Zwei Physiker der Uni California haben die Chancen einen Chicxulub-Einschlag zu verhindern oder zu überleben untersucht und berechnet

  • Zusammenfassung:

    "Wir haben gezeigt, dass sich die Menschheit im Extremfall einer 6-monatigen Warnung vor dem Aufprall eines 10 km großen, 2,6 g/cm3 dichten, 40 km/s schnellen Asteroiden, theoretisch mit einer Reihe von nuklearen (NED) Sprengsätzen verteidigen könnte, die 5 Monate zuvor gestartet wurden und ein Abfangen einen Monat vor dem Aufprall mit einer Fragmentierungsgeschwindigkeit von 5 m/s oder 7 m/s nach einer ersten Erschütterung der äußeren Schicht. Unter Verwendung der gleichen Methodik, die wir in unserem neuesten Terminal Planetary Defense (PI) Paper beschrieben haben, unsere Technik zur Milderung von Bedrohungen mit Hypervelocity-Penetrator-Array-Fragmentierung und Zerstreuung, doch ausgerüstet mit nuklearen Sprengsätzen, könnte die Menschheit die endgültige Katastrophe verhindern. Wir weisen darauf hin, dass die Annahme einer 6-monatigen Frist im Allgemeinen höchst unwahrscheinlich ist angesichts unserer Fähigkeit, die Umlaufbahnparameter von Objekten mit großem Durchmesser zu verfolgen und vorherzusagen, obwohl dies der Fall bei Komet NEOWISE war, der 2020 mit nur einer 4-monatigen Warnungsfrist entdeckt wurde, was in Betracht gezogen werden sollte. Der Zweck dieses Papiers soll zeigen, dass wir auch in relativ extrem kurzfristigen Warnfällen noch reagieren können, wenn wir uns nur vorbereiten.

    Obwohl die Zahlen beängstigend erscheinen mögen, liegen sie zu diesem Zeitpunkt für uns Menschen nicht außerhalb des Bereichs des Möglichen. Das lässt hoffen, dass ein robustes planetares Verteidigungssystem auch kurzfristig möglich ist gegen existenzielle Bedrohungen, wie wir sie hier skizziert haben. Im Idealfall wären wir nie in dieser Situation, aber besser vorbereitet sein als tot."


    »Don't Look Up«: Die Welt könnte einen Asteroiden überleben
    Ein Asteroid von zehn Kilometer Durchmesser, mit Kurs auf die Erde – das zerstört im Netflix-Film den Planeten. Tatsächlich hätte die Menschheit zumindest…
    www.spiegel.de


    https://arxiv.org/pdf/2201.10663.pdf

  • Hallo,


    eine sehr schöne Theorie - aber leider auch wirklich nur eine Theorie.


    Was machen wir, wenn der Asteorid etwas größer, schneller oder dichter ist? Reichen dann selbst 1 Jahr oder 10 Jahre Vorwarnzeit nicht aus?


    Wahrscheinlich würde das Projekt schon daran scheitern, dass man sich auf globaler Ebene nicht einigen kann, wer die nötigen Bomben bereitstellen oder hochschießen darf, weil ja jeder als Retter der Menschheit gelten möchte.


    Die anzunehmenden weltweiten Unruhen und der Zusammenbruch der solzialen Systeme im Angesicht des Untergangs - sobald ein bevorstehender Einschlag bekannt würde - sind im Vorfeld vielleicht sogar noch schlimmer als die Zeit danach.


    Da könnten die Wissenschaftler auch mal eine Studie drüber machen.


    Gruß


    Carsten

  • Hallo HWS, hallo Carsten,


    ohne das Asteroidenproblem bagatellisieren zu wollen – die größte Gefahr für uns Menschen geht letztlich doch von uns selbst aus. Sie liegt im Widerspruch zwischen unseren schnell wachsenden technologischen Fähigkeiten, unserer Zerstrittenheit und Heterogenität in Sachen Glaube und Weltanschauung und unserer erschreckend flachen Lernkurve in punkto aggressives Verhalten. Es nützt uns wenig, die theoretischen Fähigkeiten zur Abwehr eines 10-km-Brockens zu haben, wenn sich die globalen Spieler gerade um ein paar tausend Quadratkilometer Erdoberfläche streiten und sich deshalb nicht vertrauen. Oder wenn andere Kräfte in einem Einschlag die Chance sehen, dass die Karten im globalen Machtpoker neu gemischt werden. Diese 8-Mrd.-Population ist doch erschreckend heterogen und anders, als wir sie aus dem warmen Nest der westlichen Welt heraus wahrnehmen. Die von Hollywood schon mehrfach gezeigte globale Kraftanstrengung ist wohl leider ein sehr optimistischer Traum.


    CS, Jörg

  • ... Es nützt uns wenig, die theoretischen Fähigkeiten zur Abwehr eines 10-km-Brockens zu haben, wenn sich die globalen Spieler gerade um ein paar tausend Quadratkilometer Erdoberfläche streiten ....

    Hallo Jörg, hallo alle ...

    Sehe ich genau so.

    Wie schon öfters ( in anderen Beiträgen ) angemerkt hat die Menschheit sicher viel gelernt jedoch leider " nur " in wissenschaftlicher Hinsicht.


    Im Umgang miteinader bzw. dem Fortbestand unseres Planeten ( also auch uns selbst ) leider in der " Gesamtheit " der Problematiken eher kaum etwas ...


    Am Ende wird uns leider alles Wissen nichts nützen wenn wir es nicht anwenden.

    Schade eigentlich ... ;)

    Gruss

    Marco

  • ... Da könnten die Wissenschaftler auch mal eine Studie drüber machen.

    Hallo Carsten ...

    Auch dieses würde nicht " helfen " ...

    Wissenschaft ( egal welcher Bereiche ) zeigt ja seit vielen Jahren schon auf Problematiken hin. Sie sind nicht das Problem ...

    Es geht um Politik, Interessen, Macht und ganz vorne an um Geld.

    Die Umwelt kommt ganz am Schluss.


    Mit allem anderen in Deinem Beitrag hast Du absolut recht.

    Gruss

    Marco

  • Hi in die Runde,


    Ich habe das Papier mal quer gelesen, aber auf die schnelle finde ich nicht die Information, um wie viele Bomben es sich handeln würde bei z.B einem 10km Kometen. Hatte jemand mehr Zeit, diese Nadel zu finden?


    Und wegen Zusammenschluss der Menschheit - es reicht eigentlich wenn die USA das macht, so lese ich das Papier. Sie reden von einer Starship oder einer SLS Ladung, oder zwei. Natürlich könnt sich jetzt Rußland und China auch den Ehrgeiz entwickeln, der Retter der Menschen zu sein. Zusammenschließen werden sie sich jedoch nicht bei Atomwaffen (und brauchen es anscheinend auch nicht). Alles nur eine Geldfrage.


    Was ich mich frage, muss aber das Papier mal in Ruhe lesen, so eine hyperbolische, hoch inklinierterte Kometenbahn, vielleicht auch reziprok. Kriegen wir da ein anständiges Bombengewicht überhaupt auf Kollisionsbahn? Und dann mit eher 70km/sek als 40km/sec ?


    Ich bin für Megalaser auf dem Mond (Rückseite, damit niemand auf wirre Ideen kommt) 8), Kometen sind ja aus Eis, das gibt einen schönen Raketenschub ... !


    CS,

    Walter

  • Carsten,

    es geht nicht um die Frage "Aber was ist, wenn ...". Und auch nicht darum, was gesellschaftlich auf der Erde passiert. Das wird zur Nebensache. Vermutlich wird weniger passieren, als du denkst, außer dass Schaufeln im Baumarkt sowie Wasser und Klopapier in den Supermärkten ausverkauft sind. Jedenfalls lohnt es sich nicht einen Mediamarkt zu plündern und einen Fernseher nach Hause zu schleppen.


    Jenseits 10 km Größe wird die thermische Last für die Atmosphäre so groß, dass ganze Kontinente a la Pompeji in Schutt und Asche versinken bevor das Teil Sekunden später überhaupt den Boden trifft.
    Wichtiger als die Zusammensetzung ist da, wie schnell das Teil die Erde trifft. Kinetische Energie wächst im Quadrat der Geschwindigkeit. Die Erde pflügt mit 30 km/s um die Sonne und je nach Flugbahn sind somit zwischen 11 km/s und ~60 km/s bei einem Zusammenstoß möglich. Die 11 km/s beschreiben einen freien Fall aus Mondentfernung und weiter weg und sind somit die Untergrenze. Nur unsere Satelliten oder die ISS sind noch langsamer beim Absturz auf die Erde. D.h., dass beim gleichen Boliden der Energieeintrag abhängig von der Flugbahn um den Faktor 30 variieren kann.


    Der Artikel beschreibt eher eine Fallstudie, wie man das Problem für eine bestimmte Sorte von Boliden lösen kann. Vor allem macht der Artikel deutlich, dass selbst eine Vorwarnzeit von nur 6 Monaten für diese Fälle ausreichend sein kann. Das entspricht einer Entfernung von grob ~3 AE eines Objektes im direkten Anflug. Wobei diese Grenze jetzt willkürlich ist, eher die Kurzfristigkeit anspricht und m.E. eher unwahrscheinlich ist, denn binnen 6 Monate ist Erde genau auf der anderen Seite der Sonne und mit Blickrichtung in diesen Quadraten des Himmels dürfte man kaum etwas "frisch" entdecken.


    Allgemein besteht für frühzeitig entdeckte Objekte das generelle Problem, dass je früher sie entdeckt werden, desto größer wird die Unsicherheit für die Beurteilung eines hit/miss. Denn bei einem "miss" wäre es prinzipiell besser, gar nichts zu tun. Da gibt es also einen sweet spot, indem entschieden werden muss, ob man dagegen vorgeht oder nicht. Wartet man zu lange, ist die Chance vertan; zu früh und man weiß es noch gar nicht.


    Und da ist der Artikelansatz, bestimmte Objekt einfach zu zerlegen, so dass die Fragmente sich auf eine Wolke verteilen, die deutlich größer als die Erde (genauer Wirkungsquerschnitt der Erde) ist, nicht verkehrt. Es ist eine Option und zeigt auch die Grenzen für diese Option. Der Wirkungsquerschnitt berücksichtigt, dass die Erde mit ihrer Schwerkraft auch Objekte Richtung Erde zieht, die ansonsten knapp vorbei fliegen würden, macht die Erde faktisch größer als sie ist.

    Andere Artikel müssen andere Optionen und deren Grenzen beschreiben.

  • Hallo zusammen


    sehe es wie Ihr, gar ähnlich; der Bericht der Wissenschaftler könnte ev. Stimmen / was ist wenn der Meteorit nicht die Gewünschte Oberfläche hat wie berechnet? Eisen, Mischart oder sehr Spröde.. sah einen Bericht mal über Meteoriten Forscher im TV die Test's auf einem Gelände durchführten. da bringen uns die Kern explosive Köpfe der Armee nicht weiter je nach dem wie der Meteorit beschaffen ist..


    Doof für uns der Astronomie und der Wissenschaft im allgemeinem, ein Plus für die Erde die uns Los geworden ist.. :evil: was zurzeit auf dem Planeten abgeht hätte ich lieber einen Meteoriten Einschlag als ein Krieg! :cursing:


    der Film ist sehr nah an der Realität wie ich finde! DON’T LOOK UP. so doof kann nur Unsere Gesellschaft sein. oder doch nicht? :/


    Grüsst

    Ale

    C8EHD, Guider Asi 120MM-S 60/240 Steuerung über Eagle 3 auf der Avalon M-UNO

    Kamera Nikon Z6, Hyperion 8/10/36 und Celestron 40 mm Okular

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