Hallo liebe Großbino-Beobachter,
wenn Ihr wie ich eure Binos nicht nur im unteren Vergrößerungsbereich nutzt, sondern auch an der oberen Grenze Mond, Planeten, Kugelsternhaufen oder Doppelsterne beobachten wollt, gibt es mit den verbreiteten Gabelmontierungen ein erhebliches Stabilitätsproblem. Nicht erst die 150er stellen da sehr hohe Anforderungen. Schon mein 120er machte oberhalb von 100x keinen Spaß mehr auf der Gabel. Das war der Grund für den Bau meiner Omega-Montierung:
Damit sind 188x komfortabel möglich, allerdings immer noch mit einem leichten Restzittern beim Fokussieren. Warum das so ist, war mir lange nicht klar. Bis mir mein Freund Sepp, dem ich eine ähnliche Omega gebaut hatte, seine Lösung des Problems vorstellte. Er hatte erkannt, dass der eigentlich sehr massive senkrechte Träger des Binos die Ursache der Schwingungen ist. Wenn man zusätzlich zwei Klötzer unter die beiden Binotuben klemmt, werden diese wirksam gedämpft. Von einer Holzlösung wollte ich aus ästhetischen Gründen nichts wissen. Deshalb habe ich mir zwei Klötzer aus POM zurecht gemacht:
Sie sind oben mit Veloursfolie beklebt, und die Aussparungen haben ein paar Grad Gefälle. Dadurch kann man sie auf dem Querträger von außen unter die Binotuben schieben, wo sie dank der Keilwirkung eine leichte Spannung aufbauen:
Damit ist das Bino jetzt so stabil montiert, dass ich es selbt noch bei 188x ohne jedes Zittern auf den Punkt fokussieren kann. In Verbindung mit der Leichtgängigkeit der Montierung („Nasen-Nachführung“) ist nun ein absolut entspanntes, schönes Beobachten möglich, bei dem die Technik weitgehend in den Hintergrund tritt.
Im Prinzip ist diese Stabilisierung auch bei Gabelmontierungen anwendbar. Allerdings dürfte es bei ihnen noch weitere Schwingungsursachen geben.
CS, Jörg