Neu hier im Taunus und blöderweise zu nahe an Frankfurt

  • Hallo Hesse,


    willkommen hier im Forum nachträglich, weil Du bist ja schon längst drin. :)


    Ging es Dir um einen Dobson, nur auf dem Balkon abgestellt, oder auch dort vorwiegend benutzt? Kennst Du Dich am Himmel etwas aus?


    Hier gibt's die Konvention, daß man mit Vornamen unterschreibt. Da wir hier einige Mitglieder*innen aus Hassia sind, könnte es Verwechselungen geben. :)


    Gruß

    Stephan (die Ratte)


    PS: ... und mit'ner Ratte willst Du doch nicht verwechselt werden?! 8o

  • Hallo Hesse,


    warum ungünstige Lage. Welches Teleskop hast du, was machst du damit, welche Themen liest du mit? Es ist immer interessant, wenn neue Mitglieder Hintergrundinformationen über ihre astronomischen Interessen und Ausrüstung bekannt geben. Evtl. liegt dir ja auch schon die eine oder andere Frage auf der Zunge.


    Und auch ein Ansprechname wäre nett (aber nicht zwingend erforderlich).


    LG Christian

  • Moje, der Hesse


    Taunus ist doch nicht übel oder Südhang? Schon mal etwas erhöht, und nicht weit zum Hintertaunus nach Norden wo es dann doch rasch dunkler wird.


    Viel Spaß denn mal,


    Diametrale Grüße,

    Walter

  • Ja, ich wohne im Vordertaunus, aber wahrscheinlich zu nahe an Frankfurt. Vielleicht bringt es ja was, abends auf den Feldberg zu fahren(?) Das große Dobson auf der Dachterasse ist Zukunftsmusik. Erst mal ist jetzt ein Bresser 6'' auf Stativ unterwegs. Bei den Temperaturen will ich aber nicht lange raus. Da werde ich mir den Mond erst einmal durchs Fenster anschauen.


    Von Astronomie habe ich bisher ein vernünftiges Grundverständnis, aber nichts tiefer gehendes. Dazu habe ich jetzt auch zwei Bücher bestellt und eine Sternkarte. VG Detlef

  • Salve,


    Frankfurt ist sicherlich nicht besonders gut in puncto Beobachtung aber wo ein Wille ist...ist auch ein Gebüsch ;)

    Ich selbst habe mein Equipment und Unternehmen fast neben dem magentafarbenen Turm geparkt.

    Das wichtigste ist sich klar zu machen was geht und was nicht geht.

    Ich empfehle daher stets den Online verfügbaren Beobachteratlas von den Freunden der Nacht...tolles Ding :thumbup:

    Es fängt daher mit einer ausführlichen Recherche an. Da ich nur einen sehr eingeschränkten Beobachtungswinkel habe, muß ich das ganze extrem genau timen.

    Klar schauen M81 sowie M82 in meiner fränkischen Sternwarte besser aus aber auch dieses ist hier im Ozean des Lichtes möglich.

    Des weiteren wage ich mich...wenn es die Zeit sowie das Wetter zulassen...an das Thema Livestcking/EAA mal heran.

    Findest Du hier auch im Forum wunderbar erklärt und erfährst fachkundliche Unterstützung.


    Also net verzache und Gebüsch suchen :thumbup: 8)


    saluti Giovanni

  • Servus Detlef,


    herzlich willkommen hier beim Astrotreff! In einer lichtverseuchten Gegend zu hocken, kann nervig sein, aber es gibt ja doch einige Möglichkeiten, das zu kompensieren. Gut, nicht jeder kann und will sich ein 80cm-Teleskop wie die Volkssternwarte München leisten (Standort nahe Ostbahnhof in absoluter Lichtverseuchung) ;-). Aber trotzdem kann man auch mit kleineren Teleskopen schon einiges sehen, denn durch die Ausschnittsvergrößerung des (hellen) Himmels verteilt sich jetzt das Hintergrundleuchten auf eine größere Fläche, während die idealerweise punktförmigen Sterne ja nicht ausgedünnt werden. Kurz gesagt: du wirst ein paar Größenklassen an Beobachtungstiefe verlieren, dennoch sind genügend helle und spekatkuläre Objekte greifbar. Und wenn du dir einen Schmalbandfilter leistest (z. B. OIII), kannst du trotzdem schöne Plantarische Nebel oder anderes diffuses Zeugs anschauen.


    Oder: du planst ab und zu an Wochenenden bei Neumond und klarem Himmel (*hüstel) einen Ausflug raus in dunkle Gegenden und genießt da dann dein Teleskop und den Himmel. Falls du mal fotografieren willst, kannst du ja auch hier im Forum sehen, was Foristi aus Berlin oder Hamburg aus der Stadt heraus auf ihren Chip kitzeln.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hesse

    Hat den Titel des Themas von „Neu hier im Taunus und blöderweise zu nahe an Frankfurr“ zu „Neu hier im Taunus und blöderweise zu nahe an Frankfurt“ geändert.
  • Hmm,


    ja das wird eines Tages zu nahe sein. Später, wenn Du ein paar DS Objekte von zu Hause aus abgegrast hast und anfängst in dunkle Gegenen für die Beobachtung der geiche Objekte mit gleiichem Fernrohr zu fahren (da erschließt sich Dir viel mehr).


    Außerdem, wenn die Fahrt zum Felberg kurz ist, da ist schon was gewonnen. Da oben, unterhalb ist ja der Sandplacken - ein Wanderparkplatz völlig vom Licht abgeschirmt. wenn auch noch Inversion ist und das Lich von Frankfurt und vor allem - Flughafen, abgeschirmt ist - da hast Du ein wenig Hochgebirgshimmel.


    ich für meinen Teil bin etwa 20km von Frankfurt Zentrum weg, das ist mir mittlerweile zu hell für alles außer Planeten und Mond. Ich fahre mindestens 50km mit dem Auto weiter (also 70km Fluchtdistanz) bis ich zufrieden bin. Manchmal auch noch ein paar km weiter.


    Nur so als Größenordnung.


    Aber fang erst mal vor Ort an. Da geht schon was, insbesondere die Himmelsrichtung weg von Frankfurt. Ich habe auch so angefangen. Und wenn der Feldberg, P Sandplacken, so 20min Fahrzeit entfernt ist - geht noch viel mehr ... und bei Inversion niedriger 600m Oberkante so richtig was.


    CS,

    Walter

  • Hier direkt unter der Einflugschneise, südlich von Ffm, auf einem Eintracht-Parkplatz geht's auch, zumindest die Knaller von Objekten. Nachteil außer dem Licht ist nur, daß da so ein komischer Typ rumgeistert mit seinem C6.


    Gruß

    Stephan

  • *Hebt schüchtern die Hand* Hallo Nachbarn! :)


    Hab mich auch erst vor vier Wochen hierher verirrt und mir ein kleines Teleskop zugelegt. Auch Vordertaunus. Mein Profilfoto zeigt den Atzelbergturm - das war die einzige Möglichkeit mal in die Ferne zu fokussieren bei dem Wetter…


    Viele Grüße

    Boris

  • ich hänge mal eine Anfängerfrage dran. Ist vielleicht zu banal, um einen eigenen Faden aufzumachen.


    Mal angenommen ich habe mit dem Teleskop den Mond formatfüllend im Sucher. Um den Mond herum sehe ich nur noch einen schmalen, schwarzen Rand vom Himmel. Das Okular hat ein Eigengesichtsfeld von 50°. Dieses Okular ersetze ich jetzt durch eines mit gleicher Brennweite aber mit einem Eigengesichtsfeld von 100°.


    Sehe ich jetzt den gleichen Ausschnitt, also Mond mit dem gleichen schmalen Himmelsrand, auf eine größere Fläche projiziert? (Das wäre quasi eine Vergrößerung der vorherigen Beobachtung,)


    Oder bleibt der Mond genauso groß, aber der Himmel rundherum wird größer? Also die größere Fläche wird mit mehr Himmel aufgefüllt, quasi eine Vergrößerung des Bildausschnittes?

  • Der Vergrößerungsfaktor hängt an der Brennweite. Siehst drumrum mehr 'Rand' mit dem 100'er gleicher Brennweite, viieeeel mehr! :)


    Fragt sich, ob Du das große Eigengesichtsfeld an Deinem Teleskop nutzen kannst ... oder ob Du mit Deinem 100° Eigengesichtsfeld womöglich in ein Blendrohr reinguggst. Falls Dein 6"er ein Newton sein sollte, dürfte das nicht zutreffen, eher schon mal bei einem MAK oder SCT mit deren langen Blendrohren.


    Für viele Objekte ist ein großes reales Gesichtsfeld prima, evt. auch in 2". Ich würde deshalb erstmal planen, welche Okular-Zusammenstellung insgesamt, und dann erst kaufen.


    Gruß

    Stephan

  • Hier steht "Bei etwa 80-facher Vergrößerung verliert man den ganzen Mond aus dem Gesichtsfeld"

    http://www.teleskop1x1.de/mond.asp


    Das klingt so, als wäre nur die Brennweite dafür verantwortlich, ob der Mond formatfüllend ist. Aber so wie du es sagst, spielt das Eigengesichtsfeld ebenso eine Rolle. Also bei einem größeren Eigengesichtsfeld kann ich mehr Vergrößerung verwenden bis das Format ausgefüllt ist. In meinem "Fernrohrführerschein" habe ich keine Tabelle oder Formel dazu gefunden. Wie hängen denn jetzt Brennweite und Eigengesichtsfeld zusammen?



    Mir geht's im Moment mehr darum, das zu verstehen, also nicht konkret um Anschaffung. VG Detlef

  • Hallo,

    Wie hängen denn jetzt Brennweite und Eigengesichtsfeld zusammen?

    Angenommen ist ein Teleskop mit 254mm Durchmesser und 3048mm Brennweite, zufällig mein Teleskop...

    Als Okulare nehme ich ein

    1. 40mm, 68° Okular.
    2. 30mm, 82° Okular.
    3. 10mm, 68° Okular.

    Die Vergrößerung (Vx) errechnet sich:


    $V\text x=\tfrac{Brennweite \ Teleskop}{Brennweite \ Okular }$


    Aus der Vergrößerung und dem Eigengesichtsfeld vom Okular ergibt sich das tatsächliche Gesichtsfeld (FOV) am Himmel:


    $FOV=\tfrac{Eigengesichtsfeld \ vom \ Okular}{Vergrößerung}$


    Bei meinem oben genannten Teleskop ergeben sich somit Vergrößerungen von:


    1. 76x.
    2. 102x.
    3. 305x.

    Mit diesen Werten der Vergrößerung und dem Eigengesichtsfeld vom Okular kann das Feld am Himmel berechnet werden, mit der Formel, wie ich sie oben geschrieben habe:


    1. 0,9°
    2. 0,8°
    3. 0,2°

    Zum Vergleich nehme ich ein anderes Okular, ein 3", 30mm 100° Okular.


    Mit diesem komme ich ebenfalls wie mit dem 30mm 82° Okular auf eine Vergrößerung von 102x, das Feld am Himmel wächst durch das größere Eigengesichtsfeld von 100° auf 1° am Himmel an.

    Mit diesem Werten und den obigen Formeln kannst du das Gesichtsfeld am Himmel berechnen.


    Eine weitere Kenngröße wäre die Austrittspupille die ebenfalls ein wichtiger Wert bei der Beobachtung ist.


    Viele Grüße

    Gerd

  • Hallo,

    Oder bleibt der Mond genauso groß, aber der Himmel rundherum wird größer? Also die größere Fläche wird mit mehr Himmel aufgefüllt, quasi eine Vergrößerung des Bildausschnittes?

    Der Mond bleibt genauso groß. Es passt aber mehr um dem Mond herum.


    • Links, 25mm Okularbrennweite mit 68° Eigengesichtsfeld, Vergrößerung 122x.
    • Rechts, 25mm Okularbrennweite mit 100° Eigengesichtsfeld, Vergrößerung 122x.

    Für jeweils das gleiche Teleskop gerechnet.



    Viele Grüße

    Gerd

  • ... und hier noch so ein Okular-Rechner:


    astronomy.tools


    Ein Beispiel daraus bez. eigner Recherchen ...




    Bemerkenswert, der innere Kreis, das TV Plössl 32 mm, 50° AFOV, alleine vignettiert in der Realität tatsächlich leicht, wenn auch noch tolerabel.

    Mit Reducer/Correktor 0,63 (grün) habe ich bisher keine Vignettierung festgestellt!

    Dh. das Programm berücksichtigt die Blendrohrverhältnisse von meinem Schmidt-Cassegrain nicht.


    In diesen Okularrechner kann man Objekte reinstellen, Mond, Sonne, Messier und daran das Gesichtsfeld beurteilen. Ich konnte damit feststellen, daß die Plejaden weitgehend komplett ins Gesichtsfeld passen. Das sollte bei mir mit niedriger Vergrößerung passieren, dh. möglichst helles Bild, besser brauchbar für 'Nebelfilter' an meinem doch kleinen Teleskop.


    Nur ein Beispiel für eine Anwendung


    Gruß

    Stephan

  • Außerdem, wenn die Fahrt zum Felberg kurz ist, da ist schon was gewonnen. Da oben, unterhalb ist ja der Sandplacken - ein Wanderparkplatz völlig vom Licht abgeschirmt. wenn auch noch Inversion ist und das Lich von Frankfurt und vor allem - Flughafen, abgeschirmt ist - da hast Du ein wenig Hochgebirgshimmel....

    CS,

    Walter


    Wir hatten vor 2 Wochen Inversionswetterlage im Taunus - kein Licht von unten und klar. Wie beurteilst du die übrigen Bedingungen bei Inversion? Also Luftschichtung, Flimmern, Feuchtigkeit. Sind das die besten Tage im Jahr?

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