Frage nach Beobachtungsplätzen über 2000m

  • Hallo Roland,


    deine Befürchtungen entsprechen zwar nicht meinen Erfahrungen, die ich außerhalb des Alpenraums gemacht und dem, was ich in verschiedenen Beobachtungsberichten gelesen habe. Da ich beispielsweise zu einer Mondfinsternis auf einem ausgewiesenen Beobachtungsplatz eines Sternenparks allein zum Beobachten war, hat sich mir die Sorge vor einer Überfüllung nicht gerade aufgedrängt.

    Du hast aber offensichtlich in den Alpen mehr und andere Erfahrungen gemacht, die ich nicht ignorieren will:

    • Ich werde daher in meiner Ausgangsfrage darum bitten, Hinweise nur als PN zu schicken.
    • Den Hinweis auf das Verzeichnis astronomischer Orte streiche ich ebenfalls, auch wenn ich dieses Verzeichnis gut finde und dort auch Beobachtungsplätze gerne sehen würde. Allerdings nur solche, die sich auch entsprechend eignen, z.B. ausgewiesene Standorte in Sternenparks.
    • Berichte über einen solchen Ausflug werde ich auf das Astronomische konzentrieren.

    Gruß

    Gernot

  • Servus Gernot!

    Entschuldige die späte Reaktion.

    Außerhalb des Alpen habe ich bisher nicht beobachet und habe daher auch keine Erfahrungen dort sammeln können.

    Die Alpen sind trotz ihrer Größe trotzdem meist dicht besiedelt und Tummelplatz für Erholungsuchende, Sportler, Naturliebende, usw..


    Ich wollte Dir nicht vorschreiben wie Du zu fragen hast :!:

    Darum freue ich mich, dass Du meine Meinung ernst nimmst. An den anderen Antworten sehe ich, dass viele hier dies nicht so sehen.

    Darunter sind auch erfahrene Beobachter und das Thema scheinen die meisten hier nicht sonderlich ernst zu nehmen.

    Meine Erfahrungen will ich nicht näher ausbreiten, aber es hat sich "in den Bergen" seit Mitte der 1980er Jahren einiges verändert.

    Grundlegend geht es um die Natur und wie wir mit dieser und eben auch in den Alpen in unserer Freizeit umgehen.

    Diese Sorglosigkeit und dazu die Masse an Personen ist meiner Meinung nach größer geworden. Es gibt keine Grenzen mehr was man nicht machen kann. Und sei es mitten in der Nacht.


    Ein Beispiel:

    Im Winter ist es seit ein paar Jahren üblich auch noch erst um ca. 20-21Uhr oder noch später mitten in der Woche Langlauf zu machen, natürlich mit super LED-Stirnlampe damit man auch Nachts die Rehe aus aller Weite sehen kann, die das dann flüchten!

    Das ist mir ein paar Mal auf unserem Winterplatz passiert, der natürlich jedem zugänglich ist und das wird auch genutzt, Tendenz stark steigend ;( !

    Zwar weniger astronomisch, denn zumeist sind es "Freizeitler", aber der Ton wird zunehmend unfreundlicher und Rücksicht ist immer mehr ein Fremdwort.


    Deshalb habe ich mich hier zu Wort gemeldet, da scheinbar keiner der Vorredner solche Erlebnisse machte, was mich sehr verwundert.


    Da ich noch mit meiner Ausrüstung aufs Auto angewiesen bin, werde ich nach Alternativen suchen müssen, will ich weiter meine Ruhe beim Beobachten und Zeichnen haben.


    Danke für Dein Verständnis!


    Mit freundlichem Gruß aus dem Allgäu,

    Roland :) :)

  • Hallo Roland,

    Beobachtungsplätze öffentlich benennen ist natürlich immer eine zwiespältige Geschichte. Ich teile Deine Beobachtung der Entwicklung im Allgemeinen auf jeden Fall.

    Gerade Deine Stammplätze auf 1200m herum sind natürlich besonders gefährdet von allerlei anderweitig Interessierten Erholung suchenden,weil sie recht einfach erreichbar sind.

    Allerdings ist hier ja eigentlich von Plätzen oberhalb von 2000 m die Rede, und die erfordern nun tatsächlich einen Aufwand,dass dort nicht gleich "Hinz und Kunz" vorbeischneien werden.

    Etwas kritischer wird es,wenn man diese Plätze generell mit schönen Bildern präsentiert und die Lokation exakt benennt. Dann kursieren die Bilder schnell auffindbar im Netz, zugänglich für wirklich jedermann. Und da sinkt dann sicher die Hemmschwelle bei dem schönen Anblick eines Platzes,den an sich weiten Weg auf sich zu nehmen.


    Daher bin ich hier auch etwas vorsichtiger geworden. Wer von mir hier länger liest,weiss ohnehin wo ich mich herumtreibe,aber ich vermeide zumindest bei meinen Stammplätzen direkte Benennung des Berges um die Verknüpfung bei Bildersuchen zu erschweren.

    Dass einer auf meinen Plätzen sein Schlaflager errichtet ist auch schon passiert,das kam in 11 Jahren zum Glück erst 2 Mal vor,das eine Mal davon war die Totale Mondfinsternis,da war wirklich jeder auf den Beinen,auch in den Bergen ;) teils extra aus Österreich zu uns rüber gekommen weil das Wetter hier besser war...

    Und in der Tat sähe ich die Gefahr dass sowas zunimmt,wenn man zu plakativ, v.a. per Bilder, auf die Plätze hinweist.

    Die richtigen individuellen Plätze wo jeder hier regelmäßig guckt, wurden ja noch nicht genannt, EWS und Co kennt eh jeder.

    Aktiviere doch Mal bitte kurz deine PN Roland, würde mich freuen, danke Dir :)


    Schöne Grüße

    Norman

  • Hallo nochmal,

    die unangenehmen Zeitgenossen gibt es natürlich. Ich bezweifle aber, dass diese die nötigen Strapazen

    und Risiken auf sich nehmen, die mit solch einem über 2000m-Trip verbunden sind.

    Auch wenn man sich damit vielleicht unbeliebt macht:

    Ich freue mich grundsätzlich dabei, wenn ich gleichgesonnenen Menschen beim Beobachten begegne.

    LED-beleuchtete Lärm-Bierkasten-User sind mir (ausser seinerzeit MASH) noch nicht begegnet. Ich käm nicht auf die Idee, meine Erlebnisse in einem Fachforum deshalb gezielt zurückzuhalten. Das wäre ja auch eigentlich egoistisch.


    CS

    Bernd

  • Hallo auch von meiner Seite


    Gerade als Anfänger ist man doch um drn einen oder anderen Tipp froh - wohl auch zu konkreten Örtlichkeiten, die „praxiserprobt“ sind und für tauglich befunden wurden.


    Klar, das müssen ja nicht gleich dutzende, konkret benannte Plätze sein. Aber ich finde es gut, wenn man z. B. mal von einem, zwei solcher Plätze lesen kann und sich, ggf. auch mittels ein paar Fotos hier im Forum, einen bildlichen Eindruck davon gewinnen kann, wie ein „tauglicher“ Platz aussehen kann. Zusammen mit ein paar generellen Praxistipps dazu, kann man sich dann auch als Anfänger vorstellen, was einem so erwartet, aber - ganz wichtig - worauf man sich bei der Auswahl der Örtlichkeit auch achten muss (störende Lichtquellen, Untergrund, Gefälle / Steigung, klimatische Herausforderungen, usw.).


    Aber ich kann die Bedenken natürlich verstehen. Trotzdem bin ich der Meinung, dass wohl schon jeder für konkrete Tipps dankbar war und man nicht immer nur das Böse im Menschen vermuten soll ;)


    Ich denke, dass, wenn man „gibt“, in der Regel auch viel Schönes zurückbekommt. Enttäuschungen gehören aber auch mal dazu.

  • Hi Leute,

    Ich hatte immer große Freude daran, mir meine Plätze selber auszusuchen, nach meinen speziellen Bedürfnissen und Kriterien.

    Das gehört für ich im Hobby einfach dazu. Habe also noch nie Tipps für Beobachtungsplätze benötigt - im Gegenteil.


    Es ist wie mit allen Dingen - HIlfe zur Selbsthilfe leisten ist meist besser, als alles "vorzukauen". Das heißt, die wichtigen Kriterien nennen und dem jenigen auf den richtigen Weg bringen und nicht einfach zeigen "da ists gut". Ja, nicht jeder hat dafür die Zeit etc., versteh ich auch. Aber hier bin ich bei Roland, der nicht-öffentliche Weg ist hier der tendentielle bessere.


    und man nicht immer nur das Böse im Menschen vermuten soll

    Der Punkt ist, dass hier nicht aufgrund von Vermutungen darum gebeten wurde, öffentliche Platzbenennungen zu vermeiden. Sondern aufgrund von Erfahrungen!

    Das ist ein ganz wesentlicher Unterschied.


    Es gibt Plätze, da weiß ich, die sind top im Winter, noch gut erreichbar mit Auto auf Berghöhe, aber wenig Stellplatz. Und hier kann ich sehr gut die benannten Sorgen verstehen.

    Ich denke, dass, wenn man „gibt“, in der Regel auch viel Schönes zurückbekommt. Enttäuschungen gehören aber auch mal dazu.

    Das ist eine prinzipiell sehr gute Einstellung. Das Problem ist aber, dass eine Enttäuschung aufgrund der Platzbenennung und Schaffen eines Anziehungspunktes hier nicht "mal" kommt, sondern sobald ein Platz erstmal zu bekannt und "verbrannt ist", bleibt er verbrannt.


    Man kann und sollte auch geben, aber WAS man gibt, sollte man schon abwägen (dürfen).


    Schöne Grüße

    Norman

  • Hallo zusammen,


    Kann mal wieder nur positives von der Emberger Alm berichten. Hier plaudere ich ja bestimmt keinen Geheimtip aus... Bin am Wochenende von einer Beobachtungwoche zurückgekommen und hatte trotz Winter und viel Schnee, der auf der Alpennordseite geblieben ist, 3 komplette Nächte, 2 halbe und eine teilweise brauchbare. Für mich eine gute Ausbeute.

    Ich finde die Kombination aus hoch fahren können, dort direkt neben dem Auto aufbauen und nach der Nacht direkt dort ins Bett zu fallen optimal. Teleskop kann erfarungsgemäß auch stehen bleiben, ich hatte einen blauen Müllsack über dem Newton und außer ein paar neugierigen Kinderfragen nichts zu befürchten. :) Dazu gibt es dort gutes Essen, Strom fürs Teleskop ist auch kein Problem gewesen und die Leute dort oben haben sich sehr bemüht mit Fenster zu, kein Licht rauslassen etc. Sind halt lichtscheues Gesindel gewohnt. Für mich ist und bleibt es ein guter Standort. Wegen der langen Nächte auch gerne im Winter.


    Gruß,

    Thomas

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