Eine frostige Beobachtungsnacht vom 6. auf dem 7. Januar 2022

  • Eine frostige Beobachtungsnacht vom 6. auf dem 7. Januar 2022.



    Hallo,


    Vergangene Nacht konnte ich mit meinem 10" Cassegrain unterm Sternenhimmel beobachten. Da der Beobachtungsbericht wieder umfangreich wurde, habe ich diesem auf meiner Seite veröffentlicht.


    Beobachtet habe ich die Doppelsterne 39 Eri (Σ 516) und Keid (Σ 518 ο2 Eri). Im Offenen Sternhaufen NGC NGC 1502 konnte ich den Doppelstern Σ 485 beobachten. In dieser Nacht beobachtete ich auch Sirius B.

    Weitere Objekte waren Kemble 1 (Kemble’s Cascade), ein Sternmuster das in den Offenen Sternhaufen NGC 1502 mündet.


    Mit R Lep kam noch ein interessanter Kohlenstoffstern in das Okular vom Cassegrain. Nahe bei R Lep stand die sehr schwache Galaxie NGC 1710.

    Ein leichtes Objekt war der Kugelsternhaufen Messier 79. Der Reflektionsnebel NGC 2185 erwies sich als sehr schwieriges Objekt.


    Meinem Bericht von gestern Nacht habe ich auf meiner Seite abgelegt:

    Die Nacht vom 6. auf dem 7. Januar.


    Viel Spaß beim lesen

    Gerd

  • Servus gerd,


    danke für den Link auf den Bericht auf deiner Homepage! M 79 mag ich besonders gern. Zum einen, weil er schon was Besonderes ist, denn die Milchstraße hat den von einer Zwerggalaxie "geklaut" bzw. hat ihn assimiliert. Zum anderen, weil er durch seine bewegte Vergangenheit ziemlich zerzaust aussieht. Und zum dritten, weil ich den Hasen als Asterismus so putzig finde.


    Dein Teleskop sieht auch schön versilbert aus durch den Raureif. Hast du keine Probleme mit dem Spiegel bei der Offenbauweise?


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Gerd,


    ein interessanter Bericht mit schönen Bildern !


    Ja, auch in meinem 80mm Spektiv stelle ich den Mond bevorzugt bei 80-fach ein, wenn er gerade schön in das Gesichtsfeld passt. Letzten März habe ich mit meinem 9,5-Zoll Fünfling oberhalb des Ammersees beobachtet, ...


    Beobachtet habe ich die Doppelsterne 39 Eri (Σ 516) und Keid (Σ 518 ο2 Eri).


    ... und war in der gleichen Gegend im Eridanus unterwegs - ich zitiere aus meinem Bericht:


    "... Omikron-2 Eri [Keid] habe ich gerne nochmal mitgenommen, mit den beiden Zwergsternen daneben. Der 9,5 mag helle Weiße Zwerg in 83" Abstand ist ganz leicht zu erkennen, und soll ja der einfachste seiner Art am Himmel sein. Dagegen liegt Sirius B nur halb soweit von uns weg [und ist heller], ertrinkt aber fast im Licht von Sirius A. Tiefer in Richtung Horizont bin ich über den Farbkontrast-Doppelstern 39 Eri noch zum hellen Planetarischen Nebel NGC 1535 gewechselt: Bei 100x war schön die Differenzierung zwischen hellem Innenbereich und schwächerem Halo zu erkennen. Das Seeing erschien mir da unten aber nicht gut genug, um mit höherer Vergrößerung noch nach weiteren Details zu suchen."


    Apropos Sirius B - gratuliere zu deiner erfolgreichen Sichtung bei 381-fach 8) .


    Servus

    Ben

  • Hallo,


    Hast du keine Probleme mit dem Spiegel bei der Offenbauweise?


    Der Hauptspiegel macht keine Probleme. In keiner Nacht ist der mir bisher zugetaut. Anders ist es beim Fangspiegel. Der ist sehr anfällig. Ich lege um das Blendrohr vom Fangspiegel ein USB Heizband aus dem Fotobereich herum. Das hilft gegen das zutauen vom Fangspiegel. Eine richtige Fangspiegelheizung wäre mit Sicherheit eleganter, ich komme aber mit dem Heizband gut zurecht.


    Hallo Ben,


    Das "Keid", bzw. der Begleiter von Keid ein weißer Zwerg ist, das wusste ich nicht. Danke für die Info.


    Viele Grüße

    Gerd

  • Hallo Gerd,


    Das "Keid", bzw. der Begleiter von Keid ein weißer Zwerg ist, das wusste ich nicht.


    Ja, ich finde den Mehrfachstern Keid sehr interessant. Er ist einfach zu trennen, und seine zwei schwächeren Komponenten - die du bereits als näher zusammenstehend beschrieben hast - sind ein weißer und ein roter Zwerg. Alles nur deswegen schon in kleineren Instrumenten (wie meinem 80mm Spektiv ) erreichbar, weil Keid nur 16 Lichtjahre entfernt liegt.


    Dieser geringen Entfernung dürften wir es übrigens auch verdanken, dass ein allseits bekannter Außerirdischer mit uns Kontakt aufnehmen konnte ^^.

    Ich zitiere aus Wikipedia, 40 Eridani = Keid:


    "Im fiktiven Star-Trek-Universum ist 40 Eridani A die Sonne von Spocks Heimatwelt Vulkan. Obwohl dies in Film und Fernsehen nie direkt erwähnt wurde, bezeichnen sowohl das lizenzierte Buch 'Star Trek: Star Charts' als auch Star-Trek-Erfinder Gene Roddenberry selbst 40 Eridani als den Stern, um den Vulkan kreist. Daneben spricht Commander Tucker, einer der Hauptfiguren der TV-Serie 'Star Trek: Enterprise', von einer Entfernung von 16 Lichtjahren zwischen Vulkan und Erde, was ungefähr der tatsächlichen Entfernung von 40 Eridani entspricht."


    Servus

    Ben

  • Hallo Ben,

    U.a. deshalb liebe ich Startrek,die geben sich echt Mühe dass vieles wissenschaftlich stimmig ist :)

    Übrigens ist die Story mit Startrek selbst in skysafari hinterlegt zu dem Stern, richtig ausführlich.


    Voll cool :)


    Tolles Ziel für einen Abendspaziergang mit dem kleinen Apo,danke für die Story!


    Schöne Grüße und CS

    Norman

  • Hallo Norman,


    da wurde auch tatsächlich ein Planet innerhalb der habitablen Zone entdeckt:


    Star Trek: Heimatwelt von Spock entdeckt - Astronomen entdecken Supererde um nahen Stern 40 Eridani A - scinexx.de
    Science-Fiction wird (fast) real: Astronomen haben eine nahe Supererde entdeckt, die dem fiktionalen Heimatplaneten des Star Trek-Helden "Spock"
    www.scinexx.de


    Die schreiben da:


    "Bei 40 Epsilon A wurden die Forscher fündig: 'Wir haben ein Signal entdeckt, das zu einer Supererde um HD 26965 passt', berichten Ma und seine Kollegen. 'Der Planet hat ungefähr die doppelte Größe der Erde und umkreist seinen Stern mit einer Umlaufperiode von rund 42 Tagen – gerade innerhalb der habitablen Zone dieses Sterns.' Mit einer Masse von 8,47 Erdmassen ist HD 26965b eine Supererde mit vermutlich gasreicher Atmosphäre.


    Damit besitzt Spocks 'Heimatstern' tatsächlich einen potenziell lebensfreundlichen Planeten – Vulkan. Und wie von Gene Roddenberry in seinem Brief beschrieben, würden am Himmel dieses Planeten die beiden Begleitsterne von HD 26965 zu sehen sein: 'Sie würden hell am Himmel von Vulkan erstrahlen', so Roddenberry.


    Ob es allerdings tatsächlich Leben auf dieser nahen Supererde gibt, ist noch völlig offen."


    Wir haben ja Spock als Zeugen ^^ ...


    Servus

    Ben

  • Hallo Gerd,


    Deine Berichte sind immer interessant und aufschlussreich. Danke fürs Teilen.


    R Leporis, Hind's Crimson Star, hatte ich Februar 2020 im Visir, 6s mit ISO6400 eine Nahaufnahme, musste jetzt gleich mal schauen.

    Damals war er ziemlich dunkel und mit dem 18x50 "blühte" der Vampirstern in seiner roten Farbe. War sehr schön anzusehen.


    Schöne Grüße, Reni

  • Hallo Reni,

    Damals war er ziemlich dunkel und mit dem 18x50 "blühte" der Vampirstern in seiner roten Farbe. War sehr schön anzusehen.

    Der Stern ist interessant in seinem Wechsel der Helligkeit und der Farbe.

    Ich habe den Stern leider für ein paar Jahre vernachlässigt. Ich konnte in meinem Aufzeichnungen Farben vom dunklen und tiefen rot bis zum hellen und deutlichen orange finden. Der Stern sollte in jeder Saison beobachtet werden, um den Helligkeits- und Farbwechsel sehen zu können.


    Viele Grüße

    Gerd

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