Ein minimalistisches Bino

  • Hallo Thomas,


    gut wird's! Macht sicher Freude. Immer wieder spannend, wie jeder seinen eigenen erfolgreichen Bastelstil hat.


    Zum Thema Morpheus vs. Nikon NAV SW hätte ich folgendes Bild anzubieten:


    Ich habe noch weitere Ideen auf Lager, wie sich die Augenmuschel des Nikon ggf. anpassen lässt für bessere Binotauglichkeit, da können wir uns gern mal unrhalten.


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Zu deinem Projekt, wenn ich es recht verstehe wird das Bild auf dem Kopf stehen. Ich gehe mal davon aus, dass du deinen 'Fernglasspiegel' verwenden wirst, der richtet das Bild auf, allerdings seitenverkehrt. Vielleicht können gedruckte Teile die Wartezeit auf das Carbonteil überbrücken, das kann sehr schnell gehen. Die Kombination 135 mm Tele mit Noblex UWA 12,5 mm kling sehr spannend, das ist nahe am Nikon WX 10x50. 1050 g für die Kombination ist erstaunlich leicht, ich wundere mich weil zwei Noblex schon bei einem kg liegen, oder habe ich etwas missverstanden?

    Hallo Thomas,


    es ist genau wie Du es schreibst: Mit dem Zenitspiegel ergibt sich ein aufrechtes, seitenverkehrtes Bild. Aber damit kann ich leben, wenn hinten die annähernd gleiche Leistung wie beim Nikon WX 10x50 rauskommt. Das Sonnar 3.5/135 bringt knapp 39 mm freie Öffnung, das Pentacon 2.8/135 48 mm. Letzteres ergäbe ein 10,8x48-Fernglas. Allerdings liefert das Sonnar die etwas knackigeren Bilder. Mal sehen wie es in der Praxis aussehen wird

    An 3D-Druck für die Verbinderplatten hab ich auch schon gedacht, zumal mein Sohn einen ganz guten Drucker hat. Aber bei nur 2mm Stärke hab ich Bedenken. Einmal wegen der Bruchgefahr (Für ein UWA ruft APM mittlerweile 1k€ auf. Nicht auszudenken, wenn gleivh alle beide runterfallen!) Und dann ist da noch die für eine gleichbleibende Kollimation nötige Biegesteifigkeit. – Nee, mir bleibt nichts anderes übrig, als zu warten, bis die Carbonschmiede endlich liefert.

    Und ja, ein UWA 12,5 wiegt etwas mehr als 500 g. Das entspricht – bei Inflationsbereinigung! – in etwa dem Spruch aus den 1980er Jahren, wonach ein Kilogramm Zeiss einen Tausender (Kilomark) kostet. (Noblex ist ja in Eisfeld ansässig, wo Zeiss Jena früher seine Ferngläser produzierte.)


    CS, Jörg

  • Servus Thomas!

    Danke für die Bilder im Vergleich zum 70er Bino. Da sieht man wie kompakt Du Dein Bino-Projekt erfolgreich umgesetzt hast.

    Großen Respekt für Deinen Selbstbau, da kann die Serienproduktion in Punkto Gewicht und Ausmaße nicht mithalten.


    Grüße aus dem Allgäu,

    Roland :) :)

  • Hallo Holger,


    ja, die Bastelstiele sind verschieden, das macht ja auch den Reiz aus. Ich muss allerdings immer wieder darauf achten, dass ich es mit dem Leichtbau nicht übertreibe.


    Vielen Dank für das Foto, der Größenunteschied zwischen Morpheus und Nikon NAV ist schon enorm. Du schriebst mal, dass dir die Nikons besonders gefallen, weil die Farbkorrektur sehr gut, auch außerhalb der Achse ist, da tun sich die Morpheus schwer. Bei meinem Bino bin ich aber nicht sicher, ob das nicht hauptsächlich an den Objektiven liegt. So wie die Nikons aussehen, brauche ich vielleicht gar keine weitere Anpassung, sie sind oben ähnlich schlank wie die Morpheus. Mir gefällt auch dass sie nicht so lang sind. Für tatgsüber hatte ich auch die Pentax XF 8,5 in Betracht gezogen, die Brenneweite gefällt mir, sie sind noch kleiner, nur weiss ich nicht ob sie mit f /4.1 klar kommen.



    Hallo Jörg,


    vielen Dank für die Infos und alles klar, ich hatte die Gewichtsangeben missverstanden, ich drücke die Daumen, dass die Carbonteile bald kommen und bin dann gespannt auf deinen Bericht.



    Hallo Roland,


    natürlich freue ich mich wenn das kompakte Bino gefällt. Bei dem Vergleich mit dem APM Bino ist hervozuheben, dass bei jedem kommerziellen Bino der Augenabstand eingestellt werden kann, alles andere liese sich nicht verkaufen. Der Verzicht erlaubte es mir viel kompakter und leichter zu bauen. Dann hat das APM eine etwas größere, aufwendigere und bessere Optik, statt eines verkitteten Zweilinser ein Dreilinser mit Luftspalt. Bei höhern Vergrößerunen und besonders tagsüber sieht man den Unterschied.


    Doch unter dem Strich gilt wohl immer noch, mit Selbstbau kann man in Nischen etwas bauen, was deutlich anders, evtl. besser ist als auf dem Markt angeboten wird.


    beste Grüße


    Thomas

  • Hallo zusammen,


    seit ein paar Tagen sitzt das kleine Bino auf einer leichten Videoneiger- Stativ Kombination, ein Smallrig CH10 auf einem Gitzto GT 1555, zusammen bringen sie gut 1200 g auf die Waage. Bino, Stativ, Okulre und Videoneiger passen in eine Body-Bag, alles zusammen (Bino mit 13 mm Nagler Okularen, Videoneiger, Stativ und Body-Bag) liegt dann bei 2,8 kg und eignet sich auch für die Vogelbeobachtung, und läst sich gut über längere Strecken tragen.



    Sicher ist die Beobachtung am Tage nicht das Hauptziel, doch die Halterung mit der ich das kleine an mein großes Bino ankoppleln will ist noch im Werden, es dauert länger als gehofft, da ich einiges ausprobieren muss.


    In letzter Zeit habe ich ausgiebig das kleine Bino mit dem APM Bino verglichen, das Wichtigste, wie macht es sich unter einem dunklen Himmel, steht leider noch aus. Hier ein kurzes Fazit, später kann ich auch noch ausführlicher werden.


    1. Obwohl die 60 mm Optik von TS ED-Glas verwendet ist die 70 mm Optik vom APM Bino, ein ED Glas Triplet mit Luftspalten klar überlegen, das zeigt sich besonders tagsüber und bei höheren Vergrößerungen.
    2. Nachts dagegen, für Deep Sky ist selbst im direkten Verglich bis 30x kaum ein Unterschied zu sehen, konkret M42 mit Trapez oder auch M45, ich sehe die Sterne praktisch gleich hell ( Vergleich 28x /32x) und gleichermaßen punktförmig, das APM zeigt keine schwächeren Sterne, der Einblick war im APM seltsamerweise oft einfacher und dann hatte ich gelegentlich den Eindruck, schwächste Stern sind etwas einfacher zu sehen. Theoretisch sollte unter einem Großstadthimmel das APM bei gleicher Vergrößerung gut 0,1 mag tiefer gehen, doch der Unterschied ist so gering, dass sich gar nicht immer ein Stern im Gesichtsfeld findet, auf den dies zutrifft.



    Wie gut eine Optik ist zeigt sich besonders im direkten Vergleich. Gestern war auf dem Mond der Hesiodus-Strahl für wenige Stunden sichtbar


    Hesiodus-Strahl


    ich konnte ihn im 60 mm Bino bei 55x sehen, es war schon an der Grenze, das Bild schien noch o.k., die Luft war nicht ruhig. Doch im Vergleich mit dem 70 mm Bino und dann mit 160 mm bei 62x und 80x wurde sofort klar, das die Bildqualität bei hober Vergrößerung deutlich besser sein kann.


    Beste Grüße


    Thomas

  • Hallo zusammen,


    inzwischen ist auch die Halterung zum größeren Bino im Wesentlichen fertig. Die beiden Binos sind durch eine Brücke aus einem Carbon 20x20 Vierkantprofil mit diversen Aussparungen ummantelt von einem Sandwich aus dünnem Edelstahlblech und dünnem Carbon verbunden. Durch die Edelstahleinlage wird die Brücke etwas elastisch und ermöglicht kleine Biegeradien wie sie für die Verbindung mit dem großen Bino notwendig sind. Um das große Bino läuft ein breiter Streifen aus dünnem Carbon, durch Schrauben kann die Brücke gespannt und mit weiteren Schrauben fixiert werden, so dass sie starr mit dem großen Bino verbunden ist.




    Mit den beiden Rändelschrauben an der Seite des kleinen Binos kann es am Großen fixiert werden. Der Wechsel von und zum Stativ geht dadurch praktisch im Handumdrehen.



    Abschließend wird zwischen die Binos zur Verstärkung eine kleine Platte mir kreisförmigen Ausschnitt geklemmt:




    Ein Möglichkeit beide Binos exakt parallel auszurichten fehlt noch, dies möchte ich noch ergänzen.


    Ein erster Beobachtungsbericht findet sich hier:


    TGM


    Durch die seitliche Halterung ist das große Bino etwas breiter geworden, sodass es nicht mehr in seine Transporttasche passte. Ich hatte es daher für die erste Beobachtung für die Autofahrt provisorisch in eine Wolldecke eingewickelt hinten auf die Rücksitze gelegt und jetzt die Tasche angepasst.



    Viel Spaß bei Lesen,


    beste Grüße


    Thomas

  • Hallo Gerd,


    leider sind Teleskoptreffen in letzter Zeit rar geworden. Es liegt nun schon einige Jahre zurück, wir haben uns schon mal in Herzberg auf dem HTT getroffen, du hast mich durch den Backnanger 30" Dobson blicken lassen, M33 oder Stephens Quintett, für mich der este Blick durch so ein großes Teleskop. :) Später hast du dann in einer Pause - vor dem 30 Zöller stand oft eine Schlange - durch mein damaliges Bino, ein 115 mm Binoptic M13 angeschaut.


    Ich denke die Zeit der Teleskoptreffen kommt wieder zurück :) der Austausch ist schon klasse.


    beste Grüße


    Thomas

  • Hallo Gerd,


    ich bin auch auf das HTT sehr gespannt, seit dem letzten sind dann drei Jahre vergangen, viele neue Ideen ausprobiert und Teleskope gebaut, ich plane auch zu kommen und dich zu treffen .


    beste Grüße


    Thomas

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