Eure Basteleien aus Kindertagen

  • Hallo in die Runde,

    Beim Heimatbesuch fällt einem manches in die Hände,z. B. alte Basteleien aus Kindertagen mit Astrobezug.

    Ja,wo packt man so ein Thema hin,ich glaube hier :)


    Ich dachte mir,das könnte auch ein interessantes Thema werden und zeige mal ein paar Sachen von mir :)


    Im frühen Teeny-Alter entstanden so ein paar Messinstrumente,unter Anleitung eines tollen Buches,dem "Astrofuehrer" von Lindner. Grossartiges Buch,hab es als Kind verschlungen!

    Das sind hier ein Sonnenhöhenmesser,ein Quadrant zur Altitudenbestimmung und von irgendwo anders her ein Sonnenuhrkompassmischmaschdrehdingens :-)))



    Leider hab ich nicht mehr alle Basteleien,wie eine Würfelbecher Montierung und Kakaodosensonnenprojektionsschirm...


    Aber mein Lieblingsrelikt ist ohnehin die selbstgebastelte Enterprise (TNG),auch wenn jetzt ohne wissenschaftlichen Bezug ;)

    Einfach auf Basis von ein paar Bildern, für fragliche Stellen immer den Vorspann der Serie angeguckt um einen bestimmten Blickwinkel zu erhaschen,wie das Teil aus dieser und jener Perspektive aussieht...

    Dann Papier, Pappe,Kleber,bisl Folie...und sogar noch eine Beleuchtung der Triebwerke... Leider gerade ohne Batterien bzw. Ich glaube es war sogar defekt... Zum Zeitpunkt der Bastelei war ich 12/13.



    Was habt ihr denn so für Basteleien +/- aus dem Astrobereich aus Kindertagen?


    Holger hat mit 9 Jahren bestimmt schon seinen ersten Schiefspiegler gebaut... ;)


    Bin gespannt :)


    Schöne Grüße

    Norman

  • Hallo Norman,


    Danke, zuviel der Ehre, mit Basteleien mit Astrobezug kann ich nicht dienen, ich bin da eher Spätentwickler :sad_but_relieved_face:


    Falls selbstgebaute Liegeräder auch von Interesse wären, muss ich bei meinen Eltern mal schauen, ob ich irgendwo ein Foto finde. Das ist aber schon arg off-topic...


    Beeindruckendes Raumschiff jedenfalls, ganz große Klasse!


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hi Holger,

    Vielen Dank für die Blumen :+)

    Jo, das lief nach purstem ATMler Prinzip...einfach drauf los, einfach machen... Ein Stück weit ist mir das abhanden gekommen... manchmal sind Kinder klüger ;)

    Achso, vergessen: krass,Liegerad!!! Schick mir Mal per PN wenn nicht hier :)


    Schöne Grüße

    Norman

  • Ich habe sehr viel Zeugs aus meiner astronomischen Fruehzeit. Leider kaum Bilder ... neben Fernrohrbasteleien habe ich viele Zeichnungen ueber die Sternwarte, die ich als Erwachsener bauen wollte: 1m Spiegel, 30cm Refraktor, 15cm kuppelloses Sonnenfernrohr, alles ausgeplant mit Grundrissen und im Wohnhaus ein Computerraum und ein Fotolabor. Auch "Buecher" hatte ich geschrieben, deren Lektuere mich heute zu Lachkraempfen verfuehrt: "Auf dem Lande kann man die Sterne viel besser sehen als in der Stadt, wo Haeuser herumstehen und Kraftfahrzeuge den Boden erschuettern ...". Sowas auch, diese Haeuser stehen da halt so rum. Auch habe ich gerne "Kwelle-Kataloge" gezeichnet, die eine Persiflage von Fernrohrkatalogen darstellten und die Aergernisse eines Kaufhausfernrohrbesitzers aufs Korn nahmen. Oben auf dem Dachboden liegt das alles in einem Aktenordner "Fruehe Astronomie, Publikationen und Humor".

    Nun gut, es ging ja eigentlich ums Basteln. Ich habe da auf meiner Festplatte etwas gefunden:



    Ich baute dies waehrend meiner Hauptschulzeit als 15-Jaehriger. Auf dem ersten Blick war das ein gewoehnlicher parallaktisch montierter Refraktor als Modell. Doch weit gefehlt! Dieses Geraet hatte eine durchgehende Rektaszensionsachse, auf deren oberen Ende sich ein Planetariumsprojektor befinden sollte. So kann auch aus einer Kuppel heraus stets der ganze Himmel beobachtet werden. Das Fernrohr sollte zwei Sucher haben - einen auf unendlich fokussiert, den anderen scharfgestellt auf die Kuppelwand. So konnte ein durch den Projektor projiziertes Objekt eingestellt werden, bevor der Kuppelspalt in die korrekte Richtung gedreht werden konnte! Wenn wir mal Synchronisationsprobleme des Projektors und Parallaxeneffekte groesszuegig uebersehen, koennte diese Konstruktion die astronomische Oeffentlichkeitsarbeit revolutionieren. Dachte ich jedenfalls damals. "It seemed to be a good idea at the time", wie wir in England sagen. Zu dem damit verbundenen "Jugend forscht"-Projekt kam es dann auch nicht, weil ich inzwischen den Vakuumspiegel entdeckt hatte. Eine andere Geschichte, die nicht funktionierte ...

  • PS: Den "Astrofuehrer" hatte ich von meiner Tante aus der DDR ebenfalls zu Weihnachten ruebergeschickt bekommen. War ein geniales Buch. Ueberhaupt waren die DDR-Buecher sehr gut, da sie zeigten, wie man mit wenigen MItteln Astronomie betreiben konnte.

  • Hallo zusammen...


    leider hab ich nur Erinnerungen dazu beizutragen... Fotos waren nicht so als ich noch klein war - bin halt schon ein alter Sagg... ;)

    Hatte alles nachgebaut vom Wolfgang Schröder, Praktische Astronomie für Sternfreunde: parallaktische Montierung mit Stativ, Quadranten,...

    Später dann Säule für mein 114er Newton anstelle des wackeligen Dreibeins...
    Danke für den Thread, der weckt Erinnerungen... :)


    lg

    Winni


  • Nach Vorlage dieses Buchs bastelte ich mir als Schüler eine kleine drehbare Sternkarte. Schön brav mit Tuschestift und abgeklebt mit Folie.

    Wie so oft braucht man so etwas als Orientierungshilfe danach gar nicht mehr, weil man sich beim Basteln alles schon verinnerlicht hat. Der typische Spickzetteleffekt, wenn man ihn selbst erstellt.




    PS: Überlebt hat die Bastelei auch nur, weil sie immer im Buch zwischen den Seiten als Lesezeichen lag. ;)

  • Hallo Nostalgiker,


    das einzige Foto, das ich noch aus Kindertagen habe, ist das von meinem selbstgebauten Fernrohr. Ich war damals 13. Für ein richtiges Teleskop hatten meine Eltern kein Geld, zumal es nur Carl Zeiss Jena

    gab. Also bin ich an einen Selbstbau rangegangen. In der Kinderbibliothek gab es ein Bastelbuch, wo die Anleitung für den Bau eines Brillenglasfernrohres enthalten war. Jetzt haltet euch fest: Mein Objektiv

    war tatsächlich ein vom Optiker zentriertes Brillenglas von 50 mm Durchmesser und einer Brennweite von 1 Meter. Der Tubus bestand aus Stahl! Eine einfache Knickmontierung habe ich ebenfalls selbst

    gebaut. Als Okular diente ein Feldstecherokular. - Ja so habe ich angefangen zu beobachten - heute unvorstellbar! Mondkrater, Sonnenflecke, Doppelsterne u. v. a. habe ich damit auch recht und schlecht

    sehen können.


    Hier die einzige Aufnahme meines Selbstbaus:



    Als ich viel später mein erstes Zeiss-Gerät kaufte, habe ich den Selbstbau verschrottet.


    Viele Grüße und hoffentlich bald Cs


    Klaus

  • Hallo Norman,


    zwar nix gebastelt (mein erstes Fernrohr war ein gebraucht erworbenes für 200 D-Mark, ein 114er Quelle Revue).


    Aber das Buch! Das erinnert mich sehr stark an ein Büchlein, das mir sozusagen den Tritt in den Hintern gegeben hat, sich eines anzuschaffen. Ich suche es schon ewig, Titel/Autor/Verlag , und....finde es nicht. Es hatte aber mehr mit Beobachtung zu tun mit einem 70mm Refraktor und 114er Reflektor. Was zu sehen ist, Himmelsmechanik, parallaktische Montierung - Skalen - und Anwendung zur Suche, Justage. Es war nicht meines, sondern eines von der Stadtbücherei.


    Kannst Du dieses Buch bitte mal aufschlagen, ist dort z.B. ein Beispiel für eine Jupiter, Saturn Beobachtung zu sehen? Ist dort auch die Rede von 70mm Refraktoren und 114mm Reflektoren?


    das ist doch ein Buch aus "dem Westen", oder?


    CS,

    Walter


    PS: Die Enterprise gefällt mir auch sehr. Dann bist Du wohl einige Jahrgänge hinter mir, sonst hättest Du wohl die von Cpt. Kirk gebastelt - NCC 1701.

  • Hallo Norman,


    gute Idee, dein Thread! :) Leider haben es meine Basteleien aus Kindheitstagen auch nicht mehr in die Gegenwart geschafft. Aber aus dem Buch von Wolfgang Schröder habe ich auch so ziemlich alles (Quadrant, Astrolabium usw.) nachgebaut und in der Praxis eingesetzt. Mein Selbstbau-Newton (150mm Spiegel) wurde trotz der tollen Anleitungen von Hans Rohr nie fertig.



    Für den geplanten Newton drehte ich mir allerdings Anfang der 1980er Jahre aus Aluminium einen Okularauszug, von dem leider nur noch meine Originalzeichnungen übrig sind:


     


     


    Liebe Grüße,


    Christian

  • Hallo Walter,


    beide Bücher gab es nicht in der damaligen DDR. Astronomie war bei den Verlagen ein Stiefkind, obwohl es obligatorisches Unterrichtsfach in der 10. Klasse war. Mein erstes Astronomiebuch habe ich 1965 zu Ostern bekommen. Es war das Astronomie-Lehrbuch der 10. Klasse, das ich heute noch besitze. Beobachtungstechnisch gab es fast gar nix. Lediglich erschien jährlich der "Kalender für Sternfreunde" von

    Paul Ahnert und 1961 brachte er die "Beobachtungsobjekte für Liebhaberastronomen" raus. Vielmehr war da leider nicht.


    Gruß Klaus

  • Hallo Walter und alle,

    Also der Astrofuehrer ist aus dem Osten,URANIA Verlag, Erstauflage 1986,meine,die zweite von 1990.


    Von 70 und 114mm Teleskopen ist da nicht die Rede,eher von 60 und 80 mm was Refraktoren anbelangt.

    Hier Mal eine Seite mit Jupiter Schablone als Zeichnungsvorlage...

    Sorry,musste den Kopf drehen.;+)


    Japp, so alt wie du Walter bin ich noch nicht;-)


    Aber die Enterprise ist gut 28 Jahre alt (ohgott), jetzt kannste rechnen.;-)


    Schöne Grüße

    Norman

  • Hallo Norman,


    28 Jahre... das sagt mir nur deine Eltern haben mehr als genug Platz das alles aufzuheben was du bei deiner Flucht zurückgelassen hast... ;) :D

    Meine hatten alles entsorgt ein paar Jahre später. 8)


    lg

    Winni

  • Hallo Norman,


    Vielen Dank - nee dann war das nicht das Büchlein. Gelesen muss ich es erstmalig so 1982..85 haben. Es hatte oben diesen silbernen Hintergrund. Im unteren Teil dann ein Bild.


    Mittlerweile, hab doch etwas geschickter gegoogelt, meine ich es wäre dieses hier:


    hmmm... oder das?

    https://www.radio-antik.de/images3/DSCI0496.JPG


    Ich weiß es nicht mehr so richtig :-(...


    Oh, da fällt mir doch eine kleine Bastelei aus diesen Jahren ein! :)


    Ein Filter Aufnehmer, den ich auf die 0,96" Okulare aufgestülpt habe. Wir haben damals in der Astro Gruppe 2" (ca.) Schott Filter in Blau und Orange organisieren können für Mars und Venus. Das waren reine Glas-Scheibchen mit 40mm Durchmesser. Mir fiel nix besseres ein als eine Konfiguration Filter-vor-dem-Okular und hab mir entsprechend vom Bruder einen "Zylinder-Hut" drehen lassen, als Glasfassung die breite Krempe. Der machte gerade ein Ingenieursgrundpraktikum und kam an eine Drehmaschine und Material ran.


    Die Beiden nutze ich übrigens heute noch, leg es einfach im Refraktor in des 2" Ende des 1,25" Reduzierers rein. beim Refraktor ragt das Ganze ja nach Schräg-Oben und die Schwerkraft richtet es. Dort steckt dann der 1,25" ZS, dieses mal hinter dem Filter. Das nutze ich dann beim Mars und bei der Venus.


    Muss mal später Fotos machen und mal rein stellen.


    CS,

    Walter

  • Moin!


    Nach einer kurzen Phase mit einem geschenkten Brillenglasfernrohr habe ich mit 15 Jahren mein erstes richtiges Fernrohr gebastelt. Tja, auch ich hatte das Zeiss-Problem, was anderes gabs damals nicht! So sparte ich das Geld für den Bastelsatz 50/540 zusammen, der Rest mußte dann fast kostenfrei gebastelt werden. Leider habe ich nur noch ein Foto, das auch nicht alles zeigt. Kurz zusammengefaßt: Tubus aus Abflußrohr, Auszug aus Spraydose, Optik und Auszug in gewickelten Pappringen gelagert. Parallaktische Tischmontierung mit kugelgelagerten Besenstielen. Das gute daran war: es hat alles perfekt funktioniert!

    Die Optik habe ich immer noch. Vor inzwischen ebenfalls vielen Jahren habe ich dafür noch mal einen richtigen Tubus gebaut, GFK mit gedrehten Adaptern und Feather Touch Auszug.


    Gruß und CS, Michael


  • Moin Norman,


    cooles Thema...ich hatte zur Einschulung den "berühmten" DDR-Optikbaukasten "Optik Universal", vielleicht kennt den noch einer, bekommen.

    Leider war "damals" der Fotoapparat ein heiliges Gerät für besondere Anlässe und für Farbfotos war bei uns die "West-Verwandtschaft" 1 bis 2x im Jahr zuständig :D.

    Daher habe keine Bilder von den Basteleien. Von dem Baukasten findet man aber viele Bilder über google.


    Mit den Linsen und einem Papprohr habe ich dann meine ersten visuellen Beobachtungsversuche am Mond unternommen.



    Gruß, Marcel

    Wenn du dich für das Thema Selbstbau in FreeCAD einarbeiten willst, findest du einige Beiträge, mit Bezug zu ATM, auf meiner Pinnwand unter "FreeCAD Zeuch"...

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