Wie genau muss man ein Guiding-/Leitrohr ausrichten?

  • Hallo Zusammen,


    mal eine grundsätzliche Frage: wie genau muss oder sollte man ein Gudingrohr ausrichten?

    Dass man den Sucher für visuell auf den/einen identischen Punkt ausrichtet ist klar. Ob über Rohrschellen, oder andere Aufnahmen.


    Wie sieht die bei dem Guding aus?

    Wenn man das ganze über PHD2 und NINA laufen lässt, ist ja an sich erstmal egal wohin der Sucher schaut - solange er (genug passende) Sterne/Leitsterne findet.


    In dem Bastelthread habe ich es eben schon vorgestellt: Woran hast du heute gebastelt?

    Klassisch über zwei Rohrschellen, somit frei in allen Freiheitsgraden, oder fixiert in einer Zylindrischen Aufnahme:

        


    Von der zylindrischen fixen Klemmung hab eich den vorteil, dass dies absolut stabil, vribrationsfrei und kompakt ist - jedoch nicht zum ausrichten. Schaut in die nahezu identische Richtung wie das Teleskop jedoch auf einen anderen Bildausschnitt - parallel zum Strahlengang


    Die zwei Rohrschellen hat man natürlich die Möglichkeit den Sucher in alle möglichen Richtungen zeigen/suchen zu lassen - kann dann wohl den Vorteil haben, dass man ihn wo anders hindreht wo evtl. bessere Leisterne sind. Jedoch natürlich instabiler und weniger kompakt.


    Muss man beim Guiding den Sucher auf den identischen Punkt/Bildauschnitt richten wie das Objekt, welches man Fotografieren möchte?

    Ist es zielführender:

    a) der Sucher ist einstellbar für idealen Bildausschnitt für Leitsterne

    b) umso kompakter udn stabiler udn je weniger erschätterungen etc. desto sicherer/besser das Guiding und die Blickrichtung ist nahezu egal (solange im selben Himmelquadranten)

    c) "Versuch macht kluch"

  • Hi, genau das habe ich mich anfangs auch gefragt, als ich mit Guiding angegangen habe mich zu beschäftigen..

    heute sehe ich das so:


    zu a) egal

    zu b) egal

    zu c) wusste ich doch.. egal..


    ..so kurz und knapp. es gibt hier bestimmt welche die machen hier raus ne Wissenschaft, aber praktisch ist die Blickrichtung egal halt parallel zum Objekt...

    CS Alex


    Meine Ausrüstung:

    Montierung: Celestron Evolution

    Teleskop: SC 6 (1500mm/F10) mit Reducer 945mm/F6,3, HyperstarV4 300mm/F2)

    Kamera: Nikon D5300, SvBony SV305, ASI 294MC Pro

    Guiding: SvBony SV165 (120mm/F4)

  • Hi Alex,


    dank dir schon mal für die erste Einschätzung.

    Als ich letzten den ersten aufbau, mit den Rohrschellen aufgebaut udn gestest habe udn mir Anfangs die Mühe gemacht habe, alles auf einen gemeinsamen weit entefrnten Punkt auszurichten (alla visuell) kam mir im guiding später - für was dend den Zauber.

    Es gibt ja auch die kleinen Guidngrohe die auch nur fix in ihrer Halterung sitzen - da kam mir die Idee.


    Was ich mir nur noch vorstellen kann, ist dass man eben mit den Rohrschellen die Möglichkeit hat, das Bildfeld etwas anzupassen um mehr Leitsterne zu bekommen oder mittiger oder oder oder.

  • das wichtigste in dem Zusammenhang, wenn es ums Guiding bei der Auswahl des Leitrohrs und der Kamera geht ist das Pixelverhältnis, darauf sollte man achten.

    Hier: Guidescope Suitability Find the optimum imaging/guiding combination

    kann man sich das ausrechnen ob die Guiding / Kamera Kombi zur Imaging Kombi passt.

    CS Alex


    Meine Ausrüstung:

    Montierung: Celestron Evolution

    Teleskop: SC 6 (1500mm/F10) mit Reducer 945mm/F6,3, HyperstarV4 300mm/F2)

    Kamera: Nikon D5300, SvBony SV305, ASI 294MC Pro

    Guiding: SvBony SV165 (120mm/F4)

  • Hi Zusammen


    Das verstellen des Leeitrohres, ist vorallem dann wichtig wenn dieses langbrennweitig ist. Bei sagen wir mal 400mm ist es nicht bei jedem Objekt ohne weiteres möglich immer einen hellen leitstern zu finden. Dann braucht man die Rohrschellen.


    LG, Seraphin

  • jukebox

    Hat den Titel des Themas von „Wie genau muss man ein Gudingrohr ausrichten?“ zu „Wie genau muss man ein Guiding-/Leitrohr ausrichten?“ geändert.
  • Hallo Seraphin,

    Leeitrohres, ist vorallem dann wichtig wenn dieses langbrennweitig ist

    ja ok, das macht dann durchaus wieder Sinn!

    Bei meinem "Klassiker" 50x200 mm dürfte dies dann eher nicht zutreffen.

    Meine aktuellen Teleskope sind auch eher Kurzbrennweitig mit 480mm(APO) und 720 mm(ED-APO) mit zusätzlich 0,6er und 0,8er Reducern.

    Da dürfte ich in Brennweitenbereichen liegen, wo dies nicht zu tragen kommt.

    Evtl. versuche ich mal noch meinen 127er MAK

  • Hallo Michael & All,


    Bei fehlerhafter Poljustage und nicht parallelem Guidescope gibt es Probleme. Die Nachführung wird natürlich auf dem Leitstern eingerastet sein. Bei fehlerhafter Poljustage wird es dann Bildfelddrehung um den Leitstern geben. Je weiter der vom Target entfernt ist umso eher wird das Target Striche haben. Extrembeispiel. Stell Dir vor die Nachführung zielt auf den Polstern und das Target ist der Orionnebel.


    Anderer Aspekt, atmosphärische Refraktion. Wenn Leitstern und Target unterschiedliche Höhen haben (und sich das Delta während der Belichtung ändert) ändert sich auch die Verschiebung des Sterns durch Refraktion und es wird Fehler geben.


    Genaue trigonometrische Berechnung der genannten Fehler wird wohl zeigen, dass bei weniger als 5grad Lücke zwischen Leitstern und Target, weniger als 2m Brennweite, leidlicher Polaufstellung und sagen wir mal <5min Subexposures die genannten Fehler im <1arcsec Bereich sein sollten.


    Das Ganze ist also nur etwas Haarspalterei.


    Cheers,

    Gert

  • Kommt sicher auch auf die Guidingkamera an. Ich habe mittlerweile eine ASI120 und ein 260mm Leitrohr, da habe ich noch nie gesucht. Vor vielen Jahren, als ich meine ersten nicht wirlich ernst gemeinten versuchen, bevor ich das Hobby vorübergehend aufgegeben habe, habe ich ein 400mm Leitrohr mit ALCCD5 verwendet. Da war das finden eines guten leitstern nicht einfach. Aufnahmeoptik war übrigens ein Mak127 ;) , den ich immer noch gerne mag!

  • Hallo Gert,

    Stell Dir vor die Nachführung zielt auf den Polstern und das Target ist der Orionnebel.

    Das ist dann schon fast wieder klar. Optisch sollte das ganze schon ein einer Achse statt finden. Zwar nicht im Winkel auf einen Punkt, sondern Parallel zur Hauptachse. Ein leichtes verdrehen nach li. o. re. oder andere minimale Freiheitsgrade mal unberücksichtigt - zwar in Summe dann entscheident aber gehen wir mal von einem Ideal aus.


    Solange Teleskop und das Leitrohr schon mal in identsiche parallel Richtung schaut, scheint es wohl zu funktionieren.



    mittlerweile eine ASI120

    Dito ... zwar die Farbvariante ASI120MC - funzt bisher aber ganz gut.

    MIt dem MAK möchte ich mit der ASI dann mal Planeten und/oder mit den APO´s EAA versuchen - mal antasten und ausprobieren - komplettes Neuland

  • Ich habe auch die Farbvariante. Ich habe erst im September 21 wieder mit astronomie angefangen, nach guten 12Jahren Unterbrechung. Vor 12Jahren haben sich meine Erfahrung auf eine Handvoll visuelle Beobachtungsnächte und den Versuch zu guiden beschränkt, dann habe ich bereits wieder aufgegeben (bzw aufgeschoben, deshalb habe ich auch nichts verkauft).


    Du kannst in meinem Profil meine ersten Versuche an Planeten anschauen, aufgenommen mit der Asi120 und dem Mak. Die sind sicher nicht grosses Kino, aber für den Einstieg bin ich ziemlich zufrieden!

  • Hey Jukebox,

    wenn die Polausrichtung perfekt wäre, Kann das Guidingrohr auch ein bisschen versetzt gucken. Bildfeldrotation gibt es dann jedenfalls nicht.

    Differentielle Refraktion könnte bei großem Höhenwinkelunterschied entstehen... theoretisch..

    CS Dietrich

  • Hallo zusammen

    kann am Wochenende endlich mein Astro PC Eagle abholen gehen. da ich mich vor informieren möchte wie ich den Guider 60/240 mm mit der Kamera ASI 120 MM-S den ich dann auf den Eagle festschraube, ist mir das Ausrichten nicht ganz klar.. verwende dazu einen C8EHD. Variante 1 Parallel oder doch eher die zweite variante


    15675-ii-png


    15676-v-png


    Grüsst

    Ale

    C8EHD, Guider Asi 120MM-S 60/240 Steuerung über Eagle 3 auf der Avalon M-UNO

    Kamera Nikon Z6, Hyperion 8/10/36 und Celestron 40 mm Okular

  • Ähmmm, also entsprechend der Zeichnungen würdest Du ja die Annahme treffen, dass die optischen Achsen nur wenige Zentimeter voneinander entfernt bis ins Unendliche parallel so verlaufen.

    Sowas wirst Du sicherlich niemals einstellen können.

    Hinsichtlich des zweiten Bildes triffst Du ja die Annahme, dass es irgendwo im Weltraum einen Punkt gibt, wo beide optischen Achsen sich an einem Punkt berühren. Aber wo soll das sein, in 10LJ oder 1000LJ? Wie willst Du das einstellen?


    Also rein optisch habe ich die Einstellung so vorgenommen, dass ich im Hauptteleskop ein Okular mit hoher Vergrößerung eingesetzt und einen Stern in die Mitte gebracht habe.

    Im Leitrohr habe ich dann ein 24mm Fadenkreuzokular eingestzt und das Leitrohr dann auf den Stern justiert. Geht ja auch mit einem normalen Okualr mit hoher Vergrößerung.

    Jetzt schauen beide Rohre genau auf den gleichen Punkt. Das reicht vollkommen aus.


    Inzwischen hat sich sogar mein Leitrohr extrem verstellt, aber was solls. Ich mache mit dem Hauptteleskop Plate-Solving und fahre das gewünschte Objekt mittig an zum fotografieren.

    Das Leitrohr schielt irgendwo anders hin und sucht sich einen Leitstern und ein paar weitere Sterne fürs Multi-Star-Guiding. Ob die beiden Teleskope nun deckungsgleich sind bei dieser fotografischen Anwendung, ist ja vollkommen egal.


    Nur für viseulle Betrachtung ist die möglichst genaue Ausrichtung schon wichtig.


    Grüße

    Hartmut

    EQ6R-PRO | OMEGON PUSH+ | SW Allview | Unistellar eQuinox | Seestar S50 |  ASKAR FMA 135

    SW 200PDS/1000 | SVBONY 503 80/560 (448) | SkyMax 102/1300 MAK | TS 61EDPH II

    ASI 120MC-S & MM-Mini | veTEC533c / 571c | N.I.N.A.

    METEORCAM (RPi4) (https://globalmeteornetwork.org/weblog/DE/index.html) DE000Q

  • vielen Dank Hartmut

    ich hätte ein weit entfernten Postem genommen. das ganze am Tag ausgeeichtet. (Das wochenende alles eingerichtet)


    die erklährung ist Hilfreich. vielen Dank nochmals fürs vereinfachte erklähren.


    CS und grüsst

    Ale

    C8EHD, Guider Asi 120MM-S 60/240 Steuerung über Eagle 3 auf der Avalon M-UNO

    Kamera Nikon Z6, Hyperion 8/10/36 und Celestron 40 mm Okular

  • An meinen Teleskopen habe ich oft zwei Sucherfernrohre oder Sucher.

    Eines, um das Objekt schnell mal einzustellen. Dieses habe ich so eingestellt, daß ein weit entferntes Objekt im Sucher und im Teleskop bei mindestenst niedriger Vergrößerung, aber meist auch bei mittlerer Vergrößerung im Bildfeld des Okulars am Teleskop zu sehen ist.

    Die Grundjustierung ist am Tage leicht zu machen, nachts an einem hellen Stern oder sogar am Mond, besonders an einem hervorstechenden Krater.


    Der zweite Sucher ist mit der Guiding-Kamera verbunden. Und er ist manchmal nur ungefähr parallel zum Haupt-Teleskop.

    Wenn die Polausrichtung der Montierung genau ist, ist es fast egal, wohin er zeigt. Nun, nicht 90 Grad daneben, aber er muß nicht auf das Aufnahmefeld genau zeigen. Etwas, einige Bogenminuten daneben, ist auch noch gut genug. Hauptsache ein geeigneter Guiding-Stern ist im Bildfeld.


    Früher, als ich noch eine Webcam zum Guiden benutzte, war es öfter nötig weiter von der Zielrichtung des aufnehmenden Teleskops wegzugehen. Seit aber eine hochempfindliche Guidingkamera im Sucher steckt, kann ich auch in den allermeisten Fällen direkt im Zielgebiet des Hauptteleskops einen geeigneten Guidingstern finden. Und so sind dann doch meistens beide Sucher sowohl visuell, als auch als Guiding-Optik justiert.

    Grüße

    CD123

  • Hallo zusammen

    hab ich vergessen zu schreiben Gestern... ich hab neben dem guider mit asi kamera. einen sucher für das visuelle beobachten angebracht. 60/224 mm


    so weiss ich wenigstens für die abholung vom Eagle wie beide auszurichten sind.


    grüsst cs

    ale

    C8EHD, Guider Asi 120MM-S 60/240 Steuerung über Eagle 3 auf der Avalon M-UNO

    Kamera Nikon Z6, Hyperion 8/10/36 und Celestron 40 mm Okular

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