Vergleich guiding - nicht guiding ... guiding mit StarAid?

  • Hallo zusammen,


    als Anfänger bin ich noch etwas unsicher, was autoguiding eigentlich bringt. Eure Erfahrungen insbesondere was Vergleiche ohne und mit guiding anbelangt würden mich sehr interessieren.


    Derzeit belichte ich Einzelbilder - Nachführung mit der Skywatcher HEQ5 - ohne autoguiding bis zu 60" und habe noch runde Sterne. Aber die runden Sterne sind ja vermutlich nicht das einzige Kriterium.


    Frage: Würde autoguiding die Qualität einer 60" Serie erkennbar verbessern? Mir ist klar, dass der eigentliche Nutzen des autoguiding bei langen Belichtungszeiten >> 60" liegt.


    Hat jemand Erfahrung mit der StarAid Revolution?


    StarAid Revolution Standalone Autoguiding – Revision B


    StarAid überwacht automatisch die Luftunruhe und die Responsivität der Montierung

    Hohe Qualität – steigert die Bildqualität um bis zu 30% durch schnelleres und Multi-Star-Guiding


    Marketing liest sich immer gut - aber diese Aussagen haben mich zu obiger Frage gebracht, mit dem Hintergedanken an >> 60". :)


    Viele Grüße

    Günter

  • Hallo Günter,

    guiding ist bei Belichtungen >60" sek fast schon Pflicht. Es sei denn, du hast eine super eingenordete Montierung mit minimalem Schneckenfehler.

    Ich kenne jetzt dein Setup nicht, abgesehen davon, dass du eine heq5 dein Eigen nennst.

    Ich tippe mal, dass du dazu die SynScan Handsteuerbox hast. Damit wäre es möglich, die Montierung über Laptop mittels Ascom und Phd2 zu steuern/ guiden. Das wäre fürs Kennenlernen von guiding erstmal die kostenneutrale Variante, weil beides Freeware ist.

    Hat nur den kleinen Nachteil, dass du halt noch einen Laptop mitschleppst. PHD2 bietet dir auch die Möglichkeit des Multiguidings.

    Ich arbeite seit Jahren damit und bin echt zufrieden.

    Gruß und CS Guido

  • Hallo Günter,


    ich glaube du rechnest dem Autoguiding zuviel zu.

    Es geht "nur" darum, dass die Montierung genau auf dem Punkt nachführt, mit dem man gestartet hat.

    Aber die runden Sterne sind ja vermutlich nicht das einzige Kriterium.

    Doch, im Prinzip nur die Sternform hinsichtlich Verzug durch Bewegung im Bild.

    Ich lese es so als ob du hoffst Seeing aus zu gleichen, das kannst du vergessen. Das geht nur in die Hose.

    Man belichtet mit der Guiding Cam extra so, dass seeing nicht berücksichtigt wird (1,5-2 sec).


    Es kommt ja auch auf die Abbildungsleistung der Teleskop-Kamera-Kombination an und die Brennweite.

    mit niedrigen Brennweiten (bis 400mm) würde ich sagen kann man lange genug Belichten ohne Autoguiding.

    Wenn wir aber 800mm und mehr haben wird es ohne Autoguding zu kurz für die Einzelbelichtung.


    Hat jemand Erfahrung mit der StarAid Revolution?


    StarAid Revolution Standalone Autoguiding – Revision B

    Die Erfahrung wird wohl keiner haben, wenn es sich um ein Gerät handelt, was noch nicht auf dem Markt ist und erst im Vorbestellbereich ist.

    Mein Problem was ich mit diesem Stand-alone-Guidingcam sehe ist die Kompatibilität mir den verschiedenen Kameras.

    Für Dithering muss ja die Kamera vom System gesteuert werden.

    Bei knapp 900€ würde ich eher den MGEN nehmen, der ist schon seit langem getestet und verbessert worden.

    Dazu, bei der komplettkombination, Cam+stand-alone hat für mich den Nachteil, ich kann die Kamera nicht wechseln, wenn ich eine "bessere" möchte.

    usw...


    "Kaufe nie das erste Schwebeauto." * Bart Simpson ;)


    Du kannst auch Autoguiding mit Decodern ersetzen.

    Es geht einzig und alleine um den Ausgleich an Schneckenfehler, Ausrichtungsfehler,.... um 1A auf den Stern nachzuführen.


    Dann viel Spaß, Sven


    Wenn du noch fragen hast, frag.

  • Hallo Guido, ja, ich habe die SynScan Handsteuerung. Danke für den Tipp Phd2, muss ich mir ansehen.


    Hallo Sven, danke für die Aufklärung, da hatte ich wohl zu hohe Erwartungen. An den StarAid habe ich noch nicht ernsthaft gedacht, finde aber die Bedienungsfreundlichkeit - Einschalten und guiding automatisch und ohne Tablet - schon erstaunlich. Ist denn MGEN damit vergleichbar? Möglichst einfache Bedienung spielt für mich (genauer in meinem vorgerückten Alter) eine große Rolle.

    Autoguiding mit Decodern höre ich zum ersten mal. Könntest Du dazu ein bisschen ausführen?


    Mir ist noch nicht wirklich klar, was mir lange Belichtungszeiten bringen würden. Ich stelle nur fest, dass dies bei tollen Bildern, seien es hier im Forum gezeigte oder bei Astrobin ... fast immer der Fall ist.

    Könnt Ihr mir sagen, welchen Unterschied bei Motiven wie dem Leo-Triplett oder der M81-Gruppe ich sehen würde, wenn ich 100x60" mit 20x5' vergleiche? Ich verwende die Sony A7III Vollformat mit einem 102 mm Refraktor mit 570 mm Brennweite.


    Grüße

    Günter

  • Hallo

    StarAid überwacht automatisch die Luftunruhe und die Responsivität der Montierung

    Hohe Qualität – steigert die Bildqualität um bis zu 30% durch schnelleres und Multi-Star-Guiding

    Ja, irgendwie muss ja das Ding beworben werden, wenns schon so teuer [ 890Euro] ist.

    Ich habe mir eine MGEN3 gekauft - ist zwar auch teuer , aber das Steuergerät/ Display ist mit dabei.

    Ich bin voll zufrieden damit. Nach Einschalten 30 Sekunden und es beginnt das Multistar Guiding

    Durch die Dittering Funktion werden auch Fehler auf dem Aufnahmechip später weggerechnet.

    Das Gerät ist handlich klein, aber auch groß genug, um auf dem Display alles noch lesen zu können.

    Kein Laptop nötig .


    Beim StarAid verzichtet man aufs Steuergerät (sofern ich das richtig mitbekommen habe) , da musst du dein Smartphon nutzen App etc.


    Autoguiding dient eigentlich nur dazu die "Fehler" bei der Nachführung ( Aufstellung, Polausrichtung, Geschwindigkeit) zu kompensieren .

    Die mechanische Verarbeitung des Antrieb ist dabei das Entscheidende, wie genau eine Montierung frei läuft (ungeguided)

    Du kannst dir z.B. eine Mikron10 Montierung für 7000 + x ? Euro kaufen - da hast du kein Nachführproblem mehr.

    Diese schönen italienischen Fabrikate (>5000 Euro) machen das wohl auch schon.


    Zusammen gefasst: Autoguiding wird nur deshalb benötigt, damit der Stern rund ist + bleibt.



    VG + CS Dieter

  • Hallo nochmal.



    finde aber die Bedienungsfreundlichkeit - Einschalten und guiding automatisch und ohne Tablet - schon erstaunlich.

    Du wirst ein Handy/Tablet brauchen.

    Wichtig, nie Tablet und Laptop verwechseln.

    Ist denn MGEN damit vergleichbar?

    Dafür ist der MGEN gemacht - Einschalten, Fokus finden, Kopf drücken und nach ein paar "Sekunden" läuft das Guiding.

    Autoguiding mit Decodern höre ich zum ersten mal. Könntest Du dazu ein bisschen ausführen?

    Das ist recht kurz erklärt; Decoder sind Signalgeber, die der Montierung die "echte Position" der Achsen meldet, so das diese es korrigeren kann.

    Ich gleube aber es ist sinnvoller wen du verstehst was warum wiso.


    Die Montierungen haben meist eine Schecke auf Zahnradgetriebe um die "Drehrichtung" von Horizontal auf vertical zu ändern.

    Dabei hat mein einen Mechanisch bedingten Fehler. Bei sehr guten Getrieben weniger bei billigen etwas mehr.

    Ganz teure neue Montierungen arbeiten mit Direktantrieb und Robotikmotoren um dies nicht zu haben.

    Diese sollten ohne guiding auskommen ... wenn es funktioniert wie gedacht.

    Wie sehr diese Abweichung im Bild auffällt hängt von Brennweite, Auflösung und Belichtungszeit ab.

    Ich kann vom feststehnden Strativ ohne Tracking mit 18mm APS-C 4,06 Mycron Pixeln ca 8 Sekunden Belichten ohne dass die Sterne zu Streifen werden.

    Ich habe 48 Bogensekunden/Pixel Auflösung und die Erde dreht mit ~15 Bogensekunden/Zeitsekunde durch den Raum.

    Das bedeutet ein 1 Bogensekunde großes Objekt bewegt sich in 8 Sekunden 120 Bogensekunden weiter udn bei der Auflösung 2,5 Pixel.

    Dies fällt im finalen Bild nicht auf.

    Am 800mm Teleskop habe ich ~1,1 Bogensekunden/Pixel an Auflösung. Hier würde der Punkt über 100 Pixel überqueren und wäre an richtiger Streifen.


    Mit einer Montierung wird ja der großteil dieser Bewegung ja ausgeglichen, aber es kommt noch der mechanische und der Ausrichtungsfehler hinzu.

    Der letztere Punkt lässt sich mit der 3 Stern Ausrichtung teilweise ausgleichen.

    Wenn jetzt der Gesammte Fehler bei 1 Bogensekunde/Zeitminute liegt und du jetzt 5 Minuten Belichten willst, wandert der Punkt immer noch knappe 5 Pixel weiter und fällt auf.

    Mit meiner 18mm Auflösung könnte ich hier über 10 Minuten Belichten ohne einen Einfluss zu sehen - man bedenke der Punkt ist nur 1/48 der Pixelfläche.

    Ob autoguiding nötig ist hat also was mit Auflösung und Belichtungszeit zu tun.

    Ich verwende die Sony A7III Vollformat mit einem 102 mm Refraktor mit 570 mm Brennweite.

    Du kommst auf 2,17 Bogensekunden/Pixel laut mein Ergebniss auf diesem Rechner.

    Überleg selber ab wann es für dich nötig wird zu guiden.


    Mir ist noch nicht wirklich klar, was mir lange Belichtungszeiten bringen würden. Ich stelle nur fest, dass dies bei tollen Bildern, seien es hier im Forum gezeigte oder bei Astrobin ... fast immer der Fall ist.


    Und jetzt ob es sinn macht lange zu belichten.

    Die "Mindestbelichtungszeit" die man anstreben sollte ist die, bei der Bilder Hintergrundbegrenzt sind.

    Hier zu guck am Besten Franks Erklärungsvideo zur Belichtungszeit.

    Dies hängt von der Himmelshelligkeit und dem Blendenwert und der Kamera(Einstellung,Rauschverhalten) ab.

    Sehr grob gesagt, bei f4 unter Bortel 4-5 Himmel ist man bei meiner EOS70DA mit ISO 1600 schon bei 45 Sekunden in der Hintergrundbegrenzung.

    Hier macht es nicht wirklich Sinn länger zu belichten, aber vielleicht eine niedrigere ISO zu verwenden für einen höheren Dynamikumfang im Bild....

    Bei mir macht es vor allem bei Bildern mit hoher Gesammtbelichtungszeit vorallem den Sinn, weniger Einzebilder Stacken zu müssen.


    5 Stunden in 1 Minuten Belichtungen sind 300 Bilder, bei 5 Minuten nur 60...usw.

    Hohe Gesammtbelichtungszeiten fangen bei "zwei Nächten" an, also 10 Stunden+-.

    600 Bilder mit meinem Rechner (16GB Ram 4x3,5GHz GTX560Ti) braucht APP sehr wahrscheinlich über 1 TB freien Festplattenspeicher und 24 Stunden für die Berechnung.

    60 Bilder á 10 Minuten stacke ich dazu in 4-6 Stunden.... Das Ergebniss bleibt gleich.

    Wichtig ist nicht zu wenig Bilder zu stacken, da sich das Hintergrundrauschen damit herausrechnet.

    Also ich will über 25 Bilder und ungerne über 100 Bilder kommen.


    Könnt Ihr mir sagen, welchen Unterschied bei Motiven wie dem Leo-Triplett oder der M81-Gruppe ich sehen würde, wenn ich 100x60" mit 20x5' vergleiche?

    Nein, definitiv nicht zu sagen.

    Wie gesagt Himmelshelligkeit, System,....... da braucht man viele Variabelen.

    Rein Theoretisch sollte die Gesamtbelichtungszeit von 10 Stunden in 1-10-100-1000 Sekunde(n) in Einzelbildern, dass gleiche Ergebniss liefern.

    Das ist aber Theoretisch und vernachlässigt Einflüsse wie rauschen, Seeing, Durchsicht, Störlicht,.....

    Die beste Belichtungszeit für das eigene System am eigen Standort, kann man nur durch selber testen finden.

    Niedrige ISO = mehr Rauschen und mehr Dynamikumfang und mehr Belichtungszeit bis zur Hintergundbegrenzung

    Hohe ISO = Weniger Rauschen und weniger Dynamikumfang und weniger Belichtungszeit bis zur Hintergrundbegrenzung


    Ich hoffe jetzt ist dir klar warum Guiden und wieso lange Belichtungszeiten.


    Gute Nacht, Sven

  • Hi!


    Der StarAid braucht kein Steuergerät, reines Autoguiding geht einfach so mit einstöpseln – echtes Plug and Play. Nur fürs Einnorden und Scharfstellen braucht man Handy, Tablet oder PC, oder wenn man ständig den Guidinggraph kontrollieren will. Es gibt keine App – im Browser wird eine Webseite im StarAid-Hotspot aufgerufen. Geht sogar mit Linux:-) Wir haben den StarAid fest am QHY-Leitröhrchen montiert, damit entfällt das Scharfstellen. Das Einnorden funktioniert gut und ist eine Alternative zu dem AllStar-PolarAlign unserer mobilen Celestron-Montierungen.


    Mit Dithering habe ich noch nicht experimentiert – das müsste man wohl auch in der StarAid-Oberfläche (der Begriff App ist da unglücklich gewählt) starten, danach kann das Handy ausbleiben.


    Die Revision B gibt's schon länger, das ist keine Vorankündigung. Wir haben unsere letzten Sommer erhalten.


    Auf Astronomie.de habe ich mal was über meine erste Erfahrung am C14 geschrieben. Kurz: Funktioniert, aber die Zielgruppe sind nicht die, die mit gekühlter CCD-Kamera und Laptop unterwegs sind, sondern wirklich einen Reisesetup mit der DSLR haben – klein und leicht.

    Der Bericht ist hier:

    StarAid Revolution – erster Eindruck
    Hallo allerseits, im Verein haben wir uns einen StarAid Revolution Autoguider geleistet. Ein wenig konnte ich damit rumspielen – und da es bislang kaum…
    forum.astronomie.de

    Ein C14 hat er nach Scharfstellen sehr ordentlich nachgeführt, mit PHD habe ich das nie hingekriegt.


    Ich habe ihn leider erst ein, zweimal getestet – das ist das Gerät vom Verein und öfter mal ausgeliehen. Auf jeden Fall funktioniert er bei mir wesentlich besser als PHD-Guiding. Das habe ich noch nicht erfolgreich und reproduzierbar zum Laufen gebracht, und läuft auch nur, bis mein Laptop-Akku leer ist. PHD bietet mehr Möglichkeiten zur Integration mit Software auf dem Laptop, ist aber eine andere Zielgruppe.


    Beste Grüße,

    Alex

  • Hallo Sven,


    dass Frank nicht einfach Text schreiben kann , dann könnte man blättern/durchsuchen und hat weniger Werbung... So arbeite ich mit den Erklärungen von Thierry Legault in Astrofotografie S. 233, nachdem der optimale ISO-Wert der ist, ab dem das Ausleserauschen nicht weiter steigt, und es nichts bringt, über einen gewissen ISO-Wert hinauszugehen. Die Erklärung kann ich wenigstens nachschlagen :)


    Irgendwann ist demnach das Ausleserauschen am niedrigsten, und eine Erhöhung der ISO bringt nichts mehr (bzw. insofern nichts mehr, als dass die Dynamik flöten geht).


    Bei Nacht mache ich zurzeit mehr Polarlichtfotografie, zugegeben, aber das rauscht umso stärker, je höher ich die ISO drehe (Stacking geht da natürlich nicht). Passt auch ganz gut zu den Werten von http://dslr-astrophotography.com/iso-values-nikon-cameras/, die auf ein Idealverhältnis von Empfindlichkeit zu Dynamik zielen.


    Vom "Überblättern" vom Video (ohne Index:( ) scheint Franks Fazit zu sein: Beseitige das Rauschen durch lange Gesamtbelichtungszeiten. Da habe ich keinen Widerspruch. Die ISO gerade so hoch drehen, dass das Ausleserauschen nicht mehr besser wird, und das Photonenrauschen überwiegt. Und dann so viele Aufnahmen machen, dass man das Rauschen rausmitteln kann.


    Von daher meinen wir wohl schon das selbe – eine Einzelaufnahme bei meinen DSLRs mit ISO 25600 ist ziemlich unbrauchbar, da völlig verrauscht – daher mein Einspruch. Dass man dieses Rauschen dann im Spezialfall Astrofotografie mit sehr vielen Aufnahmen rausrechnen kann, und daher einen ISO-Wert sucht, der einen guten Kompromiss aus Dynamik und Empfindlichkeit liefert, ist (für mich) eine andere Baustelle, da war mir dein Absatz zu allgemein :)


    Beste Grüße,

    Alex

  • Moin Alex,


    willst du jetzt beweisen, dass es da auch extreme Werte gibt die nicht pralle sind?

    Von daher meinen wir wohl schon das selbe – eine Einzelaufnahme bei meinen DSLRs mit ISO 25600 ist ziemlich unbrauchbar, da völlig verrauscht – daher mein Einspruch.

    In den Meisten Fällen wird ab einer Gewissen ISO (meist über 3200) wird die ISO nicht wirklich technisch angehoben wie in den unteren Bereichen,

    sondern dies wird Rechnerisch erreicht und damit verliert sich die bessere Qualität.


    Bei Nacht mache ich zurzeit mehr Polarlichtfotografie, zugegeben, aber das rauscht umso stärker, je höher ich die ISO drehe (Stacking geht da natürlich nicht).

    Es ist halt wichtig, die Gesamtbelichtungszeit zu beachten.

    Bei Einzelfotos/Tageslichtfotografie verkürzt eine Höhere ISO die Belichtungszeit.

    Nur bei gleicher Belichtungszeit im Endbild, kann man ISO rauschen vergleichen.

    Logo ist das SnR schlechter bei kürzerer Gesamtbelichtungszeit, ergo verrauschter.

    Es geht hier aber auch um Astrofotografie mit "langzeitbelichtung" und Stacking....


    Dass man dieses Rauschen dann im Spezialfall Astrofotografie mit sehr vielen Aufnahmen rausrechnen kann, und daher einen ISO-Wert sucht, der einen guten Kompromiss aus Dynamik und Empfindlichkeit liefert, ist (für mich) eine andere Baustelle, da war mir dein Absatz zu allgemein

    Dir ist aufgefallen, dass mein Text schon länger ist.

    Du nimmst einen kleinen Seitenteil raus und meinst es ist nicht ausführlich genug.

    Das würde ich sogar noch verstärken; meine Aussage ist nur ein ganz grober kleiner Teil der Astrofotografie.

    Wenn du es ausführlich möchtest, buch ein Coaching bei mir.... ;)

    Vergiss nicht, wie die Fragen waren und das wir in einem Forum und nicht in einem Fachbuch sind.



    Einfach mal sagen, "ups, fehler gemacht, habe was gelernt" ist eine Stärker von Persönlichkeiten, wird aber eigentlich fast nie gemacht.

    Sich ohne wirklich Agumente auf dem Rücken liegend strampeln und treten um doch kleine Teile seiner Meinung zu verteidigen scheint immer beliebter.

    (Meine ich nicht böse, aber den Spaß habe ich oft in meinem Leben. Autismus ist halt nervig für die Umgebung. ;) )


    Mir ist es wichtig, das Günter etwas sinnvolles für seine Fotos herausziehen kann.

    Dann genießt das Wetter am taa, Nachts sind ja Wolken, Sven

  • Hi!


    Nein, keine Sorge, dann sind wir einer Meinung :) Mir war nur der Absatz mit der ISO ins Auge gesprungen; den Zitatblock mit der Frage darüber hatte ich als Trenner/Themenwechsel wahrgenommen und den Text darüber deshalb ignoriert. War schon spät, da sah das sehr nach Zeilendreher aus... Ich war gedanklich beim Einzelbild, du beim Summenbild. Dann stimmt das natürlich, was du geschrieben hast.


    Beste Grüße,

    Alex

  • Vielen Dank an alle für die hilfreichen Kommentare. Ich komme mehr und mehr zu dem Schluss, dass ich für mich, der sich über seine Bilder freuen, sie aber nicht publizieren will, auf Autoguiding verzichten kann. Wie schon geschrieben wurde, ist genaues Einnorden wichtig. Wenn ich hier nicht genau bin, habe ich schon bei 30" Sterneier. Zudem belaste ich auf Anraten eines Sternfreundes im Osten etwas stärker, damit das Getriebe eher schieben muss und nicht gezogen wird. Vielleicht komme ich noch etwas über 60".



    Grüße

    Günter

  • Ich komme mehr und mehr zu dem Schluss, dass ich für mich, der sich über seine Bilder freuen, sie aber nicht publizieren will, auf Autoguiding verzichten kann.

    Hallo Günter,


    ja irgendwie schon.

    Ich habe zwar einen Astrobin-Account und zeige da meine Fotos, bin aber der Meinung 'Ich bin der Maßstab für meine Bilder'.

    Ich freue mich über jedes Bild, auch wenn ich Fehler bei der Aufnahme bemerkt habe oder nicht, ich hole das beste aus den Daten raus und stelle es eigentlich immer online.

    Der Weg ist für mich das Ziel.


    Autoguiding ist nicht so die Hohezauberschule wie es sich am Anfang anhört.

    Eigenlich hast du am Sucher/Leitrohr eine "Planeten"kamera und Laptop/Guidng Gerät guckt, dass die Montierung so genau arbeitet wie möglich.

    Logo gibt es immer mal Probleme hier oder da.

    Ich habe bis jetzt Glück gehabt.

    PHD2 gibt es kostenlos und akzeptiert meine billige Touptek Cam und mag meine CEM25p.

    Ich gehe immer gleich vor und habe (abgesehen von 'zu windig') keine Wirklichen Probleme damit.

    Logo, mir ist mal ein USB-HUB erfrohren und da war dann Ende für die Nacht oder beim ersten Versuch sitzt ein Stecker nicht richtig oder oder....

    Aber das ist wie beim Teleskop, dass ist mit der Zeit schnell gefunden und kein Problem.


    Lohnen finde ich tut es sich schon, je nach eigenen Ansprüchen.

    Ich habe ein Netbook für 120€ gebraucht gekauft und PHD ist wie gesagt kostenlos...

    Wenn der Laptop vorhanden ist, sind es 100€ + Leitrohr (wenn der Sucher keine 1,25" aufnehmen kann.

    Der Startgeldeinsatz ist für Astro nicht so hoch.

    Den Laptop kann man mit der Zeit auch immer mehr einbinden wenn man will und mehr darüber steuern.

    Die Guidingkamera kann man auch mal für Mond oder Planeten einsetzen und ist eigentlich nicht so teuer.

    Aus meiner Sicht ist es ein Versuch wert.


    Du bekommst nicht nur Rundere Sterne, sondern auch den Vorteil von geringerem Rausch (solltest du es nicht in die Hintergrundbegrenzung schaffen).

    Auch sehen Einzelbilder besser aus da man "wirklich was sieht".

    Aber logo, wenn es ohne geht, geht es ohne.

    Andereseits ist die Auflösung schon recht gut und mit Guiding kannst du definitiv länger belichten.


    Dann überleg was dir wichtig ist, Sven

  • Hohe ISO = Weniger Rauschen und weniger Dynamikumfang und weniger Belichtungszeit bis zur Hintergrundbegrenzung

    Nein, das ist falsch. ISO hat mit Hintergrundlimitierung nichts zu tun.

    Die Kerngröße ist weder Rauschen noch ISO , sonders das SNR.

    Günther, ab wann du Hintergrundlimitiert belichtest, das kannst du leicht feststellen wenn du Darks machst. Sind die in der Fläche dunkler als dein Light, dann passt das. 60s sollten da ausreichen.

    Gruß,

    ralf

  • und daher einen ISO-Wert sucht, der einen guten Kompromiss aus Dynamik und Empfindlichkeit liefert, ist (für mich) eine andere Baustelle,

    Alex, ISO hat nichts mit Empfindlichkeit zu tun. Das war früher bei chemischem Film so, die Kamerachips bleiben immer gleich empfindlich. ISO ist nur eine Verstärkung des Signals, die verstärkt auch das Rauschen. Das SNR bleibt dabei (bis auf das winzige bisschen Ausleserauschen, ... gleich.

    Gruß,

    ralf

  • Günther, ab wann du Hintergrundlimitiert belichtest, das kannst du leicht feststellen wenn du Darks machst. Sind die in der Fläche dunkler als dein Light, dann passt das. 60s sollten da ausreichen.

    Ralf, das verstehe ich nicht. Darks sind doch immer dunkler als kürzer oder länger belichtete Lights. ?(


    Grüße

    Günter


    Frage an alle:


    Die Sony A7III ist weitgehend ISO-invariant, wie hier gezeigt: https://alynwallacephotography…ny-a73-for-iso-invariance

    Wegen der besseren Dynamik habe ich bei M42 mit ISO 400 ein besseres Ergebnis erzielt, als mit deutlich höheren ISO-Einstellungen. Was spricht eigentlich gegen generell niedriges ISO? Einzelbilder von Galaxienaufnahmen sind dann sehr dunkel, aber das läßt sich durch die Bearbeitung des Summenbildes richten. Oder ist es so, dass mit niedrigem ISO sehr gering belichtete Pixel unter den Tisch fallen?

  • Hallo


    Ob nun Mgen oder Staraid ist im Moment wohl gehopst wie gesprungen.

    Machen wohl beide auf Knopfdruck alles automatisch.

    Der Mgen braucht bisschen Strom, der Staraid bisschen Strom und ein Handy und du musst sogar noch eine App installieren, Freigaben konfigurieren und ein Netzwerk einrichten.

    Damit ist die Frage was leichter ist auch schön geklärt.


    Wie gesagt mal ein direkter Vergleich betreffend Sternerkennung wäre interessant


    Für absolute Gudinggegner die kräftig gebaut sind und einen amerikanischen Geländekombi haben ginge auch ASA Montierung als mobil durch


    Gruß Frank

  • Hallo Ralf,


    im Prinzip ja, weshalb ich meist den Tip gebe (gerade bei Polarlicht – da mache ich die meiste Beratung), eine ziemlich niedrige ISO zu nehmen (bei der man genug sieht, um das Bild auf dem Display kontrollieren zu können) und den Rest in Lightroom, weil es mehr oder weniger auf das selbe rausläuft; bei Astrofotografie greife ich dann auf http://dslr-astrophotography.com/iso-values-nikon-cameras/ zurück. Trotzdem würde ich ISO/Gain nicht auf 0 setzen. Aber das hier zu diskutieren, führt mir zu weit bzw. zu tief – ich plane jetzt ein paar Tage Tageslichtfotografie und bin offline :)


    Vielleicht noch ein Videolink für Günter, der da ziemlich in die Tiefe geht, am Ende leider etwas abgekürzt ist – und da es ein Video ist, habe ich das meiste davon schon wieder vergessen, fand es aber gut:

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    Rund um ideale Belichtungslängen der Einzelbilder, Rauschen etc., leider auch ohne Sprungmarken :( Zum Thema ISO/Gain ist er leider nicht mehr gekommen (am Ende werden zwei, drei Folien zu dem Thema übersprungen), geht aber auch in die Richtung etwas hochdrehen, aber nicht extrem. Ist auf alle Fälle interessant wenn es darum geht, wie lange die Einzelaufnahmen sein sollen.


    Das Thema lässt sich beliebig verkomplizieren...


    => Günter: Generell würde ich sagen: Wenn du bei der Astrofotografie bleibst und einigermaßen große Brennweiten hast (früher war mal der Richtwert, dass man ab 500-1000mm Brennweite Guiding braucht), wirst du wohl mit Guiden anfangen. Genau wie man am Anfang noch auf Komakorrektor oder Bildfeldebner verzichtet. Irgendwann kommt das Zeug dann – je nachdem, womit du fotografierst. Aber solange du mit deinen Belichtungszeiten runde Sterne hast, brauchst du eigentlich kein Guiding. Wenn du irgendwann mit Dithern anfängst, ist Guiding aber auch kein großer Aufwand mehr, dann ist eh irgendeine Form von Computer zur Steuerung involviert.


    Beste Grüße,

    Alex


    FRANK21 : Einspruch, was die Einfachheit angeht.

    Beim StarAid musst du keine App installieren, das bezeichnet die Benutzeroberfläche im Gerät. Dass StarAid selbst da was von App erzählt, ist zugegeben seltendämlich. Du brauchst lediglich einen Internetbrowser, um auf den StarAid zuzugreifen, um ihn bei der Ersteinrichtung einmalig zu fokussieren, und wenn du ihn zum Einnorden benutze willst. Danach kann das Handy wieder weg; beim MGEN bleibt die Kontrollbox mit dem User Interface dran.


    Wenn du ihn fest am Leitrohr installiert lässt, musst du ihn nur mit Strom und Montierung verbinden. Bei uns ist er so fertig zusammengebaut im Koffer verstaut und muss nur noch verkabelt werden, egal an welcher unserer Montierungen er zum Einsatz kommt:

    Du brauchst keine Freigaben zu konfigurieren: Mit dem Handy einen QR-Code scannen, damit es sich mit dem WLAN verbindet; dann den zweiten QR-Code scannen, damit es die Webseite vom StarAid im Netzwerk öffnet. Oder du verbindest deinen Laptop mit dem StarAid-WLAN und tippst im Browser die IP ein.


    Beste Grüße,

    Alex

  • Hier zu guck am Besten Franks Erklärungsvideo zur Belichtungszeit.

    Dies hängt von der Himmelshelligkeit und dem Blendenwert und der Kamera(Einstellung,Rauschverhalten) ab.

    Sehr grob gesagt, bei f4 unter Bortel 4-5 Himmel ist man bei meiner EOS70DA mit ISO 1600 schon bei 45 Sekunden in der Hintergrundbegrenzung.

    Hier macht es nicht wirklich Sinn länger zu belichten, aber vielleicht eine niedrigere ISO zu verwenden für einen höheren Dynamikumfang im Bild....

    Hallo Sven, das Video ist informativ und geht auch in Tiefe. Womit ich noch nicht zurecht komme, ist der praktische Rat zur Hintergrundlimitierung die Einzelbelichtungszeit so zu wählen, dass der Hintergrund leicht "milchig" ist. Ich kann mir zwar vorstellen, was er damit meint, a b e r nach dieser Vorgehensweise ist die Hintergrundlimitierung ISO abhängig. "Leicht milchig" kann ich mittels ISO unabhängig von der Belichtungszeit einstellen. Oder verstehe ich da etwas falsch?


    Grüße

    Günter

  • Ralf, das verstehe ich nicht. Darks sind doch immer dunkler als kürzer oder länger belichtete Lights.

    Ja genau. Darks sind sozusagen das maximal Dunkelste, was du erreichen kannst. Schaust du dir jetzt ein Light an, dann ist der Hintergrund i.d.R. heller. Ist das der Fall, so bist du hintergrundlimitiert. Es gibt da eine gewisse "Übergangsphase", aber wenn man das auf die Spitze treibt, -das mache ich z.B.-, dann bin ich bei 250 ms Einzelbelichtungszeit schon hintergrundlimitiert.

    Der einzige Faktor, der jetzt dein Bild (etwas) schlechter macht ist das Ausleserauschen. Das kann von Kamera zu Kamera sehr unterschiedlich sein. Es wird aber besser je höher die ISO eingestellt ist und das wird oft kommuniziert, ist aber eigentlich eine Randerscheinung. Viele Chips haben beim Ausleserauschen auch noch eine "Kante", von der ab es ( das Ausleserauschen) etwas besser wird und genau diese sollte überschritten sein, Meist liegt sie im ersten Drittel der ISO (analog-Gain) Einstellungen. Wenn du aber über die normalen Standardwerte gehst, ISO 200.000 :) dann greift eine interne Bildbearbeitung ein. Für Tageslichtbilder sicher brauchbar, für uns weniger.

    Wenn du bei so schwierigen Objekten (M42) eine niedrige Verstärkung (ISO) wählst, dann ist das richtig. Wahlweise kannst du kürzer (einzel)-belichten. Du verschenkst in beiden Fällen maximal ein ganz klein wenig an Tiefe. Ich vermute bei ISO 400 ist das nicht einmal der Fall.


    Alex, ich glaube du hast das Thema durchdrungen und wir sind auch einer Meinung. Du hast nur das Wort ´Empfindlichkeit´ verwendet, das führt einen Anfänger auf eine falsche Fährte.


    Viele Grüße,

    ralf

  • Hallo Alex


    Wenn das USER interface ab ist läuft er sozusagen außer Kontrolle, finde ich beunruhigend, ob es nun besser ist immer wieder die Handyverbindung aufzubauen, verbindet die beim Öffnen das WLAN automatisch? Oder an dem Kabelgebundenem Mgen rumnesteln ist für die laufende Aufnahme vermutlich gleichermaßen schlecht.


    Ja es gibt eine Kante da sinkt das Ausleserauschen auf 1/3 und genau an dem Punkt sinkt auch die Fullwellkapazität auf 1/3

    Wenn die Treppenstufen höher sind wird das was vorher knapp unter der Stufe war nicht mehr dargestellt, durch die Anhebung des Verstärkers werden drei Helligkeitsstufen zu einer egalisiert, der Helligkeitsunterschied im gestrecktem Bild ist zwischen zwei Helligkeitsstufen dann so groß das es auch als Rauschen wahrgenommen wird, wenn nicht gar als Zwiebelmuster🤣 ob das lang oder kurz belichtet gleich gut oder gleich schlecht ist wohl egal, eher eine Frage der Machbarkeit.


    Gruß Frank

  • Hallo Frank,


    was heißt außer Kontrolle? Im Prinzip ziehst du Display und Tastatur ab, wenn du das Handy ausschaltest. Um Agressivität etc. kümmert sich StarAid selbst, da kannst du eh nichts einstellen. Es ist ein Autoguider, keine Halbautomatik, an der du wie bei PHD rumschraubst :) Die Guiding-Geschwindigkeit wird ja in der Montierung eingestellt.


    Wenn ich mein Handy ausmache, trennt es die WLAN-Verbindung und verbindet sich dann beim Wiedereinschalten mit dem nächsten WLAN. Zuhause auf dem Balkon habe ich dann eine 50/50-Chance, ob es sich mit meinem Heim-Netz oder dem StarAid verbindet (oder dem WLAN der Steuerung, wenn ich das aktiviert habe); auf dem Acker nimmt es automatisch das StarAid-WLAN, gibt ja sonst nichts. Dann wird die Webseite des StarAid mit dem aktuellen Status angezeigt, und du siehst den Guidinggraph (oder wo auch immer du zuletzt warst), wenn dich das beruhigt. Das Konzept dahinter ist, dass du ihn einfach arbeiten lässt, und er sich selbst um die ganzen Einstellungen kümmert – was auch ganz gut funktioniert.


    Es gibt noch ein paar Status-LED, die den Zustand anzeigen. Um die ggf. auszuschalten oder zu dimmen, brauchst du auch die "App" (das Web-Interface).


    Beste Grüße,

    Alex

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