Hallo zusammen,
Aufgrund von vorhergehenden Threads und allgemeinen Interesse an Bino Newtons stelle ich kurz meine beiden Binos vor. Mein erstes Bino war ein 250/1470 Newton. Die Hauptspiegel sind selbst hergstellt. Beide Achsen mit digitalen Teilkreisen, damals noch mit einem PALM Computer zum Navigieren. Die Bilder stammen von einer langen Nacht der Sterne Teleskoptrefffen, 2012 veranstaltet von unserem kleine Verein in Bad Driburg. Die Fokuseinheit ist ähnlich meines neueren Binos (Siehe später). Justiert wird nur über die Hauptspiegel. Hierzu gibt es zwei Wellen mit kleinen Handrädern welche direkt auf die HS Zelle gehen. Die Spiegel werden senkrecht zueinander verkippt. Justiert wird nur über die Hauptspiegel.
Nachfolgend mein neues Bino. Es besteht im wesentlichen aus zwei fertigen und passend eingekürzten GSO Newtons 200/1000. Ziel war es, vorhandene Tuben zu verwenden und keine Gitterohrkonstruktion mehr zu haben. Für den Preis konnte ich Optiken und Fassungen nicht selbst herstellen. Die Bino Fokuseinheit besteht aus zwei Quadratischen Aluprofilen (60x60 und 50x50 t=3). Das innere Profil ist geteilt und trägt die Tertiärspiegel mit HC1 Fokusierer.
Die Tertiärspiegel sind 90° zueinander verkippbar. Die Kopplung der Augensabstandverstellung geschieht symmetrisch über zwei gegenläufige Zahnstangen (Ähnlich des alten Baader Binoansatz)
Natürlich ist das kein "Zero-Fokus-Shift" Ansatz. Wenn ich allen im Garten Beobachte stellt das auch kein Problem dar. Ich entwickele da aber etwas besseres. Grundgedanke war folgender: Zwei "Röhren" mit perfekt kollimierter Optik und im Rahmen von Fertigungstoleranzen parallel montiert, ergeben schon "fast" ein Deckungsgleiches Bild ohne Justage. Der Restfehler wird über die Tertiärspiegel ausgeglichen. Es gibt auch eine Kollimationsanleitung von Arrie Otte, er verfolgt hier aber einen etwas aufwändigeren Ansatz indem alle drei Spiegel interativ miteinander kollimiert werden. Hier soll auch die Justage perfekt sein.
Auch sind hier beide Achsen mit Encodern ausgestattet. Jezt aber via Sky Safari und Wifi Box etwas bequemer in der Handhabung.
Die optische Justage der einzelnen Strahlengänge erfüllt natürlich nicht immer die strengsten Forumsrichtlinien der kritischen Kollimierer. Aber der Blick durch ein Bino ist einfach unbezahlbar, dass bestätigt mir jeder. Vor allem ist die Einblickposition genial. Man bleibt einfach am Okular kleben. Das Universum hat uns zwei Augen gegeben. Wieso kneifen wir dann immer eins zu wenn wir in die meisten Teleskope blicken? Ok, der konstruktive Aufwand ist natürlich nicht zu verachten. Mein neues Teleskop wird auch erstmal wieder Monokular. Aber immer mit dem Gedanken im Hinterkopf auf Bino umzurüsten. Mit einem Ansatz wie in meinem letzen Projekt geht das relativ einfach. Es ist quasi wie ein Okularauszug als Standardteil zu verstehen, welcher ausgewechselt werden kann. Ein neues Gerät kann im Endeffekt hochskaliert werden und ein vorhandener Ansatz genutzt werden.
Gruss Tobias