OdM März 2022 - irregulärer geht es kaum - NGC 4449

  • Liebes Forum,



    Das Objekt des Monats ist im Sternbild Jagdhunde zu finden, eine von den vielen Galaxien in diesem Bereich des Sternenhimmels, aber schon etwas Besonders, da sie sehr stark verformt ist.


    Lt. Wikipedia hat sie etwa 20.000 Lichtjahre Durchmesser und ist etwa 12 MLJ von uns entfernt. Als letztes Jahr ein Mitbeobachter meinte, „kennst Du NGC4449?“ – dann schau doch mal…

    Da war ich doch gleich fasziniert über dieses unregelmäßige Kleinod, hat man schon mal so eine „kaputte“ Balkenspirale gesehen?


    Im englischen Sprachraum wird Sie als „The Rectangle“ bezeichnet, das Rechteck, entdeckt von William Herschel 1788.




    Man findet Sie recht leicht wenn man von Chara, dem kleineren der beiden Sterne in den Jagdhunden über die Cocoon GX über das kleine Sternmuster nach links abschwenkt, etwa auf halber Strecke zu M106.

    Im März ist das Objekt ab 22:00 hoch genug für eine ordentliche Beobachtung.


    NGC 4449 – Wikipedia


    Beobachtungen gibt es ab 4“, mit zunehmender Öffnung sind entsprechend mehr Details, Helligkeitsknoten und mehr Hintergrund zu sehen, z. B. auf Uwe Glahn’s Seiten:


    NGC 4449 (deepsky-visuell.de);


    Auf Fotografien erkennt man die vielen Starburst Gebiete, welche durch die Durchdringung durch die Galaxy UGC 7577 vor etwa 500 M Jahre hervorgerufen wurde.


    Hier ein Link zu einem Fotobericht im Astrotreff:




    Viel Spaß beim irregulären Beobachten und ich freue mich auf Eure Berichte und Zeichnungen.


    … und kennt Ihr eine noch irregulärere Galaxy?


    Best Grüße,

    Rainer

  • Hallo Rainer,


    vielen Dank, ist notiert... lang nicht mehr besucht. Leider (? eher zum Glück) hab ich an meinem Beobachtungsplatz keinen Handyempfang - wenn ich's gewusst hätte, hätte ich die gut noch mitnehmen können gestern abend. Mich erinnert sie etwas an Coddingtons Nebel IC 2574:


    APOD: 2012 June 22 - IC 2574: Coddington's Nebula


    Viele Grüße, Holger

  • Servus Rainer,


    NGC 4449 stand eh auf meiner Bucket-List, denn die ist im Deep Sky Reiseführer von Rionald Stoyen enthalten. Und gleich in der Nähe ist mit NGC 4490 eine weitere, irreguläre Galaxie, deren Kollisionspartner noch direkt verbunden ist. Auf Fotos mit größeren Teleskopen erscheint NGC 4490 ebenso bizarr, um deine Frage zu beanteworten, was noch irregulärer sein könnte. Ich habe also gestern Nacht beide angeschaut.


    Optik: mein 8" RC (siehe Signatur), mit 43mm-, 20mm- und 8mm-Okular. fst ca. 6m2, 50% Luftfeuchtigkeit bei -8°C, kein Mond; Ort: bei Dettenschwang; Stand am Himmel: fast im Zenit, 1.3.2022 irgendwann nach Mitternacht


    Hier meine zugehörigen Notizen zu NGC 4449:


    Bereits bei 43x auffallend hell und da bereits für eine Galaxie ungewöhnlich; bei 81x regelrecht zerfranst aussehend: Gesamtform mehr oder weniger rechteckig, aber heller Kernbereich erscheint auf einer Seite gegabelt. Bei 201x blitzt ein Stern direkt neben der Galaxie auf – dieser hat laut Aladin / Gaia 13m7 G-mag, 14m4 BP-mag und 14m4 RP-mag) und ein weiterer später vor dem Nebelfleck selbst (laut Aladin / Gaia 13m7 G-mag, 14m3 BP-mag und 12m9 RP-mag). Helle Struktur erscheint nicht in mehrere Teile zerlegt, sondern ist zusammenhängend, aber eben hier besonders deutlich sich auf einer Seite sich gabelnd und zudem irgendwie zerfranst; Sternassoziationen oder abgetrennte Nebelbereiche sind aber nicht auszumachen.


    Ich hatte eigentlich vor gehabt, die Galaxie zu fotografieren, muss aber noch die Lights durchsortieren. Der Wind war schon nervig dabei. Daher zeige ich auf die Schnelle eins der "Galaxie in die Mitte platzieren-Foto" bei maximaler Iso und wenigen Sekunden Belichtung, um zu erklären, was ich meine:


    Foto vom 1.3.2022, 00:13 Uhr, Iso 40000, 15 Sekunden, unbearbeitet (nur Crop) mit meinem 8" RC


    Ich habe die beiden Sterne markiert, die ich in der Beschreibung gemeint hatte. Einer steht direkt vor der Galaxie, der andere direkt am Rand. Hier sieht man schon das Rot von H-alpha un dauch ein paar winzige Knoten (Sternassoziationen / Sternhaufen?). Und am linken Ende verbreitert sich die Galaxie. Das meine ich auch visuell gesehen zu haben und habe da eine Art Gabelung des helleren Bereichs gesehen.


    Ich hatte danach noch einige Fotos gemacht, dann aber wegen des Windes abgebrochen. Falls es gar nichts wurde, werde ich diese Galaxie auf alle Fälle mal mit sehr viel Zeit fotografieren. ich sehe ja an dem Schnellschuss, was da alles an Potential schlummert.


    Der Vollständigkeit halber noch, was ich zu NGC 4490 notierte:

    Heller, diffuser Nebelfleck mit deutlich hellerem Kern, insgesamt regelmäßiger geformt als NGC 4449 im Vergleich, aber insgesamt auch ungewöhnlich für eine Galaxie, was den Umriss betrifft. Sie ist etwas plump, leicht gebogen, stumpf endend und hat eben einen kleinen, hellen Kern, was wieder normal erscheint. Die Begleitgalaxie NGC 4485 ist deutlich zu erkennen.


    Ergo gebe ich dir Recht: im kleinen Teleskop ist NGC 4449 irregulärer.


    Ich hoffe, es geht in Ordnung, dass ich NGC 4490 als Vergleich mit reingenommen habe. Ich finde aber, das ist ein guter Ansatzpunkt, um das Chaotische an NGC 4449 noch zu betonen (im direkten Vergleich).


    Liebe Grüße und vielen Dank für die tolle Anregung,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo,

    ich habe gestern den Hinweis auf NGC 4449 als OdM März 2022 gesehen und die klare Nacht dazu ausgenutzt um diesem Objekt eine Bühne zu geben.

    Zugegeben ist es im ersten Moment nicht so spektakulär, aber den Versuch war es wert und es freut mich, dass dabei diese Bilder herausgekommen sind.


    Aufgenommen hab ich mit dem TEC 140/980 und der ASI 294MCpro. 60x 2min Lights, dazu Dark, Flat und Bias.


    NGC 4449 ganzes Bildfeld 33% verkleinert




    Crop in 66% Originalgrösse


  • Ein schönes Objekt hast du ausgesucht, ordentlich Futter für alle Teleskopklassen.

    Mein Beobachtungsbuch sagt, dass ich sie am 20 Apr. 1993 zum ersten mal mit meinem damals brandneuem 17,5 Zoll f/4,5 Dobson beobachtet habe. Ich zitiere:


    Bei Saarmund (südwestlich von Berlin), fst = 5,7 mag, Seeing= 4-5 (Schulnotenskala), Horizont etwas dunstig, etwas feucht:

    Ein total ungewöhnliches Teil! Im 9 mm Nagler (220-fach) ist die rechteckige Form nicht zu sehen. Der Kernbereich erscheint im ersten Blick gebogen wie eine Banane. Bei genauem Hinsehen im 7 mm Nagler (285-fach) 3 einzelne Nuclei. 2 davon mit Dunkelgebiet dazwischen, weiter am Rand noch ein weiterer nicht so heller etwas ausgedehnter Konten durch Brücke mit dem Rest verbunden. Sieht insgesamt eher wie ein chaotischer Gasnebel aus. Sehr viele Einzeldetails - äußerst bemerkenswert!



    Die Skizze bitte nicht zu genau nehmen, ich habe noch nicht mal die Himmelsrichtung eingezeichnet.

  • Hallo zusammen,

    gestern Abend habe ich erstmalig unser neues kleines 82er Bino durchgelüftet, ich war sehr angenehm überrascht, wie einfach ich auch im 82er NGC 4449 deutlich sehen konnte - ein wirkliches Rechteck bei 37 x konnte ich nicht sehen - aber zumindest war es klar keine Ellipse. Die

    Im 18" Dobson vom Kollegen natürlich einige Helligkeitsknoten, obwohl die Bedingungen nicht richtig gut waren (SQM 21.05, Seeing 3-4)



    Schon mal besten Dank für Eure Rückmeldungen.

    Holger - Coddingtons Objekt haben wir gestern auch beobachtet, das war aber im 18" deutlich schwieriger bei den Bedingungen und schon sehr schwach, ohne Details preiszugeben (Wird auch diesen Monat in der SuW im Detail vorgestellt)


    ChristophP - Danke für die schöne und Detaillierte Beschreibung - und der Schnappschuss zeigt in etwa den visuellen Eindruck, den ich im 22er hatte - ein wenig mehr habe ich gesehen ... da muss ich mal meine Skizzen stacken und eine Zeichnung machen :)

    Auch im 82erBino konnte NGC4490/4485 gut erkennen, getrennte Kerne, aber deutlich schwächer als die 4449.


    Christian: Starkes Bild - schön ist das "Rechteck" zu sehen und die vielen Starburst-Regionen! Prima Farbabstimmung.

    Stathis - Danke fürs Teilen.


    Beste Grüße,

    Rainer

  • Hallo Rainer,


    zu meinen Favoriten gehörten immer schon die Galaxien, die in meinem alten 10-Zöller bereits spezifische Details gezeigt haben - wie (zumindest ansatzweise) Dunkelbänder, Spiralarme oder helle Knoten. Und das trifft auf NGC 4449 klar zu, vor allem was helle Knoten angeht.


    Vom 9,5-Zoll 'Fünfling' hab ich diese Notiz: "... sowie NGC 4449: Dieses kastenförmige Teil zeigte Knoten im Zentrum, und im Norden eine 'Ausfransung', hier befinden sich gewaltige HII-Regionen."


    Und im 20-Zöller konnte ich bei Alpenhimmel im Wesentlichen die Details ausmachen, wie sie Uwe auf seiner 16-Zoll Zeichnung dargestellt hat - du hast sie oben schon verlinkt, zwecks Bequemlichkeit beim Lesen nehm ich den Link nochmal rein:


    NGC 4449


    Servus

    Ben

  • Schon mal besten Dank für Eure Rückmeldungen.

    Holger - Coddingtons Objekt haben wir gestern auch beobachtet, das war aber im 18" deutlich schwieriger bei den Bedingungen und schon sehr schwach, ohne Details preiszugeben (Wird auch diesen Monat in der SuW im Detail vorgestellt)

    Hallo Rainer,


    Danke für den Hinweis zu IC 2574 in SuW - war mir glatt entgangen, irgendwie war die noch unausgepackte SuW 03/22 hier gleich unter den anderen Zeitungen im Altpapierstapel verschwunden (ich war's nicht...!).


    NGC 4449 habe ich jetzt gestern abend im 10"-Bino beobachten können, die knotige Struktur in der Mitte und die HII-Region an der einen Ecke sind recht auffällig. Für weitere Details bin ich zu müde, ich musste lange warten, bis sich die Wolken wieder verzogen hatten :(


    Viele Grüße, Holger

  • Hallo zusammen,


    eine Zeichnung von NGC 4449 aus meiner Feder gibt es in einem Beobachtungsbericht im Nachbarforum.



    Sie ist ziemlich unsauber - einen Schönheitspreis werde ich dafür wohl nicht bekommen. Aber sie zeigt alle Details, die ich erkennen konnte.


    Viele Grüße

    Johannes

  • Hallo Zusammen


    Als ziemlicher Galaxienanfänger und unter ungünstigen Bedingungen habe ich mich Gestern an NGC 4449 versucht. Mein Beobachtungsort ist für diese Himmelsregion eher ungünstig. Da ich aber zur Zeit nicht wirklich Mobil bin, versuchte ich es Trotzdem. So habe ich mit meinem 6" Newton mit einer Brennweite von 750mm über das Dach meines Hauses hinweg fotografiert. Also wenig Brennweite, wenig Öffnung, schlechtes Seeing und Wackelmontierung. Alles in allem, sagen wir mal, suboptimal.

    Ich habe eine Serie von 85x 60s machen können, das Resultat sieht so aus:



    Neben den schlechten Grundvoraussetzungen kam dann auch noch eine Verkippung dazu, oder ich habe den Abstand zum Korrektor nicht ideal getroffen.


    Da die Rohdaten schon nicht gerade wunderbar sind, habe ich die Bearbeitung relativ schnell gemacht, da ein super tolles Bild eh nicht erreicht werden kann.


    Für die relativ kurze Belichtungszeit und die schlechten Bedingungen bin ich aber relativ zufrieden, hat das Bild doch eine gewisse Tiefe und bringt so manche Galaxie zum Vorschein (UGC7593 / MRK212 / UGC7617 / MGC+08-23-040 um nur ein paar zu nennen) und auch ein paar Quasare sind zu erahnen.


    Mit dem Bild lässt sich sicherlich keinen Blumentopf gewinnen, doch es kommen schon ein paar Details zum Vorschein. Sagen wir so: Man sieht dass diese Galaxie ziemlich ungewöhnlich und chaotisch ist.


    Ich bin froh, dass ich diesmal am OdM mitmachen konnte. Danke für die Vorstellung dieses Interessanten Objektes!


    Liebe Grüsse, Seraphin



  • Mit dem Bild lässt sich sicherlich keinen Blumentopf gewinnen

    Na, ein Blumentopf auf jeden Fall, ob es auch noch Blumen reicht, müssen wir diskutieren :)


    Im Ernst: für uns visuelle Beobachter sind Fotos dieser Klasse viel wichtiger als irgendwelche Superduper-Aufnahmen, wo man erst mal alle möglichen Details wieder wegabstrahieren muss, um einen Eindruck zu haben, was man visuell sehen könnte. Von daher danke dafür!


    Viele Grüße


    Holger

  • Hi Holger

    Na, ein Blumentopf auf jeden Fall, ob es auch noch Blumen reicht, müssen wir diskutieren

    Vielen Dank für den Topf ^^


    Für super-duper Aufnahmen bin ich auch viel zu noobig. Leider bin ich fürs Visuelle schlecht ausgerüstet.. Werde mich aber mit meinem bescheidenen Material trotzdem an NGC4449 versuchen. Obwohl das wohl für Anfänger nur bedingt geeignet ist. Wer mich hier kennt, weiss dass ich Herausforderungen mag und so einiges "bedingt geeignet" ist ;)


    Danke für dein Feedback, welches mir echt Freude bereitet!


    CS, Seraphin

  • Hallo Seraphin,


    dankeschön!


    Ich hab noch eine Beobachtung gefunden aus meinen Anfängen 2014 mit dem 5" Fraunhofer aus der Stadt raus, da steht immerhin "verwaschen - rechteckig". Geht also auch!

    Damals war ich noch nicht so verwöhnt von wegen große Öffnung und dunkler Himmel und hatte trotzdem sehr viel Spaß dabei...


    Viele Grüße


    Holger

  • Hi Holger

    Mit dem Scope bin ich ja eigentlich zufrieden. Okularseitig siehts eher schlecht aus und wohl vor allem mein total ungeschultes und untrainiertes Auge. Ich werds versuchen!


    CS, Seraphin

  • Moin zusammen,


    @ Seraphin : Danke fürs zeigen und klar, dass so ein Foto für die Visuellen von einigem Wert ist, da schliesse ich mich Holger an


    Johannes: Diese Zeichnung im Nachbarthread ist schwer zu toppen, prima Detail!


    Beste Grüße,

    Rainer

  • Gestern Nacht war die Transparenz hier in der Rheinebene mal richtig gut, so ging ich nach Monduntergang nochmal raus. Die Zielregion war fast im Zenit, FST dort 5m3, wahrlich kein besonders guter Wert im Vergleich zu Landhimmel, aber viel besser wird's an meinem Standort nicht. Und die Transparenz wird nicht ganz von der FST-Angabe erfasst.


    Also die Chance genutzt um mit dem 7x42 Fernglas handgehalten einige Galaxien abzugrasen: M51 Strudelgalaxie mit indirektem Sehen regelrecht auffällig, M63 Sonnenblume an der Grenze mit indirektem Sehen aber eindeutig vorhanden (die Überraschung der Nacht), M94 einfach mit direktem Sehen. Übermütig geworden verbog ich mir an unserem OdM, NGC 4449, die Augen ohne Erfolg.


    Das 32x70 stand jedoch daneben auf Stativ. Damit war NGC 4449 ein fettes Teil, ein länglicher Kasten, ganz zu seinem Beinamen passend. Angesichts der Größe und Helligkeit im 32x70-Glas hege ich die Vermutung, dass ein gutes Handfernglas den Kerl unter mag7-Himmel zeigen könnte.


    Ein anderes Thema: NGC 4449 ist auf meiner Liste der potenziell gewinnbringenden Objekte mit Blaufilter. Das Projekt stelle ich in der Rubrik Filterexperimente - Blaufilter - bei den "Freunden der Nacht" vor. Wenn jemand einen CCD/CMOS-Blaufilter zur Hand hat und ihn an größerer Öffnung unter gutem Himmel an dieser Galaxie mit dem ungefilterten Anblick vergleichen könnte, würden mich die Ergebnisse sehr interessieren!


    CS, Christopher

  • Hi,


    Ich war ebenfalls in der nacht zum Mittwoch draußen - im Odenwald. Der fast Halbmond stand noch hoch bei der Beobachtung von 4449 aber die Transparenz des Himmels im Fast Zenit hat dagegen gehalten. Beobachtet hab ich mit einem 8" Newton, Brennweite 1000mm und Okularen 12mm und 8mm (125x). Mit 8mm war der Hintergrund schon recht dunkel.


    Man sieht deutlich daß es kein übliches "Eierchen" ist, aber der Eindruck eines Rechtecks will sich nicht einstellen. Eher so was wie ein heller Kern, irgendwie gedreht zur großen Hauptachse und etwas Off-Center. Dazu die etwas unförmige unwuchtige blassere Hauptform. Indirekt scheint man Fleckchen, weitere Helliugkeitsvariationen/Knoten zu erkennen, aber es ist hart an der Einbildung dran. Ich hätt mich vermutlich schwer getan das zu zeichnen. Das Gehirn, die Bildverarbeitung wusste nicht so recht mit der Form was anzufangen.


    Witzige Galaxie.


    CS,

    Walter

  • Servus beinand,


    ich kam jetzt dazu, meine Aufnahme vom 1.3.2022 mit APP zu stacken und zu bearbeiten:



    Ich habe alles rundherum bereits hier gerade eben vorgestellt: NGC 4449, viele weitere Galaxien und ein paar Quasare

    (Man findet noch so einiges in der Aufnahme, bzw. auf der größeren Übersicht – das hier ist ein Crop).


    Ich bekomme das Original nicht hier rein, obwohl es nur 1,358 kB groß ist. Es wird dennoch gnadenlos auf 273 kB runterkomprimiert (von der Forensoftware). Vielleicht kann mir jemand erklären, warum mal die Bilder genommen werden, mal aber total zusammengestutzt werden, wenn man sie hier hochlädt? Sind die 2 MB, die angegeben werden, falsch?


    Man kann aber dennoch die Galaxie ganz gut erkennen, denke ich. Ich habe 53 Minuten und 45 Sekunden belichtet (215 x 15 s) – siehe im Parallelthread. Ich kann nur wiederholen: ein tolles Objekt des Monats, es lohnt sich, da mal drauf zu halten :)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hi Christoph


    Eine wunderbare Aufnahme, wie immer mit vielen spannenden Infos (im Parallel-thread) präsentiert! Wenn ich meine (aus verschiedenen Gründen schlechte) Aufnahme daneben setze, ist es schon fast etwas peinlich. Danke fürs Teilen!


    CS, Seraphin

  • Servus Seraphin,


    Dir muss gar nichts - auch nicht fast - peinlich sein! Es ist zum Glück kein Wettbewerb. Siehe auch Holgers und Rainers Reaktionen auf dein Foto ;)


    Es freut mich aber natürlich, dass dir das Foto gefällt, trotz des unruhigen Hintergrunds.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Servus Christoph


    Ist auch nicht ganz ernst gemeint. Wenn ein Wettbewerb wäre, hätte ich auch nicht migemacht. Verkippung, schlechte Bedingungen und viel zu wenig Brennweite um da wirklich etwas rauszuholen. Als "beobachtungsnachweis" bin ich mit meiner Aufnahme völlig happy und zufrieden. Bin froh habe ich mitgemacht und das Objekt abseits vom Mainstream kennengelernt. Mir geht es ja neben schönen Fotos auch vorallem darum mich mit den Objekten zu befassen.


    CS, Seraphin

  • Hallo zusammen,


    ich hab es ja auch ernsthaft versucht. Auch bei mir rauscht es stark und alles entspricht nicht so recht meinen Erwartungen. Die Bildbearbeitung ist echt schwierig. irgendwie verweigert sich hier mein Workflow.


    Aber nichts destotrotz: wenn ich jetzt auch sage: es ist ja kein Wettbewerb, dann ist es definitiv einer ;)


    Ich hab immerhin genau vier Stunden belichtet (160x90 Sekunden bei ISO3200 mit Canon EOS 6Da). Aber mehr kommt dadurch auch nichts in Bild.


    Also hier mein Ergebnis



    Teleskop war mein 8" Skywatcher f/5 Newton.


    VG. Micha

  • Servus Micha,


    man merkt die längere Belichtungszeit schon deutlich – das gesamte Rechteck ist einfach deutlicher herausgearbeitet und heller. Du hast die vierfache Belichtungszeit (plus x) und eine schnellere Optik (meine ist ja f/8). Du müsstest aber auch bei den Sternen deutlich mehr Tiefe haben als ich. Hast du da Informationen weggedrückt, um den Hintergrund entrauscht zu sehen?


    Ich finde den Vergleich sehr spannend, denn wir haben ja die gleiche Öffnung und eine sehr ähnliche Kamera (deine ist astromodifiziert, meine nicht). Perfekt, um die Ergebnisse zu vergleichen. Was mir zugute kommt ist mein relativ guter Landhimmel. Ich werde aber ebenfalls noch deutlich mehr Licht sammeln müssen.


    Die Bearbeitung fand ich auch nicht wirklich einfach, wobei mir APP schon einiges an Arbeit abnimmt.


    Was man an beiden Fotos gut sehen kann, finde ich: der helle Kernbereich gabelt sich am oberen Rechteckende. Ich habe das mal in mein Foto reingepinselt:



    Ich vermute, dass das die Struktur gewesen sein müsste, die ich visuell als gegabelt gesehen hatte:


    Bereits bei 43x auffallend hell und da bereits für eine Galaxie ungewöhnlich; bei 81x regelrecht zerfranst aussehend: Gesamtform mehr oder weniger rechteckig, aber heller Kernbereich erscheint auf einer Seite gegabelt. [...]. Helle Struktur erscheint nicht in mehrere Teile zerlegt, sondern ist zusammenhängend, aber eben hier besonders deutlich sich auf einer Seite sich gabelnd und zudem irgendwie zerfranst; Sternassoziationen oder abgetrennte Nebelbereiche sind aber nicht auszumachen.

    Man kann das Foto auch mit etwas zusammengekniffenen Augen anschauen und so Details rausnehmen – dann kommt die Gabelung m.E. wieder etwas zustande. Ich werde, sollte der Himmel ohne Mond wieder klar sein, visuell nochmal nachspechteln und mit dem Foto im Rücken nochmal versuchen, den Nebelfleck optisch zu analysieren.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Christoph,


    so richtig in die Tiefe bei den Sternen geht es nicht, trotz der langen Belichtungszeit. Hier mal zum Vergleich ein nur ganz leicht gestretchte Version, die auch nicht so stark gecropped ist, und die Sterne nicht unterdrückt :




    Allerdings wird das Bild beim hochladen offenbar automatisch stark komprimiert. Aus 1.25 MB werden hier 67,86 kb. Die erlaubte 2 MB Maximalgröße passt wohl irgendwie nicht.


    VG, Micha

  • Servus Micha,


    meine Bilder werden hier auch sehr stark komprimiert. Ich versuche, unter die 2 MB zu kommen, aber das kann ich mir eigentlich sparen, denn die 2 MB sind offenbar nur auf dem Papier möglich...

    Seltsam, dass du weniger Tiefe bei den Sternen hast. Der Farbgradient in deinem Bild sieht aber sehr nach Lichtverschmutzung aus. Oder hattest du bei Mondlicht fotografiert? Sonst müsstest du ja deutlich mehr Tiefe als ich bei dem Foto haben. Gleiche Öffnung, gleicher Kamerachip (vermute ich), schnelleres Öffnungsverhältnis und vierfache Belichtungszeit... Schräg.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

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