Hallo Heinrich,
interessant wäre auch ein Bild (also etwas erkennbares, fokusiertes) mit kurzer Belichtungszeit. Wenn ich recht habe, sollte nur auf dem schmalen Streifen was sinnvolles zu sehen sein. Vielleicht sieht man aber auch was ganz anderes.
Wenn Du mal eine Bildreihe (Flats) mit 1, 2, 5 10, 20, 50 und 100ms machen könntest, wäre das vielleicht hilfreich, das Problem etwas besser zu erkennen.
Herzliche Grüsse Robert
Guten Morgen, Robert - und alle die den Thread auch verfolgen,
deiner Anregung komme ich sehr gerne nach, ich glaube auch, dass das Problem dann besser zu erkennen sein wird. Leider habe ich heute wenig Zeit, ich kann jetzt nur eine typische Aufnahme von einem "Himmelsflat" hier einstellen, bei der ich mir keine Mühe gegeben habe sie "flat" zu kriegen, habe einfach gegen die Wolken gehalten. Aber das Wesentliche ist genau so gut erkennbar wie bei einem Flat. Die Aufnahme wurde mit Gain = 57, Mode #1, Belichtungszeit = 12,4 ms, Temperatur = 3,7 °C = Außenlufttemperatur gemacht. Die Belichtungsreihe mit ordentlichen Flats werde ich in Kürze nachreichen. (Entschuldige bitte den vielen Dreck, der auf dem Kamerafenster sich tummelt. Mir ging es nicht um Schönheit, sondern um den Effekt darzustellen.)
Gruß von Heinrich
Hier kommt eine bildliche Erläuterung des Effekts in einem Sammelbild. Zunächst wurden 6 Masterflats gemacht zu den Belichtungszeiten 2, 4, 8,12, 20 und 30 ms. Um ein übersichtliches Gesamtbild zu erhalten habe ich von jedem Masterflat einen senkrechten 260 Pixel breiten Streifen abgeschnitten und diese Streifen nebeneinandergestellt. Die Belichtungszeiten nehmen von links nach rechts zu. Der dunkle Fleck ist der Schatten eines Staubkorns, das auf dem Kamerafenster war. Ich habe absichtlich dieses Merkmal ins Bild genommen, damit man sieht, dass die Bildstörung Objekte nicht verschluckt, sondern sie lediglich mit einer geringeren Verstärkung (Gain) wiedergibt.
Man sieht, wie mit zunehmender Belichtungszeit der dunkle Streifen höher wird. Gleichzeitig nimmt der Helligkeitsunterschied zwischen oberem Streifen und dem Restbild ab. Ich bin neugierig, ob jemand, der sich mit den inneren Vorgängen einer CMOS-Kamera auskennt, sich einen Reim auf diese Beobachtungen machen kann, oder ob sich doch wieder der Eindruck erhärtet, dass meine Kamera einen Fehler hat.
Viele Grüße
Heinrich
P.S. Die Original-Masterflats sind erheblich gestreckt, um die Helligkeitsunterschiede hinreichend deutlich zu machen. Das Intervall der Pixelwerte [46000 .. 47600] wurde linear auf die 256 Graustufen dieses jpg-Bildes abgebildet. D.h., der Kontrast weiß-schwarz dieser Abbildung entspricht nur 3,5% Unterschied der Pixelwerte in den Masterflats.
Deine Kamera hat keinen Fehler.
Wir stellen mit den Sensoren ja so einigen Quatsch an. Bei Sony hat sich in der R&D kein Mensch hingesetzt und gesagt: „So und jetzt müssen wir noch zusehen, dass der Sensor sich bei kürzest möglicher BLZ und / oder Schmalbandfiltern richtig für unsere lieben Freunde der Astrofotografie verhält.“
Es ist gemeinhin bekannt, dass CMOS Chips bei sehr kurzen Flats komisches Verhalten zeigen. Ähnlich ist es bei BIAS, hier sollte man auch drauf verzichten und auf Flat Darks umsteigen.
Auch braucht man einen flimmerfreien Dimmer für das Flat Panel.
Faustregel lautet Flats immer mindestens 2 Sekunden belichten. Dies erreichst du gerade bei einem schnellen Teleskop und ohne Filter nur mit besagtem flimmerfreien Dimmer. Lacerta bspw. bietet so einen an.
Erstelle Flats und Flat Darks mit mehr als 2 Sekunden BLZ und ich verspreche dir deine Bilder werden sich perfekt Kalibrieren.
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