Guten Abend,
ich habe eine Kamera QHYCCD268m und seit kurzem auch eine Flatfieldbox. Zusammen mit meinem Teleskop habe ich erste Flats gemacht. Da ich die Box zunächst mit Nennspannung (12 V) betrieben habe, wobei sie dann sehr hell ist, musste ich für ein vernünftiges Histogramm eine Belichtungszeit von wenigen Millisekunden einstellen. Dabei entstand ein merkwürdiges Flatfield-Bild. Es ist durch eine horizontale Grenze zweigeteilt: Der obere Teil des Bildes ist etwas dunkler als der Teil unter der Grenze. Zunächst dachte ich, das liegt irgendwie am optischen Weg bis zum Kamerasensor. Das konnte ich ausschließen. Dann fiel mir auf, dass die Breite des oberen Streifens reproduzierbar mit der Belichtungszeit zusammenhängt. Spielt man die Belichtungszeit von 2 ms bis 50 ms durch, so wird der obere dunklere Streifen immer breiter, gleichzeitig wird der Helligkeitsunterschied zum unteren Teil geringer. Schließlich ist ab 100 ms der Helligkeitsunterschied verschwunden, der Störeffekt tritt nicht mehr auf. Damit kann ich "leben", ich werde künftig Flats mit 200 ms Belichtungszeit erstellen und dimme die Flatfieldbox entsprechend. Aber wundern tut es mich schon, dass eine moderne Kamera wie die QHYCCD268 bei genauerer Untersuchung einen solchen krassen Störeffekt zeigt. (Die Software und die Box sind unschuldig: NINA und Sharpcap erzeugen die gleichen Bilder. Die Flatfieldbox wird mit Gleichstrom betrieben. Da sie keine Elektronik enthält, ist ihre Helligkeit zeitlich konstant. Die Aufnahme oben ist ein Masterflat addiert aus 50 Flats zu je 8 ms, anschließend stark gestreckt. Der tatsächliche Unterschied der ungestreckten Pixel-Werte in den zwei Bereichen beträgt etwa 0,2%. An normalen Lights wird man den Effekt kaum feststellen.)
Kann sich jemand diesen merkwürdigen Effekt erklären? Hat jemand auch schon mit einer QHYCCD268 millisekundenlang belichtete Flats gemacht und Ähnliches festgestellt?
Viele Grüße
Heinrich