Tiefer Blick in das gigantische dunkle Herz unserer Milchstraße

  • Vielleicht habt ihr schon von dem supermasssereichen Schwarzen Loch im Zentrum unserer Milchstraße, Sagittarius A* (Sgr A*), gehört. Astronomen haben es geschafft, die Bewegung der Sterne um dieses Loch herum zu messen - es ist die präziseste Messung dieser Art, die wir je hatten!


    Mit Hilfe des Gemini-Nord-Teleskops auf Hawaii fanden die Wissenschaftler heraus, dass fast die gesamte Masse (99,9 %) im Zentrum unserer Galaxie zu dem Schwarzen Loch gehört - nur 0,1 % dieser Masse kann aus Sternen, interstellarem Staub und Gas, dunkler Materie und noch kleineren Schwarzen Löchern bestehen.


    In dieser Darstellung sind Sterne zu sehen, die sich in einer engen Umlaufbahn um das supermassereiche Schwarze Loch Sagittarius A* befinden, das im Zentrum der Milchstraße lauert. Illustration: International Gemini Observatory/NOIRLab/NSF/AURA/J. da Silva/(Spaceengine) Danksagung: M. Zamani (NOIRLab der NSF)


    Um dies herauszufinden, haben Astronomen sehr präzise Messungen der Position und Geschwindigkeit von vier Sternen in der Nähe von Sagittarius A* vorgenommen. Sie fanden heraus, dass sich diese Sterne - S2, S29, S38 und S55 - in einer Weise bewegen, die zeigt, dass die Masse im Zentrum unserer Galaxie fast vollständig auf dieses Schwarze Loch zurückzuführen ist. Für diese Messungen setzte ein internationales Team von Astronomen zahlreiche Instrumente ein, darunter das Very Large Telescope der ESO in Chile und das Gemini North Telescope auf Hawaii.


    Trotz jahrelanger Beobachtungen war es - bis jetzt - sehr schwierig nachzuweisen, dass der größte Teil der Masse im Zentrum unserer Milchstraße allein dem supermassereichen Schwarzen Loch Sgr A* zuzurechnen ist.

    Astronomen wollen nun verstehen, was sich sonst noch im Zentrum unserer Galaxie verbirgt und ob die aktuellen Theorien - wie beispielsweise Einsteins allgemeine Relativitätstheorie - wirklich die besten sind, um diesen geheimnisvollen Ort zu verstehen. Was wäre, wenn wir eine neue Theorie bräuchten, um die Funktionsweise Schwarzer Löcher zu erklären?


    Fun Fact: Sagittarius A*, das Schwarze Loch im Zentrum unserer Galaxie (etwa 27.000 Lichtjahre von unserer Sonne entfernt!) ist wirklich supermassereich - es hat die 4,3-millionenfache Masse unserer Sonne!


    Die deutschsprachigen Space Scoops werden vom Universe-Awareness-Team am Haus der Astronomie in Heidelberg erstellt. Den Originalbeitrag gibt es unter

    Space Scoop

  • Astronomen wollen nun verstehen, was sich sonst noch im Zentrum unserer Galaxie verbirgt und ob die aktuellen Theorien - wie beispielsweise Einsteins allgemeine Relativitätstheorie - wirklich die besten sind, um diesen geheimnisvollen Ort zu verstehen. Was wäre, wenn wir eine neue Theorie bräuchten, um die Funktionsweise Schwarzer Löcher zu erklären?

    Hi Caro,


    das klingt so, als könnte die Schwarzschild-Lösung zur Disposition stehen, wozu es doch eigentlich keinen Anlaß gibt, solange die Umlaufdaten naher Sterne mit ihr verträglich sind. Wäre es nicht naheliegender an dieser festzuhalten und sich stattdessen über kompakte Objekte der Masse M Gedanken zu machen, deren Radius > 2GM/c² ist?


    Grüße

    Günter

  • Hallo Günter,


    davon daß die Schwarzschild-Lösung per se zur Debatte steht, steht weder in dieser Kindermeldung was - wie auch, bei der Zielgruppe - noch im Original-Release oder gar im dazugehörigen Paper. Was die Beteiligten übrigens gerne nachweisen würden, wäre eine Rotation, sprich die Kerr-Lösung. Soweit ist man aber natürlich noch nicht. Für weitere Details am besten dem Link oben folgen und sich durchklicken oder direkt zu https://noirlab.edu/public/news/noirlab2130/ bzw. https://www.aanda.org/articles…a42465-21/aa42465-21.html und https://www.aanda.org/articles…a42459-21/aa42459-21.html


    Viele Grüße

    Caro

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