Suche APO als Nachfolger zu Tamron 28-200mm Tele auf Skywatcher Star Adventurer 2i

  • Hallo zusammen,

    Das ist mein erster Beitrag hier.


    Vorweg:

    Seit einigen Monaten bin ich in die Astrofotografie eingestiegen (nach jahrelangen Beobachtungen mit unterschiedlichen eigenen Teleskopen).


    Ausrüstung:

    Sony Alpha 7r iii

    Skywatcher Star Adventurer 2i

    Tamron 28-200mm f2,8-5,6 Di III RXD

    Samyang 135mm f2

    Stativ: Rollei Rock Solid Alpha Mark 2 inkl. Kugelkipf TS7 Carbon.

    Software: Affinity oder DSS + Fitswork/ Gimp/ Affinity


    Bisher konnte ich mit meinem Set und dem 200mm Objektiv Andormedanebel, Orion und auch Milchstrassenbereiche fototechnisch probieren und es geht relativ gut für den Anfang, aber potentiell auch mehr. Aber irgendwie möchte ich mehr Qualität als mein Tamron und mehr Brennweite. Aufgrund des Skaywatcher Adventurers gibt es natürlich Grenzen.


    Ich suche nach einem passenden APO für den Skywatcher, da ich Mobil bleiben möchte und gerne relativ schnell loslege! Habe Kind und muss auch mal spontaner zugehen.


    Voraussetzungen:

    Budget bis 1200 EUR

    Muss mit Skywatcher Adventurer ohne Guiding laufen

    Belichtung liegt bei mir je nach Szenario zwischen 20 und 120 Sekunden.

    Öffnung von min. 70 wäre schon sehr gut!

    Wunschbrennweite wäre schon um die 300mm bis 400mm

    Ich möchte gerne auch Nebelfilter einfach nutzen können.


    Als Vorschläge habe ich folgende 3 APOs:



    Teleskop-Express: TS-Optics 61EDPH II - 6-Element Flatfield Apo 61 mm Öffnung F/4,5


    Teleskop-Express: TS-Optics 70 mm f/5 Quadruplet Flatfield Apo mit 3-Element FPL53 Objektiv


    Teleskop-Express: ASKAR FRA400 72 mm Öffnung f/5,6 Quintuplet Flatfield APO Astrograph



    Ein Freund von mir nutzt den Skywatcher Staradventurer mit einem 400mm Zoomobjektiv von Canon, daß fast 2 Kg wiegt problemlos bis 120 Sekunden Nachführung.


    Mir ist klar, daß es Hebelwirkung und auch eine Zuladungsgrenze von 5 Kg gibt. Auch das man vermutlich nur max 50% der Zuladung nutzen sollte.. Aber nur in der Praxis kann man das halt definitiv Aussagen.


    Ich kann mich leider nicht entscheiden!

    Welchen Apo würdet ihr mir von den obigen oder einen anderen? vorschlagen und weshalb?

    Schön wäre es, wenn jemand wirklich praktische Erfahrungen hat. 2 KG und 300mm gehen auf jeden Fall sehr gut mit dem Skywatcher. Und das mindestens mit 120 Sekunden Belichting ohne Guiding. Das weiss ich, da miterlebt.


    Vielen Dank für eure Hilfe und Tipps!!

    Ist mein erster Beitrag und bin in diesem faszinierenden Hobby am Anfang. Bitte wirklich nur Schreiben, falls Kennt is vorhanden. Möchte hier Philosophieren vermeiden :)

  • Hallo soza2000


    Ich war auch mal da wo du warst. Ich habe ca. 2 Jahre lang mit dem Star Adventurer, meiner Sony A6000 (a) und dem 100-400mm GM F/4.5-5.6 fotografiert. Mein Setup war also änlich wie deins. Mir war Mobilität ebenfalls sehr wichtig anfangs.


    Ein Freund von mir nutzt den Skywatcher Staradventurer mit einem 400mm Zoomobjektiv von Canon, daß fast 2 Kg wiegt problemlos bis 120 Sekunden Nachführung.

    Klar ist es möglich, setzt aber sehr genaues Einordnen voraus. Jedoch würde mich interessieren wie groß sein Ausschuss ist.

    Aus eigener Erfahrung kann ich mir vorstellen, dass viele seiner Bilder eierförmige Sterne haben oder ein paar Bilder mit Doppelsternen sind.



    ir ist klar, daß es Hebelwirkung und auch eine Zuladungsgrenze von 5 Kg gibt

    Problematisch ist hier das Gesamtgewicht, Teleskope sind für gewönlich viel schwerer als Zoomobjektive. Das bedeutet, je mehr Gesamtgewicht auf dem SA ist, bei gleichbleibender Brennweite (also hier jetzt der Vergleich mit den 400mm deines Freundes) wirst du nicht dieselben Ergebnisse bei 120sek erzielen wie er. Mehr Gewicht bedeutet, der Motor ist mehr Stress ausgesetzt, der Fehler der billigen Polhöhenwiege schlimmer wird (mehr dazu gleich). Der Star Adventurer ist ohne Guiding mehr für Weitwinkel und Kurze Brennweiten geeignet. Die Guiding Option sollte schon genutzt werden, wenn man was schwereres drauf hat und über 300mm Brennweite mit APSC Sensor geht, da jede Fehlerquelle die Einzelbelichtungszeit exponentiell verringert.


    Teleskop-Express: TS-Optics 70 mm f/5 Quadruplet Flatfield Apo mit 3-Element FPL53 Objektiv


    Teleskop-Express: ASKAR FRA400 72 mm Ãffnung f/5,6 Quintuplet Flatfield APO Astrograph

    Diese Teleskope sind schon recht schwer für den Sa, du wirst ein paar Anpassungen vornehmen müssen an deinem Setup, wenn du auf 2 Minuten kommen möchtest. (zB Polhöhenwiege austauschen, da die vom SA nicht starr bleibt, sondern wenn das Teleskop sich bewegt die Polhöhenwiege in Richutng der Zuladung etwas verzieht. Dadurch wird deine Polaris Justage während der Session immer schlechter)


    Was ich dir ans Herz legen kann ist, dass wenn du dir ein Teleskop aussuchst, du nicht über 3,3 kg Zuladung gehen solltest. Ergo Kamera + Teleskop (+ Zubehör). Auserdem solltest du dir entweder ein weiteres Gegengewicht anschaffen, oder ein zur Zuladung äquivalentes Gegengewicht besorgen (ich habe mir damals ein 2,5kg Gegengewicht anfertigen lassen, damit ich den Schwerpunkt näher am Motor habe(Das anfertigen waren 30 Euro))


    Stativ: Rollei Rock Solid Alpha Mark 2 inkl. Kugelkipf TS7 Carbon.

    Ich hatte dasselbe Stativ (bis ich es ausgetauscht habe gegen ein Edelstahlstativ und danach mit einer mobilen Säule).

    Als Tipp: fahre nie alle 3 Segmente aus, höchtens 2 und dann nur die Dicken! Man spürt oder seiht es dem Stativ nicht an, aber es vibriert wenn der Motor läuft! Dadurch holst du weider ein paar Sekunden Belichtungszeit raus.


    Teleskop-Express: TS-Optics 61EDPH II - 6-Element Flatfield Apo 61 mm Ãffnung F/4,5

    Das ist gar nicht mal so übel, hat leider mal öfter Montagsproduktionen dabei. Kannst du dir vorstellen wie bei der Objektivreihe samyang... Wenn es das wird, solltest du dir eien Händler suchen, welche die Ware vor Verkauf auch noch prüft.

    Mein erstes Teleskop, welches ich für den Star Adventurer samt Korrektor gekauft habe war folgendes:


    Ich komme mit Ausrüstung auf nichtmal 3kg. Ich verwende aber auch noch den MGEN III als Autoguider samt 30mm mini Leitrohr, um längere Belcihtungszeiten zu realisieren. Ob dieses Setup deine gewünschten 120sek ohne Guiding schafft weiss ich nicht. Bei mir passt alles in einen kleinen Koffer, das teleskop im Rucksack auf dem Rücken :)


    Ich möchte gerne auch Nebelfilter einfach nutzen können.

    Wenn du vorhast Filter wie den L-extreme zu verwenden mit deiner Sony Kamera, brauchst du schon etwas längere Belichtungszeiten wenn du das Histogram gut ausleuchten möchtest. Vllt wird das Thema Autoguiding doch nochmal interessant für dich?


    Ich hoffe ich konnte ein paar Fragen klären :)


    lg Tom

  • Hallo Soza,

    Viele Leute haben schon große Probleme auf der SA 200mm Brennweite nachzuführen. Ich rate dir, bevor du dich mit längeren Brennweiten rumquälst, erst einmal nichts zu kaufen, zu sparen und dann eine "richtige" Montierung zu kaufen, die dann eine gute Basis für längere Brennweiten ist.

    Du kannst es natürlich auch andersrum machen und erst einmal eine längere Brennweite anschaffen. Dann gehst Du aber auf einen schmerzhaften Weg, der Dich entweder von der Astrofotografie abbringt oder doch zur geeigneten Montierung führt.

    Grüße

    Dietrich

  • Hallo Soza2000,


    hier meine Empfehlung: Schau Dir doch mal auf Astrobin an, welches Glas so auf dem SA zum Einsatz kommt. Wenn es unbedingt ein APO sein und die SA beibehalten werden soll, dann möglichst <300mm Brennweite und <2kg. Ich sehe da das ACL200 und den 61EDPHII als mögliche Kandidaten.


    CS - Oliver

  • Du kannst es natürlich auch andersrum machen und erst einmal eine längere Brennweite anschaffen. Dann gehst Du aber auf einen schmerzhaften Weg, der Dich entweder von der Astrofotografie abbringt oder doch zur geeigneten Montierung führt.

    Geb ich dir absolut recht!



    und dann eine "richtige" Montierung zu kaufen, die dann eine gute Basis für längere Brennweiten ist.

    So wie ich es oben herauslese, soll es "mobil" bleiben, ich gehe davon aus dass damit nicht aus dem Auto heraus aufbauen gemeint ist (was bei größeren Reisemontierungen gerne oft mit gemeint wird xD), sondern ein Stück damit spazieren zu können.


    Die mir geläufigen Modelle, die ne Nummer größer sind als der SA, sind meines Erachtens nicht so tauglich ein paar 100m mit zu laufen ohne das einem der Arm nach na Zeit abfällt :/


    Aber mobil sein ist immer so ne Sache. Wenn ich in den Bergen unterwegs bin, ist der SA prima zu tranportieren. ich würde aber niemals auf die IDee kommen einen Apo auf den Berg mitzunehemn um Deepsky zu machen. Das kann ich auch aus dem Tal heraus.


    Milchstrasse oder ein paar Deepscapes mit max 200mm mache ich da auf einem Berg und dafür brauche ich kein Apo oder Guiding.



    Voraussetzungen:

    Vielleicht solltest du an deinen Vorraussetzungen nochmal schrauben und überlegen wo die Reise hin soll, was du fotografeiren möchtest und welche Qualität deine Bilder haben sollen.


    Lg

  • Tja, wenn es mobil sein soll, würde ich auch von längeren Brennweiten auf einer SA abraten.

    Der Erfolg mit der SA steht und fällt mit der Polausrichtung. Und die genau genug für mehr als 135mm Brennweite hin zu bekommen ist mobil kaum mal eben zu machen.

    Die SA ist wunderbar für Aufnahmen mit kurzen Brennweiten bis 135mm, mit guter Leidensfähigkeit auch mit 200mm. Längere Brennweiten werden durch die nur kurz zu haltenden Belichtungszeiten nicht vollständig ausgenutzt.

    Und dann wandert die Optik entweder in den Verkauf oder auf eine schwerere Montierung.

    Eine wirklich gute Optik mit 200 mm Brennweite oder mehr, ist auch nicht billig und es wäre schade, wenn sie nicht zeigen kann, was in ihr steckt.

  • Mein "mobilstes" Setup (ohne Teleskop) was ich noch bereit bin zu tragen über ein paar 100m (zB. weil es auf dem Parkplatz zu hell ist zB.) sieht wie folgt aus:


    - Ein kleiner Waffenkoffer mit dem SA drin + Zubehör

    - Ein Rucksack mit dem 400mm Objektiv, APSC Kamera, 30mm Leitrohr, MgenIII, kleinem Klappstuhl und LiPO4 Akku + zubehör

    - Ein Edelstahlstativ


    hab ein Bild mal angefügt.


    Mit aktivem Guiding schaffe ich bis zu 8 Minuten Einzelbelichtungszeit, ohne eiernde Sterne. Tatsächlich brauche ich das aber nie, da der Himmel hier in DE einfach zu hell ist. Ich gehe meist auf 3-5 Minuten je nach Objekt und Himmel.


    Ohne Guiding mit diesem Setup habe ich keine Erfahrungswerte, da ich nur auf guiding verzichte, wenn es Brennweiten weit unter 200mm sind.


    Und der MgenIII ist super bequem und schnell einsetzbar.



    Lg Tom

  • Hallo soza,


    willkommen hier im Astrotreff.


    Du hast schon viele wertvolle Tipps oben bekommen.


    Ich habe mir vor kurzem den TS 61EDPHII gekauft und ihn gerade mal auf eine Waage gesetzt.

    Ohne Kamera, mit Guidingrohr wiegt die Kombi um die 2800 gr.



    Hier kannst du mein erstes Bildergebnis sehen:

    Im Fuhrmann unterwegs (IC405, IC417, IC410, NGC1931) - Bilderforum interstellare Objekte (Deepsky) - Astrotreff - Die Astronomie und Raumfahrt Community


    Was du für diesen APO definitiv brauchst ist eine andere Prismenschiene. Die 10 cm-Schiene die dabei ist, ist definitiv zu kurz.


    Viele Leute haben schon große Probleme auf der SA 200mm Brennweite nachzuführen.

    Kann ich bestätigen. Dazu gehöre ich auch ;) .

    Ich habe auch eine Skywatcher Star Adventurer (noch ohne WIFI) und bisher mit einer Canon 700da und max. 200 mm Objektiv gearbeitet. Mit der Stabilität des Statives stieg auch die mögliche Belichtungszeit. Inzwischen nutze ich das Stativ, das bei der ipotron CEM40 dabei war.


    Allerdings würde ICH den 61EDPHII definitiv nicht auf die SA setzen =O . ICH hätte dann keine ruhige Minute und würde beten und hoffen, dass alles hält.
    Zum einen weil mir der APO mit Kamera viel zu schwer wäre und zum anderen finde ich es auch recht schwierig bei der Brennweite das Ziel richtig auszurichten, ohne das sich die Einnordung durch das Berühren von Monti und Kamera wieder verstellt.

    Habe allerdings auch schon Bilder eines solchen Equipments gesehen.


    Viele Grüße

    Sabine

    Meine Ausrüstung
    Montierung: ioptron CEM40, Skywatcher Star Adventurer Pro

    Kamera: Altair Hypercam 26C, Canon EOS700Da

    Teleskop: TS Photoline 80 mm f6 (380/480 mm)

    Objektive: Canon 200 mm, Samyang 135 mm, Sigma 18-35 mm, Canon 60 mm

    Guiding: MGEN3

  • Grüß dich SabineP


    Für dein Teleskop und allgemein die Brennweite bis 400mm reicht auch ein 30mm Leitrohr auf dem Star adventurer ;) Das würde einige Gramm sparen.


    Das A und O beim SA ist für ausreichend und sichere Stabilität sorgen, als auch Gewicht einsparen wo man kann.


    zum anderen finde ich es auch recht schwierig bei der Brennweite das Ziel richtig auszurichten, ohne das sich die Einnordung durch das Berühren von Monti und Kamera wieder verstellt.

    Ja GoTo ist echt ein Segen bei den größeren Montierungen^^ Aber ich konnte dieses Problem mit einem stabilem Edelstativ und einer besseren Polhöhenwiege eleminieren. Wichtig ist hier auch die Kenntnis vom Nachthimmel. Was helfen kann ist zusätzlich einen kleinen Sucher im Blitzschuh zu montieren oder einen laserpointer, der nur kurz angemacht wird.


    Hier aber explizit der Hinweis. Laserpointer sollten und dürfen nicht in der Nähe von Flughäfen verwendet werden, nicht auf Flugzeuge gerichtet werden und auch nicht auf Augenhöhe gezielt werden.


    Habe allerdings auch schon Bilder eines solchen Equipments gesehen.

    Dito. Aber wie schon gesagt... Stabilität ist das A und O. So schnell fällt das Teleskop nicht vom SA ;) Wie oben schon beschrieben habe ich mein William Optics auf dem SA schon gehabt und da habe ich noch nie Bedenken bei gehabt :)


    Lg

  • Hi Tom,

    Für dein Teleskop und allgemein die Brennweite bis 400mm reicht auch ein 30mm Leitrohr auf dem Star adventurer ;) Das würde einige Gramm sparen.

    ja, du hast recht. Das Leitrohr wurde mir damals beim Kauf meines TS APO 80/480 mm empfohlen und da ich den kleinen APO auch nicht mit kleinerem Leitrohr auf die SA setzten würde, spare ich mir das Geld für ein kleineres Leitrohr.

    Aber ich konnte dieses Problem mit einem stabilem Edelstativ und einer besseren Polhöhenwiege eleminieren. Wichtig ist hier auch die Kenntnis vom Nachthimmel. Was helfen kann ist zusätzlich einen kleinen Sucher im Blitzschuh zu montieren oder einen laserpointer, der nur kurz angemacht wird.

    Durch das stabilere Stativ kann ich auch schon längere belichten. Eine bessere Polhöhenwiege wäre noch eine Option.

    Hast du eine von Williams?


    Klar, am Nachthimmel kenne ich mich schon aus. Das ist nicht das Problem. Und seit ich die Canon RP habe, lässt sich auch schon viel mehr im Display sehen, was es leichter macht. Sucher und Laserpointer hatte ich auch schon mal überlegt, bin aber irgendwie immer wieder davon abgekommen.


    LG

    Sabine

    Meine Ausrüstung
    Montierung: ioptron CEM40, Skywatcher Star Adventurer Pro

    Kamera: Altair Hypercam 26C, Canon EOS700Da

    Teleskop: TS Photoline 80 mm f6 (380/480 mm)

    Objektive: Canon 200 mm, Samyang 135 mm, Sigma 18-35 mm, Canon 60 mm

    Guiding: MGEN3

  • Guten Abend zusammen,

    Zunächst einmal vielen Dank für das sehr konstruktive Feedback von euch allen!, insbesondere auch an die vielen Details seitens Sabine und Tom!

    Sabine: interessante und ansprechende Fotos.

    Tom:

    Hilft mir sehr weiter, wenn der Weg ähnlich bestritten wurde. Deine Erfahrungen sind tatsächlich viele Gedanken, die ich bereits habe, z.b. der APO von Williams Optics, der mgen2 usw.


    Ich habe vieles mitgenommen, auch das ich nicht meinen Spass verlieren möchte, da mich eventuell ein Fehlkauf demotiviert...


    Ich bin nochmal wirtschaftlich und prozesstechnisch in mich gegangen und möchte irgendwann, nachdem ich mich 1 bis 2 Jahre ausgetobt habe, das Thema mit besserer Montierung usw. angehen.


    Jetzt möchte ich aber aus meiner Ausstattung alles rausholen was geht und ich weiss, das da noch viel Potential lauert.

    Mit der Einordnung usw. Komme ich sehr gut zurecht, zum Glück zumindestens damit ,-)


    Ich passe meine Anforderung nun soweit an, daß ich sage, ich möchte einfach eine viel bessere Bildqualität als das 200mm Tamron. Das sollte möglich sein, oder? Somit bleiben Prozesse gleich und ich lerne und übe erst einmal weiter das Einordnen, finden und umgehen mit dem Equipment. Ich finde es ja sogar jedesmal spannend, welche Unterschiede einige kleineren Einstellungen ausmachen.....


    Das Tamron scheint zudem Farbfehler zu haben, ich erkenne auch manchmal oder öfters einen blauen Saum um Sterne. Ich denke bis 300mm komme ich, bei relativ geringen Gewicht, gut zurecht. 120 Sekunden am Stück muss ich jetzt nicht unbedingt belichten. Wenn ich nun etwas besseres als das Tamron finde, sei es ein Objektiv oder ein APO, dann bin ich schon sehr glücklich und kann die nächsten 2 Jahre damit viel Spass haben. Das EDPH2 spricht mich daher bisher am ehesten an und ohne Guidingrohr soll es laut Papier grade mal 1,8 KG wiegen.... Plus besser geeignete Prismenschiene ...

    Ich kann leider auch überhaupt nicht einordnen, ob z.b. mein Tamron von der Qualität bereits schlechter als ein Duplet ED ist. Wenn dem so wäre, dann hätte ich mehr Auswahl.


    LG

  • Hallo Soza,

    ich habe 2017 mit der Astrofotografie begonnen und kann mich daher auch noch sehr gut an meine eigenen ähnlich gelagerten Fragen und Entscheidungen erinnern.

    Was ich in den Jahren gelernt habe (oder besser gesagt lernen musste ;)) ist, dass man immer wieder etwas findet, was zu verbessern ist, und somit
    nie zu einem finalen Setup kommt. Aber gerade das macht das ganze so interessant und spannend.

    Das große Problem beim Vergleichen zweier Optiken ist aus meiner Sicht die Serienstreuung und die subjektive Wahrnehmung, was eine Antwort sehr schwer macht.

    Ich selbst habe seit ca. 1 Jahr das EDPH2 und bin bis jetzt sehr zufrieden damit.
    Bei sehr hellen Sternen können bei meinem Exemplar durchaus auch leichte blaue Farbsäume auftreten, die ich nach dem Wechsel von DSS zu Siril
    recht gut in den Griff bekommen habe (auch ich bin immer noch mitten in der Lernkurve ^^).

    Der Vorgänger war ein altes Tamron 70 - 200 mm f 2.8, mit dem ich eigentlich auch ganz zufrieden war und es deshalb auch weiterhin für Objekte nutze, für die

    das EDPH2 wegen des kleineren Bildfeldes nicht so geeignet ist.

    Als Montierung nutze ich auch den Star Adventurer, allerdings habe ich inzwischen Stück für Stück den Standard-Unterbau durch ein Stahlstativ und eine stabilere Polhöhenwiege

    ersetzt., damit die exakte Polausrichtung nicht so leicht durch das "Rangieren" bei der Ausrichtung auf das Zielobjekt verändert wird.

    Eine weitere kleinere Verbesserungen war die Anschaffung eines Zweiten Gegengewichts, da eines alleine bei mir nicht ausgereicht hat, das EDPH2 mit Kamera auszutarieren.

    Mit diesem Setup habe ich in der Regel bis 60 Sekunden belichtet und gute Ergebnisse erhalten.

    In der finalen Ausbaustufe mit Guiding mit ASIAIR PRO habe ich bisher durch das EDPH2 bis zu 3 Minuten ohne Ansätze von Verformungen belichtet.
    Mehr ist sicher möglich, aber hier im Großraum München wohl nur bedingt sinnvoll.

    Insofern kann ich nur zustimmen, dass im Star Adventurer Potential für ein paar spannende Jahre steckt.

    Viele Grüße,

    Thomas

  • Guten Morgen,


    Ich bin nochmal wirtschaftlich und prozesstechnisch in mich gegangen und möchte irgendwann, nachdem ich mich 1 bis 2 Jahre ausgetobt habe, das Thema mit besserer Montierung usw. angehen.

    Ja das Wetter lässt auch tatsächlich einen schnelleren Lernprozess oft nicht zu..


    Ich passe meine Anforderung nun soweit an, daß ich sage, ich möchte einfach eine viel bessere Bildqualität als das 200mm Tamron. Das sollte möglich sein, oder?


    Jetzt steigen wir so richtig tief in die Materie ein :D


    Bildqualität, ja... Wo fange ich da an ^^ Also mit einem Apo, egal ob doublett oder Triplett, hast in der Abbildung definitiv Vorteile. Der wichtigste Punkt: Du hast viel weniger Glas verbaut (weniger Reflexionen innerhalb) und viel bessere korrigiertes Glas, da du die Möglichkeit hast bis in den Rand Sterne rund darzustellen. Tripletts sind noch besser korrigiert und du wirst keinen Farbsaum mehr in Blau und Rot haben :)


    Dennoch hängt die Bildqualität in erster Linie vom Wetter ab (Staub, Lichtverschmutzung, .... die Liste ist lang), dann von der ausgewählten Optik, der kamera und abschließend von den Einstellungen.


    Also was du jetzt tun kannst ist die Kamera auf das Teleskop oder andersherum abzustimmen, um das fotografieren zu können was dir gefällt.


    Auf dieser Seite kannst du die Daten deiner Kamera und Brennweite mal eintippen und nach Objekten suchen, die du fotografieren möchtest.


    What's in the Sky Tonight?


    Deine Sony A7R III hat eine Pixelgröße von 4,51µm und die Abmessungen sind 35.9 x 24.0


    Vielleicht hilft dir das auch noch in der Wahl deines Teleskopes :)


    Das Tamron scheint zudem Farbfehler zu haben, ich erkenne auch manchmal oder öfters einen blauen Saum um Sterne.


    Zur "idealen" Darstellung von Sternen auf Bildern (Rund und klein^^) hilft dir vielleicht folgender Exkurs:


    Die Themen 1."Oversampling & Undersampling", 2."Seeing", hier in kleiner Rechner mit Erläuterungen:


    Astro-Rechner



    Wenn du mit deiner Sony A7R III weiter fotografieren möchtest, wäre eine Brennweite mit ca. 400mm oder aufwärts "ideal". Du wirst zwar dann immer noch ein wenig undersampling haben (deine Sterne werden Quadratisch auf 2x2 Pixel dargestellt bei perfektem Seeing mit 1, wenn du sehr stark vergrößerst), aber lass dich nicht irritieren, das sind alles höchstens Richtwerte an denen man sich orientieren kann. Denn das Seeing hier in Deutschland ist oft so schlecht, dass sich die Sterne selbst bei einem Abbildungsmaßstab von 1"/Pixel auf 3x3 oder mehr Pixel verteilen.


    Superstark vereinfacht als Faustregel kannst du dir immer im Kopf es so ausrechnen: Dein Abbildungsmaßstab x Seeing = auf wie viele Pixel sich ein Stern (bzw das Beugungsscheibchen) verteilt


    Beispiel: 2,5 x 3 = ~8 (Also verteilt sich das Beugungsscheibchen auf ca. 8x8 Pixel, der Idealfall wäre 3x3)


    Das klingt nach mega viel jetzt, aber für dir mal vor Augen wie groß deine Pixel sind... 4,5µm, das sind 0,0045 mm!!!

    Und ich hab schon Probleme die Schrift meiner Frau manchmal zu lesen xD


    mein Tamron von der Qualität bereits schlechter als ein Duplet ED ist. Wenn dem so wäre, dann hätte ich mehr Auswahl.


    Ich habe auf jedenfall einen Unterschied festgestellt als ich vom Fotoobjektiv weg bin und an mein erstes Teleskop das Ganze angeschraubt habe. Kontrast, Schärfe und Farbreinheit war viel besser.


    Trotzdem, ich würde dir eher dazu raten erstmal weiter mit dem Tamron zu fotografieren, damit du mit dem Star Adventurer genug Erfahrung sammeln kannst. Währenddessen hälst du Ausschau im Forumbereich Marktplatz oder in anderen Foren nach gebrauchten Teleskopen ausschau. Ich habe auch alle meine Optiken und Montierungen gebraucht gekauft. Ob dein Favorit dort auch irgendwann mal verkauft wird bleibt abzuwarten :/


    Aber wenn es neu sein soll, zukunftsorientiert, dir Farbkorrektur wichtig ist, würde ich lieber in einen triplet APO investieren oder in ein Duplet mit FPL-53 Glas (letzteres aber nicht für einen Vollformatsensor).


    Lg Tom

  • Danke euch beiden Tom und Thomas für die guten Hinweise. Mir liegt der Spass an der Astrofotografie auch an den Herausforderungen mit dem Equipment und am Ende etwas hinzubekommen, auch wenn das Bild dann erstmal nicht der Hit ist.


    Ich werde mal die nächsten 2 Monate, wenn das Wetter wieder einige klare Nächte zulässt, weiter mit meinem Tamron 200mm und Samyang 135mm machen.

    Einen APO werde ich mir aber definitiv bald anlegen, da die Bildqualität wohl doch besser ist. Der EDPH2 wirds eventuell werden... mal sehen. Diesen kann ich auch in Zukunft langfristig nutzen.


    Mir ist klar, dass die Bildqualität natürlich von vielen Faktoren abhängt, aber ich habe jetzt verstanden, dass ein APO technisch und physikalisch objektiv gesehen, in der Astrofotografie eine bessere Bildqualität als der Tamron 200mm leisten kann. Ich meine Tamron ist ja jetzt auch nicht grade der Renner und nicht wirklich für Astrofotografie gemacht.


    Die Links oben schaue ich mir an. Sehr interessant!


    Um noch nehr Erfahrung zu sammeln und Spass zu haben, werde ich mal versuchen, einen Soligor 350mm F5.6 Objektiv zu nutzen. Dann kann ich mal feststellen, was sich an Bildqualität ändert und wie sich 350mm am Star Adventurer im Gegensatz zu den 135mm oder 200mm verhalten. Das wird spaßig ;)


    VG

  • Das Soligor 5,6 350mm Objektiv hatte ich in den frühen 70er Jahren auch schon mal. Damals habe ich damit eine partielle Sonnenfinsternis in Irland fotografiert. Die Linse war damals auf Filmmaterial gar nicht mal so schlecht. Aber Digitalkameras sind gnadenlos, was die Wiedergabe von chromatischen Fehlern angeht. Sie wird heutzutage immer noch ab und zu angeboten, gib aber nicht zuviel dafür aus (deutlich weniger als 100€!). Die Linse war seinerzeit auch nicht soo teuer, war voll manuell ohne jede Automatik.

    Grüße

    Dietrich

  • Das Soligor 5,6 350mm Objektiv hatte ich in den frühen 70er Jahren auch schon mal. Damals habe ich damit eine partielle Sonnenfinsternis in Irland fotografiert. Die Linse war damals auf Filmmaterial gar nicht mal so schlecht. Aber Digitalkameras sind gnadenlos, was die Wiedergabe von chromatischen Fehlern angeht. Sie wird heutzutage immer noch ab und zu angeboten, gib aber nicht zuviel dafür aus (deutlich weniger als 100€!). Die Linse war seinerzeit auch nicht soo teuer, war voll manuell ohne jede Automatik.

    Grüße

    Dietrich

    Interessant :)

    Ich habe mir diesen Soligor für insgesamt 45 Euro in gutem Zustand gekauft. Aber eigentlich auch nicht wegen Astrofotografie sondern aus Spass am Fotografieren zu Tage und weil ich ehrlichgesagt das Ding einfach haben wollte für diese Gelegenheit 😀 . Und ein wenig "Retro" wollte ich aus Neugier auch probieren...

    Bin gespannt auf dessen astronomische Fähigkeiten..... Aber ich bin mir im Klaren, daß ich hier nicht zu viel erwarten kann....



    Ich werde auf jeden Fall mal Feedback geben.

    Auch wegen dem APO.


    Viele Grüße!

  • Au ja! Zeig mal Ergebnisse mit der Linse.

    Irgendwie trauer ich dem Objektiv nach und könnte mir vorstellen, daß ich mir nochmal so eins hole. Soweit ich mich daran erinnere, waren viele Bilder damit schlicht verwackelt, weil ich damit meist aus der Hand fotografierte. Das geht natürlich nicht! Auf einem wirklich massivem Stativ habe ich aber schöne Bilder gemacht, aber auch ohne habe ich seinerzeit Nahaufnahmen bei Rock-Konzerten gemacht, von The Who und Co. die in der Berliner Deutschlandhalle aufspielen. 1973 habe ich das Objektiv wieder verkauft, da konnte ich mir schon ein automatisches Objektiv leisten.

  • Hallo soza,

    gerade habe ich auch wieder ein 5,6 350mm Soligor bekommen. Genau das Objektiv, das ich in den frühen 70er Jahren schon einmal hatte. Jetzt bin ich gespannt, wie es an meiner EOS funktioniert. Meine Kameras nutzen ja nur einen kleineren Bildausschnitt, gegenüber dem vollen KB-Format seinerzeit. Mal schauen, vielleicht zeige ich hier bei Gelegenheit Bilder.

    Grüße

    Dietrich

  • .... auch wieder ein 5,6 350mm Soligor bekommen. Genau das Objektiv, das ich in den frühen 70er Jahren schon einmal hatte. Jetzt bin ich gespannt, wie es an meiner EOS funktioniert. Meine Kameras nutzen ja nur einen kleineren Bildausschnitt, gegenüber dem vollen KB-Format seinerzeit...

    Hallo Dietrich ...

    ... mach mal. Auch ich bin interessiert :)

    Gruss

    Marco

  • Hallo zusammen!

    Hoffe allen geht es gut soweit.

    Hat ein wenig gedauert, aber zwischendurch kam noch Nachwuchs ;)


    Im Februar hatte ich mit der 350mm Soligor (ca. 40 EUR) Aufnahmen vom Orion-Nebel gemacht.

    Ich habe euch mal 3 JPEG-Fotos angefügt. Die Bilder sind nicht bearbeitet. Es sind jeweils Einzelaufnahmen mit unterschiedlicher ISO und Belichtung (siehe auch Namen).

    Wie versprochen zeige ich euch mal, welche Fotos mit dieser Soligor möglich sind. Eindeutig nicht zu vergleichen mit "anderen" Teles oder Apos.

    Aber interessant. Und die Abbildungsqualität finde ich gut (Farbfehler ignorieren ,-))


    Zu den Jpegs:

    Die Fotos sind nicht gezoomt. Ihr seht 100%.

    Aufgrund der 2MB Beschränkung habe ich 2 mal JPEG angewandt. Also von Raw (85MB) zu JPEG (5MB) und dann nochmal mittels Drucktaste nach MS PAINT (350KB).


    Tagsüber kann ich diesen Soligor leider fast nicht gebrauchen. Ich kann bestätigen, dass Scharfstellen fast unmöglich ist; ehrlich gesagt bekomme ich es nicht wirklich scharfgestellt.


    Alles in allem finde ich, das es für 40 EUR ein Interessantes Objektiv ist. Die 350mm lassen sich sehr gut mit der Skywatcher Adventurer handeln.

    Ich habe seitdem nun mit unterschiedlichen Teles fotografiert und finde die 135mm und 200mm bisher ganz gut. Ein APO wird aber irgendwann definitiv kommen müssen und es müssen mindestens 350mm sein.


    Was habe ich bzgl. dem Star Adventurer gelernt:

    Die Brennweite (bis ca. 400mm +X OK) ist nicht unbedingt kriegsentscheidend für den Star Adventurer. Die Nutzlast ist die primäre Beschränkung. Mit maximal 3 KG (inklusive Kamera) kann man den Star Adventurer sehr gut nutzen (bei Brennweiten bis ca. 400mm und Belichtung von 60sek bis 120sek). Bei ca. 3,5 KG inklusive Kamera, 400mm Tele und 120sek Belichtung liegt der Ausschuss der Fotos bei ca. 30%).


    Ich hoffe das war interessant.


    Viele Grüße!

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