Ermuntert von den inzwischen zahlreichen Beispielen, die ausgedehnten Staubwolken (Integrated Flux Nebula IFN) abseits der dichten Milchstraße fotografisch darzustellen, wollte ich wissen, ob das meine kleine Olympus auch schafft. Hinzu kam, dass sich Ceres zur Zeit dort rumtreibt, der musste natürlich mit aufs Bild. Et voila:
Ceres ist links im Bild die rot markierte kleine Strichspur.
Zeit und Ort: 27.02.20222, bayerisches Oberland, südlich von München, Bortle 4, Wintermilchstraße leicht strukturiert sichtbar.
Optik: Canon EF 100 mm f/2,8 L Macro bei voller Öffnung
Kamera: Olympus E-M10 Mark III, nicht modifiziert
Nachführung: Star Adventurer
317x30 s = 2h38m Gesamtbelichtung bei 400 ASA, 43 Darks, 23 Flats
Stacking mit DSS, Hintergrundebnung, Hystogrammvorstreckung und Farbkalibrierung mit Siril, Weiterverarbeitung mit RawTherapee
Die Bearbeitung fiel mir schwer, da einiges an Helligkeitsgradienten wegzubügeln war ohne die Staubwolken gleich mit zu vernichten. Immerhin hat es dazu gebracht, meine doch sehr bescheidenen Bildbearbeitungskünste zu trainieren.
Und hier das Making Of mit Olympus 8 mm f/1,8 Fish Eye und der Canon als "Model" im Bild später in der Nacht.
Während die Kameras und der Tracker schufteten, vertrieben wir uns die Zeit, mit Ferngläsern durch die Milchstraße zu surfen, all die Sternhaufen im Großen Hund und Einhorn abzuklappern und suchten am Fuße des Castor den Kometen C/2019 L3 (Atlas) im Milchstraßengewimmel. Ich mutmaßte, ob man den IFN von einem ultimativen Standort nicht doch visuell sehen kann (einige behaupten das ja immer wieder und bauen extra Teleskope dafür).