James Webb Space Telescope

  • Hab gerade Mal den Ablauf der Entfaltung nochmal angesehen... Am 31.12. beginnt die Sonnenschild Entfaltung. Am 1.01. ist dies vollständig vollzogen und wird selbiges gespannt. Es ist also damit zu rechnen,dass gegen Ende der Silvesternacht die besten Sichtbedingungen herrschen, ggf. schon alles entfaltet ist und voll reflektiert. Allerdings weiß ich nicht,wie der Orientierungswinkel da ist... Wenn wir auf die Kante vom Schild gucken,was ich fast befürchte, wird das kaum einen Effekt haben... Mit Glück aber... könnte das die beste Gelegenheit werden für eine visuelle Sichtung, abgesehen vom Starttag.


    Vom 01.01. auf den 2.1. dürfte ähnlich gut oder gar besser werden.

    Dann aber durch die zunehmende Entfernung...wieder schlechter. Ich werde sobald wie möglich mit dem 12er draufhalten,denn im L2 sehen die Chancen dann vermutlich weniger gut aus.


    CS!

    Norman

  • norman: Die Aufnahmen waren 20:22-23:09 UT.
    Aus meiner Sicht passt das sehr gut zu den Horizons-Daten. Hier mal ein Plot ein Ausschnitt mit der Spur und die Horizons-Daten, geplottet mit Guide. Hast Du vielleicht APPARENT RA & DEK statt ASTROMETRIC RA&Dec eingestellt?
    Hartwig
    spur.jpg

    khorizon_guide.jpg

  • Robin,mach den 20er startklar,ich möchte von einer erfolgreichen Beobachtung lesen! :love:

    Die Wettervorhersage behauptet eine Wolkenlücke am 31.12. um 19-22 Uhr. Bin gespannt, ob das eintritt. Hab mir das auf jeden Fall vorgenommen.

  • Hallo Hartwig,

    Gute Frage! Das kann ich leider nicht mehr nachvollziehen,da man die Koordinaten aus der Vergangenheit offenbar nicht mehr anfordern kann,da bekomme ich Fehlermeldungen.

    Ich habe die Standardeinstellungen verwendet, nichts verändert. Wenn ich allerdings die aktuellen Koordinaten vergleiche,mal apparent,mal astrometrisch,komme ich tatsächlich auf eine Größenordnung der Abweichung die hier vorlag zwischen deiner und der von Marcus und mir.


    Beste Grüße

    Norman

  • Man kann auch Koordinaten aus der Vergangenheit aufrufen. Hab ich eben mal gemacht. Hier mal ein Beispiel:

    Date__(UT)__HR:MN R.A._____(ICRF)_____DEC R.A.__(a-apparent) DEC

    2021-Dec-26 19:59 05 41 50.17 -01 25 30.9 0 5 42 57.55 -01 24 54.2

    Hartwig

  • Ja JPL Horizons kann das. Stimmen die Ephemeriden dann noch rückwirkend, wenn es in der Zwischenzeit eine Bahnänderung gab? Man könnte ja vermuten, dass JPL Horizons zeitliche Änderungen der Bahnelemente gespeichert hat und berücksichtigt.


    Zumindest werden da zwei engine burns erwähnt:

    MCC1A (65-minute engine burn) began 2021-Dec-26 12:50 UTC, completed 01:55 UTC.

    MCC1B (09:27 engine burn) began 2021-Dec-28 12:20 UTC, completed 12:29:27 UTC.


    Edit: Ja tatsächlich...


    Trajectory files Start (TDB) End (TDB) -------------------------------------- ----------------- -----------------

    BURN_TTF_01_2021359124800_02U.OEM.V0.3 2021-Dec-25 12:50 2021-Dec-25 20:01

    BURN_MCC_1A_2021359200000_04U.OEM.V0.1 2021-Dec-25 20:01 2021-Dec-26 15:01

    BURN_MCC_1B_2021360150000_01U.OEM.V0.1 2021-Dec-26 15:01 2021-Dec-27 14:01

    BURN_MCC_1B_2021361140000_02U.OEM.V0.1 2021-Dec-27 14:01 2022-Jan-24 14:01



    Clear skies


    Robin

  • Eigentlich ist JPL Horizons ein sehr präsises Tool, welches für Kleinplaneten auch mit chaotischsten Bahnen und für Raumsonden beim Erdswingby vernünftige Ephemeriden liefert.

    ALT

    2021-Dec-26 18:14 05 41 16.59 -01 29 16.5 n.a. n.a. 0.00167985521056


    NEU:

    2021-Dec-26 18:14 05 41 15.59 -01 29 24.4 n.a. n.a. 0.00168055425479


    Sehr ähnlich also. Ich denke sie verwenden die besten bekannten Bahnelemente für jede Epoche.

    Hartwig

  • Sooo, jetzt ist mal Pause mit der Bearbeitung. Habe jetzt mal RGB mit DSS sowohl auf Maximum als auch Median gesackt, beide Bilder in Fitswork und PI bearbeitet und dann in Photoshop zusammengesetzt. Daten: Pentax 75 + Reducer. R-RGB,. 2021-12-26 20:22-23:09 UT. ASI 1600MM. 47 Bilder pro Kanal sind etwas wenig. Links das Webb-Teleskop, rechts die Spur die Ariane-5 Endstufe...

    51779015383_9bb1ab2fea_c.jpg

    Einfach nur genial!

  • Hier mein bescheidener Beitrag. Es klarte ueberraschend fuer einige Stunden auf, aber ich hatte mit Problemen zu kaempfen:

    - Tau
    - JPL Horizons bot mir "Newcastle England" als Standort an, aber das war nicht Newcastle Upon Tyne sondern Newcastle Under Lyme (ein deutlich kleineres Kaff). Also nochmal meine Koordinaten haendisch eingetragen.

    - Die alte Ruppmontierung hat kein GoTo. Also die Koordinaten haendisch auf den Sky Atlas 2000 uebertragen und mit dem 9x50-Sucher eingestellt. Tau!
    - Die Aufnahmeoptik hatte ca. 2.5m Brennweite (Meade 14" SCT mit Reducer), der Chip war APS-C. Es wurde mit dem Gesichtsfeld knapp.
    - Tau

    Nach 14 Belichtungen meinte ich, doch nicht richtig zu liegen und ich ging etwas weiter nach Osten. Dort 22 weitere Belichtungen. Waere ich mal am ersten Pointing geblieben!

    Was bleibt ... hier das JWST vom 28. Dezember 2021. Neben Mittelung habe ich Frames auf "Maximum" gemacht, die die Spur besser zeigen, aber eine Vielzahl von Hotpixelspuren generieren, da mein Fernrohr trotz Autoguiding langsam driftet. Immerhin ist die Spur noch so gerade am unteren Bildrand draufgekommen. Ein extremer Crop zeigt dann die vierzehn Abbilder, von denen das erste einen groesseren Abstand hat, weil ich den Timer stoppte um das Bild zu inspizieren. Alle Belichtungen mit einer Canon EOS40D mit 2min Belichtungszeit und 4s Pause zum Auslesen.



    Erwischt! Am unteren Bildrand (erst aufs Vorschaubild klicken).

    Hier eine Version mit "Maximum"-Stacking. Leider auch mit schoen vielen Hotpixelspuren.


    Hier ein extrem vergroesserter Bildausschnitt. Zum Aufnahmezeitpunkt bewegte sich das JWST von Ost nach West, da das Objekt nahe der Kulmiation war und die erddrehungsbedingte Parallaxe groesser wurde als die Eigenbewegung des Satelliten. Das war mir schon bei der Betrachtung der Ephemeriden aufgefallen, ist aber normal.



  • Hallo zusammen,


    ein frohes neues Jahr 2022 miteinander (uff, hab es geschafft, die Jahreszahl auf Anhieb korrekt zu schreiben)! :)


    Gestern Abend ist es mir gelungen, das JWST visuell zu beobachten. Unten ein paar Anmerkungen zur Vorgehensweise, vielleicht hilft es ja jemandem bei der Beobachtungsplanung.


    Hatte im Vorfeld Sternkarten zum Aufsuchen aus Cartes du Ciel ausgedruckt, mit dem JPL Horizons Tool die Ephemeriden in 30-minütigen Intervallen ausgegeben und auf die ausgedruckte Sternkarte eingezeichnet. Man sollte darauf achten, dass man den genauen Standort eingibt (hab die Koordinaten aus Google Earth genommen) und dass im Planetariumsprogramm die Epoche J2000.0 eingestellt ist, nicht die Epoche des aktuellen Datums. Sonst kann es passieren, dass man bei hoher Vergrößerung und kleinem Gesichtsfeld konzentriert in der falschen Ecke beobachtet.


    Da ich mich mit der Sternkarte am Nachmittag schon ausführlich beschäftigte, konnte ich mir das Sternfeld schon mal ganz gut einprägen. Habe gehofft, dass das vielleicht hilft. Den Ausdruck sollte man auf jeden Fall so wählen, dass das Gesichtsfeld bei hoher Vergrößerung ungefähr DIN A4 ausfüllt. In der Region im östlichen Bereich des Orion ist die Sterndichte recht groß.


    Im Vorfeld habe ich noch zwischen zwei Standorten geschwankt (Hochebene auf der Schwäbischen Alb etwa 900 Meter hoch oder Hügel im Schwarzwald 1070 m hoch) und immer wieder nach der Wettervorhersage und Satellitenbildern geschaut. Habe mich dann für den Standort auf der Schwäbischen Alb entschieden. Auf der Hinfahrt in den Tälern unten gab es schon aufsteigende Nebelschwaden, so dass ich recht besorgt war, ob das ausreichen würde. Oben am Beobachtungsplatz angekommen, kam es mir schon recht feucht vor mit einigen Pfützen am Boden. Hab eine Weile überlegt, ob ich die 90 Minuten in den Schwarzwald fahren soll, und erstmal mein Silvestermenü bestehend aus Brotscheiben mit Frischkäse und Erdnussmuß gegessen. Die Silvesterballerei mag ich eh nicht so, da bin ich lieber draußen in der Natur.

    Zum Glück habe ich entschieden, an dem Standort zu bleiben, was denke ich eine gute Wahl war.


    Am südlichen Horizont entlang gab es an dem Abend immer wieder Schleierwolken. Daher wartete ich bis ca. 20:45 Uhr (19:45 UT), so dass das Sternbild Orion etwas höher stand. Die richtige Region am Himmel war schnell gefunden. Hatte den 20" Dobson dabei. Zunächst suchte ich verschiedene Sterne in der Region, die auf meiner Aufsuchkarte verzeichnet waren, um eine Orientierung zu bekommen. Dabei fiel mir auf, dass etwas anders war als erwartet. Da war ein Stern, den ich auf 11.9 mag geschätzt habe, der auf der Aufsuchkarte fehlte. Hab es vorhin mit dem Aladin Sky Altas geprüft. Der Stern ist nicht in Gaia DR2, aber hell und deutlich im DSS und im PanSTARRS-Survey erkennbar. Keine Ahnung, wie das passieren kann? Ein Datenbankfehler? Oder veränderlicher Stern, der während der Gaia-Aufnahme ein Minimum hatte wie manchmal R CrB? Hab ihn auf meiner Skizze unten mit B gekennzeichnet. A ist der hellste Stern im Gesichtsfeld, laut Gaia 9.5 mag hell.


    Wegen der hohen Sterndichte ist eine hohe Vergrößerung empfehlenswert. Habe mit 419x beobachtet.

    Wegen der Schleierwolken war die Durchsicht am Anfang nicht gut. 15.8 mag Sterne waren ziemlich schwierig. Die Grenzgröße war tatsächlich anfangs variabel. Das besserte sich aber, als der Orion höher stand und sich die Wolken verzogen haben.


    Nach eingehender konzentrierter Suche im erwarteten Sternenfeld sah ich bei indirektem Sehen immer wieder etwas aufblitzen, was nicht auf der Sternkarte verzeichnet war. Das war um 20:00 UT. War das nun JWST? Noch keine Ahnung. Ähnlich wie die Kometenentdecker wollte ich schauen, ob sich das weiterbewegte. Tatsächlich einige Minuten später blitzte das immer wieder an einer anderen Stelle ein kleines bisschen weiter westlich auf. So konnte ich das im Laufe der Minuten verfolgen und schaute immer wieder an die Positionen, wo ich es vorher aufblitzen sah. An diesen Positionen war später nichts mehr.

    Dann wurde die Transparenz langsam besser und die Sicht stabilisierte sich. Den Lichtpunkt konnte ich nun dauerhaft sehen und verfolgen, wie er sich langsam weiterbewegte. Nun doch kein Zweifel mehr, das war wirklich das JWST. Und zwar genau an der Position, die JPL Horizons vorhergesagt hatte.

    Diese Beobachtung über so einen langen Zeitraum (20:00-20:45 UT), bei hoher Vergrößerung und ohne EQ-Plattform, das erforderte wirklich hohe Konzentration.


    Ich versuchte, anhand der Feldsterne die Helligkeit zu schätzen. Anfangs war das etwa 15.5 mag. Dann stellte ich fest, dass die Helligkeit zwischen 20:20 UT und 20:40 UT zunahm auf 15.0 mag. Es war nicht nur einfacher zu beobachten wegen besserer Himmelstransparenz, sondern auch heller relativ zu den gleichen Umgebungssternen.


    Woran liegt das? Heute Morgen habe ich gelesen, dass der "lefthand mid-boom" zwischen 18:30-21:49 UT ausgefahren wurde:

    James Webb Space Telescope unfurls massive sunshield in major deployment milestone
    This was one of Webb's most nerve-wracking post-launch steps.
    www.space.com


    Das ist dieser Schritt:

    https://www.jwst.nasa.gov/content/webbLaunch/assets/video/deploymentSteps/1k/WEBB_JmBoom2_1280_30fps_h264.mp4


    Habe ich möglicherweise eine Helligkeitssteigerung bedingt durch Ausfahren dieses Teils beobachtet? Das wäre eine gute Nachricht, denn dann wäre die absolute Helligkeit des JWST noch heller, wenn alles komplett ausgefahren ist.


    Zunächst verfolgte ich also das JWST von 20:00 bis 20:45 UT. In der Zeit legte es etwa 2 Bogenminuten zurück. Das fällt besser auf bei höherer Vergrößerung.


    Danach beobachtete ich einige andere Objekte, Objekte des Monats und weiteres, und kurz vor Mitternacht schaute ich nochmal nach dem JWST. Zwischen 22:54 und 23:00 UT befand es sich ein ganzes Stück weiter westlich. Während dieser 6 Minuten konnte ich die Bewegung innerhalb sehr kurzer Zeitintervalle nachvollziehen. Sowas kenne ich sonst von erdbahnkreuzenden Asteroiden. Die Helligkeit schätzte ich auf 14.8 mag.


    Ganz in der Nähe sollte auch die Galaxie UGC 3433 (16.2 bmag) sein. Die konnte ich allerdings nicht sehen. Das könnte mehrere Ursachen haben: Geringe Flächenhelligkeit, ein störender Feldstern direkt daneben, aufkommende Müdigkeit und der Himmel war durch einige km entfernte Feuerwerke immer wieder aufgehellt.


    Heute Abend könnte es hier nochmal aufklaren. Dann würde ich es nochmal versuchen. Falls es noch jemand von euch probiert, habt viel Erfolg! Vielleicht geht es ja mit komplett ausgefahrenem Sonnenschild noch besser, zumal es dann noch nicht so viel weiter entfernt sein wird.






    Clear skies


    Robin

  • Frohes neues Jahr Robin!

    Saustark!!! Viiiielen Dank für's Teilen deiner Beobachtung!!! Herzlichen Glückwunsch!


    Schwiiierige Frage mit der Uhrzeit des Ausfahrens. Habe bei a.de was von 16uhr (Ortszeit??) herum in Erinnerung.

    Die offizielle Bestätigung des erfolgreichen Aufziehens von der linken Seite gab es hingegen erst gegen 1.45 Uhr Neujahr.

    Voll Klasse deine Beobachtung und macht Mut,dass ich in einer Woche mit 12" noch Chancen habe. Denn mit Sicherheit kommen da nochmal 0m5 drauf mit der anderen Auffaltumg. Also ich halte es für sehr wahrscheinlich,dass du den Effekt des Ausfahrens beobachtet hast.


    Der schiere Wahhhhnsinn!!! Eine krassere Beobachtung kann man da gar nicht machen. So eine einzigartige Beobachtung wird es kaum je gegeben haben und auch nicht so schnell wieder geben.

    Gut dass bei mir Wolken waren,sonst hätte ich den Rest meines Lebens gejammert,den 12"er nicht hier gehabt zu haben...


    Ich stehe hier echt Kopf Robin, sensationell und absolut beneidenswert.


    :love:


    Schöne Grüße

    Norman

  • Hallo Norman,


    vielen Dank für die netten Kommentare!


    Der eine Link von mir oben hatte nicht funktioniert, weil das h vom https gefehlt hatte. Habs gerade korrigiert. Also demnach war das Ausfahren zwischen 18:30 und 21:49 UT, aber es wundert mich sowieso, warum das so lange bzw. langsam war. Kann mir vorstellen, dass da alles Schritt für Schritt ganz langsam ablief und nicht so hastig wie in dem 13-sekündigen Video. Aber keine Ahnung, ob sich das über 3 Stunden lang nur langsam bewegt hat (dann müsste man ja eine länger dauernde kontinuierliche Helligkeitssteigerung sehen?) oder ob da noch Vorbereitung und irgendwelche Kontrollen in dem langen Zeitintervall stattfanden.


    Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht, das JWST live zu beobachten. Aber noch einzigartiger waren sicher damals die Andockmanöver der Space Shuttles an die MIR und an die ISS, als da zwei helle Lichtpunkte direkt hintereinander her flogen.


    Clear skies


    Robin

  • Hallo Robin,die Dauer war ungefähr so veranschlagt. Aber der Beginn hat sich wohl um ein paar Stunden verschoben,weil da ein Indikator für den Öffnungsstatus der Blende nicht funktioniert hat... da mussten die Techniker anhand von diversen anderen Sensoren detektivisch vorgehen,ob freie Bahn fürs Aufziehen ist... Mal primitiv nacherzählt.

    Also superglatt läuft es auch nicht aber das Ergebnis zählt. Und: dadurch hattest du das Glück dieser Beobachtung!!

    Das ist echt ultraspannend.:+))


    Schöne Grüße und CS

    Norman

  • Hallo Robin,


    Auch von mir: Hochachtung vor der Leistung.

    Dein Vergleich mit ISS/Spaceshuttle kommt da nicht ran.

    Das hab ich auch schon ähnlich mit ISS und Progress Transporter gesehen und es ist von der Vorbereitung und den Helligkeiten und auch von der Schwierigkeit durch die geringere Eigenbewegung des JWST kein Vergleich.

    Ich denke auch, dass Du insbesondere mit Deiner Schlussfolgerung aus dem Helligkeitsanstieg hier beobachterisch den Vogel abgeschossen hast.

    JWST macht echt jetzt schon riesig Spass.


    CS,

    Henning

  • Hier ein Pointing von mir von heute Nacht, etwa Mitternacht (in UK) bis 2 Uhr UT, also 1-3 Uhr Eurer Zeit am nunmehr 5. Januar 2022. 14" Meade SCT mit ca. 2.6m Brennweite (Focalreducer). 47x 2min, Canon EOS 40D. Eine lange geostationaerer Satellitenspur zieht sich durchs Bild, die Luecke rechts repraesentiert 4 Sekunden Auszeit zwischen zwei Belichtungen. JWST wird waehrenddessen heller. Offenbar reflektiert der Sonnenschild zunehmend Sonnenlicht zum Beobachter.

  • Hallo Jürgen,


    wow cool, Glückwunsch zu der Aufnahme! Da hast Du fotografisch sowas eingefangen wie das, was ich neulich visuell beobachtet hatte.

    Kannst Du anhand Deiner Aufnahmen die Helligkeit abschätzen?


    Clear skies


    Robin

  • Guten Morgen!

    Puh,das sieht extrem schwach aus...selbst mit der Helligkeitssteigerung,die ich mir hier nicht recht erklären kann.

    Das bisl Gespanne kann doch nicht so einen starken Effekt haben.

    Die Uhrzeit passt auch überhaupt nicht.


    Das sieht hier selbst am Hellen Ende der Spur nach höchstens 15 mag aus. Oder?

    Schöne Grüße und CS

    Norman

  • Ohje,schlimmer als gedacht. Hab das Feld in skysafari gefunden. Demnach gehe ich von bestenfalls 16 mag aus,vom Hellen Teil... ;(

    Der nächste etwas helle Stern auf 1.30 Uhr vom hellen JWST- Ende aus gesehen hat 13m7...


    Selbst mit Magnituden Grenze von 17m5 sehe ich nicht alle Sterne von der Aufnahme,die heller als das jwst sind... Komisch

  • Hallo zusammen,


    ich habe es in der Nacht vom 1.-2. Jänner fotografiert. Das Teleskop ist wirklich schwach. Ich würde es anhand meines Bildes auf 15-15.5 mag schätzen.

    JWST wird waehenddessen heller. Wahrscheinlich scheint der reflektierende Sonnenschild zunehmend Sonnenlicht zum Beobachter

    Diesen Effekt habe ich bei meinen Aufnahmen auch beobachtet. Zu Beginn meiner Aufnahmen, um 22:45, war es fast nicht zu sehen. Es wurde dann aber bis 00:20 immer heller. Ich vermute, dass sich die Geometrie Sonne-JWST-Erde ändert sodass da eine art Flare entsteht ???



    Die Position war übrigens bei ca. RA: 06 18 02.19 DEC: +00 20 12.6 (J2000) die Strichspurlänge ca. 7'.


    schöne Grüße,

    Bernhard

  • Guten "Morgen" ...

    ... zu den Magnituden zwei Caveats:


    Erstens ist mein Bild eine Mittelung, wobei die Sterne 47x aufaddiert werden, das JWST aber immer an einer anderen Stelle steht. Da ja gemittelt wird, ist das Signal fuer jede Position des JWST 47x schwaecher als fuer den Stern. Das entspricht 4.2 Magnituden. Ein weiterer Knackpunkt waren die nicht fotometrischen Bedingungen. Die Himmelstransparenz war wechselhaft, was eine Helligkeitsaenderung vortaeuschen kann.


    Zweitens habe ich das Bild spaeter gestreckt, um die Spur gut sichtbar zu machen. Diesen Histrogramm-Stretch machte ich mit Canon Digital Photo Professional, da ich noch nicht weiss, wie man das mit PixInsight aehnlich effizient hinbekommen kann (bin PI-Anfaenger).

    Also um wirklich die Helligkeiten messen zu koennen, sollten ungestreckte Einzelbilder herhalten. Ich werde mir das mal anschauen. Ich bin mit Fotometrie in PI recht unerfahren. Das koennte auch den Effekt durch die Himmelstransparenz eliminieren.


    Aber es ist schwach! Nach 2min war es bei der Inspektion auf dem Kamerascreen meiner 40D sichtbar. Ein kleiner Lichtpunkt, der beim Aendern des Vorschaubildes hin-und herhopste.

    Vor einigen Tagen hatte ich schon mal versucht, das JWST mit einem 300er Tele bei f/5.6 aufzunehmen. Ich fand die Stelle, wo es sein sollte, auf den Frames wieder. Aber vom Teleskop keine Spur. Die 60mm Oeffnung des Teleobjektivs reichten wohl nicht aus.

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