Meine deepsky Favoriten letzte Woche

  • Hallo zusammen,

    ich denke wir haben überwiegend unsere Abende/Nächte an der frischen Luft verbracht. Ich stelle hier kurz meine highlights vor. (Mir fällt beim Schreiben auf, wie zutreffend der Begriff ist "high lights" im Wortsinn ;) )


    Die Suche Nach NGC 2324 im Einhorn war tricky (beobachtet mit C11). Im 30mm Okular dachte ich "prima": Locker verteilte, hellblaue Sterne und ein schicker Sterenenbogen dazu

      


    Skysafari belehrte mich eines Besseren und teilt sinngemäß mit "das ist nicht das, was du suchst" und riet mir an der markierten Stelle weiter zu suchen - und siehe da ! Der Wechel zum 11mm Okular (ES 82°) zeigt dann einige nadelfeine Sterne in dreieckig anmutenden Form, nimmt man den hellen Stern mit dazu, auch als Raute zu definieren:


    Als weiteres, lohnendes Objekt möchte ich noch NGC 2371/2 hervorheben. Bei kleiner Vergr. erscheint er zunächst länglich, bei der Steigerung der Vergrößrungen stellen sich 2 Blasen dar, von denen eine Lichtknoten aufweist. Es hiflt, geduldig auf Momente ruhiger Luft zu warten. (Okularbrennweiten 30, 18, 11mm + UHC Filter)



    Klein, fein und als ovaler Wattebausch lässt sich der PN Mink 1-7 auffinden (30, 11mm Okular - kein Filter):



    Viele Grüße

    Uwe

    "Hängst hier die ganze Zeit rum und wartest auf uns"

    Fünfhundertsechundsiebzig Milliarden Dreitausendfünfhundertneunundsiebzig Jahr", sagte Marvin. "Ich hab sie gezählt."...

    Die ersten zehn Millionen Jahr waren die schlimmsten...und die zweiten zehn Millionen Jahre waren auch die schlimmsten.

    Die dritten zehn Millionen Jahre haben mir überhaupt keinen Spaß gemacht. Danach habe ich ein bisschen die Lust verloren"

    (D. Adams)

  • Hallo Uwe,

    Da hast du eines meiner Lieblings Objekte ausgepackt mit dem Erdnuss-Nebel :+) Viel zu wenig beachtet wie ich finde. Will jetzt nicht lügen aber ich glaube den hat nichtmal Ronald Stoyan in seinem aktuellen Werk zu den besten Nicht-Messiers drin. Ein Frevel!

    Wie waren denn deine Bedingungen?


    Ein Knoten ist mir in dem Objekt jetzt nicht in Erinnerung,aber eine Hälfte ist bisl heller. In der Mitte hast recht offensichtlich den Zentralstern erwischt, super! Mit 12" geht der bei gutem Seeing (und Landhimmel) immer,sogar leichtem Mond,dann aber sehr schwach natürlich.

    Den Mink kenne ich noch nicht,muss ich mal probieren...


    Schöne Grüße

    Norman

  • Hallo Norman,

    nee, kein Zentralstern, das soll der zweite Lichtknoten sein. Auf der Zeichnung kommt das tatsächlich ein wenig "sternig" rüber. Der Standort des C11 (Vereinssternwarte) leidet unter Streulicht. Die schwächsten Sterne die ich mit freiem Auge wahrnehmen konnte waren in 30 und 37 LMi im Zenit mit jeweils 4.7mag; in UMa bin ich bis auf ca. 5mag gekommen. Durchsicht und Luftruhe waren aber sehr akzeptabel.


    Die "Erdnuss" hatte ich am 24. und 27.3. beobachtet und am 27. dann gezeichnet. Die Umgebungssterne sind im Übrigen ohne Filter erfasst worden, ansonsten wären nur 3 auf der Skizze.


    Wegen der Umgebungsbedingungen sind PNs gerade u.a. meine Zielobjekte. Galaxien lohnen irgendwie kaum.

    "Hängst hier die ganze Zeit rum und wartest auf uns"

    Fünfhundertsechundsiebzig Milliarden Dreitausendfünfhundertneunundsiebzig Jahr", sagte Marvin. "Ich hab sie gezählt."...

    Die ersten zehn Millionen Jahr waren die schlimmsten...und die zweiten zehn Millionen Jahre waren auch die schlimmsten.

    Die dritten zehn Millionen Jahre haben mir überhaupt keinen Spaß gemacht. Danach habe ich ein bisschen die Lust verloren"

    (D. Adams)

  • Hallo Uwe,

    Ah komisch,okay,dann halt ich Mal nachm Knoten Ausschau :) Dein Knoten liegt so mittig,daher meine Vermutung.

    Achso,und probier ruhig Mal den ZS,bei 200-300x...geht vielleicht trotz Streulicht. Wenn's bei Mond auch knapp geht...


    Schöne Grüße und CS

    Norman

  • Servus Uwe,


    danke für den schönen Bericht und die Skizzen. Ich finde es toll, wenn Skizzen angefertigt werden. Insbesondere bei kleinen Sternhaufen lohnt sich das m.E., weil es einerseits relativ schnell geht und man zum anderen dabei genau hinschauen muss.


    Hast du alle Objekte mit dem C11 angeschaut (du hast noch einen 10-Zöller und einen 90er Apo in der Signatur)? Da ich selber gerne PNs anschaue (mit meinem 8-Zöller), fände ich Infos zu der verwendeten Optik immer wichtig. Nicht, dass ich Minkowski 1-7 probiere und dann enttäuscht bin ;-). Mit 13m5 denke ich, dass ich da an die Grenzen stoßen müsste. Wenn du aber hier deinen 10-Zöller genutzt hast und schlechten Himmel hast, dann könnte der für mich mit 8 Zoll doch noch gehen...


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Danke für die netten feedbacks.

    ChristophP: das C11 ist ein Vereinsgerät, die Geräte in der Signatur sind meine eigenen.


    Uwe

    "Hängst hier die ganze Zeit rum und wartest auf uns"

    Fünfhundertsechundsiebzig Milliarden Dreitausendfünfhundertneunundsiebzig Jahr", sagte Marvin. "Ich hab sie gezählt."...

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    (D. Adams)

  • Servus Uwe,


    nein, das meinte ich nicht (wem der C11 gehört). Meine Frage war, ob du alle beschriebenen Objekte mit dem C11 angeschaut hast oder sich das nur auf das erste Objekt bezieht. Wenn man weiß, mit welcher Optik deine Beobachtungen und Skizzen gemacht wurden, fällt es leichter, die Informationen, die du damit gibst, richtig einzuordnen. Ebenso interessant sind immer die Randbedingungen (hast du aus der Stadt heraus beobachtet, war es Landhimmel, was war ungefähr die fst etc.).


    Natürlich muss man keine genauen Informationen dazu angeben. Nur fällt es mit eben viel leichter, aus dem Bericht und den Skizzen etwas für sich abzuleiten und deine Beobachtungen als Standard zu verwenden. ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Uwe,


    sehr schöner Bericht!


    nee, kein Zentralstern

    Also mit 11" habe ich in der Mitte der Erdnuss bis jetzt ähnlich wie Norman nur den Zentralstern und noch keinen Knoten gesehen, komisch...

    War dieser Knoten mit UHC besser sichtbar als ohne Filter?


    Minkowski 1-7 ... könnte der für mich mit 8 Zoll doch noch gehen...

    Mink 1-7 ist mit 11 Zoll einfach, sollte mit 8 Zoll kein Problem sein.

    Ist ja etwa so hell wie der Kugelsternhaufen G1, sowas kann Norman auch im 3-Zöller schaffen. ;)


    Gruß

    Ronny

  • Hallo Uwe,


    gefällt mir gut, dass du bei NGC 2324 zwei Zeichnungen zeigst. Da wird so richtig deutlich, wie sich das Teil erst bei höherer Vergrößerung als sternreicher Puderzucker-Haufen entpuppt.


    Für NGC 2371/72 gibt es eine Zeichnung von Uwe Glahn mit dem 16-Zöller:


    NGC 2371, NGC 2372


    Da auch Uwe in der Mitte nur den Zentralstern eingezeichnet hat, denke ich doch, dass dein zweiter Lichtknoten der Zentralstern ist - wie es auch Norman gleich vermutet hat. Da genügt ja nur etwas Feuchtigkeit oder nicht perfektes Seeing, dass der im Okular etwas flächig erscheint :) .


    Servus

    Ben

  • Meine Frage war, ob du alle beschriebenen Objekte mit dem C11 angeschaut hast

    Ja, genauso war das. Alles wurde mit dem C11 beobachtet.


    gefällt mir gut, dass du bei NGC 2324 zwei Zeichnungen zeigst

    Danke. in letzter Zeit habe ich wenige Objekt mit dem FG (10x42) und dem Apo (90/600) vergleichend beobachtet. Wenn Wetter und Gelegenheit mitspielen, kommt noch der Vergleich mit mittlerer Teleskopöffnung dazu. Ich finde die unterschiedlichen Eindrücke derselben Objekt recht reizvoll. Manchmal auch der Vergleich im kleinen Gerät. Versucht mal M46 und M47 im (stativgesütztenI Fernglas die passen recht gut gemeinsam ins Gesichtsfeld. Das "offener Haufen" nicht gleich "offener Haufen" ist wird hier schön deutlich.

    Da auch Uwe in der Mitte nur den Zentralstern eingezeichnet hat, denke ich doch, dass dein zweiter Lichtknoten der Zentralstern ist - wie es auch Norman gleich vermutet hat. Da genügt ja nur etwas Feuchtigkeit oder nicht perfektes Seeing, dass der im Okular etwas flächig erscheint

    Die Erläuterung erscheint mir sehr nachvollziehbar. Der "Knoten" war - so meine Erinnerung - eher flächig als stellar. Ich befürchte, dass ich das im Nachhinein leider nicht aufklären kann. Aber wenn der Schnee wieder weg ist (der hier im westfälischen leicht und leise rieselt) dann werde ich den Nebel nochmal ins Visier nehmen. Es ist auf jeden Fall ein lohnedes Objekt zur visuellen Beobachtung. ...und vielen Dankf für die regen Kommentare.


    Uwe

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    (D. Adams)

    Einmal editiert, zuletzt von Uwe65 () aus folgendem Grund: ergänzung

  • Versucht mal M46 und M47 im (stativgesütztenI Fernglas

    ...wo wir gerade dabei sind, aus der (bleistiftgestützen) Bildbearbeitung ;)


    M46 M47


    Uwe

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    (D. Adams)

  • Liebe Freunde des Erdnuss-Nebels (NGC 2371/2),


    ich habe in meinem Fundus gestöbert und folgendes zu Rate gezogen: "Wolfgang Meyer, Sternhaufen und Nebel, VÖ der Wilh.-Förster-Sternwarte, Berlin (Teil 1)". In diesem zweiteilgen Werk, das im Frühjar 1981 fertig gestellt wurde, hat (der kürzlich verstorbene) Wolfgang Meyer zahlreiche deepsky-Objekte aufgeführt und die Beobachtungskommentare bekannter, historischer Astronomen aufgelistet. Ich persönlich finde es sehr reizvoll, die verschiedenen Eindrücke desselben Objektes zu vergleichen ( ChristophP: Die verwendete Technik ist nicht benannt). Ich liste die Einträge nachfolgende auf:


    John Herschel:

    Ein merkwürdiger, heller Doppelnebel oder länglicher Nebel mit zwei Zentren


    Heinrich Mädler (1794-1874) - 1836 Assistent Uni-Sternwarte Berlin, 1840-65 Nachfolger von Struve an der Dorpater Sternwarte als Direktor:

    In diesem kleinen aber schönen Nebelfleck sind die beiden Kerne bestimmter gesondert, übrigens an Glanz, Größe und Gestalt völlig gleich. Der umgebende Nebel ist sehr schwach und länglich. ..


    John Dreyer (1852-1926) - 1874 Astronom in Birr Castle (Earl of Rosse), 1878 Sternwarte Dunsink b. Dublin, später Direktor der STernwarte Armagh, Irland

    Hell, klein, Rund, heller Zentralkern


    Karl Wilh. Reimuth (1892-?) seit 1937 Oberobservator der Landessternwarte Heidelberg:

    Recht hell, recht klein, zur Mitte hin schnelle, starke Helligkeitszunahme, der südl. voranschreitende Teil is NGC 2371, diffuser Doppelkern (?), der nördlich folgende Teil ist NGC 2372, hier ist ein sternartiger Kern, der in seiner Helligkeit einem Stern 16. Größe entspricht, im südl. Teil eingebettet


    Burnham jr. (Autor von Burnham Celestial Handbook):

    Hell, recht groß, heller Zentralteil mit Kern, +12.5m mit schwachem Zentralsternchen; Durchmesser : 50" x 30", die helleren Enden täuschen eine Doppelnebel vor


    Wolfgang Meyer:

    Diffus, länglich, zur Mitte hin heller.



    Ich finde diese Notizen aus berufenen Mündern zeigen sehr schön die individuellen Eindrücke der Beobachter und ergänzen die ebenso individuellen Wahrnehmungen in diesem thread. Es ist immer wieder bereichernd, wer was wie sieht.


    Viele Grüße

    Uw

    "Hängst hier die ganze Zeit rum und wartest auf uns"

    Fünfhundertsechundsiebzig Milliarden Dreitausendfünfhundertneunundsiebzig Jahr", sagte Marvin. "Ich hab sie gezählt."...

    Die ersten zehn Millionen Jahr waren die schlimmsten...und die zweiten zehn Millionen Jahre waren auch die schlimmsten.

    Die dritten zehn Millionen Jahre haben mir überhaupt keinen Spaß gemacht. Danach habe ich ein bisschen die Lust verloren"

    (D. Adams)

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