OdM Januar 2022 - NGC 2240, 1857, 2192, 1883, Palomar 2 und UGC 3374

  • hallo Robin,


    ich hab mich damals auch gefreut, dass man mit Amateurmitteln den Pal 2 als Kugelsternhaufen darstellen kann und es nicht so ein "komisches Ding" wie zB. Pal 13 ist.

    Wenn das Wetter hier mal wieder eine Beobachtung zu lassen sollte, würde mich mal interessieren, ob man mit einem 28"er Newton in Verbindung mit einem Nachtsichtgerät Einzelsterne erhaschen kann.


    cs eike

  • Ich beneide Dich um Deinen derzeit nutzbaren Himmel. Allerdings muß ich zugeben, ich würde wohl nie auf die Idee kommen, offene Sternhaufen zeichnen zu wollen.

    Hut ab bei diesem Engagement!

    Servus Eike,


    nutzbaren Himmel hatte ich leider auch kaum. Und wenn wie jetzt, dann natürlich bei fast Vollmond oder wie gestern dann doch erst mit leichtem Nebel, dann mit Zirren und erst klar, als ich in die Kiste musste. Wochenende, Neumond und klarer Himmel sind eine seltene Kombi. Oder - wie zum, Glück letzte Woche klarer Himmel in den Ferien...


    Die Zeichnungen waren eh meine ersten ernsthaften, die ich versucht hatte. Ich finde aber, es lohnt sich zu zeichnen. Dann muss man viel genauer hinsehen. Man versucht so, noch viel mehr rauszukitzeln, was das Teleskop hergibt, was man so gerade nich erkennen kann. Nur die Position der indirdkt aufblitzenden Sterne einzuzeichnen, ist nicht so einfach, finde ich. Da fehlt mir sicher auch noch die Erfahrung. Offene Sternhaufen finde ich übrigens wirklich interessant (Kunststück, habe ja auch vier rausgesucht), denn sie haben eine oftmals sehr unterschiedliche Historie. Je nach Alter sehen sie teils völlig anders aus- Sehr junge haben viele blaue Riesen und Überriesen, dann kommen die ersten Roten Riesen dazu. Später sind alle Überriesen schon verschwunden, die helleren Sterne sind dann bis auf ein paar wenige Rote Riesen alle normale Hauptreihensterne, weshalb dann viele Sterne gleich hell sind. Sehr alte Sternhaufen erscheinen stark ausgedünnt, enthalten dafür viele Weiße Zwerge, die man dann bei entfernten Sternhaufen einfach nicht mehr sieht. Und die Lage in der Milchstraße ergibt wegen der gezeitenkräfte unterschiedliche Lebensdauern.


    Ich lese immer wieder, dass Viele die Offenen Sternhaufen recht langweilig finden, was ich nicht so recht nachvollziehen kann. Liegt vielleicht auch daran, dass ich ja erst seit recht Kurzem ein eigenes, mittelgroßes Teleskop intensiv nutze. Das Engagement ist daher eher reine Neugierde bzw. die Begeisterung aufgrund der Auffrischung einer alten Liebe (der Astronomie).



    auf euren Fotos sieht Palomar 2 ja aus wie ein richtiger Kugelsternhaufen! :) So richtig mit aufgelösten Sternen, was mir mit 20" visuell nicht gelungen ist. Die sind einfach zu lichtschwach.


    Und was ich auch sehr spannend finde, da ist ganz viel galaktischer Cirrus drauf erkennbar.

    Servus Robin,


    das mit den Cirren wollte ich auch noch anmerken - wie gut man sie auf dem z. Und dass Pal 2 wie ein "richtiger Kugelsternhaufen" aussieht, sieht man auch auf den grandiosen Bildern von ihm, die mit Hubble gemacht wurden – siehe hier: https://www.nasa.gov/images/content/742866main_potw1315a.jpg


    Palomar 2 ist bereits deutlich gerötet, was eben auf gewisse Staubwolken hinweist. Auf den Schwarzweiß-Fotos ist die Rötung natürlich nicht erkennbar. Bei RGB-Bilder müsste ein aufgelöster Palomar 2 erkennbar gerötet erscheinen, wenn man genug Licht sammelt. Ich bin froh, wenn ich die Gelegenheit bekäme, ihn bei guter Transparenz des Himmels mal lange belichten zu können. Ich finde ihn unter den Palomarhaufen noch einen der "normalsten". Die völlig zerzausten wie Palomar 1 haben auch ihren Charme, aber Palomar 2 ist ein richtig hübscher, sternreicher Kugelsternhaufen (drum habe ich ihn auch ausgewählt, um auf diesen mangels NGC-Eintrag weniger beachteten Haufen hinzuweisen und zu animieren, ihn auch mal zu fotografieren). Dass er bei Alpenhimmel schon im 6-Zöller visuell gerade noch machbar ist, ist zudem ein Ansporn, ihn im 8-Zöller zumindest mal live, rein visuell, als kleines Fleckerl zu sehen. Mein erster Anlauf war negativ, der nächste wird dann hoffentlich klappen.


    Um visuell Einzelsterne zu sehen, bräuchtze man wohl für einen 500mm-Spiegel eine fst von 7,0, denn 18m2 ist der hellste Mitgliedsstern. Das ist sehr happig.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Ich lese immer wieder, dass Viele die Offenen Sternhaufen recht langweilig finden, was ich nicht so recht nachvollziehen kann. Liegt vielleicht auch daran, dass ich ja erst seit recht Kurzem ein eigenes, mittelgroßes Teleskop intensiv nutze. Das Engagement ist daher eher reine Neugierde bzw. die Begeisterung aufgrund der Auffrischung einer alten Liebe (der Astronomie).


    Hallo Christoph,


    Offene Sternhaufen und überhaupt die vielen zunächst eher unauffälligen Objekte haben für mich auch eine sehr starke Anziehungskraft, gerade weil ich schon ziemlich lange alles fotografiere, was mir vor die Linse kommt. Deswegen habe ich mich mit diesen OdMs des Monats auch mal besonders intensiv beschäftigt. Deine Einleitung hat dazu auch schon sehr beigetragen. Die ist einfach klasse.


    Wenn das Wetter mitspielt, versuche ich immer Fotos von allen vorgeschlagenen OdMs aus dem Astrotreff zu machen. Trotz Mond, der offenbar nur dann voll scheint wenn es mal klar ist und der alles noch schwieriger macht, und trotz Nebel, Wolken, Feuchtigkeit, Lichtverschmutzung und meine eigene Blödheit bei der Bedienung der doch komplexen Technik.


    Gestern war wieder so ein Abend. Erst wars klar, dann zogen Wolken durch, es war sowieso schon total diesig und der Mond hatte ein fetten "Heiligenschein" -> 85,9 % zunehmend sagt meine App.

    Na gut. Beste Bedingungen um sich entweder den Frust abzuholen oder doch Spaß zu haben. :)


    Vorab: die Technik lief perfekt. Ich hab den Newton auf der EQ6-R aufgebaut wegen einfach mehr Brennweite. Und alles funktionierte auf Anhieb. Top Justiert, Guiding, Plate Solving, der Mensch am PC, perfektes Teamwork wie selten


    Und dann durch den Nebel ran an die ODMs. Davon werde ich noch genauer berichten, denn die Bilder sind noch nicht ausgewertet und bearbeitet und wegen der Bedingungen ist es vielleicht auch noch fraglich, ob es sich überhaupt lohnt, das anzuschauen.


    Scherz ;)


    Es lohnt sich immer. Darum zeige ich jetzt einfach mal eins davon weil es ja kein Wettbewerb ist.


    NGC 2192, 13.1 ca. 21:30, 8" SW Newton f/5, L-Pro, 55X60 Sek bei ISO 1600, EOS 6Da



    So wie es aus APP kam, nur gecropped, mehr nicht.


    Aber ich war auf jeden Fall da! 8)


    LG, Micha

  • Es lohnt sich immer. Darum zeige ich jetzt einfach mal eins davon weil es ja kein Wettbewerb ist.

    Servus Micha,


    ganz genau, es ist eben kein Wettbewerb, sondern einfach nur ein Gemeinschaftsprojekt. Und trotzdem oder gerade deshalb ist der Vergleich dessen, was am gleichen Objekt mit unterschiedlichen Geräten und bei unterschiedlichen Bedingungen möglich ist, ja interessant. Jeder Beitrag, jede Schilderung ist ein Mosaikstück, das am Ende ein Gesamtbild ergibt.


    Warum nicht auch bei Mond ein Foto probieren? Dein NGC 2192 zeigt weniger Tiefe als das Foto, das ich oben eingestellt habe, dafür entstand meins aber auch völlig ohne Mond. Und die Nachbearbeitung würde das Foto zwar aufhübschen, aber die Information an sich ist ja auch am Rohbild nach dem Stacken enthalten. Mir gefällt's.


    Schade ist nur, dass der Monat eben so wenige Beobachtungsfenster zuließ. Auriga steht aber sehr hoch am Himmel, sodass das auch später nachgeholt werden kann, wenn man mag. Vielleicht bildet sich ja im Februar oder März eine stabile Schönwetterlage aus. Ich selber hatte ein bisserl auf trocken-kalte Ostwindwetterlage gehofft mit entsprechender Transparenz. Kommt vielleicht noch :-).


    Danke für's Vorzeigen. NGC 2192 hast du sehr schön eingefangen, trotz Mond (er stand ja an dem Tag auch nicht sehr weit weg).


    Liebe Grüße,

    Christoph

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    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Christoph,


    am 13.1 habe ich noch mehr versucht, unter anderem NGC 2240. Hier wirkt sich der leichte Nebel natürlich auch aufs Bild aus. Und mehr als 30 Minuten war auch nicht drin.


    Die Bilddaten: 8" SW Newton f/5, L-Pro, 62X30 Sek bei ISO 3200, EOS 6Da



    LG, Micha

  • Hallo ODM-Freundinnen und Freunde und auch sonst alle Geschlechter, Farben und Dimensionen :)


    Hier hab ich noch einen von den faszinierenden kleinen Haufen der ODMs vom Januar :)


    Diesmal NGC1857



    Die Bilddaten:

    Alle Aufnahmen von mir sind vom 13.1 mit meinem 8" SW Newton f/5 vom Balkon gemacht

    Filter L-Pro. 85,9 % Mond zunehmend

    126X30 Sek bei ISO 1600, EOS 6Da


    Die Bedingungen waren sehr mäßig, was man ja auch an den anderen Bildern schon sieht.


    Hier z. B. der Mond von dem Abend. Durch diesen Dunst musste ich durch um überhaupt eine Chance zu haben, die ODM des Januar im Januar auch mal zu erwischen.



    Auch die Bedingungen auf meinem Balkon sind nicht gerade streulichtfrei, wenn ich das hier so sehe. Hier ein Bild vom Aufbau am 13.1 X/



    Entsprechend frustrierend waren die ersten Versuche, überhaupt etwas aus den Rohbildern zu holen. Ich hab furchtbar mit Gradienten gekämpft, da meine Flats auch nicht besonders waren. Aber dann hatte ich einen kleinen Geistesblitz in PI und das Bild oben war das Ergebnis. Die Bearbeitung versuche ich auch noch mal auf die anderen beiden Objekte anzuwenden.


    VG und CS, Micha

  • Servus Micha,


    wenn ich mir den Mond anschaue, dann kann ich nur sagen: Respekt! Wie schafft man es, bei solchen Bedingungen überhaupt ein brauchbares Foto hinzubekommen? PI scheint ja Wunder zu bewirken.


    Liebe Grüße,

    Christoph

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    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Lieber Christoph,


    man schafft es wenn man es einfach versucht :S


    Was soll ich auch anderes hier und vor allem im Moment probieren? Die ODMs diesen Monat stehen ausnahmsweise sehr günstig für mich. ich kann ja nicht überall hinschauen (Balkon = hinten Hauswand, oben viel Licht, kein Polarstern). Außerdem mag ich es auszuprobieren, wo unter meinen Bedingungen und mit meinem Equipment die Grenzen des Machbaren sind. Und wenn ich die mal mit dem altern Newton ausgeschöpft habe, kauf ich mir ein neues Teleskop, damit es mir nicht langweilig wird.


    Den Newton hab ich schon ewig und der Spiegel ist auch noch nie geputzt worden. Aber er ist für f/5 echt gutmütig was die Justage betrifft. Ich bau den genauso gern auf wie meinen Apo, obwohl es deutlich mehr Aufwand macht. Ich überlege auch, ob mir noch ein drittes Teleskop hole mit viel mehr Brennweite um zukünftig mehr aus dem ARP-Katalog zu erwischen. Von meinem Balkon natürlich 8)


    Die Grenzen kann ich durchs Teleskop verändern, den Ort leider nicht ;)


    In der Bildverarbeitung bin ich immer noch verloren, aber nicht mehr so verloren, wie vor einem 3/4tel Jahr, als ich mit PI angefangen habe. Es ist schon ein tolles Programm. Mir macht es Spaß.


    HG, Micha

  • Lieber Micha, servus beinand,


    ja, bei dem Wetter hat man wenig Alternativen. Ich habe jetzt die bewölkte Nacht (hier hat's wieder geschneit), genutzt, NGC 1857 und Umgebung nochmal besser aufzuarbeiten. Ich habe die Fotos invertiert, um kontrastreicher die Verdichtungen anzusehen und habe die bei Bhattacharya et al. (2016) angegebenen Mittelpunkte der Haufen als kleine Kreuze eingezeichnet. Die Größe der Haufen haben die Autoren nicht exakt angegeben, denn sie haben als Kreise nur die untersuchten Ausschnitte (auf Sterndichte und als HRD) angegeben. Ich habe daher die Größen der Kreise, die die Haufen markieren sollen, geschätzt (auch anhand der in der Publikation gelb hinterlegten Sternverdichtungen). Hier erstmal die Bilder:


    Übersichtsfoto von NGC 1857 i.w.S. - hier befinden sich die Haufen:

    NGC 1857a – Zentrum bei R.A. 05h 19min 54,6s, Dekl. +39° 19' 30"

    NGC 1857b – Zentrum bei R.A. 05h 20min 32,5s, Dekl. +39°18'18"

    Czernik 20 – Zentrum bei R.A. 05h 20min 31,2s, Dekl. +39° 32' 24"

    Kandidat ohne Namen – Zentrum bei R.A. 05h 19min 33,6s, Dekl. +39° 31' 55"



    NGC 1857a (rot - rotes Kreuz = Mittelpunkt des Haufens im Infrarot)

    NGC 1857b (grünes Kreuz = Mittelpunkt des Haufens im Infrarot)



    Czernik 20 - rotes x ist das Zentrum im Infrarot, der Kreis gibt ungefähr die Größe an


    Der unbenannte Sternhaufen-Kandidat; rotes Kreuz = Zentrum des Kandidaten im Infrarot.



    Mit NGC 1857a bin ich nicht ganz so glücklich, was den Umkreis angeht, denn visuell (ich meine fotografisch im sichtbaren Licht) liegt der Haufen weiter östlich, im Bild also weiter links. Die Autoren haben aber im Infrarot gearbeitet und vielleicht liegt da doch eine kleine Dunkelwolke im Weg, weshalb auch ein relativ sternleerer Bereich zwischen der Sternwolke am linken Rand des Kreises und der Sternkette besteht bzw. der Mittelpunkt des Haufens dort liegen soll, wo relativ wenig Sterne zu sehen sind. Wenn ich Wiksky anschaue, wäre es wirklich möglich, dass da Ausläufer einer kleinen Dunkelwolke liegen, was es – wie ich finde – noch spannender macht.


    NGC 1857b kann ich auch an dem invertierten Bild nicht erkennen/nachvollziehen. Natürlich sind da einige Sterne, aber eben locker verteilt und ebenso als Ausläufer von NGC 1857a deutbar (der dann eben größer bzw. breiter wäre).


    Czernik 20 ist noch so, wie ich ihn auch vorher schon markiert habe. Für mich sieht er aber eher elliptisch aus (die schwachen Sterne), laut Publikation ist die gelb markierte Verdichtung aber größer. Die hellsten Sterne haben 14m3, 14m6 und gehen dann schnell zu 15, 16, 17, 18 mag hinunter. Vielleicht wird hier auch an manchen Stellen etwas durch Staub abgedeckt.


    Der Kandidat ist offenbar im Infrarot deutlicher als visuell, denn viel ist da nicht zu sehen.


    Fazit: Ich bleibe dabei, dass ich NGC 1857 im engen Sinn erkennen kann, aber da nur den östlichen Bereich als auffällige Sternverdichtung und dann weiter westlich Sternenketten (die eine, die nach schräg unten geht nebst Knie und oben ein paar Sterne, die westlich des hellen Vordergrundsterns zu sehen sind. Der Rest im westlichen Bereich des Haufens scheint verdeckt zu sein und nur im Infrarot auffällig zu sein (oder mit deutlich mehr Tiefe). Ebenso bleibe ich dabei, dass ich Czernik 20 erkennen und nachvollziehen kann, zumal ich die ellipsoide Verdichtung auch rein visuell als schwachen Nebelhintergrund wahrnehmen konnte.


    Liebe Grüße,

    Christoph

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  • Hallo zusammen,


    hier noch meine Beschreibung und Skizze von UGC 3374:


    Die Beobachtung dieser Galaxie war leider wegen sehr plötzlich aufkommenden Nebels sehr eingeschränkt. Im 20“ Dobson bei 256x Vergrößerung sah ich einen hellen stellaren Kern (Seyfert-Galaxie), der von einem ovalen Schein umgeben war. Auf langbelichteten Fotos sieht man an den Enden zwei „Balken“, so dass die Galaxie die Form eines großen griechischen Buchstabens Phi hat. Allerdings konnte ich das visuell nicht beobachten. Das könnte am Nebel gelegen haben, der die Grenzgröße schon deutlich einschränkte. Aber es könnte auch bei guten Bedingungen evtl. nicht reichen? Die Beobachtung würde ich auf jeden Fall mal bei besseren Bedingungen nachholen.

    Konnte jemand von euch visuell diese Balken oben und unten erkennen?



    Clear skies


    Robin

  • Servus Robin,


    schade, dass der Nebel so reingepfuscht hat. Mit 20" müssten die Ansätze der Spiralarme eigentlich gehen (vermute ich). Ich bin gespannt, ob du das bei besseren Bedingungen schaffst. Mit meinem 8-Zöller habe ich da leider keine Chance.


    Der Anblick im 20-Zöller müsste ja wirklich nett sein, wenn man den sehr hellen, stellar wirkenden Kern sieht, dazu den zentralen Balken samt der zentralen Verdickung und dann (hoffentlich) auch die Ansätze der beiden Spiralarme. Im Zentrum muss die Hölle los sein, so hell, wie die Zentralregion leuchtet.


    Liebe Grüße,

    Christoph

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  • Hallo zusammen,


    die beiden etwas anspruchsvolleren Objekte habe ich kürzlich mal mit 11" vom Balkon aus probiert (Bortle 5).


    Bei 175x war der stellare Kern von UGC 3374 problemlos sichtbar, umgeben von einen kleinen, sehr schwachen Nebel.

    Den Balken und die schwachen Außenbereiche der Galaxie konnte ich nicht sehen.


    Palomar 2 hatte ich in einer anderen Nacht probiert, aber da war die Transparenz nicht so gut.

    Für eine zweifelsfreie Sichtung hat es nicht gereicht, muss ich bei besseren Bedingungen nochmal versuchen.


    Gruß

    Ronny

  • Hallo Christoph,


    gestern Abend im Garten habe ich mich an diesen thread erinnert. Trotz Mond habe ich kurzentschlossen den Pal 2 angefahren.

    In meinem N368/1660 war er nicht zu sehen. Aber als ich mein Nachtsichtgerät zu Hilfe nahm, wurde zwischen zwei schwachen Sternchen ein kleiner, runder Nebelfleck sichtbar.

    Keine Helligkeitszunahme zum Zentrum hin, nix "gemoddeltes".

    Zum Vergleich hab ich gleich danach NGC 2419 angeschaut - ganz anderes Kaliber (größer, heller, wirkt "körnig").


    cs eike

  • Servus Eike,


    dass du ihn mit deinem 28-Zöller nicht direkt sehen konntest, hätte ich nicht gedacht. Der Mond hat dann ja heftig gestört. Er wird (ohne Mond bei bestem Himmel) ja teils schon mit 8 Zoll gesichtet. Die hellsten Einzelsterne liegen bei ca. 18 mag. Ich kann die Verstärkung durch das NSG nicht abschätzen, habe da gar keine Erfahrung, hätte es bei der Öffnung aber für möglich gehalten. NGC 2419 ist im Vergleich natürlich strahlend hell. Pal 2 ist vor allem für Fotos interessant, denn da kann man natürlich gut die Einzelsterne bei entsprechend langer Belichtungszeit auflösen. Visuell finde ich daran die Historie spannend: man kann Objekte visuell sehen / nachweisen, die erst durch die Palmomar-Aufnahmen entdeckt wurden. Das finde ich ziemlich cool. ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

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    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Servus Eike,


    stimmt, wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Du hast ja 368/1660 geschrieben ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

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  • Hallo Christoph,


    ich habe mir vier deiner Objekte jetzt auch im 9,5 Zöller angeschaut, neulich in Geigersau. Zu diesem Abend gibt es einen ausführlichen Bericht im Beobachterforum , hier mein Eintrag zu deinen vier Offenen Sternhaufen:


    "NGC 2240 hob sich als lockere Struktur von einigen helleren Sternen erkennbar vom Hintergrund ab, dabei hilft die nette Sternfigur eines 'Kleinen Widders' beim Aufsuchen. Während bei NGC 1857 eine zentrale Ballung mit einer ganzen Menge kleiner Sternchen ins Auge fiel, in die zusätzlich ein heller Vordergrundstern eingebettet ist. Die benachbarte Verdichtung Czernik 20 erschien mir aber ziemlich unauffällig. Das Ganze ist umgeben von einem sternreichen Feld, darunter etliche hellere Sterne.


    Das Highlight war für mich hier der rund eine Milliarde Jahre alte, gut 8000 Lichtjahre entfernte Haufen NGC 2192: Während schon bei 45x etliche Sternchen aus einem kleinen Nebel hervorblitzten, zeigte sich bei 100x ein immer noch kleiner und ziemlich dichter Haufen mit einer Vielzahl allerfeinster Puderzucker-Sternchen - großartig ! Nicht weit von Capella weg war Christoph's vierter Haufen dann recht einfach zu finden, dabei halfen auch seine detaillierten Aufsuchkarten. NGC 1883 liegt mit gut 15000 Lichtjahren Entfernung bereits weit draußen im 'Äußeren Arm' - jenseits des Perseusarms. Bei 100-fach konnte ich problemlos einige feinste Sternchen innerhalb eines kleinen Nebels erkennen."


    Servus

    Ben

  • Servus Ben,


    zu dem Highlight NGC 2192: Es freut mich total, dass du den haufen als High Light ansiehst und sich die Auswahl für dich gelohnt hat, denn ich hatte sowas erhofft. Für meinen 8-Zöller ist das ja nur ein Nebelfleck mit wenigen Sternen. Die etwas älteren Haufen haben aber dann direkt viele, etwa gleichhelle Sterne, die bei der passenden Öffnung dann plötzlich alle zu sehen sind (ich denke, das liegt am Knie im HRD - den Riesenast sehe ich eben auch, die 11 hellsten, du löst mit 9,5 Zoll aber auch die hellsten Hauptreihensterne auf). So wird aus dem Nebelfleck mit ein paar Sternchen plötzlich so ein netter Puderzuckerhaufen. Ich wollte ja für alle Öffnungen was anbieten.

    Für mich ist NGC 1857 der schönste (eben mit einem 8-Zöller). Die Czernik-Haufen kann man natürlich nicht vergleichen. Die sind das Pendant zum Palomar-Katalog, denn diese Offenen Haufen wurden von Czernik ebenfalls auf den Palomar-Karten gesucht und gefunden. Das soll heißen, dass es sich meist um Haufen mit recht lichtschwachen Einzelsternen handelt, denn sonst wären sie ja schon früher entdeckt worden. Dass ich da einen sehr feinen Nebelfleck sehen konnte, hatte mich eh überrascht.

    NGC 2240 finde ich persönlich vor allem wegen des Stermusters des Kleinen Widders nett. Letzteres ist auch im Fernglas erkennbar und lässt den Haufen selbst daher schnell im Fernglas finden.


    Schön, dass du im Fuhrmann vorbeischauen konntest. Ich hatte bewusst vor allem Objekte gewählt, die man eben nicht unbedingt kennt ;-).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

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    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Christoph,

    zu dem Highlight NGC 2192: Es freut mich total, dass du den haufen als High Light ansiehst und sich die Auswahl für dich gelohnt hat

    Gern geschehen - deine Auswahl hat sich sehr gelohnt :).


    Mein Respekt für deinen Bericht mit den vielen detaillierten Informationen !

    Und in Bezug auf Offene Sternhaufen entwickelst du dich ja zu einer echten Konkurrenz für Rene ;) .


    Servus

    Ben

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