hallo!
ich habe ja das projekt "Brachymedial" wieder hervorgeschleppt und habe die 2 linsen feingeschliffen. das ding hat allerdings 3 konvexe flächen, was 3 passgläser notwendig macht. also insgesamt 7 flächen zu polieren.
bei meinem ersten linsenprojekt (den 13" houghton) hat mich der alois ortner ja noch angeleitet und manchmal auch ein wenig ermahnt ... das geht jetzt leider nicht mehr. allerdings habe ich etwas sehr schönes und tröstliches im keller - seine werkbank. wer den alois gekannt hat weiss, wie unerbittlich geduldig und genau er war. für mich ist es jetzt etwas beruhigend, an seiner maschine (die für 8" fast ein bisserl klein ist) weiter zu werkeln und es ist fast, wie wenn er mir zuschauen würde.
allerdings habe ich gleich einmal ein sakrileg begangen. als wir die maschine abgebaut haben, war da noch ein etwas altertümlicher (und m. E. brandgefährlicher) drehstrom stecker, den ich in der form in österreich nie gesehen habe, dran. ich nehme an, er hat die machine aus heerbrugg bekommen und es handelt sich um ein dokument eidgenössischer elektrodynamischer nonchalance. er hat die tretmaschine (in alten ddr büchern wird der typ als "Kleine tretmaschine" bezeichnet) offensichtlich nie elektrifziert betrieben.
ich hab da einen 5poligen CEE stecker dranmontiert - und ei sieh da, auf einmal dreht sich das tellerchen auch ohne strampeln ...
der effekt ist erstaunlich. passglas #1 (aus bekanntermassen knallharten pyrex) war in 2 h auspoliert. das zonenverhalten ist natürlich wüst, da ein grossteil der polieraktion ja aus der recht rabiaten drehbewegung kommt - den berg in der mitte krieg ich allerdings auch weg. ein 2. passglas (aus gekühltem floatglas) war in 1 h bis auf die mittenzone auspoliert.
so macht das eigentlicch schon spass. und wenn man denkt, was wür ein gewurschtel das mit der hand ist ... ui.
und hier ist er, der altar
lg wolfi