M 37 mit dem Zeiss 50/540

Hallo,

M 37 im Fuhrmann ist einer meiner Lieblingssternhaufen. Da lag es nahe, ihn für meine nostalgische 50/540-Galerie mit moderner Kameratechnik & Knowhow abzulichten. Im Gegensatz zur kürzlich vorgestellten M-42/43-Aufnahme nutzte ich diesmal den LP-Filter Hutech IDAS LPS D1. Der kleine Achromat zeichnet zwar bis in die Ecken des APS-C-Formats scharf, aber die Halos um blaue Sterne sind natürlich viel kräftiger als bei einem Apochromaten oder Spiegelteleskop. Sie wurden bei der EBV etwas reduziert.

CS, Jörg

Die Grenzgröße des Summenbildes liegt übrigens bei 18,0 mag. Hätte mir jemand vor 50 Jahren gesagt, dass das Zeiss-Röhrchen dazu in der Lage ist, hätt ich ihm nen Vogel gezeigt…

Hallo Klaus, Hallo Nauta

Danke für eure netten Kommentare. Die 50/540-Serie soll auf alle Fälle weitergehen. Eigentlich wollte ich ja im Herbst M33 machen, aber das Wetter habt Ihr selbst miterlebt, es ist einfach nichts geworden.

Und, Nauto, die großen, teuren Apos haben durchaus ihre Berechtigung. Ich hab ja selbst mehrere, jeder hat seinen Himmel und manches kann man mit einem kleinen Achromaten wie dem 50/540 einfach nicht machen. Allerdings finde ich es extrem reizvoll, das kleine Rohr an seine Grenzen zu bringen. Ich bin dann immer voller Bewunderung für die Zeissianer, die unter DDR-Bedingungen selbst dem untersten Produkt ihrer Palette so viel Sorgfalt und Liebe gewidmet haben. Unter heutigen Bedingungen könnte sich das kein Unternehmen mehr leisten.

CS, Jörg

Hallo Nauta,

der jetzige 50/540 ist auch nicht mehr mein erster. Der war ein völlig daneben gegangener Auftragsbau (siehe Zeiss Bastelfernrohr als Astrograf #8).

Dass ich den weitergegeben habe, bereue ich nicht. Dadurch hab ich jetzt einen, den ich wirklich auf den Punkt fokussieren kann. Und das beste ist, er hält den Fokus auch, wenn sich die Temperatur um ein paar K ändert. Das ist das Gute an f/10.8.

CS, Jörg

Hallo Nauta,

AS 110/1650 und AS 130/1650 kenne ich. Der größere der beiden war (ist?) als Leitrohr am 300mm-E-Refraktor der Dresdner Ardenne-Sternwarte verbaut. Durch den hab ich 1970 Jupiter gesehen und bekam tagelang den Mund nicht mehr zu. Das Bild war besser als im 300er daneben.

Aber zu Deinem Trost, man sollte Zeiss auch nicht überbewerten. Meinem AS 100/1000 trauere ich zum Beispiel nur sehr bedingt nach. Der TMB 100/800 ist mindestens gleichwertig, wenn nicht besser. Und als ich 2008 meinen TEC 180 kaufte, hätte ich für das gleiche Geld einen APQ 150/1200 bekommen können. Ich hab mich für den TEC entschieden und es nie bereut.

Das Besondere an Zeiss ist in erster Linie die Optik. Und hier vor allem die Objektive. Bei den Okularen gibt es heute eindeutig besseres. Da wurde Zeiss von der Entwicklung überholt. Auch mechanisch ist Zeiss nicht allzu praxisgerecht. Zu schwer, manchmal etwas umständlich im Handling und bei den Okularauszügen nicht leichtgängig genug. Wer das Glück hat, ein gut erhaltenes Zeiss-Fernrohrobjektiv zu finden, sollte natürlich zuschlagen. Aber von Standpunkt des Beobachters rate ich immer zu einem modernen Tubus mit heutigem OAZ. Wer dagegen einen Oldtimer restaurieren will, hat am Ende Oldtimertechnik, die der exzellenten Abbildung nicht gerecht wird.

Aber das ist eigentlich ein anderes Thema und ein eigenständiger Thread, in dem wir uns die Finger wundschreiben können.

CS, Jörg