Hallo zusammen,
optisch war und bin ich von den Nikon NAV SW-Okularen absolut überzeugt - die Abbildungsqualität ist einfach rundrum überragend, und die rund 70° Sehfeld sind perfekt fürs Bino.
Nur der Augenmuscheldesigner hat einen ziemlichen Bock geschossen, selbst mit 68 mm Pupillendistanz bringe ich die Nase gerade so dazwischen, und obwohl ich anfänglich dachte, es würde gehen, war es mir auf Dauer doch zu unbequem. Damit ihr wisst, wovon ich rede, hier ein Foto:
Eigentlich sind das ein wunderbar schlanke Okulare (vermutlich könnte man auch mal zusätzlich noch mit der Drehbank ran), aber irgendwas ging da gewaltig schief beim Produktdesign. Ohne die Augenmuschel ist es perfekt am Bino, da passt die Nase gut dazwischen und ich kann meine etwas neandertalerhaften Überaugenwülste bequem auflegen.
Also: die Augenmuschel einfach weglassen. Gegen die Kälte des blanken Metalls hilft ein Stück Fahrradschlauch. Gesagt, getan - fertig ist das Binookular:
Neulich getestet, fühlt sich absolut richtig an so.Nur ästhetisch ist es eine absolute Katastrophe mit dieser seltsamen Einschnürung, das konnte ich so wirklich nicht lassen. Wespentaillen am Okular sind schon arg seltsam... also ran mit dem neuen 3D-Drucker! Erst mal was konstruiert:
Der Drucker macht auf Anhieb, was er soll - 23 Minuten je Teil:
Passt auch zusammen wie gedacht:
Und weil's nicht nur ein Okular zu ändern gibt, gibt es gleich eine Kleinserie:
Nach etwas Rumprobieren mit Länge und Durchmesser des Fahrradschlauchs passt dann schließlich alles, jetzt kann man es auch anschauen und nicht nur durchschauen... (das 7er und das 14er sind äußerlich gleich):
Der Unterschied im Durchmesser ist doch erheblich. Jetzt müssen die Okulare nur mal wieder zum Einsatz kommen... und um unseren Marcel_S mal zu zitieren: Keine Angst vor dem Einsatz von 3D-Druckern im Teleskop-Selbstbau! Das war jetzt deutlich einfacher als 6 Ringe von Hand zu drechseln.
Viele Grüße, Holger