Revue D=41/2 F=900mm

  • Hallo an alle, ich bin neu hier und habe mir vor kurzen auf einem Flohmarkt ein Revue Teleskop gekauft, relativ günstig. Ich habe zwei Okulare die dazu passen ein 5mm und ein 20mm. Ich habe auch schon den Mond, Jupiter mit seinen Monden und gestern endlich, allerdings umscharf den Orionnebel gesehen. Ich habe einen Bekannten der Astrophysiker ist. Er hat es sich auch schon angesehen und meinte dass es zum einstieg echt gut ist. Der Hauptspiegel ist ohne Beschädigungen und sauber. Eingestellt hat er es auch, allerdings ist mein Okularauszug echt klein er hat einen Durchmesser von 25mm und ich finde keine passenden Okulare dafür. kann ich da einen anderen montieren oder ist das kompliziert?

  • Hallo Bastian,


    hab' gerade hier was altes gefunden

    handelt es sich um ein baugleiches Gerät?


    Könntest Du mal ein Bild von dem Teleskop hier einstellen?


    Zu Auszug tauschen, ist bei Dir eine Linse im Auszug? Gaaaaanz vorsichtig mit Wattestäbchen auf Corona äh Linse testen? Könnte man natürlich auch sehen?


    Gibt noch billige Okulare bei e... ; wurde hier schon vermutet, daß die Plastik anstelle von Glas haben. Im Zweifel würde ich's trotzdem probieren. Ab und zu findet man noch Glas-Okus im Trödel ...


    Gruß

    Stephan

  • durch den Beitrag den sie mir geschickt haben bin ich auf dieses Forum gestoßen. Ich habe es mir intensiv durchgelesen.

    Und ja es ist ein gebrauchtes Teleskop mir Felt auch noch das Gegengewicht aber ich möchte mir so oder so ein anderes Stativ zulegen. Haben die da eventuell Empfehlungen für mich welches gut und relativ günstig ist? ich habe leider nicht so viel Geld locker. ^^

  • Hallo Bastian,


    ein wunderschoener Klassiker, mit dem Generationen von Sternfreunden ihre amateurastronomische Laufbahn starteten! Dies war frueher (1960er bis 1990er Jahre) ein finanziell fuer Schueler noch stemmbares Geraet mit bereits grosser Offnung.


    Schwachpunkte waren die Montierung (unterdimensioniert), der 5x24-Sucher (abgeblendet auf vielleicht 8mm, da Einlinser) und aus heutiger Sicht der Okularauszug, der keine modernen 31.7mm-Okulare (1.25") aufnehmen kann.


    Das groesste Problem bei Deinem Geraet ist das fehlende Gegengewicht nebst Stange. Hierdurch laesst sich das Teleskop nicht ausbalanzieren, und das Schneckenrad kann Schaden nehmen. Ich wundere mich, ob es Astrotreffler oder Sternfreunde in Deiner Naehe oder Haendler gibt, die sowas as Ersatzteil fuer wenig Geld noch rumliegen haben.

    Selber haette ich sogar sowas, aber ich sitze in England und der daemliche Brexit macht es unmoeglich, schnell etwas rueberzuschicken, ohne einen Rattenschwanz an Verwaltungskosten zu verursachen. Aber vielleicht liest ja ein Astrotreffler mit? Alternativ, wenn Du einen Mechanikus mit Drehbank kennst, dann sollte sich da was machen lassen.


    Oder das Teleskop als Dobson montieren. Das ist eine einfache Holzmontierung, die sich mit wenig Werkzeug und etwas handwerklichem Geschick selber bauen laesst.


    Zum Okularauszug - da gibt es genug Newtonauszuege am Markt. Es lohnt sich, dieses Teleskop auf 31.7mm aufzubohren, denn die neuen Okulare sind um Groessenklassen besser als die meisten der alten 24.5mm-Okulare. Speziell diese Huygens-Wellensittichaugen, die damals den Teleskopen beilagen.

  • Ah, ich seh das jetzt erst. Ja, der Okularauszug laesst sich montieren und Du kannst sogar 2"-Okulare einsetzen. Jedoch sind in der Feldausleuchtung Abstriche zu machen, da der Fangspiegel fuer diese grossen Felder nicht ausgelegt ist und ein groesserer Fangspiegel die Zentralabschattung erhoeht. Schaden kann es aber nicht, gleich auf 2" zu gehen. Meade hatte sowas auch mal im Programm, wenngleich der Auszug dort aus Plastik war - im Metall-Look. Der Skywatcherfokussierer ist brauchbar, auch wenn er ein bisschen zur Verkippung neigt. Ich hatte genau so einen im Einsatz, ihn aber spaeter gegen einen Crayfordfokussierer ausgetauscht. Bei meinem Geraet, einem 200mm-Newton, lohnte sich das.

    Die Montierung sieht auf den ersten Blick stabiler aus als die Originalmontierung. Allerdings kenne ich diese Montierung nicht selbst und kann nicht viel dazu sagen. GOTO ist auf jeden Fall was Feines. Das Stativ wirkt auf mich sehr duennbeinig. Fuer den Newton kannst Du es eingefahren lassen. Aber vielleicht gibt es ja Besitzer einer solchen Montierung, die das hier lesen und ihre Erfahrungen austauschen.

  • Danke, und viel Erfolg mit der "Wiederbelebung" des 114ers. Ich hatte auch mal einen, 1987 gebraucht erworben. Es war nach dem 60mm-Refkraktor das erste Teleskop, das mir auf dem Deepskysektor mal etwas zeigte. Klar, die Zeiten haben sich geaendert und im Zeitalter vom "aperture fewer" erscheinen 114mm etwas hausbacken, aber die Leistung dieses kleinen aber feinen Newtons wird dadurch ja nicht geschmaelert.

  • Oh mit diesem Teleskop hatte ich in dieser Form jahrelang Freude. Den halben Messierkatalog und bis auf Pluto alles Planeten habe ich damit aufgesucht. Auch die Sonne. Das würde ich heute mit dem Sonnenfilter nicht mehr wagen. Wenn der springt ist es aus mit den Augenlicht.


    Das Ding ist etwas wackelig, aber mich hat es nie gestört.


    Viel Spass damit.


    Dirk

  • Servus Bastian,


    erstmal willkommen hier beim Astrotreff.


    Da werde ich richtig nostalgisch. Ich hatte genau so ein Teleskop (114/900) – nur andere Marke – auf genau dieser Wackelmontierung mit den schönen, langen, biegsamen "Drehdingern". Ich hatte das dann mit einem winzigen Motor für die R.A.-Achse aufgerüstet und versucht, Fotos zu machen, was letzten Endes dazu führte, dass ich die Kamera parallel zum Fernrohr mit normalem Objektiv montiert habe und per Hand auf einen Zielstern nachgeführt habe. Das waren noch Zeiten (80er Jahre). Den Motor habe ich beim Beobachten aber verwenden können.


    Ich hatte damals viel Freude mit dem Teleskop und hatte mich an den Messier-Objekten versucht. Jedes Teleskop hat seinen Himmel, man kann immer etwas für sich entdecken. Ich wünsche dir viel Spaß damit :)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • danke Christoph und Dirk für die Zusprüche. Ich werde es nun ein wenig modifizieren, neuer Sucher, neuer Okularauszug und neue Montierung mit Motor. Wahrscheinlich brauche ich auch einen größeren Fangspiegel da der neue Okularauszug ja breiter ist also für breitere Okulare. ich denke dass ich dann mit dem normalen Fangspiegel Schatten sehen werde. mal sehen wohin mich der weg mit der alten Lady noch führt. ;) ^^ ps. den Minisonnenfilter habe ich bereits entsorgst. 8o


    m.f.G basti

  • Hi Bastian,


    mit dem kleinen Fangspiegel wirst Du nicht direkt Schatten sehen, aber einen Helligkeitsabfall am Bildfeldrand von 2"-Okularen feststellen. Ein groesserer Fangspiegel hilft hier. Aber ich wuerde es mit der Groesse nicht uebertreiben, da die Zentralabschattung zunimmt. Dadurch verlierst Du Kontrast und siehst im Extremfall sogar eine mittige Abschattung bei langbrennweitigen Okularen. Vielleicht erstmal ausprobieren, was mit dem originalen Fangspiegel geht. Es haengt halt alles davon ab, was Du machen willst - Weitfeldbeobachtungen oder Planeten? Fuer einen "Allrounder" ist die Fangspiegelwahl immer ein Kompromiss.

  • Du brauchst einen Okularauszug fuer Newtons. Die haben die richtige Aufsatzflaeche fuer den runden Tubus, und sie sind nicht zu lang sodass sie nicht zu weit in den Tubus hineinragen. Der 2"-Auszug, den Du verlinkt hast, geht dafuer. Alternativ ein vergleichbarer Auszug in 1.25".

  • Hallo,


    ich hatte zu meiner Anfangszeit auch diesen 114/900mm Newton auf parallaktischer Montierung. Ich hatte das damals aus dem Neckermann Katalog bestellt.


    Bei meinem Teleskop hatte ich ebenfalls den Okularauszug getauscht. Den Okularauszug hatte ich beim Mario Constantino gekauft (wer kennt ihn noch?) und dieser passte perfekt zum Teleskop, ich musste nicht einmal Löcher bohren.

    Den Fangspiegel hatte ich so gelassen. Ich habe allerdings nur 1,25" Okulare eingesetzt, die 4000er Serie von Meade (UWA/SWA). Das funktionierte sehr gut. Einen anderen, richtigen Sucher habe ich ebenfalls angebracht. Der originale Sucher war sprichwörtlich ein Sucher: mit diesem konnte man suchen aber nichts finden.


    Mit diesem Teleskop hatte ich viel beobachtet, ich hatte das einige Jahre und viel Freude damit.



    Viele Grüße

    Gerd

  • Hallo liebe Leute hier vom "Astrotreff",


    ich möchte mich auch einmal kurz vorstellen:

    Ich bin Wodi (Abkürzung für Wolf-Dietrich), und habe aus meinen Studententagen ebenfalls noch ein Revue 900 mm, D=4,5 inch Spiegelteleskop.

    Ich habe das seit ein paar Monaten wiederentdeckt (Corona-Zeiten), und beobachte aus meiner Altbauwohnung manchmal Mond, Saturn und Jupiter und Mars.

    Wie Basti auch hätte ich Lust, dieses alte Spiegelteleskop "aufzumotzen", also: das Holz- gegen ein robustes und Erschütterungsärmeres Metall-Stativ auszutauschen, die Montierung nachführbar zu machen uns sogar erste Versuche mit der Astrofotografie zu wagen.

    Nur: Lohnt sich das?

    Schafft man wirklich mit relativ moderaten Geldmitteln dieses "upgrade" zum Astrofotographie-tauglichen Teleskop?

    Ich hätte Lust, Zeit, Geld, Feinmotorik (falls bei mir ausreichend vorhanden) und Handwerksgeschick (ebenso) einzusetzen, um auch mal "Umbauerfahrungen" zu sammeln.

    Vielleicht könnt Ihr nochmal (wie auch bei Basti) "prinzipiell" antworten und Empfehlungen geben, was schaffbar und was nicjht-schaffbar ist.


    Grüße an die vielen Experten, die sich hier tummeln..

  • Hallo Wolf-Dietrich,


    willkommen hier im Forum!


    Bin kein Experte ... hier eher nur die Kanalratte ... also nicht zu ernst nehmen! ;)


    Ich würde nur versuchen es 'instand' zu setzen evt. mit einem 1 1/4" Okularauszug ... und es dann (evt. auch nebenbei) zu benutzen.


    Wenn zum Ziel 'fotographierfähiges Teleskop' Teile austauschen willst, bliebe vom derzeitige Teleskop nur der Tubus und der Spiegel übrig.


    Als altes 'Spätzchen' mit neuzeitlichen Okularen, das lohnt sich dagegen unbedingt! :)


    Auszug für 1 1/4", Widefield Oku, eins mit Vergrößerung für Planeten, Sonne, Mond. Foliensonnenfilter. Drei kleine Konservendose mit feinem Stand für die Stativfüße zum Dämpfen ... Gewicht unter das Stativ hängen dämpft ebenfalls. Vibrationen gibt's dann noch, klingen aber schnell aus. Stativbeine nicht ausziehen, vorwiegend vom Duschhocker sitzend beobachten

    ... zweiter Duschhocker für Kaffee :hot_beverage: , :beer_mug:


    ... und dann: :sparkles::waxing_crescent_moon: :ringed_planet: :star: :glowing_star: :sparkles: :sun: :dim_button: :telescope: :bright_button: :comet: :cyclone: :croissant: :sparkles:


    Gruß

    Stephan

  • Hallo Wolf-Dietrich,


    so ein 114/900 (4,5 Zoll Öffnung - 900mm Brennweite) Teleskop war mein erstes richtiges Teleskop. Ich habe es heute noch. Einen 1 1/4" Okularauszug nachzurüsten ist eine gute Idee, der Unterschied bei den Okularen ist deutlich. Es gab zumindest mal welche, die genau auf den Tubus gepasst haben, ohne dass neue Löcher gebohrt werden mussten. Ich habe so einen nachgerüstet. So einer könnte passen, einfach mal nachmessen: https://www.teleskop-express.d…-mm-Newton-Teleskope.html . Bei der Gelegenheit kann auch der Sucher gegen einen Standard-Sucherschuh mit einem größeren Sucher oder einen Peilsucher ausgetauscht werden. Damit wirst du schneller deine Ziele finden.


    Wenn du den Okularauszu wechselst, kannst du auch den Tubus innen richtig schwarz machen. Entweder mit Velourfolie oder Tafellack. Das mindert Lichtreflexe. Dabei musst du die Spiegelzelle und den Fangspiegel ausbauen. Beim Einbau wäre dann eine grundlegende Justierung fällig. Das ist aber mit den Anleitungen, die hier im oder über das Forum zu finden sind, gut machbar.


    Bei der Montierung kommt das Gewackel leider nicht von den Holzbeinen, sondern von dem Montierungskopf selbst, der meines Erachtens einfach zu schwach ist. Ich würde stark darauf tippen, dass ein Austausch der Holz- gegen Stahlbeine keine wesentliche Verbesserung bringt. Vergleichsweise einfach und günstig könnte das 114/900 in eine selbst gebaute Dobson-Montierung eingehängt werden. https://astro-foren.de/gallery…bson-so-kann-es-aussehen/

    Damit wird es zwar kein Astrofoto-Gerät, wäre aber stabil gelagert für das visuelle Beobachten.


    Viel Erfolg


    Gernot


    Hier noch ein paar Bilder dazu:

    Tubus von innen mit der ersten Bahn schwarzer Velour-Klebefolie


    Größenvergleich der Okularauszüge


    ursprünglicher Okularauszug und Sucher, für den Sucherschuh habe ich ebenfalls die vorhandenen Bohrungen verwenden können.

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