Kamera für den Einstieg zur Deep-Sky-Fotografie

  • Hallo in die Runde,



    ich bin auf der Suche nach einer geeigneten Kamera zum Einstieg in die Fotografie von Deep-Sky-Objekten.

    Ich habe bisher keine großen Vorerfahrungen was die Fotografie angeht. Die Kamera sollte gut zu bedienen sein und einen ausgeprägten Manuellen-Modus besitzen.

    Gut wäre wenn sie Intervallaufnahmen-Funktion oder einen Fernauslöser bzw. PC-Steuerung hat. Ebenso wäre es schön wenn sie mit RAW Daten arbeitet.

    Hat jemand weitere Tips und Hinweise worauf geachtet werden sollte? Da ich noch am Anfang bin wäre ein Budget von vielleicht 300-500€ angedacht.

    Können alle Kameras mit Teleskopen verbunden werden bzw. mit Teleskopobjektiven verbunden werden?

    Was haltet Ihr von der Canon Eos 600D?



    Vielen Dank schon mal



    beste Grüße Dennis

  • Hallo Dennis,


    deine anforderungen sprechen auf jeden Fall für DSLR/M.

    Ich würde da auch auf jedenfall eine mit astromodifikation, aber mit UV/IR Filter nehmen.


    Dazu einen Fernauslöser (ich nehme diesen) Link zum Fernauslöser.

    Ich habe die EOS 70D(a) und muss sagen ich finde den beweglichen Bildschirm und die WLan-funktion sehr hilfreich und praktisch.

    Es muss aber nicht sein.

    Mit einem Adapter (den man ja irgendwie immer braucht psst sie an alle Teleskope und halt an EF-Objektive.

    Man can Canon-RAW (CR2) Dateinen nutzen und ist für die Astronutzung ideal.


    Vorteil einer DSLR/M ist das man keinen Laptop braucht, aber wenn man will nutzen kann.


    Preislich ist halt die frage neu oder gebraucht und wie gut aktuell der Mark eingedeckt ist.

    Seit Corona ist ja alle teurer geworden.


    Zum Astroumbau:

    Es ist halt eine Erweiterung des Aufnahmespektrums im roten Bereich (H-alpha).

    Eigentlich ist es nicht viel mehr an Spektrum aber gerade im Astrobereich ist halt vieles mit H-Alpha licht vorhanden.

    Die Nutzung beim tageslich ist danach nur eigeschränkt oder mit Clipfiter möglich.


    Ich hoffe es hilft dir, Sven

  • Hey Dennis,

    eine (gebrauchte) Canon EOS 600D würde wohl passen.

    Fernauslöser/Intervallometer dazu gibt es wie Sand am Meer.

    Meine Zusatzfrage wäre: Bist Du gene mit dem Laptop unterwegs - oder lieber nicht.

    Denn: Mit Laptop gäbe es viele sehr praktische Software für die Astrofotografie auch mit einer 600D.

    Clear Skies

    Dietrich

  • Hallo, Dennis!


    Wie die Vorposter schon geschrieben haben, würde sich da eine Canon 600d anbieten.- Mit dem Modell hab ich auch angefangen.

    Stöber mal bei Ebay oder in den gängigen Astroforen- vielleicht findet sich da was.


    CS Niko

  • Hallo Sven Prima vielen Dank für die ausführlichen Informationen. Denke ich werde in jeden Fall eine astromodifizierte Kamera nehmen. Für mich wird der Gebrauchtmarkt in Frage kommen, neu ist es ja sehr preisintensiv.


    Hast du auch Empfehlungen für eine geeignete Grundausstattung an Objektiven oder Teleskopen?

  • Ja ich bin gerne mit dem Laptop unterwegs allerdings ist dieser nicht besonders Leistungsstark . Das Gerät ist ein Huawei von 2019.

  • Guten morgen Dennis,


    das ist ein sehr Umfangreiches Thema.

    Ich habe dir ein paar anregungen der PM geschickt.

    Du musst dir über viel klar werden:

    - Budget

    - Ziele

    - Was? Von wo? Wie?

    .....


    Das ist ein sehr großes Fled, bei dem es viel zu beachten gibt.

    So einfach ohne mehr informationen, als EOS 600 DA ist etwas schwer, da zu sagen Objektiv XY oder Teleskop B. ;)

    Ich kann dir auch Links schicken bei denen du dir viel Anlesen/ansehen kannst.


    Bis dann, Sven

  • Hallo DennErIsst du bist schon auf den richtigen Weg ,eine Canon Eos 600D ist eine Möglichkeit.

    habe vor kurzen eine Canon Eos 700D ( nur der Body ) zur 700DA umbauen lassen .


    Da wurde mir schon erklärt da die 600D man nicht mehr so gern umbaut , weil es keine Ersatzteile mehr gibt ,

    oder nur schlecht zu besorgen sind .

    Außerdem soll das Rauschen sehr schlimm sein , Aussagen Gerd Neumann aus Hamburg der baut auf Astronomisch um

    wenn du info brauchst kein Problem :thumbup: :thumbup:

  • Die neueren haben 20 MPix, Crop 2,0 und sind mittlerweile auch im Rauschverhalten gut.

    Durch den Crop 2 sind die Objektive kleiner und leichter und man bürdet den Montierungen weniger Gewicht auf.

    Hallo thomas,


    Was hat der Cropfaktor mit der Objektivgröße zu tun?


    Vor allem wenn man jetzt an Teleskope denkt, macht es noch weniger Sinn.

    Ich bin ehrlich und kann nur zu Canon etwas sagen, aber wenn du Eine EOS m200 nimmst bleiben die Objektive gleich...

    Wenn man nur "spezielle" für diese Produkserie gebaute Objektive nutzen kann, hat man eine geringe Auswahl zu hohen Preisen.


    Ich würde sagen, dass das so einfach falsch ist, aber lasse mich gerne eines besseren belehren.

    Da fehlt aber eine Menge an Begründung.


    Clear skies, Sven

  • Durch den Crop 2 sind Objektive bei gleicher Brennweite erheblich kleiner und dadurch leichter (schaue Dir beispielsweise die Teile von Olympus an).

    Aber der Crop wirkt sich auch bei Fernrohren aus. Die Brennweite eines Teleskops verdoppelt sich dadurch auch. Bei einer APS-C Canon liegt der Crop „nur“ bei 1,6. Bei KB ist es egal.

  • Durch den Crop 2 sind Objektive bei gleicher Brennweite erheblich kleiner und dadurch leichter (schaue Dir beispielsweise die Teile von Olympus an).

    Aber der Crop wirkt sich auch bei Fernrohren aus. Die Brennweite eines Teleskops verdoppelt sich dadurch auch. Bei einer APS-C Canon liegt der Crop „nur“ bei 1,6. Bei KB ist es egal.

    Da kratzt schon wieder jemand sprichwörtlich mit seinen Fingernägeln über die Tafel … das tut weh …


    Du würfelst hier bunt Bildausschnitt und Brennweite durcheinander. Der sog. Cropfaktor verlängert keine Brennweite! Durch den kleineren Ausschnitt wird nur der Eindruck einer längeren Brennweite erzeugt. An der Physik ändert sich aber nichts.


    Beispiel: Ein Objektiv mit 50mm Brennweite hat auch bei einem Cropfaktor von 1,6 immer noch 50mm Brennweite. Man verwendet lediglich einen engeren Bildausschnitt und hat ggf. keine Probleme mit Vignetten oder Unschärfen im Randbereich.


    In der „normalen“ Fotografie wird dies gerne missachtet, was oft zu unerwünschten Bildergebnissen führt.


    In der Astrofotografie sind die Nachteile allerdings unerheblich, weil man quasi nur in der Fokus-Einstellung unendlich arbeitet und somit keine Unterschiede in der Schärfentiefe erhält.


    CS & VG

    Stefan

    :star: Deep Sky: Sky-Watcher QUATTRO 150P | TS PHOTOLINE 106/700 f6.6 | ASKAR FRA300 Pro 60mm f/5 | Samyang 135mm F2.0 ED UMC :ringed_planet: Mond, Planeten (,Sonne): Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 150/1800 | Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 102/1300 :sun_with_face: Sonne: Lunt LS60MT Ha B1200 :camera: Kameras: ZWO ASI533MC Pro, ZWO ASI178MM, ZWO ASI178MC, ZWO ASI585MC, QHY 5III 715C :magnet: Autoguiding: Svbony SV106 | QHY 5III 178c :telescope: Montierung: iOptron CEM26 :high_voltage: Powerbank: FOX HALO 96K Power Pack :globe_showing_Europe_Africa: Webseite: https://www.junger.net/

  • Ja, ich nutze Crop 1,6 also APS-C Chips.

    Das sich die Brennweite Verdoppelt ist einfach falsch.

    Dein Bildausschinnt ist kleiner. (Du verlierst mehr Licht, was am Chip vorbei geht.)

    Der Cropfaktor sagt das Verhältniss der Chipgröße zu einem Vollformat-chip an. (Ich meine es war Chipdiagonale Vollformat/Chipdiagonale kleineres Format = Cropfaktor)

    Also wären dann Planetenkameras mit kleinen Chips mit Crop >6 also noch besser laut deiner Aussage.


    Objektive sind bis auf die extrem hochpreisigen oder mit hohen Brennweiten ein Kinderspiel für Montierungen.

    Du kannst mit dem Mini-Track von Omegon mittlerweile bis 4kg nachführen.... also da noch an 100g zu sparen bei einer EQ/CEM Montierung ist nicht wirklich ziehlführend.


    Außerdem geht es ja auch um Astromodifizierte Kameras (sehr wahrscheinlich), kennst du jemanden der einen Umbau an diesen Geräten macht?

    Tschuldigung, aber ich glaube du solltest dich dazu noch etwas einlesen, bevor du so etwas schreibst.

  • Hallo Thomas,

    in der Astrofotografie reden wie NIE über Cropfaktoren, nur über echte Brennweiten und die im Verhältnis zur Größe des Kamerachips.

    Bei einem "kleineren" Objektiv, kommt auch weniger Licht rein, denn die Öffnung ist geringer, vergiss das nicht. Ich habe im meinen Handy eine "geniale Kamera" Blende 1,2 oder so, bei 6 oder 9 mm Öffnung kommen nur leider nicht viele Photonen auf den Chip.

    Viele Grüße,

    ralf

  • Moin, Moin Dennis


    Lass dich nicht verwirren.

    Eine DSLR ist immer eine gute Wahl beim Einstieg.

    Ob die nachher modifiziert ist erstmal egal.

    Bin mit EOS 1200 d und 70mm Objektiv auf EQ 3/1 oder so mit Motor angefangen.

    Die Bilder haben dann den Wunsch nach mehr ausgelöst.

    Wenn du diese Erfahrung hinter dir hast weißt du wie es weiter geht.


    CS Jens

  • Servus Dennis,


    ich habe auch mit einer DSLR angefangen (war die Canon EOS 50D - uralt, taugte aber). Da ich viel Makrofotos mache (draußen, Naturfotos), habe ich deshalb dann eine neuere, teuere Canon angeschafft, die ich seitdem auch für Astro nutze. Ich will also Jens bestätigen: für den Einstieg ist eine DSLR sicher gut geeignet. Natürlich rauscht sie mehr als Astrokameras, sie sind ja nicht gekühlt. Und die Empfindlichkeit ist auch geringer. Der Vorteil ist aber, dass man noch autark ist, keinen Laptop braucht und sie als Allrounder nutzen kann.

    Ich würde einen Teufel tun und meine 6D modifizieren lassen. Dann kann ich sie nur noch eingeschränkt für Makrofotos nutzen (ich brauche da Farbtreue für Dokumentation). Es geht auch ohne ganz gut, finde ich.

    Und wenn man damit umgehen kann, hat man genug Zeit gehabt, auf eine Astrokamera zu sparen und die auch noch zu kaufen... ;-). Sollte ich diesen Schritt mal gehen, wird es vermutlich eine Monokamera (mehr Auflösung, höhere Empfindlichkeit) und RGB über Farbfilter. Das ist aber Zukunftsmusik. Astronomie als Hobby heißt, Geduld zu haben. Auch beim Equipment, sonst ist das Konto schnell leer.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • ...
    Ich habe bisher keine großen Vorerfahrungen was die Fotografie angeht. Die Kamera sollte gut zu bedienen sein und einen ausgeprägten Manuellen-Modus besitzen.

    Gut wäre wenn sie Intervallaufnahmen-Funktion oder einen Fernauslöser bzw. PC-Steuerung hat. Ebenso wäre es schön wenn sie mit RAW Daten arbeitet ...

    Hallo Dennis ...

    Bist Du in allen Bereichen ein " Fotoneuling " ?

    Kennst Du schon technische Zusammenhänge / Abhängigkeiten in der Fotografie allgemein ... ?


    Wenn Fotografie etwas ( technisch / praktisch ) neues für Dich ist, würde ich mir eine DSLR anschaffen. Zum einen wirst Du eine solche Kamera auch am Tag bei " anderen " Motiven nutzen können und sie so bedienen lernen.


    Jeglich Bedienung einer solchen Kamera ist am Teleskop erst im zweiten Schritt zu empfehlen.


    Erst dann würde ich also mit " Astrofotos " anfangen.

    Gruss

    Marco

  • Hallo zusammen,


    ich lese hier nun ständig „autark“ und ohne Laptop, daher noch ein kleiner Einwand. Da gibt es noch sowas wie Autoguiding, spätestens dann muss noch was zusätzlich ran - auch wenn MGEN hier ein Lösung wäre.


    Hallo Dennis,


    prinzipiell sehe ich es aber wie Christoph und viele Andere. Man kann mit der DSLR an Kameramaterial sparen und universell Arbeiten. Selbst mit einer modifizierten DSLR und UV/IR-Cut-Filter kann man auch tagsüber Fotografieren. Den resultierenden Rotstich beim Auto WB bekommt man gut korrigiert.


    Ich selbst habe daher letztens auch noch in eine modifizierte Fuji X-A1 als universale Immerdabei-Lösung investiert, die man mit Samyang 135mm und Star Adventurer auch im Feld einsetzen könnte.


    Es gibt viele Wege zum Ziel, aber man muss sich halt eben nur über die Pros und Cons im Klaren sein.


    CS & VG

    Stefan

    :star: Deep Sky: Sky-Watcher QUATTRO 150P | TS PHOTOLINE 106/700 f6.6 | ASKAR FRA300 Pro 60mm f/5 | Samyang 135mm F2.0 ED UMC :ringed_planet: Mond, Planeten (,Sonne): Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 150/1800 | Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 102/1300 :sun_with_face: Sonne: Lunt LS60MT Ha B1200 :camera: Kameras: ZWO ASI533MC Pro, ZWO ASI178MM, ZWO ASI178MC, ZWO ASI585MC, QHY 5III 715C :magnet: Autoguiding: Svbony SV106 | QHY 5III 178c :telescope: Montierung: iOptron CEM26 :high_voltage: Powerbank: FOX HALO 96K Power Pack :globe_showing_Europe_Africa: Webseite: https://www.junger.net/

  • Dazu hätte ich noch einen interessanten Tipp: Einfaćh mal mit Langzeitbelichtung bzw. Nachtfotografie beginnen - da dann auch gerne Milchstraße oder auch Startrails mit normalen Objektiv.


    Lange Belichtungszeiten erfordern Übung.


    CS & VG

    Stefan

    :star: Deep Sky: Sky-Watcher QUATTRO 150P | TS PHOTOLINE 106/700 f6.6 | ASKAR FRA300 Pro 60mm f/5 | Samyang 135mm F2.0 ED UMC :ringed_planet: Mond, Planeten (,Sonne): Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 150/1800 | Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 102/1300 :sun_with_face: Sonne: Lunt LS60MT Ha B1200 :camera: Kameras: ZWO ASI533MC Pro, ZWO ASI178MM, ZWO ASI178MC, ZWO ASI585MC, QHY 5III 715C :magnet: Autoguiding: Svbony SV106 | QHY 5III 178c :telescope: Montierung: iOptron CEM26 :high_voltage: Powerbank: FOX HALO 96K Power Pack :globe_showing_Europe_Africa: Webseite: https://www.junger.net/

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für die zahlreichen Antworten, Tipps und Anregungen. Ich denke ich habe nun einen ersten guten Überblick und fühle mich der Wahl meines neuen Hobbys und der ersten dafür notwendigen Kamera bestätig. Ich bin schon sehr auch die ersten klaren Nächte gespannt und die ersten Bilder.


    Vielen Dank und VG Dennis

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