Orion widefield mit dem Sigma 50 mm f/1.4 Art Objektiv

  • Hallo zusammen,


    die letzten Monate waren wettertechnisch ja eine Katastrophe. Dann kam der klare Himmel in der letzten Tag auch sehr unverhofft, weshalb ich nur das kleine Setup aufgerödelt hatte. Ein paar Tage zuvor ist das Sigma 50 mm Art angekommen, das ja schon "normale" Fotos in einer beeindruckenden Schärfe liefert. Klar, dass der Sterntest dann nicht ausbleiben darf :)


    An einer Vollformatkamera tun sich dann nochmal ein paar neue Anforderungsmaßstäbe auf, v. a. in den Bildecken. Hinzu kommt der Einsatz eines Dualbandfilters (Optolong L-eNhance), der die Sterne in den Eckbereichen in die entsprechenden Farben zerlegt. Das ist ein wenig tricky, das zu unterbinden.


    Da ich spontan aufgerödelt habe, fotografierte ich aus dem Garten aus der Stadt heraus. Daher musste ich warten, bis das Ziel Orion hinter Nachbars Haus und Baum vorgekrochen gekommen ist...


    Orion als 30-Sekünder mit Nachbars Baum und Haus



    Und schließlich die zweistündige Belichtung...:



    Sigma 50 mm f/1.4 Art mit ASI 6200 MC Pro

    f= 50 mm, f/4

    t= 12 x 10 min

    Gain= 100, Sensortemp.= minus 25 Grad

    Optolong L-eNhance

    Star Adventurer 2i

    gesteuert mit ASI Air pro und ASI 178 MM (nur in Rektaszension)


    Ein Ausschnitt nahe der Bildmitte sieht so aus...:



    Das Gerödel im Garten...:



    Zum Schluss kamen erste Wolken rein, die sorgten aber für schöne Sternfarben :)


    Den Perseus habe ich zuvor abgelichtet, den muss ich aber noch verarbeiten :)


    So... ich hoffe, es dauert jetzt nicht wieder Monate bis zur nächsten klaren Nacht...


    Grüße,


    Jens

  • Hallo Jens,


    na das ist ja mal ein Ergebnis und das mitten aus der Stadt heraus. Respekt.

    Das mit dem Guiden des SA hab ich noch nicht gemacht. Muss ich auch mal probieren.


    Mit Vollformal hab ich noch keine Astrofotos gemacht. Da muss ich meine Sony A7 erst einmal umbauen lassen.


    Danke fürs Zeigen.

    VG Frank

    _____________________________________________________________________________

    Ein Blick in die Tiefen des Weltalls, ist immer ein Blick in die Vergangenheit.

    meine Website

  • Hallo, Jens,


    sehr schönes Ergebnis! :thumbup: 8)


    Warum hast Du das Objektiv auf f/4 abgeblendet? Damit Du lange 10 min belichten konntest oder weil bei den extrem lichtstarken f/1.4 der L-enhance Filter schlechte Ergebnisse liefert (weil er hierfür zu eng ist) , oder für die Kamera sonst die Sterne in den Ecken nicht mehr gut aussehen...?


    viele Grüße und öfter mal cs

    Andreas

  • Hallo zusammen,


    und danke für eure Kommentare. Aus der Stadt heraus leistet der L-eNhance wirklich hervorragende DIenste. Er ist m. E: ein guter Kompromiss zwischen L-Pro (der hier grundsätzlich auch funktioniert) und dem L-eXtreme, der mir persönlich jedoch zu sehr "bicolor" ist.


    Das Abblenden ist erforderlich, weil er wie hobbyknipser richtig sagt, zu eng ist. Weiter geöffnete Blenden und die Optik bricht die h-Alpha/oIII-Wellenlänge so, dass sie außerhalb des Filterpeaks landet und vom Sensor nicht vernünftig registriert wird. f/4 scheint da meinen Erfahrungen nach gerade so die Grenze zu sein. Und dann liefern Kameraobjektive ja erst abgeblendet bessere Ergebnisse. Klar hätte ich bei f/1.4 dieselbe Bildintensität schon nach eineinhalb Minuten gehabt, aber zulasten der Abbildungsqualität. Beim L-Pro würde ich das mal mit f/2 probieren, das sollte sinnvolle Ergebnisse liefern :)


    Grüße,


    Jens

  • Hallo Jens


    So ganz rund sind die Sterne in den Ecken wohl nicht?

    Ist aber ein Fehler für einen Test den Dualnarrowbandfilter zu benutzen,

    Das geht ja Dan mit jedem Farb Werfer da die Sterne in den 2 engen Farben ja rund sind und kein größeres Problem übereinander zulegen, ohne den Filter hättest du wohl Regenbogenstriche???

    Die Frage bei einem Optikfirstlight ist wie es abbildet und nicht ob es mit Krücken läuft.


    Gruß Frank

  • Hallo, Jens,


    vielen Dank für die wertvolle Info! Ich hatte vor, mir für mein Samyang 135 f/2.0 (wollte bei f/2.0 aufnehmen) einen Extreme oder l-enhance zu kaufen.

    Das sollte ich jetzt besser nicht machen. Mit meinem breiten IDAS V4 sind die Ergebnisse noch tolerabel.


    Wenn Du auf f/4 abblenden musst, hätte es dann nicht auch ein preiswerter, aber guter f/2 bis f/4 Filter getan...? ^^


    viele Grüße und cs

    Andreas

  • Klar geht es preiswerter, aber da ich auch normale Fotografie am Tag betreibe, wird das Equipment gerne für Widefields eingesetzt. Da tauschte ich kürzlich das Canon L gegen das Sigma, weil das den Erfahrungen Anderer zufolge wesentlich schärfer abbilden soll. Und das konnte ich hiermit bestätigen. Das Canon L war wesentlich schlechter und musste für vergleichbare Abbildungen auf ~f/5.6 abgeblendet werden.


    Und das war auch der Sinn der Übung und kein Test auf Herz und Nieren des Sigma. Im Vordergrund stand, den Orion mit etwas Tiefe abzubilden ;)


    Grüße,


    Jens

  • kopfgeist

    Hat den Titel des Themas von „Orion widefield - erster Test mit dem Sigma 50 mm f/1.4 Art Objektiv“ zu „Orion widefield mit dem Sigma 50 mm f/1.4 Art Objektiv“ geändert.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!