Ein minimalistisches Bino

  • Hallo zusammen,


    für das Wandern über den Himmel, besonders durch die Milchstrasse ist das Gesichtsfeld von Großferngläsern und Doppelteleskopen manchmal arg klein. Vor drei Jahren hatte ich daher ein 70 mm APM-Bino angeschafft, doch es dann viel zu selten benutzt. Wie sich herausstellte empfand ich das Gesichtsfeld mit knapp 4 Grad immer noch etwas eng und wenn ich dann nach längerer Fahrt unter dunklem Himmel ankam war ich meist zu bequem noch ein zweites Teleskop mit Montierung und Stativ aufzubauen und dann zwischen den beiden Teleskopen hin und her zu wechseln.


    Als Ersatz befindet sich jetzt ein etwas kleineres Bino im Bau. Es soll


    • komfortablen 90 Grad Einblick bei großem Gesichtsfeld bieten
    • direkt wie ein Sucher an meinen 160 mm Doppelrefraktor angedockt werden
    • auch als eigenständiges 'grab-and go' Gerät dienen
    • wenn es sich bewährt sich auch für Tagesbeobachtung, z.B. von Vögeln eignen


    Im ' Bastel-Thread' hatte ich schon erste Bilder gezeigt, in folgende Richtung soll es gehen:



    Damit der Doppelrefraktor nichtkomplett aus der Balance gerät, muss das kleine Bino leicht sein. Als Kompromis zwischen großem Gesichtsfeld, Leistung und Gewicht viel die Wahl auf 60 mm Objektive, also in der Lücke zwischen weit verbreiteten Ferngläsern und dem momentan wachsenden Segment von Großferngläsern.



    Soweit erst mal, Fortsetzung folgt


    beste Grüße


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    interessantes Projekt. Bin gespannt, wie Du die Kollimation der beiden Binohäften und das Einstellen des Achsabstands löst. Ein weiteres Problem dürfte die Feldkrümmung der Objektive sein. Die wirkt sich bei so kleinen Kurzbrennweiten stärker aus als bei etwas größeren Optiken.


    CS, Jörg

  • Hallo Jörg,



    da sprichst du gleich die kritischen und interessanten Aspekte an, das Bino wird in vielen Punkten ein Kompromis sein müssen.


    Kollimiert wird es über die Ausrichtung der Tuben, nach Okularwechsel kann vertikal der Überlapp mittels einer Schraube wieder hergestellt werden, das ist momentan zumindest der Plan. Mit der Bildfeldwölbung werde ich wohl leben müssen. Konkret, die Randschärfe wird bei 10x deutlich schlechter als von Top-Ferngläsern sein. Andererseits, die hier bei CN vorgestellte, randscharfe Lösung ist eindrucksvoll, mir aber indeutig zu massiv,


    https://www.cloudynights.com/uploads/monthly_03_2012/post-24670-14073868488713_thumb.jpg


    auch ohne die beiden schweren 17 mm Ethos Okularen kommen da diverse kg zusammen.


    Im Sommer hatte ich auf Basis von Tessar-Objektiven ein sogar randscharfes Weitwinkelteleskop gebaut, doch vorerst nicht weiter verfolgt, weil ich das beidäugige sehen doch zu sehr vermisse (siehe Mit einer neuen Teleskop-Kombination unterm Landhimmel) und stattdessen dies neue Bino-Projekt gestartet. Seinerzeit hatte ich gelernt, dass sich die kurzbrennweitigen Tessare sehr gut eignen, doch die Größeren, z.B. 250 mm f/4,5 sind nicht nur zu schwer, sondern für ein Teleskop nicht ausreichend scharf, kein Wunder denn sie sind für Großformate und 50 Grad Bildwinkel gerechnet.


    Unter dem Strich, die Okularwahl wird eine besondere Rolle spielen. Bei mittlerer Vergrößerung und Superweitwinkelokularen wird die Bildschärfe zum Rand zwar abnehmen, doch es fällt vermutlich nicht so auf, weil man den Rand großenteils nur peripher sieht. Ich hoffe mal, die Praxis wird dies bestätigen ;).


    beste Grüße


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    ja, Deinen Thread vom Sommer hab ich mit großem Interesse verfolgt. Er hat mich auf eine Idee gebracht, die ich im Moment intensiv verfolge. Ich will aber die Katze noch nicht aus dem Sack lassen. Noch fehlt mir ein wichtiges Auftragsteil, außerdem soll erst alles richtig erprobt werden. Nur so viel: Ich bekomme ein großes, randscharfes Bild, das ich mir allerdings mit reichlich Masse erkaufe.


    CS, Jörg

  • Hallo Jörg,


    da bin ich gespannt, wird es auch binokular?


    Um auch bei großem absolulten Gesichtsfeld ein randscharfes Bild zu bekommen, kann man natürlich spezielle gerechnete Optiken ( wie oben in dem Link zu Cloudy Night) oder Bildebnunslinsen verwenden. Visuell und besonders binokular stört, dass diese sich aus gutem Grund meist so dicht vor der Fokalebene befinden, dass sie mit den benötigten Spiegeln oder Prismen kollidieren. Ich hatte als Versuch eine der wenigen Bildebnungslinse mit langer Fokal-Distanz, die TSFLAT2 getestet. Die Randschärfe wurde deutlich besser, doch leider sank die Mittenschärfe. Das war vieleicht zu erwarten, denn der TSFLAT2 ist für größere und langbrennweitigere Refraktoren konzipiert.


    beste Grüße


    Thomas

  • Moin Thomas,


    sozusagen der Mini-Klon vom Großen :D.

    Was sind das für Objektive? Irgendwie hab ich das überlesen bzw. stell mich grad blöd an das im Text zu finden.

    Hilf mir doch bitte mal eben auf die Sprünge.


    Gruß, Marcel

    Wenn du dich für das Thema Selbstbau in FreeCAD einarbeiten willst, findest du einige Beiträge, mit Bezug zu ATM, auf meiner Pinnwand unter "FreeCAD Zeuch"...

  • Hallo Marcel,


    ich hatte es noch nicht erwähnt, die Objektive stammen aus TS ED Suchern, 60 mm freie Öffnung, verkittete Dubletts mit f/4.1, also 248 mm Brennweite. Da komme ich mit 1,25 " Okularen aus.


    beste Grüße


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    ja, es wird binokular. Aber ich will es wirklich erst ausprobieren, bevor ich es hier vorstelle. Heute hab ich nochmal bei der Firma gedrängelt, die mir das einzige nötige Anfertigungsteil fräst. Alles andere ist schon da und von der Stange. Die Montage besteht einzig aus Zusammenschrauben. Ich hoffe, dass das Mitte Januar sein wird und ich nicht noch böse Überraschungen erlebe.


    CS, Jörg

  • Hallo zusammen,


    zum Jahresende ein kleines Update.


    Das Projekt hat das Ziel, viel optische Leistung für 10- 25-fache Vergrößerung in ein besonders leichtes, kompaktes Bino zu packen, so dass es viel Beobachtungsspaß bietet und möglichst oft genutzt wird. Die Auswahl an möglichen Objektiven ist sehr begrenzt, ich habe mich wie schon geschrieben für die 60 mm Doublets aus dem TS Vario-Finder mit 248 mm Brennweite entschieden, die als ED Optik beworben werden. Dank der kurzen Brennweite von 248 mm lässt ich mit 1,25“ Okularen bis zu 7 Grad (z.B. mit dem Masuyama 26 mm Okularen, allerdings nicht randscharf) Gesichtsfeld erreichen, also im Bereich typischer 10x Ferngläser. Ein zentraler Aspekt ist das Gewicht, selbst die leichtesten Großferngläser mit 90 Grad Einblick bringen mehrere kg auf die Waage, das 70 mm APM ist mit 4,5 kg eines der Leichteren. Für das 60 mm Bino habe ich 800 g (ohne Okulare) angepeilt, vor allem auch damit es direkt an mein Doppelteleskop angedockt die Balance nicht gefährdet. Da sind bei der Konzeption starke Kompromisse notwendig, der Bau aus den fertigen TS-Findern würde viel zu schwer, da jeder für sich schon mehr wiegt.


    Das Bino wird größtenteils aus kommerziellen Komponenten bestehen, die mit Carbonteilen verbunden werden. Obwohl ich ein niedriges Gewicht anstrebe handelt es sich um
    ein Low-Tech Projekt, denn außer dem Zugang zu einer Standbohrmaschine sind die Mittel auf Säge, Schere und Kreisschneider und Ähnliches begrenzt, den Weg zu 3D-Druck habe ich nocht nicht gefunden.



    Beim Bau eines kleinen Refraktors hatte ich kürzlich gelernt, dass sich aus 0,25 mm Carbon 'Platten' die sich mit Kreisschneider und Schere sehr einfach schneiden lassen recht
    stabile Teile fertigen lassen. Ein Sandwich aus jeweils 0,25 mm Carbon und zwei Lagen 1 mm starken Karton dazwischen sollte theoretisch die gleiche Biegefestigkeit wie 2 mm massives Carbon besitzen, und ist sogar noch leichter.




    In den vergangen Tagen habe ich diverse Teile für das Bino zugeschnitten. Zusammengebaut und geklebt wird dann ganz am Schluss wenn ich sicher bin, dass 'alles passt', in der Hoffnung, dass es dann auch wie geplant funktioniert.


    Beste Grüße und einen guten Rutsch


    Thomas

  • Moin Thomas,


    mit dem Mitteln ist das ja richtig "klassisches" ATM. Sozusagen, wie Dobson bauen mit Stichsäge und Raspel. Sowas gefällt mir sehr.

    Ich höre immer so oft..."ich könnte ja, wenn ich...hätte"...Die, die einfach losmachen, sind für mich die Gewinner.

    Die ausgeschnittenen Teile können sich aber echt sehen lassen. Bin gespannt, wie es aussieht, wenn die Tuben zusammen gesetzt sind.


    Gruß, Marcel

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  • Hallo Thomas,


    da bin ich ja mal gespannt. Vor allem, wie Du die 90°-Ablenkung hinbekommst. CFK richtig präzise zu kleben, ist auch nicht ganz ohne. Als ich die Abdeckung für meinen Fernglas-Zenitspiegel geklebt habe, fingen die Teile plötzlich an, sich zu bewegen – trotz einer völlig ebenen Unterlage. Aber wenn Du sogar Sandwiches selber machst, hast Du damit sicher mehr Erfahrung als ich CFK-Newbee.


    Die Wahl der 60mm „ED“-Duplets ist abgesehen von der Beschaffbarkeit natürlich eine Frage des persönlichen Schwerpunkts. Mich stört Randunschärfe extrem – viel mehr als ein bisschen CA. Deshalb hätte ich nach einer Alternative mit geebnetem Bildfeld gesucht und dabei notfalls auch weniger Öffnung in Kauf genommen. Aber wie gesagt, jeder hat seine Ideen und setzt sie um. Wenn‘s anders wäre, wär es langweilig. Und wie kürzlich an anderer Stelle gesagt: Versuch macht kluch. Also lass Dich nicht von mir Klugscheißer verunsichern. ;)


    Komm gut rein.

    CS, Jörg

  • Hallo Marcel, hallo Jörg,


    Marcel,


    vielen Dank für die Blumen, ich bin auch gespannt wie das Teil aussieht wenn es fertig ist, und vor allem auch was es dann am Himmel zeigt .


    Jörg,


    als ich letztes Mal Sandwiches hergestellt habe, hatte ich auch das Problem, dass sich die Teile leicht verschieben. Jetzt will ich dies verhindern indem ich etwas in der Art von Passstiften verwende, in der Praxis simple Heftzwecke. Mal sehen wie viel das hilft.


    Nochmal zur Randunschärfe, die bezog sich auf die 7 Grad Gesichtsfeld mit den 26 mm Masuyamas, mit anderen Okularen wird das Bild hoffentlich recht randscharf, vor allem bei höherer Vergrößerung. Sieht man von den schon erwähnten Tessaren ab sind mir keine Objektive bekannt, die man gebraucht oder auch neu erwerben kann, die bei Brennweiten im Bereich 100- 300 mm ein ebenes Feld liefern, lässt man Objektive für Kleinbildkameras aussen vor. Bei diesen ist aber leider den Einbau von Spiegeln oder Prismen für den 90 Grad-Einblick kaum möglich. Letzteres ist für mich essentiell, sonst könnte ich auf den breiten Markt von Ferngläsern zurückgreifen. Nebenbei, gerade habe ich bei Cloudy Nights gesehen, dass Ferngläser auch mit Wechselokularen - also auch Superweitwinkel wie Televue Nagler und Ethos - verfügbar sind, sicher etwas exotisch


    Fernglas mit Wechselokularen


    sogar die Objektive können gewechselt werden, nur leider ohne 90-Grad-Einblick und für die Öffnung obendrein extrem schwer. Aber die Geschmäcker und Prioritäten sind halt verschieden....


    Beste Grüße und guten Rutsch!


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    das verlinkte „Wechselfernglas“ sieht extrem interessant aus. Allerdings scheint es nicht randscharf zu sein, wenn man mal das verlinkte Handyfoto als Beleg dafür gelten lässt. Ich muss den CN-Thread nachher noch mal gründlicher lesen, da scheinen gut Infos drin zu stecken. Danke.


    Dass der 90°-Einblick für Dich Bedingung ist, kann ich gut verstehen. Wäre er auch für mich, wenn ich den Zenitspiegel nicht hätte. Eine fertige Lösung, die – abgesehen vom Gewicht! – Deinen Vorgaben entspricht, wäre sicher das bei CN erwähnte Borg 55 Mini Bino. Vor ein paar Jahren war es noch bei AOK in der Schweiz auf der Preisliste, doch da hab ich es aktuell nicht mehr gefunden. Es taucht nur noch auf einigen japanischen Seiten auf. Allerdings war es durch seinen hohen Preis schon damals uninteressant für mich. Gleiches gilt für das Nikon WX (https://www.intercon-spacetec.…1-nikon-wx-10x50-if-.html), das mittlerweile fast 7 K€ kostet. Fazit: Uns bleibt nur der Selbstbau übrig.


    CS, Jörg

  • Hallo Jörg,


    das Borg 55 FL Bino ist sicherlich ein schönes Gerät, hat sich aber vermutlich gegenüber dem Borg 71 FL nicht behaupten können, denn Preis und Gewicht ( 3,5 kg Masse ?) waren wohl nicht viel geringer als vom 71 FL , das selbst im Weitwinkelbereich zumindest gleichwertig ist, denn die Bildfeldkrümmung ist viel kleiner. Und tendenziell wählt man wenn der Aufpreis moderat ist lieber ein größeres Gerät. Bei höheren Vergrößerungen wird ein Borg 55 FL mehr zeigen als das Bino das ich momentan baue, doch mich interessiert hier ja in erster Linie der Weitwinkelbereich.



    beste Grüße


    Thomas

  • … mich interessiert hier ja in erster Linie der Weitwinkelbereich.

    Hallo Thomas,


    das ist auch bei meinem Projekt der Schwerpunkt. Ich will den Vergrößerungsbereich von ca. 2x bis ca. 15x bei Sehfeldern von ungefähr 30° bis 5° abdecken. Für alles, was danach kommt, habe ich das 100er Miyauchi und das 120er APM SD Bino. Das Miyauchi ist zwar noch mal ne Baustelle, über die gesondert zu berichten sein wird. Aber ich habe den Gedanken verworfen, es gegen ein 70er oder 82er APM einzutauschen.


    Inzwischen habe ich mir den von Dir verlinkten CN-Thread über das chinesische Prismengehäuse etwas gründlicher angesehen. Klar, das sieht erst mal gut aus, aber wenn man allein 1000$ + Versand +Zoll + Einfuhrumsatzsteuer, also gut und gerne 1300€, dafür zahlen muss und dabei noch nicht mal Objektive hat, dann wäre eines der kleinen APM-Binos sicher die günstigere Wahl.


    Vorhin hatte ich übrigens für eine Stunde klaren Himmel und konnte meine noch nicht miteinander verbundenen Binohälften testen. Mit 24mm Panoptic und 12,5mm Noblex UWA sind sie wirklich tadellos randscharf. Im Vergleich dazu schwächeln die 16mm Nagler ein wenig, aber gemessen, was die meisten Ferngläser bieten, ist das Meckern auf hohem Niveau.


    CS, Jörg

  • Hallo Jörg,


    Gratulation, dass die beiden Hälften tun was sie sollen, hast du beide Kameroptiken getestet?


    Ich hatte seinerzeit bei dem kurzbrennweitigsten Tessar mit 75 mm Brennweite in Kombination mit dem 24 mm Panoptic leichte Randunschärfe bemerkt, obendrein vignettierte es. Ich vermute, es liegt daran, dass die Okularen nicht für extrem kurzbrennweitige Objektive gerechnet sind, ich denke es geht in die Richtung was Holger bereits erwähnte, dass die Objektive telezentrisch sein sollten. Meist nimmt man vereinfacht an, dass die Austrittspupille das Bild das Objektivs ist, dessen Abstand zum Fokus sehr viel größer als die Okularbrennweite ist, also quasi unendlich. Bei der Kombination von einem nicht telezentrischen Objektiv mit 50 mm Brennweite und Okular mit 24 mm ist das nicht mehr der Fall und die Austrittspupille liegt viel weiter hinten, das würde die Vignetierung erklären. Vielleicht ist dein 50 mm Objektiv genügend telezentrisch, dann ist alles o.k.


    Heute bin ich mit meinem Bino ein Stück weiter gekommen, habe erste Teile provisorisch zusammen gebaut und wollte erste Test machen bei denen die Teile mit doppelseitigem Klebeband zusammen gehalten werden. Leider hielten die Verbindungen weniger als eine Minute. Das Problem, bevor ich Löcher bohre und Teile engültig verklebe will ich sichergehen, dass der Justierspielraum reicht.



    Soweit vorerst, ich habe vergessen von den Zwischenschritten Fotos zu machen und liefere später nach.


    beste Grüße


    Thomas

  • Hallo zusammen,


    es geht voran, doch weil das Bino möchstlich kompakt weden soll stoße ich der Umsetzung auf Schwierigkeiten.


    Ein Beispiel, die Fokussiereinheit soll vorerst justierbar sein und daher zu verschrauben, notfalls kann ich dann noch etwas ändern, doch der Platz ist so knapp, dass die Schrauben dicht an der Rohrwand zu liegen kommen und ich Muttern bei einigen Schrauben nicht darauf bekomme. Hier ein Blick von vorne in das Rohr, dieses Innenleben ist dann später nicht sichtbar......





    Natürlich kann ich zur Not die Schrauben mit Klebstoff vorläufig fixieren, doch vielleicht gibt es bessere Lösungen? Andernfalls, falls Klebstoff die beste Lösung ist, ich würde Uhu hart nehmen, oder gibt es für solche Fälle etwas Geeigneteres?


    beste Grüße


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    bei der Montage des Spiegerahmens vom Fernglas-Zenitspiegel hab ich die Teile (Alu) vor dem Bohren mit kleinen Sekundenkleberklecksen fixiert. Das ließ sich danach relativ leicht wieder lösen. Ob das allerdings mit so filigranen CFK-Teilen ratsam ist? Ich würde es wohl eher mit Panzertape versuchen.


    CS, Jörg

  • Ein Beispiel, die Fokussiereinheit soll vorerst justierbar sein und daher zu verschrauben, notfalls kann ich dann noch etwas ändern, doch der Platz ist so knapp, dass die Schrauben dicht an der Rohrwand zu liegen kommen und ich Muttern bei einigen Schrauben nicht darauf bekomme. Hier ein Blick von vorne in das Rohr, dieses Innenleben ist dann später nicht sichtbar......

    Moin Thomas,


    und wenn du dir einen kleinen Alu-Ring oder wenigstens ein paar kleine Alu-Schnipsel einklebst?


    Gruß, Marcel

    Wenn du dich für das Thema Selbstbau in FreeCAD einarbeiten willst, findest du einige Beiträge, mit Bezug zu ATM, auf meiner Pinnwand unter "FreeCAD Zeuch"...

  • Hallo Jörg, hallo Marcel,


    vielen Dank für eure Tipps.


    Jörg,


    den Trick mit Sekundenkleber-Klecksen kannte ich noch nicht und werde ihn mir für die Zukunft merken. Im Grunde habe ich bei der Konstruktion die Bohrungen schon zu weit nach außen gesetzt. Für den Test komme auch mit zwei mittigen statt vier Schrauben nahe dem Rand aus, die hätten dann mehr Platz.


    Marcel,

    die Idee mit den Alu-Schnipsel finde ich sehr einleuchtend. Ich habe jetzt mal einen Test mit Uhu Plus Schnellfest und Carbon-Faser statt Alu-Schnipseln gemacht und eine Schraube vor dem Kleben in Öl getaucht in der Hoffnung, dann würde sich auf einfache Art ein Gewinde ergeben, aber Fehlanzeige. Uhu-Plus haftet trotz der Ölung ( Rapsöl aus der Küche) so stark an der Schraube , dass wenn man versucht sie mit viel Kraft raus zu drehen, wird das Uhu weich, und bleibt trotz Ölümg an hier haften bleibt. So einfach geht es leider nicht. Für die Endfassung ist es bestimmt hilfreich die Schrauben mit Uhu zu fixieren und Alu oder Carbon einzubringen erhöht nochmal die Festigkeit.


    Das tieferliegende Problem beseht aber leider darin, dass ich in einer Richtung nur sehr wenig Justierspielraum habe, das war von Beginn klar und unvermeidbar und ich wäre gerne sicher, dass wenn ich die Teile am Schluss verklebe der Bildüberlapp zu ereichen ist.


    beste Grüße


    Thomas

  • Ich habe jetzt mal einen Test mit Uhu Plus Schnellfest und Carbon-Faser statt Alu-Schnipseln gemacht und eine Schraube vor dem Kleben in Öl getaucht in der Hoffnung, dann würde sich auf einfache Art ein Gewinde ergeben, aber Fehlanzeige. Uhu-Plus haftet trotz der Ölung ( Rapsöl aus der Küche) so stark an der Schraube , dass wenn man versucht sie mit viel Kraft raus zu drehen, wird das Uhu weich, und bleibt trotz Ölümg an hier haften bleibt.

    Die Idee ist an sich nicht schlecht aber bei solchen Klebern brauchst du eine richtige Trennschicht.


    Wäre ein gebogener Federstahldraht oder dünne Federstahl-Blech-Stücken vielleicht noch eine Idee?

    Das könnte grade so dünn genug für die verwendete Steigung der Gewinde sein. Kann ich aber anhand der Bilder leider nicht abschätzen.


    Gruß, Marcel

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  • Hallo Marcel,


    vielen Dank fürs Mitdenken und den gute Vorschläge.


    Inzwischen habe ich wohl eine Lösung, von einem früheren Projekt besitzte ich noch ca. 60 mm lange M3 Schrauben, da kann ich die Muttern ganz einfach anbringen und dann von der anderen Seite so weit schrauben, bis die Muttern sich an der Rohrwand etwas verkanten und ich die Scheibe festziehen. Jetzt muss ich die Scheiben allerdings als ersts noch mal verkleben, denn durch das Bohren, das Einbringen von Schrauben, die sich verkanten haben hat sich leider die Verklebung der o.g. Scheiben mit dem Carbonrohr gelöst. Ich hatte die Rohre nach der Lieferung nicht innen aufgeraut, nicht mit Spiritus entfettet und nur UHU-Plus Schnellfest verwendet. Woran es nun lag weiß ich nicht, jetzt hole ich die Schritte nach und klebe nochmal mit UHU-Plus Endfest.


    beste Grüße


    Thomas

  • und klebe nochmal mit UHU-Plus Endfest.

    Mit Endfest 300 habe ich super Erfahrung gemacht aber die Festigkeit bringt der, meiner Erinnerung nach, nur, wenn man ihn unter Temperatur aushärtet.

    Ich hatte das immer im Backofen lt. Tabelle auf der Verpackung gemacht. Verklebte Fangspiegelhalterungen und Spiegelzellenteile waren danach untrennbar, wie ein Stück.

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  • Hallo Marcel,


    ich habe Endfest bei 70 Grad ausgehärtet, viel höher sollte man bei Carbon glaube ich nicht gehen und nochmal gegoogelt, und es gibt ein UHU PLus Enffest Black, das erreicht bei 80 Grad sogar eine etwas höhere Festigkeit als das Standard bei 180 Grad, es ist besonders für Carbon geeignet. Das sich die Verbindung gelöst hat, und zwar bei beiden Rohren, scheint eher ein Problem der Haftung zu sein, denn den Klebstoff von den Scheiben mit Carbonplatte war noch extrem fest und nur mit Kraft und Messer zu entfernen. Jetzt habe ich nochmal geklebt, mit Endfest bei 70 Grad, vorher aufgeraut, mit mit Brennspriritus gesäubert und es scheint zu halten.


    Thomas

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