Welche Tenperatur bei gekühlter Kamera?

  • Moin zusammen,


    Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich eine gekühlte Astrokamera besitze, wo ich die Temperatur ja auf das Grad genau einstellen kann.


    Bisher habe ich die Kühlung immer auf Maximum gestellt und nicht weiter drüber nachgedacht.


    Nun stellt sich mir allerdings doch die Frage wie ich die Temperatur am optimalsten einstelle:

    Aktuell ist es ja noch recht kalt, zuletzt hatte ich immer eine Temperatur von ca. -26 Grad.


    Je niedriger die Temperatur, desto niedriger das Rauschen.

    Lohnt es sich aber, die Temperatur ggf. auf -10 Grad einzustellen, sodass ich zuhause noch Calibration Frames machen kann?


    Oder lieber das niedrigere Rauschen bei -26 Grad ausnutzen und dafür die Darks zuhause bei ca. -12 Grad machen?


    Was davon hat eurer Meinung nach mehr Sinn / wie handhabt ihr das?


    Ich habe meist nicht all zu viel Zeit draußen, weshalb ich natürlich die meiste Zeit für Light Frames nutzen möchte und die Calibration Frames oft wegfallen müssen.


    Viele Grüße,

    Jacke


    PS: Ich bin wirklich dankbar wie viele, schnelle und hilfreiche Antworten man hier im Forum bekommt. Ohne euch wäre ich wahrscheinlich auf weniger als der Hälfte der Strecke liegen geblieben. ^^

  • Hallo


    Das ist recht einfach, du gehst von der höchsten zu erwartenden Temperatur aus,

    Wenn du auch im Hochsommer die hellen Nächte nicht scheut sind das Umgebung 20 Grad - dem was die Kühlang schafft, wenn es nur 36grad unter Umgebung ist dann eben - 15grad, die erreichst du dann immer und kannst auch am Tage Darks machen.

    Machst du im Sommer Pause ist die Umgebung Nachts vermutlich max 15 grad,

    Macht es wenn du dann auf - 20 kühlst am Tage schwierig Darks zu machen, gibt aber genug unbrauchbar Nächte.

    Darks nicht bei anderer Temperatur, einige machen das im Kühlschrank

    Die Flats fix nach den Aufnahmen, Bias vielleicht


    Gruß Frank

  • Dazu paßt das brandneue Video von Frank: Gekühlte Astrokamera oder DSLR/DSLM? Ein Video


    Ich selbst belasse es immer bei -10°C.


    Grüße

    Hartmut

    EQ6R-PRO | OMEGON PUSH+ | SW Allview | Unistellar eQuinox | Seestar S50 |  ASKAR FMA 135

    SW 200PDS/1000 | SVBONY 503 80/560 (448) | SkyMax 102/1300 MAK | TS 61EDPH II

    ASI 120MC-S & MM-Mini | veTEC533c / 571c | N.I.N.A.

    METEORCAM (RPi4) (https://globalmeteornetwork.org/weblog/DE/index.html) DE000Q

  • Hallo Jacke,

    auch ich kühle meine ASI294MC auf -10′C. Das schafft die Kamera auch im Sommer und ich kann mich an meiner Darks-Bibliothek bedienen.


    CS, jochen

  • Danke für die Antworten damit ist die Frage ja schon beantwortet. Das Ergebnis dachte ich mir schon fast.


    Ist es denn problematisch wenn ich die nächsten Lights für das gleiche Objekt bei -10 grad mache und die dann zusammen mit den Lights bei -26 grad stacke ?

  • Hallo Jacke

    Wenn du Light in einem Rutsch verarbeitest dann hast du quasi die Qualität als wären alle bei

    -10 Grad aufgenommen worden.

    Lights sollten immer mit den richtig temperierten Darks korrigiert werden.

    Wenn du dann die Lights seperat Vorverarbeitest und dann erst stackst ist das ok.

    Aber ich denke der Unterschied ist auf unserem Niveau nicht so sonderlich groß.

    Kann man sicher mit einer guten Bearbeitung wieder ausgleichen.

    Die schon erwähnten -10° sind schon ein passender Wert.

    Wenn man sich mal die Zeit nimmt und eine kleine Darkreihe mit einer Temperaturabstufung von je 5° macht

    und diese Darks dann mal vergleicht hat man mal ein Gefühl für die Auswirkung der Temperauren.

    mfG

    A.Mark

  • Hallo Jacke


    Nach alter Schule kalibriert du die Gruppen mit den passenden Korrekturframes


    Nun gibt es Software die passt es an

    Und dann gibt es Leute die meinen wenn man dithert braucht man gar keine Darks


    ???


    Wahrscheinlich sind sie mit falscher Temperatur besser wie gar keine, die Hotpixel werden dann zu stark abgezogen

    Mehr Lights und Sigmastack, dann überwiegt vermutlich der Vorteil der Masse


    Gruß Frank

  • Hallo in die Runde,


    die Kühlung muss denke ich nur den Erfordernissen entsprechen. Dh. wenn ich kurze Belichtungen mache, oder bei lichtversifften Hintergrund, dann muss das thermische Rauschen nur substantiell kleiner sein. Dh. es fällt dann praktisch nicht mehr ins Gewicht, ob bei -10°C oder bei -25°C. Die Cmos-Kameras verhalten sich diesbezüglich eh etwas anders als die CCDs. Bei Cmos sinkt das Rauschen ab einer bestimmten Temperatur nicht mehr, weil andere Rauschkomponenten (bspw. Telegraph-Noise, usw.) die Oberhand gewinnen. Bei Schmalbandaufnahmen oder bei Spektrometern oder bei wirklich dunklem Himmel kann man aber gerne die Temperatur etwas niedriger wählen. Ich denke lieber etwas Regelspielraum lassen und nicht maximal kühlen, sodass man immer eine konstante Temperatur einstellen kann, dann klappt auch die Kalibrierung besser.


    Vg Tino

  • Ist es denn problematisch wenn ich die nächsten Lights für das gleiche Objekt bei -10 grad mache und die dann zusammen mit den Lights bei -26 grad stacke ?

    Nicht, wenn für beide Sensortemperaturen die passenden Darks verwendet werden. Also Lights mit -26°C zusammen mit Darks mit -26°C und Lights bei -10° mit Darks bei -10°C .


    Da die Dark-Bibliotheken ab und zu mal erneuert werden sollten (Degeneration der Chips), mache ich meist 2 Sätze - bei -20°C und bei -10°C (für 3 verschiedene Binning-Modes und 4 verschiedene Zeiten kommen da schon einige Daten zusammen..)

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!