Keine Angst vor dem Einsatz von CAD-Software im Selbstbau!

  • Als kleiner Tipp des Tages mal was zu Konstruktionselementen.


    So nennen sich in FreeCad Zeichnungselemente, die in der Skizze benutzt werden aber nicht in das 3D-Modell eingehen.

    Sozusagen Hilfslinien.


    Das macht man mit diesem Symbol...


    Man kann auch mehrere Elemente markieren und ändern.

    Konstruktionselemente werden dann, bei Standard-Einstellung, blau dargestellt.

    Es braucht einfach immer mal eine Bezugslinie, auf die man was einschränken möchte oder einen Kreis, ein Dreieck und wenn's eine Form als Platzhalter für eine andere Komponente ist.


    Gruß, Marcel

    Wenn du dich für das Thema Selbstbau in FreeCAD einarbeiten willst, findest du einige Beiträge, mit Bezug zu ATM, auf meiner Pinnwand unter "FreeCAD Zeuch"...

  • Auf Anregung von Marcel :) habe ich mal noch ein bisschen Constraints geübt (hier 123 Stück...) -

    Dazu für alle, die es interessiert noch ein Tipp zu den Einschränkungen...


    Zwei, die ich persönlich erst viel zu spät effektiv genutzt habe. Gleichheit und Symmetrie.


    Hier mal einfach 2 Kreise hingezogen und das Menü für die Einschränkungen...


    Angenommen man hat mehrere identische Löcher/Bohrungen.

    Dann kann man jedes Loch einzeln bemaßen und die Skizze ist eingeschränkt.

    Ändert sich was darf man kein Loch vergessen.


    Mit der Einschränkung Gleichheit, geht das total easy.

    Einfach alles nacheinander anklicken was gleich sein soll und die Einschränkung setzen.


    Dann braucht man nur noch eines mit Abmessungen versehen und fertig.

    Bei Änderung, ist die nur an dem einen nötig. Ein Einschränkungen kann man links im Baum auch einzeln wieder aufheben.


    Symmetrie ist auch total praktisch...


    Hier habe ich erst beide Kreise und dann die Achse markiert, danach auf Symmetrie gedrückt.

    Bewegt man jetzt einen Kreis oder legt den Abstand fest, verändert sich der andere symmetrisch.


    So habe ich z.B. bei meiner Fokuseinheit alles Bohrungen immer symmetrisch zur Längsachse des jeweiligen Schlittens gesetzt.


    Das geht auch schön mit Bezug für Vierecke.


    Angenommen man will eine Quadrat genau zentrisch im Koordinatensystem.

    Dann zeichnet man es grob in die Mitte, markiert die linke untere, dann die rechte obere Ecke und zum Schluss den Koordinatenmittelpunkt.

    Wenn man dann Symmetrie anklickt, wird es zentriert.

    Man kann sich so auch einen Hilfspunkt in der Mitte eines Vierecks setzen um es zu positionieren.


    Gruß, Marcel

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  • Hallo zusammen,


    so, jetzt auch von mir noch ein einfaches Beispiel. Wie ich im Thread "Woran hast Du heute gebastelt" schon erwähnt hatte möchte ich die Torsion und Durchbiegung eines 50x50x2mm Alu-Vierkantrohrs messen. Ich habe vor, das mit Hilfe eines Lasers, der als optischer Zeiger einen Punkt auf eine entfernte Wand projiziert, zu tun. In Auslenkungsrichtung des Lasers wird noch ein Massstab befestigt und das ganze mit dem Smartphone in Zeitlupe (240fps) gefilmt. Damit kann die Auslenkung anschliessend in Ruhe ausgwertet werden.

    Das Alurohr ist unterwegs zur Hornbachfiliale, restliches Material wie Gewindestangen sollten dort an Lager rumliegen.

    Bleibt noch der Laser. Den gibts (auch für helvetische Verhältnisse legal, da hier für Privatpersonen nur noch Klasse 1 Laser legal sind) bei Reichelt.


    Zum Befestigen des Lasers habe ich einen einfachen Block in Freecad modelliert, den ich mit dem 3D Drucker herstellen werde. Zum besseren Verständnis, wie ich vorgegangen bin, hilft das folgende Bild:



    Was man sieht, ist der fertige Block, so wie er gedruckt werden soll. Beim 3D Druck sollten einige Randbedingungen eingehalten werden wie z.B. dass grössere Aussparungen in vertikaler Richtung zu vermeiden sind (resp. beim Druck durch Stützstrukturen, die anschliessend mehr oder weniger aufwändig entfernt werden müssen abgestützt werden müssen. Ausserdem gibt es durch den Schichtaufbau eine Vorzugsrichtung (Belastbarkeit). In meinem Fall spielt das keine Rolle, die Belastung ist vernachlässigbar.

    Zum besseren Verständnis habe ich mit roten Pfeilen die Skizzen (Modellansicht) auf dem 3D Bild verdeutlicht.


    Modelliert habe ich in der Part Design Workbench.

    • Skizze 1 (Sketch) definiert den Grundriss, der anschliessend mit 16mm aufgepolstert wird.
    • Dann wirds das erste Mal gefährlich. Skizze 2 (Sketch001) wird auf die Oberfläche des vorher aufgepolsterten Blocks abgestützt. Das ist legal und ok, allerdings sollte man dies soweit als möglich vermeiden, da jede nachträgliche Änderung in früheren Objekten (Skizzen, etc.) das ganze Teil versaubeuteln kann. Grund ist, dass die interne Baumstruktur des Dokuments auf Knotennamen verweist und diese bei Änderungen umbenannt werden (oder auch nicht). Keine Ahnung, wie man auf eine solche Idee kommen kann, aber dieser Fluch liegt nun auf Freecad. Das Team arbeitet daran, das zu reparieren, scheint aber nicht so einfach zu sein. Besser wäre es also, eine unabhängige Skizze zu erstellen und anschliessend das aufgepolsterte Teil entsprechend zu verschieben.
      Nun, wie dem auch sei, wenn man weiss, was man tut und sich auf einfache Strukturen beschränkt, ist dieses Vorgehen durchaus ok.
      Also, in dieser Skizze habe ich eine Tasche skizziert, die durch alles durchgeht. Hier kommt am Schluss der Laser rein. Damit nichts klemmt, habe ich 0.25mm dazu gegeben. Wenn es immer noch zu eng sein sollte kann ich das mit einer Feile etwas aufweiten.
    • Skizze 3 (Sketch002) wird ebenfalls auf die Oberfläche von Block 1 bezogen und definiert eine 30mm Aufpolsterung, die letzten Endes den Fuss des Laserhalters darstellt. Dessen Grundriss beträgt 46x46mm und passt damit auf (in) das Vierkantrohr.
    • Skizze 4 (Sketch003) definiert ein Langloch, das, sollte Bedarf dafür da sein, als Kabeldurchführung dienen kann.

    Das ganze war in gerade mal einer Viertelstunde erledigt und zeigt, dass das ganze kein Hexenwerk ist. Anschliessend habe ich den Block als STL Datei exportiert, so dass ich ihn mit der Slicersoftware (ich verwende Ultimake Cura) für den 3D Drucker aufbereiten konnte. Das folgende Bild zeigt das geslicte und für den Drucker bereite Design. Ich habe das ganze noch aufgeschnitten, um zu zeigen, wie die Software den Design aushöhlt:



    Für ein "seriöses" Projekt würde man natürlich mehr Sorgfalt walten lassen, oft sind es aber einfache Teile, die mal schnell her müssen oder Funktionsmuster, um damit rumzuspielen, auch wenn das definitive Teil z.B. aus Holz oder Alu bestehen wird.


    So, das wars. Ein weiterer Beitrag, wie man mit der Sheetmetal Workbench (für Blechbiegeteile) Teile aus Dibond designen kann brauche ich noch etwas länger. Dibond dürfte den meisten als Basismaterial für Wandbilder bekannt. Man kann aber noch viel mehr damit machen. Und dank der Werbeindustrie sind auch aufwändigere Konstruktionen für uns Amateure greifbar geworden.


    Herzliche Grüsse Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • Danke, Marco. So hab ich das im Prinzip gemacht, ich kann jetzt alle Okulare gleichzeitig von 1.25" auf 2" umstellen :)

    Allerdings hab ich die Symmetrie nur für die Position der Kreise genutzt, nicht für den Durchmesser. Danke für den Tipp.


    Hier noch der Bildausschnitt: = 54,14,19,... sind 9 Okulare mit 1,25" Steckmaß. So kann ich nachträglich durch Änderung einer einzelnen Zahl das nötige Aufmaß fürs Reinstecken in den Halter dazugeben.



    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hierzu hab ich auch noch was, wo ich mich geärgert hatte, dass nicht früher gefunden zu haben...


    "Externe Geometrie"


    Man hat eine Skizze, z.B. eine Grundplatte und will in einer zweiten Skizze ein Gehäuse hochziehen oder darauf aufbauen, wie man hier in Roberts Beispiel sieht.

    Der vertikale hintere Teil setzt die Geometrie des unteren fort.


    Dazu kann man in der zweiten Skizze alles nochmal vermaßen oder man nutzt die Funktion "Externe Geometrie"...


    Man sieht ja immer die anderen Skizzen im Hintergrund und kann sich damit aus denen Bezugslinien holen.

    Man klickt auf die Funktion und dann auf die Linien die man braucht. Diese werden dann in der aktuellen Skizze aktiv.

    Hier konnte ich dann razz fazz die Außenkontur einfach nachzeichnen und aufpolstern.


    Überlagern sich die Skizzen, kommt oft vor und man sieht seine Linien nicht, kann man hier auf die reine Skizze umschalten...


    Der Hintergrund ober die Überlagerung werden dann ausgeblendet.


    Gruß, Marcel

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  • Um den Bezug zum Astro-Selbstbau etwas zu halten, hier noch ein Beispiel zum Körper erstellen per Rotation...


    Ich zeige mal einen Ansatz, wie man einen 3D-Druck Rohrverbinder machen könnte.

    Betonung liegt auf könnte. Es soll nur ein schematisches Beispiel sein.

    Die Abmessungen sind ca. an der Haaren herbei gezogen und sollten nur die Vorgehensweise bzw. Möglichkeiten zeigen.


    Für alle rotationssymmetrischen Körper, von dehnen wir im Hobby viele haben, gibt es die Möglichkeit, sie um die Drehachse zu erzeugen,

    was manchmal einfacher ist.


    Man zeichnet nicht in der X/Y Ebene, also der Draufsicht, die Grundfläche, sondern in X/Z, also von der Seite gesehen, das Profil...


    Die Skizze steht dann so im Raum...


    Dann gibt es eine Funktion um den Körper durch Rotation der Skizze um eine Achse zu erzeugen...


    Dann könnte man z.B. noch innen ein Sechseck zeichnen...


    und das mit der entsprechenden Funktion als Tasche senken und die Kante abrunden...


    Da könnte man dann z.B. eine leichte Standard-Schraube M5 einkleben und noch das Gegenstück mit einzuklebender Mutter entwerfen.

    Wie gesagt, über den Sinn kann man streiten, aber darum geht es hier auch nicht.


    Das nur als Beispiel für Rotationskörper.


    Gruß, Marcel

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  • FreeCad ist ja ein "parametric modeler", also alles lässt sich parametrisieren.


    Was ist damit gemeint?


    Wenn man konstruiert, kommt es immer wieder vor, dass man Werte ändern muss um etwas zu testen.

    Mal etwas größer, bisschen weiter rechts, näher ran und so weiter. Wenn man das dauernd in der Skizze macht,

    hat man dann zum Schluss X Versionen abgespeichert oder "verkonstruiert" sich.


    Hier mal ein Beispiel, da es dafür super Hilfsmittel gibt, die sich auch der Anfänger gleich angewöhnen sollte,

    wenn man mal was Größeres bauen will...


    Ich zeichne mir ein Rechteck, was später mal ein Block werden soll, dessen Größe ich einfach anpassen möchte...


    Dann lege ich mir in der Workbench Spreadsheet eine Tabelle an und benenne diese nach Config um...


    Kann sonst wie heißen. Da rein packe ich meine Werte und gebe den Zellen mit den Werten einen Alias (siehe letztes Bild oben rechts).


    Bei den Abmessungen werden jetzt keine Werte mehr eingegeben, sondern auf die Tabelle verwiesen.

    Das geht mit diesem Symbol, was man bei allen Werten findet...


    Hier verweist man auf die Tabelle und den Alias der jeweiligen Zelle...


    Der Wert wird dann inaktiv und kann nur über das Symbol, wo man den Bezug wieder entfernen kann oder die Tabelle geändert werden...


    Damit ist die Skizze vollständig eingeschränkt, also alle Angaben gemacht...


    Wenn die Skizze dann aufgepolstert wird, macht man das Selbe mit der Höhe...


    Ist alles fertig, kann man in der Tabelle beliebig Werte ändern und die gesamte Konstruktion passt sich an...


    Für mich ein absolut unentbehrliches Werkzeug, wenn's mal etwas mehr wird, wie ein Würfel.


    Gruß, Marcel

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  • Hab grad nochmal einen kleinen Versuch mit der Optics Workbench gemacht, da ich bisher nur glatte Flächen getestet habe.


    Hier mal der Versuch eine Sphäre zu zeichnen...


    Ist orientiert an einem 20cm Spiegel, 1000mm Brennweite, 25mm dick und ich habe mal 1mm Fase gelassen.


    Aufgepolstert per Rotation um die Z-Achse und die Oberseite als Spiegelfläche deklariert, biegt er die Strahlen auch um...


    Ich denke um den Strahlengang in einem Dobson für die richtigen Abmessungen zu simulieren reicht eine Sphäre aus.

    Da müsste ich jetzt oben mal noch einen Fangspiegel hinschieben und das müsste mit der Auslenkung auch passen.


    Bei meiner Focus Unit habe ich den Strahlengang bisher ab Fangspiegel nur mit planen Flächen bis ins Okular simuliert.

    So müsste der ganze Lichtweg abbildbar sein.


    Gruß, Marcel

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  • Hallo zusammen,


    Marcel hat ja (auch zu meinem Beispiel) noch weitere Informationen nachgeliefert: Hilfslinien, externe Geometrie, etc. Habe ich alles verwendet in meinem einfachen Beispiel, das war aber so natürlich nicht ersichtlich. Mir ist so bewusst geworden, wie viele Details, die man sich irgendwann mal mühsam erarbeitet hat, ins Unterbewusstsein gerutscht und als selbstverständlich angesehen werden. Stellt man dann etwas vor, geht das gerne vergessen.

    Einerseits mag das entmutigend für mitlesende Anfänger sein, anderseits sind es diese hart erarbeiteten Erfahrungen, die die Routine ausmachen. Irgendwie muss da glaube ich jede(r) mal durch.


    Als Abschluss für mein Beispiel noch zwei Bilder:



    Hier ist der 3D Drucker seit 2 1/2h am rödeln. Man sieht zwei Details: das Innere des Körpers ist mit einer Rautenstruktur gefüllt. Das spart einerseits Material, aber auch Gewicht. Die Form und Dichte lässt sich in der Slicer-Software einstellen.

    Das zweite Detail zeigt, dass ich im Übermut nicht aufgepasst hatte: das Langloch hat eine Stützstruktur. Bei 3mm Breite wäre das nicht notwendig. Es hat mich etwas Zeit gekostet, das wieder raus zu murksen. Hier lohnt es sich, das sorgfältig zu planen und dem Slicer zu sagen, dass er das weglassen soll.


    Und so sieht das Teil nach fast 3h Druck und oben erwähnte Nacharbeit aus:



    Die hässliche (Unter)Seite zeige ich euch nicht. Ich hätte, nach längerer Einsatzpause des Druckers, erst mal etwas Material "verdrucken" sollen, bevor ich dieses Teil hergestellt habe. Für den Zweck, den es erfüllen soll, ist es ok. Ansonsten wäre es Ausschuss.


    Herzliche Grüsse


    Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • Vor was haben wir denn heute mal keine Angst beim CAD?


    Übergänge zwischen verschieden Formen sind auch sehr interessant und braucht man öffter.


    Wie mache ich also einen Adapter zwischen unterschiedlich geformten Flächen, also klassisch Gardena auf 2".


    Dazu gibt es die Funktion addierende Ausformung oder einfach Loft (Übergang) genannt.


    Wir brauchen eine Skizze von Form 1...


    Die liegt dann so im Raum...


    Dazu eine zweite Skizze mit einer völlig anderen Form...


    Diese habe ich auch nicht in X/Y sondern in X/Z erstellt und zusätzlich im Raum verschoben...


    Jetzt kommt das Loft, also der Übergang.


    Hierzu werden beide Skizzen markiert und die Funktion ausgewählt...


    Nun errechnet FreeCad den optimalen Übergang zwischen beiden Formen...


    Und wir haben ein Teil, mit dem wir beide Flächen verbinden können...


    So kann man Anschlüsse für Lüfter oder auch axiale Übergange bei Adaptern ordentlich ausführen.


    Also, auch die Funktion ist ganz brauchbar im Bereich ATM.


    Gruß, Marcel

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    Einmal editiert, zuletzt von Marcel_S ()

  • Was machen, wenn man jetzt ein Teil in höherer Stückzahl braucht, z.B. als 3D-Druck...


    Nehmen wir mal an, wir machen uns Rohrstöpsel für die Stangen am Dobson...


    Nicht der Schönste, aber geht...


    Dann kann man die dank CAD, weil die Zeichnung ja einmal da ist, immer wieder reproduzieren.


    Vorteil 3D-Druck...man muss sie auch nicht hintereinander drucken.


    In der Slicer Software zum Drucker kann man in der Regel importierte Teile per Copy&Paste reproduzieren und auf dem Druckbett anordnen...


    und hat dann mit einem Aufwasch eine "Kleinserie" an den Drucker gesendet.

    Wie lange der jetzt daran rödelt, kann uns egal sein, denn wir müssen ja nix machen.


    Wenn sie sich verlieren, lässt man einfach eine Charge neue raus.


    Gruß, Marcel

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  • Da es mir gerade vor die Flinte lief, kann ich hier eigentlich mal wieder, einen kleinen Anfänger-Tipp posten...


    Zwei schöne Funktionen in FreeCAD, mit denen man sich viel Arbeit sparen kann, sind lineare und polare Muster.

    Klingt erstmal wieder sau geometrisch/technisch, ist aber schnell erklärt.


    Wir brauchen einen Zeichnungsteil mehrfach und regelmäßig angeordnet, z.B. Bohrungen oder auch Noppen.

    Die muss man dann nicht einzeln konstruieren.


    Als Erstes "lineares Muster", wie der Name schon sagt in einer Line.


    Hier eine einfache Form, ein Rechteck in der Skizze und aufgepolstert zu einem Körper. Da rein ein Loch...


    Man markiert dann das Loch und wählt die Funktion "lineares Muster"...


    Hier stellt man dann ein, auf welcher Achse wie viele Wiederholungen vorkommen.


    Beim polaren Muster, wie der Name schon sagt, dreht sich alles um eine Achse.

    Kann man brauchen, wenn man z.B. was in Richtung Filterrad konstruieren will...


    Auch hier wieder das Element auswählen, was mehrfach gebraucht wird und die Funktion "polares Muster"...


    Dann angeben wie viele Elemente und welchem Winkel um welche Achse gebildet werden sollen.


    So hat man das ganze Problem mit Symmetrien umgangen und muss bei Anpassungen von Abmessungen nicht immer alles hin und her schieben.

    Man kann jederzeit das Muster im Baum anklicken und die Anordnung ändern.


    Gruß, Marcel

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  • Hier ein Youtubevideo, in welchem das für Privatgebrauch kostenfreie Solid Edge von Siemens PLM Software vorgestellt wird.


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    Die Studenten/Privatlizenz hat vor allem den Nachteil, dass so generierte Dateien nicht in einer kommerziellen Lizenz genutzt werden können. Aber lt. Webseite soll es das 3D-Printing der Maker-Szene dennoch unterstützen.


    Der Youtubekanal bietet auch andere interessante Tutorials u.a. für FreeCAD an.

  • Moin Kalle,


    schön das sich immer noch jemand mit dem Thema beschäftigt.

    Die Studenten- bzw. Privatlizenzen sind eine schöne Sachen und gut, wenn die Hersteller sowas fördern.

    Leider wird aber meist mit jeder Version was eingeschränkt oder an der Preisschraube gedreht.


    Da ich von AutoCad kam, war ich am Anfang auch auf Fusion360 aus, was sich dann später preislich für privat, nicht mehr lohnte - meine Meinung.

    Womit ich nicht sagen will, alles umsonst haben zu wollen. Gute Leistung hat immer ihren Preis und der muss bezahlt werden.

    Ich bin auch bereit das bis zu einen gewissen Level zu tun, so lange es sich rechnet.

    Daher war ich dann auch so überrascht, was FreeCad so für free leistet und bin hier auch bereit zu spenden, weil mir das Produkt privat extrem hilft und Mehrwerte schafft.


    Das Video finde ich super und da juckt es auch gleich mal noch was anderes zu probieren. Aber zur Zeit ist mal wieder Zeit für nix.



    Gruß, Marcel

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  • Marcel,

    bei Solid Edge ist die Funktionalität in der "Privatlizenz/Ausbildungslizenz" nicht eingeschränkt, außer dass man so gespeicherte Daten nicht in einer kommerziellen Version öffnen kann. Das wird dann zum Problem, wenn man mit solchen Daten zu einer Firma geht, die damit etwas fertigen soll. Und meines Wissens handhabt das Siemens-PLM schon immer so.
    ... und es ist ein Windows-Programm.


    Es ist ein CAD-Programm, dass bei Firmen wie Mercedes oder Opel zum Einsatz kommt mit einer installierten Basis von ~2 Mio. Der von PLM entwickelte Softwarekern wird sogar von Konkurrenzprodukten wie Solid-Works genutzt.


    Übrigens die komplett freie 2D-Draft-Version ist auch ein erstklassisches CAD-Programm, wenn man technische Zeichnung old-school-mäßig anfertigen möchte.

    Ich bin mir nicht sicher, ob eine Software wie FreeCAD da zukunftssicherer ist. Ok, vielleicht ändert SiemensPLM irgendwann mal das Geschäftsmodel a la Autodesk Fusion360, wo man die Daten nur in der Cloud speichern kann, wenn man die Free-Version nutzt und andere solche Konstruktionen dann nutzen können. Der Grundgedanke dahinter ist ja nicht falsch, dass nicht jeder das Rad neu erfinden soll. Und wer wirklich seine Konstruktionen für so wertvoll hält, dass er das nicht will .... muss halt auch für die Software zahlen.

    Man kann das jetzt positiv sehen oder nicht, dass es gut und gerne ein halbes Dutzend CAD-Programme gibt, die alle in einer Liga spielen. Man hat die Qual der Wahl. Aber wäre ein Monopolist a la Adobe Photoshop besser für uns? Für die Firmen am teuersten ist ja nicht die Software, sondern die Umschulung ihrer Leute. Und das passiert immer wieder, wenn Firmen fusionieren oder übernommen werden und der neue Konzern sich für eine CAD-Software dann entscheiden muss. Bis dahin bleiben Firmen treue Kunden und die Zukunft der CAD-Software ist quasi garantiert.

    Für gelegentliche 2D-Sachen nutze ich auch Inkscape (SVG-Vertorgrafik). Aber da nervt mich, dass "Shapes" ständig die Maße ändern, wenn ich die Strichstärke anpasse und Sachen wie Tangenten legen oder Constraints (z.B. dass zwei Linien immer parallel zueinander bleiben sollen) kennt das Programm nicht. Die müsste man umständlich über hidden Shapes von Hinten durch die Brust konstruieren.

    Für eine ernsthafte Beschäftigung mit CAD fehlt mir allerdings die Zeit und das passende Projekt. War früher mal als Student anders, vor allem, als mein Bruder aus dem Ingenieurstudium noch auf Disketten immer die neueste Version von AutoCad mitbrachte. Aber was war das für eine Parameter-Fummelei damals mit dem Programm auf so einem schwachbrüstigen 386er und bezahlbaren mittelmäßigem Röhrenmonitor.


    Mittlerweile konstruiere parametrisiert leichter eine Excelgrafik.
    Hier eine Konstruktionshilfe für den Dobsonbau als Exceldatei. Die Grafik wird allerdings nur in Excel selbst richtig angezeigt, nicht im Google-Betrachter.

  • Alles hat seine Berechtigung Kalle und jeder einen anderen Geschmack.

    Ich finde deine Ausführung sehr interessant. SolidWorks kannte ich namentlich, habe aber noch nie damit gearbeitet.

    Was die Hersteller machen, kann eh keiner beeinflussen. Es kann sich das Nutzungsmodell genau so ändern, wie eine freie Software eingestellt oder aus Angst, weils zu gut wird, von einem großen Player aufgekauft wird.


    Gruß, Marcel

    Wenn du dich für das Thema Selbstbau in FreeCAD einarbeiten willst, findest du einige Beiträge, mit Bezug zu ATM, auf meiner Pinnwand unter "FreeCAD Zeuch"...

  • Da ich von AutoCad kam, war ich am Anfang auch auf Fusion360 aus, was sich dann später preislich für privat, nicht mehr lohnte - meine Meinung.

    Es ist etwas versteckt. Fusion ist aber auch für private Anwender frei.

    Mittlerweile wurden Funktionen eingeschränkt, aber nichts wildes. Zumindest vermisse ich nichts.


    Gruß,

    Martin

  • Hallo zusammen,


    mich freut's ja, dass das FreeCAD so schön unter Linux läuft. Allerdings stelle ich auch fest, dass die Tatsache, dass man den Drucker jederzeit nochmal anwerfen kann, dazu führt, dass man erst viel später mit dem Ergebnis zufrieden ist, als wenn man von Hand bastelt. Da muss ich mich erst dran gewöhnen.


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Man könnte aber auch sagen Holger, dass es so einfacher ist, sein Werk weiter zu entwickeln.


    Von Hand muss man oft immer wieder das Teil in vorne fertigen. Das fällt halt weg, wenn der Drucker die Arbeit mach.


    Hat aber auch wieder Nachteile, wenn man gerne bastelt 🤔.


    So oder so, ich mag beide Varianten mittlerweile sehr, auch wenn CAD den größeren Anteil hat.


    Gruß, Marcel

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