.

    Das Futteral mit dem Spiegel wird in den Raum zwischen Rockerbox und Spiegelbox geschoben.

    Mit dem Okularkoffer wird die Kiste mit dem wertvollen Spiegel gesichert und nebenan hat die Tasche mit den Gitterohren einen Platz gefunden.

    Die Testfahrt ging eine Runde um den Block, ca 500m und etwa 30 Höhenmeter runter und wieder rauf.

    Durch gute Balance der ca 50 Kilo Last ist kein zusätzliches Stützrad erforderlich.

    Bergab vor dem Wagen gehen um ggfs Bremsen, Bergan dahinter.

    Brust gegen die Deichsel, mit der Querstrebe der Höhenräder kann gelenkt und geschoben werden.

    Die Probefahrt ist somit erfolgreich bestanden.


    Wozu das Alles?

    Um in dunkle und ungestörte Ecken zu kommen, zu denen der Zugang mit einem PKW verwehrt ist.


    Grün bekleidete Menschen, die des Nächtens den Himmelsbeobachter nerven können, finden keinen Grund zum Reklamieren.

    Von wegen " Zufahrt nur für Land und Forstwirtschaft"


    Ich kann auch ohne mein Auto zu benutzen den Dobson von zu Hause aus in 15 Minuten zum einem Schnellspechtelplatz in der Pampa schieben. Das hat auch was!


    Nach erfolgreicher Probefahrt habe ich den Dobson dann erstmals im Freien aufgebaut.

    Weil nun die maximale Anzahl der Dateianhänge reicht ist, geht es dazu in der ersten Antwort weiter. 8)


    Grüssle vom Gerd , der heute begeistert um den Bollerwagen tanzte.

  • Nun gehts weiter mit dem Ausladen und dem erstmaligen Aufbau des Dobsons in freier Natur.


    Nach Einsetzen der Spiegelbox in den Rocker wird der Spiegel eingebaut.

    Nach dem der Schutzdeckel des Spiegels eingelegt ist, werden die Stangenpaare eingesteckt.

    Hut aufsetzen, arretieren und die Schnellverschlüsse an Hut und in der Spiegelbox verspannen. Geht ratzfaz.

    Nach Montage des Sekundärspiegels eine grobe Ausrichtung.

    Eine genaue Justage habe ich am Tage erspart.

    Dauer der Aufbauzeit mit Optik einsetzen und Vorjustage gemütlich in etwa 5 Minuten.

    Der Dobson bleibt in tiefer Position mit und ohne Okular im Auszug stabil stehen.

    Das funktioniert auch mit Binoansatz und Siebert Glaswegkorrektor.

    So habe ich mir es vorgestellt.

    Ein stabiler und schnell aufbaubarer Dobson der Zuladung verträgt.


    Im Hintergrund wurde der Füssener Astrostuhl wieder seinem ursprünglichen Zweck zugeführt.


    Das Wägelchen sorgt während dem Teleskopbetrieb durch Aufnahme des Okularkoffers

    und Ablagemöglichkeit für den Sternatlantas für ein klein wenig Komfort im Outback.


    Über den ersten Einsatz gibt es wieder einen Bericht.


    Liebe Grüsse von Gerd

  • Hallo Gerd,


    da würde ich sagen, ein gelungener und vorzeitiger Osterspaziergang. Das Honiggelb des Nachtgrabb harmoniert gut mit dem Grün auf den Pfaden des Weinbergs und den bunten Blumen im Revier. :)


    Schöne Grüsse Dir, frohe Ostern und viel Freude beim nächtlichen Beobachen.


    Gerhard

  • Zum Glück habe ich eine Spiegelabdeckung , dann wird der Spiegel dabei nicht verkackt. :D

  • Hallo Gerd,

    Das sind schöne Detaillösungen und so ein Wägelchen schwebt mir auch manchmal vor, aber eher um nicht alles kompliziert ins Auto verladen müssen sondern für die 2km aufs Feld.

    Berichte mal, wie es im Dunklen funktioniert.

    CS Bernd

  • Hallo Bernd,

    auch die ganze Fuhre ins Auto laden ist nicht kompliziert.

    Darauf habe ich bei der Konzeption meines Projekts sehr geachtet.

    Egal was, es ist ohne Werkzeug innerhalb von 5 Minuten verladen, entladen, oder aufgebaut und jusitiert.

    Das schwerste Teil wiegt keine 15 Kilogramm.

    Dazu die Option auch ohne mein Auto mit dem16" easy schnell mal raus auf den Acker zu können: Ein Träumchen! :love:

    Ich schicke Euch einen Bericht von der nächsten Exkursion.


    Liebe Grüsse von Gerd

  • Hallo Gerd



    Sehr gute Idee und super umgesetzt.

    Das Nachtgrapp Logo gefällt besonders gut.

    Wiedererkennungswert: sehr sehr hoch

    Falls Du mit diesem Teleskop mir mal über den Weg läufts, erkenne ich Dich sofort. ;)



    Vielen Dank fürs ausführlich zeigen vom Umbau, bis zur Erprobung. :thumbup: :thumbup: :thumbup:



    Viele Grüße

  • Servus Gerd!

    Deinen Nachtausflug hab ich schon gelesen, aber diesen Beitrag hab ich bis jetzt übersehen.

    Ich kenn dich schon eine Weile, aber das Du im 1.Leben mal Schreiner oder sowas warst wusste ich nicht. :/ ;)

    Als Schwabe ist man von Haus aus meist praktisch und ressourcenfreundlich unterwegs. Das zeigt sich sehr deutlich am Nachtgrabb-Bollerwagen.

    Deine Fähigkeiten kommen hier voll zum Vorschein und ich bin nicht nur von Deiner Planung / Umsetzung und Ausführung begeistert, sondern auch von Deinem feinem schwäbischen Humor, den ich all die Jahre nicht so wahrgenommen habe.

    Sorry Gerd, ...dass mir das bisher entgangen ist.

    Sehr amüsant geschrieben und mit Mundart garniert, einfach wunderbar zu lesen. Besonders beim , "Stapel Multiplex und wohlgeformte Glasscheibe" habe ich schmunzeln müssen. ^^

    Die Bebilderung ist vorbildlich zum Text ausgeführt, da bleibt kein Wunsch mehr offen. Zur Farbgebung und Namensgebung kann ich nur gratulieren. Einfach passend!


    Fazit, das Gefährt ist nachhaltig, durchdacht und eröffnet in dieser Öffnungsklasse neue Möglichkeiten. Mein Beoplatz ist per Pedes zu weit weg, aber zum Nachmachen ist Dein Bollerwagen definitiv für manch Einen eine Opption die in die jetztige Zeit genau passt.

    Vom erfahrenen ATM-ler hätte ich auch nichts Anderes erwartet :!:

    Fragen zum Sucher hätte ich noch. Welche Öffnung hat der und kommst Du gut mit der optischen Ausrichtung zum Dob klar?

    Danke Gerd für´s Zeigen und Erklären.


    Grüße aus dem Allgäu vom bayrischen Schwabe,

    Roland :) :)

  • Hallo Roland,

    auffinden tu ich ausschließlich mit dem Telrad Finder.


    Mit dem Sucher suchst Du nur, mit dem Finder findest Du was. :D

    (Das habe ich 1986 beim 2.ITT auf der Gerlitze gelernt.)


    Der kleine Refraktor am Hut ist ein 60/240, hat 8 x Vergrösserung

    und ein Gesichtsfeld von 10,5° mit dem 2" 30mm Widescan III Okular. Das ist nebenan die Superweitwinkel-Spechtel-Einrichtung zum Entzoomen des eingestellten Himmelareals.

    Dazu hab ich die Option Nebelflter zu verwenden.

    Die Ausrichtung ist zum Dob verschieden, das stört mich nicht in der Art wie ich den "Sucher" als Option benutze.

    Nordamerika, Cirrus, Californianebel, Barnards Loop, kleine Milchstrassenwolke etc. sind die Objekte für den Kleinen. :)

    Die Einblickhöhe neben dem Telrad ist für mich ergonomisch.


    LG von Gerd

  • Hallo Gerd,


    da hast Du eine sehr clevere Transportlösung entwickelt! Fast kein extra Gewicht, was nicht auch zum Beobachten genutzt würde, gefällt mir :thumbup:


    Ich habe sowas in der Art auch, allerdings gegen schnödes Geld selbst gekauft und nicht selbst gebaut :D Ist eine sehr feine Sache und die nutze ich ab und an gerne. Allerdings unterschätzt man schnell mal das Gewicht, welches sich selbst bei nicht so großem Teleskop schnell zusammenläppert. Meine Kombi auf den Fotos unten mit dem 120er APM Bino im grünen Trolley wiegt komplett auch schon fast 50 kg 8| Da merkt man jedes Prozent Steigung sofort und selbst im Winter wird einem nach 500 m bergauf mollig warm :)





    Viel Spaß weiterhin mit dem mobilen Nachtgrabb!

    Wünscht Andreas

  • Hallo Christian,


    habe mich bei der Conny im Fichtenheim für ein paar Tage ITT angemeldet.

    Wir sehen uns dort :)


    Hallo Andreas,


    Dein Wägelchen sieht auch gut aus!

    Ich habe nicht Alles selbst gebaut.

    Das Gefährt , ein ehemaliger Fahrradanhänger, wurde für mein Teleskop passend gemacht.

    Ein Unterbringungsproblem mit Füssener Astrostuhls konnte durch die Idee eines Umbaus und Nutzung als Deichsel gelöst werden.

    Ich muss da aber noch nachbessern, die Verbindung zwischen

    der "Deichsel" und dem Chassis ist mir während der Fahrt noch etwas zu labil.


    Viele Grüsse von Gerd 8)

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