Betrüger bei Privat-Angeboten.

  • Ein leider zunehmendes Phänomen ist es, dass immer weniger nachgedacht wird.


    Die andere ist die, dass wir z.T. in einer Art "Raubtier-Kapitalismus" leben.


    Lt. ADAC ist der Tacho bei jedem drittem Gebrauchtwagen manipuliert. Vielleicht eine gute Orientierung, wie verbreitet Betrügereien wirklich sind (und immer schon waren).


    Die Unpersönlichkeit des Internets macht es Betrügern nur leichter. Und die Berichterstattung darüber ist ebenfalls durchs Internet erleichtert. Ich glaube z.B. nicht jedem Bericht über solche Fälle. Denn die erfolgen regelmäßig nur aus Sicht des "Opfers" und sind daher immer subjektiv. Auch ändern sich durchs Internet die Spielregeln. Früher war es halt die manipulierte Waage (Tara) auf Märkten. Auch nachdem genug Alkohol geflossen ist, die Wirtsrechnung, in der er sich immer zu seinen Gunsten "verrechnet". Es gibt unzählige Stories, wie früher in Italien oder Spanien ein dt. Tourist die "deutsche Speisekarte" bekam, oder wie Taxifahrer abrechnen (inkl. der Umwege, die gefahren werden, die heute mit Navi im Handy seltener sind).


    Und dann unterscheidet Betrug von überteuerten Fehleinkauf. Es ist doch auf Flohmärkten oder Basaren völlig normal, dass man "handelt" und auch nein sagt, wenn man sich nicht einig wird. Sogar Betrug (Warenfälschung) sind dort gang und gäbe. Bestimmte Flohmärkte gibt es nur deshalb, weil gefälschte Rolexuhren oder Markentextilien unters Volk gebracht werden. Und Privatanzeigen im Internet sind wie ein Flohmarkt.


    Übrigens hat der Gesetzgeber für Kaufleute festgelegt, das der Käufer immer überprüfen muss, ob die gekaufte Ware okay ist (§ 377 HGB). Die Regel sollte unterm Strich auch für Privatkäufe eingehalten werden, speziell bei gebrauchten Gegenständen.

    Wenn hier auf dem Marktplatzforum betrügerische Fälle (oder andere strafbewehrte Sachverhalte) erkannt werden, dann gibt es die Möglichkeit den Beitrag zu melden.

  • Hallo Lucifugus,


    ["dir ist vermutlich nicht bewusst, was diese, deine Aussage in Wirklichkeit bedeutet. Ich bin mir eben nicht sicher, ob du die Evolutionstheorie von Darwin (und Wallace) verstanden hast und bewusst so eine Aussage triffst oder ob das nur ein Spruch sein soll, der als Humor getarnt unreflektiert von dir wiedergegeben wurde."]


    Ich denke, jeder weiß, wie´s gemeint ist.



    ["Mir ist aber bewusst, dass es (leider, wie ich finde) durchaus Menschen gibt, die Trickbetrug o.k. finden, denn wer reinfällt ist selber schuld.

    Für manche ist auch Diebstahl o.k., denn wer sein Auto vergisst abzusperren, der ist selber schuld, wenn es geklaut ist. Oder bei Teleskoptreffen: wer sein teures Okular über Nacht an seinem Teleskop lässt, der muss sich nicht wundern, wenn es am nächsten Tag gestohlen wurde. Nicht den Diebstahl lehnst du ab, sondern einem Dieb die Gelegenheit zu stehlen zu geben."]


    Ich glaube, Du hast nicht gelesen oder (noch nicht) verstanden, worum es geht.

    Du vermischst nämlich zwei Dinge, die miteinander nichts zu tun haben, und verbaust Dir damit die Grundlage für eine Diskussion.


    In Kürze: Am Eintreffen eines Vorganges selbst schuld zu sein, ist absolut nicht dasselbe wie eine Befürwortung des Vorganges!

    Verwechsle das bitte nicht.




    ["Ich sehe das genau anders herum."]


    Was genau siehst Du "andersrum"?

    "Andersum" als was?



    ["Ich finde es unmöglich, wenn jemand bei einem Teleskoptreffen Equipment stiehlt."]


    100% Zustimmung.



    ["Ich finde es unmöglich, ein offenen Auto zu stehlen."]


    Ich auch.



    ["Und ich finde aucxh Trickbetrug unmöglich."]


    Ich auch.




    ["Was bin ich froh, dass ich in einem Dorf lebe, in dem man nachts sein Auto unabgesperrt stehen lassen kann, ohne dass es dort gestohlen wird."]


    Das ist schön, falls man vergisst, es abzusperren.




    ["Natürlich macht Gelegenheit Diebe und man sollte schon prophylaktisch Diebstahl verhindern."]


    Ist eigentlich selbstverständlich.




    ["Trotzdem ist für mich ein Dieb ein Dieb. "]


    Niemand sagt etwas anderes.




    ["Du magst das anders sehen "]


    Nein, tue ich gar nicht. :)



    ["– deine Meinung sei dir unbenommen."]


    Selbstverständlich.



    ["Ich selber lehne so eine Haltung aber ab."]


    Welche Haltung meinst Du genau?

    Ah..Mist...Du hast es doch verwechselt, ich habe es geahnt! :)




    ["Ich sehe in erster Linie den Dieb als Dieb, den Betrüger als Betrüger und das Opfer als Opfer."]


    Wo ist der Erkenntnisgewinn dieser Aussage...?



    ["Häme à la "das Opfer ist selber Schuld" passt zu einem Sozialdarwinismus, der aber eben eine Fehlauslegung der Evolutionstheorie Darwins ist. Ich finde es erschreckend, wie viele Menschen Sozialdarwinismus aber noch immer gut finden. Und wie viele das Opfer verhöhnen und den Täter cool finden."]


    Du liegst falsch.

    Ich versuch´s anders:

    Wenn jemand auf offener Strasse überfallen wird, kann er ganz sicher nichts dafür.

    Wenn jemand sein teures Fahrrad an einen Baum lehnt, ohne es abzuschließen, und es wird gestohlen, und das einfach nur saublöd, Punkt.

    Es besteht ein Unterschied, ob man durch Fremd- oder Eigenverschulden Opfer wird.




    ["Ich finde es auch schade, dass man bei Gebrauchtware bzw. bei Privatverkäufen wohl generell davon ausgehen muss, dass man betrogen wird (gakauft wie gesehen, wer Mängel nicht erkennt, ist selbst schuld, warum sollte man bei einem Verkauf ehrlich sein und die Wahrheit sagen, denn wer das nicht merkt, ist eh selber schuld...) und dass man mündlichen Aussagen nicht mehr trauen darf. Bei Geschäft und Geld scheint vielen jede Moral abhanden zu kommen und viele finden das offenbar sogar gut. Ich finde es traurig."]


    Ich stimme Dir völlig zu, dass es schade ist, dass man aufpassen muss, das war aber immer schon so.

    Wenn man das bei so offensichtlichen Betrugsversuchen nicht tut, ist man selbst schuld.




    ["Gut ist aber, dass du dich nicht verstellst, sondern deine Haltung offen und "ehrlich" zeigst."]


    Ich verstelle mich nie.

    Aber welche Haltung meinst Du genau?

    Dass man seinen Kopf benutzen soll?



    ["Solltest du irgendwann Astrozubehör privat verkaufen wollen, werde ich vorgewarnt sein und definitiv einen Bogen darum machen."]


    Ich weiß zwar nicht, was das mit dem Thema zu tun hat, aber wenn es Dich beruhigt, mach es ruhig.

    Das ist der berühmte Sack Reis. :)




    Viele Grüße

    Thomas

  • Moin Marco!



    ["Ich denke, du hast meinen Punkt nicht erfasst. Wahrscheinlich, weil er sich hinter einem freundlich, versöhnlichen Ton versteckt."]


    Doch, aber ich glaube, er geht am Thema vorbei.



    ["Daher versuche ich mal, für mich völlig untypisch, ganz klare und direkte Worte zu finden."]


    Klare Worte sind immer gut. :)




    ["Deine Meinung ist deine Meinung. Die gilt es zu akzeptieren, auch wenn man sie nicht teilt."]


    Das ist ein guter Ansatz.



    ["Da sind auch keine polemische Diskussionsansätze à la niemand hat mir gesagt, dass man atmen muss oder irgendwas mit Körperteilen auf heißen Herdplatten notwendig.

    Das ist absurd."]


    Nein, das ist nicht "absurd", das sind klar erkennbare Überspitzungen, die man eigentlich gut verstehen kann.

    Ironie mit dem Holzhammer.




    ["Was allerdings massivst inakzeptabel ist, sind Sinnierungen darüber wer sich deiner Meinung nach fortpflanzen darf, oder besser gesagt wer nicht.

    Du hast dieses Recht nicht und du darfst es dir nicht nehmen. Ich hoffe du fandest die Formulierung einfach nur witzig und hast die Tragweite nicht gesehen."]


    Ich werde demnächst ein animated GIF einbauen, auf dem "IRONIE", damit einzelne es besser verstehen.

    Es gibt ja in der Tat Menschen, die keine Antenne für Ironie haben.



    ["Im allgemeinen finde ich es zudem erschreckend, wie eine derartige Aussage beinahe unkommentiert in einem Fach-Forum stehen bleibt."]


    Vielleicht haben alle anderen das verstanden, und nur Du nicht...?

    Man kann das eigentlich nicht mißverstehen, so überspitzt, wie es war.



    ["Damit ist von mir alles gesagt."]


    Puh.

  • In Kürze: Am Eintreffen eines Vorganges selbst schuld zu sein, ist absolut nicht dasselbe wie eine Befürwortung des Vorganges!

    Verwechsle das bitte nicht.

    Servus Thomas,


    o.k., da hast du Recht. Ich sehe es dennoch als differnezierter an: Bei den hier gemeinten Vorgängen hat für mich der Täter Schuld am Vorgang und das Opfer hat gegbenenfalls eine Mitschuld. Deine Rhetorik vermittelt mir, dass du die Schuld dem Opfer allein zuschiebst. Dadurch kommt auch die Interpretation, du würdest dem Täter keine Schuld geben, die Tat also dadurch indirekt legitimieren.


    Für mich besteht auch ein Unterschied, ob man sagt "Wenn du darauf reinfällst, bist du selber schuld" oder man dann ausführt, "du solltest aus dem natürlichen Ausleseprozess entfernt werden" (ist gemeint: standrechtlich erschießen, oder "nur" Sterilisation? Oder soll man in Schutzhaft genommen werden, um dem Ausleseprozess nicht mehr ausgesetzt zu sein?).


    Du wirfst mit deutlichen Worten um dich. Dann musst du bitte auch zugestehen, dass man von diesen deutlichen Worten angewidert sein kann.


    Es ist gut zu lesen, dass du Betrug und Ähnliches ebenfalls als negativ ansiehst. Und ja, du hast nrigends explizit geschrieben, dass du Betrug o.k. findest. Wir werden sicherlich in Bezug auf Wortwahl und Grundhaltung keinen Konsens erreichen und das müssen wir auch nicht.


    ["Ich selber lehne so eine Haltung aber ab."]


    Welche Haltung meinst Du genau?

    Ah..Mist...Du hast es doch verwechselt, ich habe es geahnt! :)

    Welche Haltung? Sich über Opfer (und sei die Masche noch so plump) öffentlich lustig zu machen und sie zu verhöhnen. Diese Haltung lehne ich ab. Und dadurch eben wie oben geschrieben das Erwecken des Eindrucks, die Opfer seien ganz alleine Schuld an ihrer Misere.


    Ja, ich kann auch oft nur den Kopf schütteln un dmir denken, dass, wenn man auch nur ein bisserl das Hirn einschalten würde, man erkennen müsste... Es gibt aber Situationen, in denen das Großhirn auch mal aussetzt. Und offenbar gibt es die oft genug, denn sonst wären selbst die plumpesten Maschen nicht erfolgreich.


    Wie auch immer, ich wil nicht streiten und suche auch keinen Streit. Du bleibst bei deiner Haltung, ich bei meiner. Und wir können sie jeweils (teilweise) falsch finden und das auch äußern. Und vielleicht triggert mich als Biologe einfach zu sehr, wenn Darwin im sozialen Kontext missbraucht wird (Stichwort Sozialdarwinismus).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Thomas,


    In der Tat sind mir sowohl die Ironie als auch die Überspitzungen im gesamten Kontext nicht aufgefallen. Warum sonst hätte ich was sagen sollen 😅?


    In der Regel erkenne ich soetwas recht gut. Hat hier wohl nicht so gut funktioniert, warum auch immer.


    Sei's drum, am Ende ist nun alles eingeordnet und gut ist's.


    Lässt sich also wie folgt schließen:


    Passt auf, dass ihr nicht über den Tisch gezogen werdet. Lieber zwei mal darüber nachdenken, insbesondere wenn etwas ungewöhnlich, oder ein Angebot zu gut um wahr zu sein ist.


    In diesem Sinne einen schönen Abend noch


    Gruß

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