EEA - AZ oder EQ

  • Hallo zusammen,


    der klare Himmel gestern hat einen weiteren Test des Setups ermöglich.


    Dabei kann ich Euch vor allem von einer steilen Lernkurve berichten, die ich als hochmotivierend empfinde.


    Das Polaralignment via AsiAir Pro gelang mir gestern in weniger als 5 Minuten (im Vergleich zu 10 Min beim ersten Mal):



    Somit ist das Setup in weniger als 10 Min einsatzfähig


    Als erstes habe ich den M44 angesteuert:


    An M81 (Bode's Galaxy) habe ich das Guiding verfeinert - hier 50 gestackte Aufnahmen mit 10 Sek:




    Vielleicht etwas übermotiviert habe ich Aufnahmen mit 30 Sek Belichtung getestet und ergänzt / gestackt, was ebenfalls funktionierte:



    Der Zugewinn ggü. den 10 Sek Aufnahmen ist jedoch - zumindest in der Live-Ansicht- nicht signifikant.


    Eine weitere Variation: gestern habe ich einen 2" Baader Moon & Skyglow Filter eingesetzt was m.E. eine deutliche Verbesserung brachte.


    Als Kompensation habe ich jedoch das Gain auf Maximum gesetzt, was den Aufnahmen leider nicht unbedingt zuträglich war.


    Es besteht also weiter Raum für Verbesserungen. Ich werde gerne berichten...


    CS Thomas

  • Wie verzweifelt musst du sein das du hier ne billig Gabel ohne Motor als Beispiel für ne AZ Montierung bringst. Und die vergleichst du dann mit einer EQ Montierung mit Motoren in beiden Achsen.

    Was soll der Unsinn?

    Selbstverständlich geht es bei einer AZ Montierung für EAA auch immer um eine mit Motoren in beiden Achsen.

    Und die ist bei gleicher Tragfähigkeit wesentlich leichter und obendrein noch deutlich preisgünstiger.


    Die von dir erwähnte EQ3 mit 5kg Tragkraft und 2 Motoren ohne GOTO kostet 549,-

    Sie wiegt alles zusammen inklusive eines Gegengewichts 10kg

    Die AZ-GTI mit 5kg Tragkraft und 2 Motoren + GOTO kostet 439,-

    Sie wiegt Montierungskopf + Stativ lediglich 3,9kg.


    Das ist leicht erklärt da eine EQ Montierung hier insbesondere die deutsche Montierung Konstruktionsbedingt wesentlich instabiler ist und ein Gegengewicht erfordert.

    Sie muss daher gegenüber einer AZ Montierung entsprechend massiver ausgeführt werden um die gleiche Tragfähigkeit zu erhalten.

    Das merkt man dann am Gewicht und am Preis.


    Die Profis haben das schon lange erkannt.

    Ihre Teleskope haben daher schon lange eine AZ Montierung

    Das letzte Großteleskop mit EQ Montierung das ich kenne ist das Hale-Teleskop aus dem Jahre 1949.

    Moderne Großteleskop haben alle eine AZ Montierung.

    Die Vorteile dieser Montierung sind nun mal nicht zu übersehen.


    Dank moderner und preisgünstiger Steuerrungen können nun auch Amateure von den Vorteilen einer AZ Montierung mit Nachführung profitieren.


    Grüße Gerd

  • Hallo Thomas,


    Ich habe mich für die EQ-Variante entschieden.

    du kannst das natürlich machen wie du willst.

    Ich möchte trotzdem mal darauf hinweisen das du praktisch das gleiche Ergebnis das du uns hier mit der der EQ-Variante gezeigt hast auch mit der AZ Aufstellung hättest erreichen können.

    Wenn du Lust hast kannst du es ja gerne mal probieren und dich selber davon überzeigen.

    Die Option hast du ja.

    Weg mit der Polhöhenwiege und auf AZ Modes umgestellt und das Ganze wird obendrein noch deutlich stabiler und leichter da auch das Gegengewicht wegfällt.

    Und du wirst trotzdem praktisch das gleiche Ergebnis bekommen. Bei 10min Gesamtbelichtung und 10s Einzelbelichtung wie in deinem Beispiel gibt es keinen relevanten Vorteil einer EQ Aufstellung.

    Warum sollte man denn dann die Nachteile dieser Aufstellung in kauf nehmen.

    Schau mal was Ewald mit seiner AZ Montierung erreichen konnte.


    Grüße Gerd

  • Wenn aber eine EQ-Montierung halbwegs gut eingenordet ist, dreht sich nur eine Achse (RA) einfach in einer konstanten Geschwindigkeit mit der Erdachse mit. Das macht es einem Guider relativ leicht und das ist der Vorteil der EQ-Montierung.

    Für EAA braucht es kein Guiding so das man es hier dem Guider mit einer EQ Montierung auch nicht leicht machen muss.

    Dieser Vorteil der EQ-Montierung ist hier daher hinfällig.

    Das Guiding wird bei EAA beim Stapeln der Bilder erledigt.

    Es ist hier daher völlig sinnlos zusätzlich noch einen extra Guider zu verwenden.

    Aber gut wer sich damit besser fühlt der kann ja gerne auch sinnlose Sachen machen.

    Das ist jedem seine Sache

    Wenn jemand allerdings Anderen einredet das so eine sinnlose Sache wie Guiding bei EAA nötig sei dann ist das nicht in Ordnung.

    Ach ja, der ursprüngliche Zweck des Guiding ist es ja kleine Schwankungen zb. durch den periodischen Schneckenfehler bei langen Belichtungszeiten zu kompensieren.

    Guiding ist nicht dazu gedacht eine grobe fehlausrichtung der Polachse auszugleichen.


    Grüße Gerd

  • Hallo Gerd,


    Prima- vielen Dank für die Anregung eines direkten Vergleichs. Das mache ich sehr gerne. Dafür ist ja der Thread gedacht. Dann kann ich bei sonst identischem Setup und Bedingungen vergleichen.


    Zitat

    Wenn jemand allerdings Anderen einredet das so eine sinnlose Sache wie Guiding bei EAA nötig sei dann ist das nicht in Ordnung.

    Ich jedenfalls möchte niemandem irgendetwas einreden sondern habe mich mit der Frage an die Experten hier im Forum gerichtet. Mir ist wichtig völlig neutral und ergebnisoffen zu sein. Die Ergebnisse und Beiträge finde empfinde ich dabei als hilfreich. Einen direkten Vergleich AZ/EQ ceteris paribus finde ich spannend.


    CS Thomas

  • Hallo,


    im Gegensatz zu Gerd habe ich die AZ-GTi und nutze sie sowohl im Az-Modus als auch äquatorial. (Fragt mal wie oft Gerd das gemacht hat ;)) Beides geht, aber ich muß sagen, als EQ-Montierung macht sie mir mehr Spaß. Von daher verstehe ich Thomas. Ich guide auch nicht, sondern halte die Position über gelegentliches Platesolving und Rezentrieren. Im Alt-Az Modus bekommt man bei Kurzbelichtungen (Einzelaufnahmen) trotz Kompensation über der Zeit durch Stacking deutliche Bildfelddrehung, die das nutzbare Sichtfeld begrenzen.

    Die Profis haben das schon lange erkannt.

    Ihre Teleskope haben daher schon lange eine AZ Montierung

    Und das ist ja der Oberblödsinn. Der Grund warum heutzutage AZ-Montierungen bei Großteleskopen verwendet werden ist, daß sie einfach zu groß geworden sind. Dafür haben sie aufwändige Bildfeldderotatoren.


    Bei einer EQ-Montierung reicht für EAA und Livestacking eigentlich auch ein kleiner stabiler Nachführmotor wenn eingenordet ist - das ist also ziemlich unteuer. Mach das mal mit einer Alt-Az-Montierung.

    z.B. hier: https://forum.astronomie.de/th…ou-go.304697/post-1570675 ;)


    Gruß


    Heiko

  • Und das ist ja der Oberblödsinn. Der Grund warum heutzutage AZ-Montierungen bei Großteleskopen verwendet werden ist, daß sie einfach zu groß geworden sind.


    Vielleicht solltest du auch mal zitieren was die Profis schon lange erkannt haben.



    Das ist nicht der Oberblödsinn wie du behauptest sondern genau der von mir erwähnte konstruktionsbedingte Nachteil der EQ Montierung bezüglich Gewicht, Preis und Stabilität ist der Grund warum die bei Großteleskopen nicht mehr verwendet wird und warum diese wie du es sagst zu groß für eine EQ Montierung geworden sind.

    Es ist daher hier wesentlich günstiger und damit sinnvoller eine AZ Montierung mit Kompensation der Bildfeldrotation zu verwenden.


    Bei einer EQ-Montierung reicht für EAA und Livestacking eigentlich auch ein kleiner stabiler Nachführmotor wenn eingenordet ist - das ist also ziemlich unteuer. Mach das mal mit einer Alt-Az-Montierung.

    z.B. hier: https://forum.astronomie.de/th…ou-go.304697/post-1570675 ;)

    Das ist mir nicht neu, genau so hatte ich EAA schon vor 20 Jahren gemacht.

    Ich hatte den RA Motor mit Handbox und hatte damals auch bei DS Fotos mit Giotto gestapelt.

    Die Einzelbilder hatte ich mit einfacher Digiknipse ( Canon A40 ) in afokaler Projektion mit 15s Belichtungszeit aufgenommen und mit Giotto zu gestapelt.

    Das Ergebnis war zwar nicht mit dem zu vergleichen was du zeigst aber in anbetracht der einfachen Cam mit dem Nachteil des fest verbauten Objektivs und damit dem Erfordernis mit afokaler Projektion zu arbeiten war ich durchaus zufrieden.

    Der große Vorteil meiner Lösung war, ich brauchte vor Ort keinen Computer, nur due Canon A40.

    Gestapelt hab ich dann Zuhause am PC.



    Grüße Gerd

  • Hallo Thomas,


    Erstmal Glückwunsch für Dein 1st und 2nd Light !


    Die Diskussion über die Montierungen (AZ vs EQ) find ich sehr spannend, für einen Anfänger aber manchmal auch verwirrend.


    Mein Einstieg soll eigentlich "as simple as possible" sein - natürlich mit Spielraum für künftige "Verkomplizierungen" - d.h.:

    • Skywatcher AZ-GTI
    • ZWO Asi 485
    • Lacerta 72/432
    • Filterschublade

    Deshalb hatte ich so gespannt auf Deinen Bericht gewartet, Danke dafür ! Vielleicht kannst Du später ja auch mal die AZ-GTI testen ;)


    Zu Deinen ersten Ergebnissen habe ich noch ein paar Fragen:


    Lt. FOV calculator (astronomy tools) dürfte die Andromeda Galaxis eigentlich gar nicht ins Bildfeld passen.

    Hast Du einen Reducer verwendet oder ist doch nur der helle Kern abgebildet und die Randbereiche durch die relativ kurze Gesamtbelichtungszeit gar nicht aufgelöst ?

    Die ASI 485 hast Du aber verwendet ? Wie ist Dein erster Eindruck ?

    Von ZWO wird sie ja als exzellente Planetenkamera beworben - bei meinen "Spielereien" mit den astronomy tools hab ich aber bemerkt dass sie zusammen mit dem 72/432 für viele DSO Objekte sogar besser passt als z.B. die ASI 294 - sowohl vom FOV als auch vom sampling .


    CS Jürgen

  • Hallo


    Die Großteleskope sind einfach Azimutal weil Stabiler, vor allem Kompakter,

    Das ist ja auch Grobmotorik, so ein Bildfeldderotator ist dann doch kleiner und besser in erforderlicher Genauigkeit zu bauen, 100000€ oder auch 10Millionen sind auch ein Schnäpchen und sehr viel kostengünstiger wie eine EQ die einen 8m Spiegel trägt, über das doppelt so große Monster müsste auch doppelt so große Kuppel.

    Wenn so ein 1m Spiegel.einfach einiges haltet wird auf das Objekt fährt und mit 7m Brennweite ungeguidet 20min Einzelbeli htungen mit rubden Sternen produziert wird einem doch bewusst das wir uns mit Krücken Mühen welche die unzulänglichkeiten von unserem Kram kompensiert, da wäre autoguiding und Kurzbelichtung wohl nur ein Bruchteil der genutzten Krücken.

    Mit anständiger Kamera zum Preis eines Mittelklasse Autos geht EAA auch mit handgeschobenem Dobson.

    Wie lange dürfte man mit einer stickstoffgekühlten Kamera im chilenichem Hochgebirge belichten bis zur Hintergrundlimitierung? Ganz einfach wie man will, weil man es kann.


    Gruß Frank

  • Das ist nicht der Oberblödsinn wie du behauptest sondern genau der von mir erwähnte konstruktionsbedingte Nachteil der EQ Montierung bezüglich Gewicht, Preis und Stabilität ist der Grund warum die bei Großteleskopen nicht mehr verwendet wird und warum diese wie du es sagst zu groß für eine EQ Montierung geworden sind.

    Es ist daher hier wesentlich günstiger und damit sinnvoller eine AZ Montierung mit Kompensation der Bildfeldrotation zu verwenden.

    Gerd,


    der Oberblödsinn ist nicht, daß große Teleskope aus Stabilitäts- und Gewichtsgründen AZ-Montierungen verwenden, das ist bekannt, sondern daß Du suggerieren willst, daß das deshalb auch bei kleinen Teleskopen so sein muß. Wir reden hier vom Amateurbereich. Warum denkst Du, sind da EQ-Montierungen so verbreitet?

    Ist das wieder der Auflauf zu Deiner Werbeveranstaltung für die AZ-montierten Smartteleskope? Und woher kommt da bei Dir plötzlich das Preisebewußtsein, der Du sonst kein Problem hast kleine 80mm-Refraktoren auf Alt-Az-Montierungen für 4000.-Euro als ihren Preis wert hochzujubeln?

    Mit der AZ-GTi kann man ja EQ- und Az-Mode ausprobieren. Also lass da die Leute ihre Erfahrungen selber machen. Mehr sage ich dazu nicht.


    Gruß


    Heiko

  • Hallo Jürgen,


    vielen Dank für Deine nette Rückmeldung.


    Ja, die Diskussion ist hier mitunter sehr grundsätzlich geworden.


    Ich denke Du kannst mit der AZ-GTi starten und hast später immer noch die Option (!) EQ nachzurüsten sofern Du dies als vorteilhaft erachtest. Ich werde dies für mich erst noch testen.


    Dein vorgesehenes Setup finde ich sehr stimmig. Meine Empfehlung: lass Dich beraten ob und ggf. welche Verlängerungen Du benötigst um auf den erforderlichen Arbeitsabstand zu kommen.


    Zitat

    Lt. FOV calculator (astronomy tools) dürfte die Andromeda Galaxis eigentlich gar nicht ins Bildfeld passen.

    Hast Du einen Reducer verwendet oder ist doch nur der helle Kern abgebildet und die Randbereiche durch die relativ kurze Gesamtbelichtungszeit gar nicht aufgelöst ?

    Die ASI 485 hast Du aber verwendet ? Wie ist Dein erster Eindruck ?

    Ich benutze keinen Reducer sondern habe mir einen 2-linsigen Bildfeldebner geholt um die Option für Vollformat zu haben. Dies ist jedoch mit der ASI 485 nicht erforderlich.


    Mit der ASI 485 bin ich persönlich sehr zufrieden und kann sie für dieses Setup entsprechend weiterempfehlen.


    Es gibt hier im Forum eine sehr fundierte Diskussion der Vor- und Nachteile gekühlter Kameras. Bei mir war es letztlich eine Preisfrage. Mein Fokus liegt beim EEA-Setup nicht auf Fotos auf Astrofotografie-Niveau sonst hätte ich mich -beim kompletten Setup- anderweitig entschieden.


    Viele Grüße

    Thomas

  • Danke Thomas,


    ich hatte letzte Woche eine eMail an Karl Kloss (TS) geschickt mit Bitte um Beratung.

    Genau dieses Setup habe ich dabei erwähnt - bin auf seine Antwort schon sehr gespannt.

    Empfohlen wurde mir Karl von anderen Astrofreunden, würde dann natürlich auch bei ihm kaufen.


    CS Jürgen

  • der Oberblödsinn ist nicht, daß große Teleskope aus Stabilitäts- und Gewichtsgründen AZ-Montierungen verwenden, das ist bekannt, sondern daß Du suggerieren willst, daß das deshalb auch bei kleinen Teleskopen so sein muß. Wir reden hier vom Amateurbereich. Warum denkst Du, sind da EQ-Montierungen so verbreitet?

    Selbstverständlich bestehen die Nachteile bezüglich Gewicht Preis und Stabilität einer EQ Montierung auch bei kleineren Montierungen im Amateurbereich.

    Sie sind nun mal konstruktionsbedingt.

    Das im Amateurbereich auch EQ Montierungen verwendet werden ändert an ihren generellen konstruktionsbedingten Nachteilen nichts.


    Ich denke die AZ Montierung ist daher auch im Amateurbereich öfter anzutreffen als die EQ Montierung.

    Man denke nur an die ganzen Dobson.

    Die sind nur deswegen so preisgünstig weil sie mit einer einfachen AZ Montierung auskommen.

    Derselbe Newton zusammen mit einer passenden klassischen Deutschen Montierung wäre ungleich teurer.

    Und das Ganze wäre bei größerer Öffnung auch gewichtsmäßig schnell nicht mehr händelbar.

    Stell dir mal vor ein 20“ Newton mit klassischen Deutscher Montierung.

    Wie sollte man ein solches Monstrum aufs Felde bekommen und was würde hier die erforderliche Deutschen Montierung kosten?

    So ein großer Newton ist für den Amateur nur als Dobson möglich, zumindest wenn man nicht die Kohle hat sich eine private Sternwarte mit Kuppel zu und schwerer Montierung zu leisten.


    Es sind hier also haargenau die von mir bei den Großteleskopen angeführten Nachteile der EQ Montierung die auch hier im Amateurbereich zum Tragen kommen.

    Auch wenn hier bei kleineren Öffnungen die EQ Montierung anzutreffen ist.


    Es ist hier ein Abwägen von vor und Nachteilen zwischen AZ und EQ Montierung für welche man sich dann entscheidet.

    Da hat sich allerdings bezüglich der Nachteile einer AZ Montierung mittlerweile etwas fundamental verbessert.

    Der entscheidende Nachteil war hier früher da man in 2 Achsen nachführen muss eine automatische Nachführung nicht so einfach per Uhrwerk oder RA Motor wie bei der EQ Montierung möglich war.

    Eine AZ Montierung mit automatischer Nachführung war daher früher nicht für Amateure verfügbar.


    Genau aus diesem Grund hat hier die EQ Montierung eine große Verbreitung gefunden.

    Auch ich habe mich genau deshalb als ich vor sehr vielen Jahren mit meinem Hobby begann für die EQ Montierung entschieden.

    Als Planetenbeobachter war mir eine automatische Nachführung bzw. anfangs die deutlich bequemere manuelle Nachführung in nur einer Achse wichtig und ich habe daher die Nachteile der EQ Montierung bezüglich Gewicht, Preis und Stabilität um nur einigen zu nennen bewusst in Kauf genommen.


    Mittlerweile hat sich die Situation aber fundamental geändert.

    Eine AZ Montierung ist nun auch mit automatischer Nachführung zu bekommen und das zu vergleichsweise günstigen Preisen.

    Damit entfällt der entscheidende Nachteil einer AZ Montierung und es gibt nun für mich nicht den geringsten Grund mehr die Nachteile der EQ Montierung in Kauf zu nehmen.

    Aus heutiger Sicht würde ich daher keine EQ Montierung mehr kaufen.


    Es bleibt aus heutiger Sicht bezüglich AZ Montierung lediglich der Nachteil der Bildfeldrotation der aber visuell und auch bei der Planetenfotografie die ich betreibe völlig irrelevant ist.

    Und klassische Astro Langzeit Fotografie mache ich nicht mehr.

    Und bezüglich EAA kann man ja sehr gut auch mit AZ Montierung arbeiten.

    Ich sehe für eine EQ Montierung daher aus heutiger Sicht lediglich die Nische der klassischen Astro Langzeit Fotografie wo sie noch ihre Berechtigung hat.


    Und selbst da könnte ich mir vorstellen das es in Zukunft relativ preiswert die Möglichkeit gibt die Bildfeldrotation der AZ Montierung mechanisch zu kompensieren.

    Das heißt ich kann mir gut vorstellen das es selbst bei der Nische Astro Langzeit Fotografie in Zukunft keinen Grund mehr geben wird die Nachteile der EQ Montierung in Kauf zu nehmen.


    Grüße Gerd

  • Hallo zusammen,


    gestern war klarer Himmel und ich konnte M44 (Krippe) ansteuern. Dabei habe ich 50+ Aufnahmen mit 30 Sek gestapelt:



    Einen Baader UHC-S Nebelfilter habe ich am Rosettennebel NGC 2244 kurz angetestet (auch hier Screenshot vom iPad ohne jegliche Bearbeitung):



    Zuletzt die Balken-Spiralgalaxie NGC 2403. Hier habe ich unterschiedliche Belichtungszeiten getestet- zunächst 30 Sek



    Im Stack dann Belichtungen bis zu 300 Sek ergänzt.



    Es wurde bereits in unterschiedlichen Threads berichtet, dass der Zugewinn durch lange Belichtungszeiten für die gestackte Übersichtsaufnahme - siehe Fotos- abnehmenden Grenznutzen hat (das ist vielleicht subjektiv). Ein wesentlicher Unterschied zur Astrofotografie. Was meint Ihr?


    Als nächstes verbleibt der Test des Setup im AZ-Modus, auf den ich mich sehr freue.


    Ein Blick ins Histogramm zeigt ebenfalls noch viel Optimierungspotenzial. Wie sollte ein Histogramm eigentlich aussehen? Freue mich über Tipps zum Lernen.


    CS Thomas

  • Montierung ist daher auch im Amateurbereich öfter anzutreffen als die EQ Montierung

    AZ => große Öffnung für visuell und vielleicht Planetenfotografie ; EQ => fotografisch - lange (Gesamt-) Belichtungszeiten, Deep-Sky

    Man denke nur an die ganzen Dobson.

    Dobsons werden meist manuell geschubst und visuell genutzt, das ist nicht vergleichbar mit motorisierten AZ-Montierungen mit allem drum und dran für Fotografie, außer wenn sie auf einer motorisierten EQ-Platform stehen. Aber dann sind die praktisch wieder eine Äquatorialmontierung.

    Motorisierung, Steuerung und Bildfeldderoation machen Deinen angeblichen Preisvorteil der Dobson-"AZ-Montierung" wieder zunichte. Und Du kannst das, was man mit einem visuellen 0,5m-Newtonteleskop oder einem große Planetenteleskop macht, nicht mit einen 3-Zoll Refraktor für Fotografie auf Reisemontierung vergleichen.

    Gerd, Gerd, Gerd, Du verdrehst und schwurbelst wieder, daß sich die Balken biegen. Da fällt mir nichts mehr dazu ein.


    Gruß


    Heiko

  • Es wurde bereits in unterschiedlichen Threads berichtet, dass der Zugewinn durch lange Belichtungszeiten für die gestackte Übersichtsaufnahme - siehe Fotos- abnehmenden Grenznutzen hat (das ist vielleicht subjektiv). Ein wesentlicher Unterschied zur Astrofotografie. Was meint Ihr?

    Hallo Thomas,


    nö, das gilt für klassische Astrofotografie auch. Der Effekt einer längeren Gesamtbelichtungszeit muss aber manchmal auch erst herausgekitzelt werden. Wenn man die Bilder einfach so reinlaufen lässt, sieht man gerdae bei den hellen Bereich sofort einen schnellen Effekt der Verbesserung, und dann tut sich nach einer Weile scheinbar nichts mehr. Interessant wirds in den dunkleren Bereichen , da spielt die Musik. Dort kann man dann den entsprechenden Histogrammbereich wesentlich weiter aufspreizen, wenn man länger belichtet. Das heisst aber auch, dass das Stretchen in der Darstellung entsprechend

    anspruchsvoller wird, wenn man den ganzen Dynamikumfang in einem Bild darstellen will. Muss man als EAAler aber nicht, weil man ja während des Betrachtens beliebig mit der Skalierung herumspielen kann, genauso wie man es ja auch mit den Zoomen macht. Wenn ein schwacher Galaxieausläufer betrachtet wird, zieht man halt den Bereich des Histogramms auf, und stört sich nicht am Ausbrennen des Kerns. Der klassische Astrofotograf will ja immer alles in ein einziges Bild packen (warum auch immer) , das ist natürlich viel herausfordernder.

    Bevor du allerdings in noch längere Zeiten investierst, würde ich mal schauen ob Du zunächst nicht mehr an Schärfe hinbekommst. Da ist noch Luft nach oben.


    Viele Grüße

    Norbert

  • Motorisierung, Steuerung und Bildfeldderoation machen Deinen angeblichen Preisvorteil der Dobson-"AZ-Montierung" wieder zunichte.

    Antrieb, Steuerung und Encoder werden freilich das gleiche kosten, der Kostenunterschied bei der Montierung selbst bleibt aber.

    Gewicht Dobson Montierung mit Goto für 8“ F6 Newton (Skywatcher) komplett 18kg.

    Preis 699,-

    Gewicht Deutsche EQ Montierung mit ausreichender Tragfähigkeit für 8“ F6 Newton (HEQ5) komplett 26,5kg.

    Preis 1215;-

    Ein paar Bretter bzw. Platten aus Multiplex oder Spanplatten und einige Teflonstreifen sind nun mal deutlich preisgünstiger als diverse Stahlteile sowie Alu Gussteile in Präzisionsfertigung.

    Und es geht ja nicht nur um den Preis sondern auch um Gewicht,Handhabung und Sperrigkeit.

    Spätestens wenn man bei der klassischen Deutschen Montierung das Stativ und das hier nötige Gegengewicht mit einrechnet ist diese deutlich schwerer als eine Rockerbox, selbst dann wenn diese aus vergleichsweise schweren billigen Spanplatten besteht.


    Aber auch abseits der Rockerbox hat eine AZ Montierung einen Vorteil bezüglich Tragfähigkeit da sie Konstruktionsbedingt einfach mehr Stabilität bei vergleichbarem Aufwand wie eine EQ Montierung bietet.

    Oder anderes ausgedrückt, bei vergleichbarer Zuladung ist der Aufwand für eine AZ Montierung geringer und diese damit preisgünstiger zu fertigen als eine EQ Montierung mit gleicher Tragkraft.

    Ich hatte das am konkreten Beispiel ja auch schon gezeigt.

    Die von dir erwähnte EQ3 mit 5kg Tragkraft und 2 Motoren ohne GOTO kostet 549,-

    Sie wiegt alles zusammen inklusive eines Gegengewichts 10kg

    Die AZ-GTI mit 5kg Tragkraft und 2 Motoren + GOTO kostet 439,-

    Sie wiegt Montierungskopf + Stativ lediglich 3,9kg.


    Grüße Gerd

  • Zitat

    Bevor du allerdings in noch längere Zeiten investierst, würde ich mal schauen ob Du zunächst nicht mehr an Schärfe hinbekommst. Da ist noch Luft nach oben.

    Hallo Norbert,


    vielen Dank für Deinen Hinweis!


    Ich fokussiere aktuell via AsiAir Pro "Focus" und bin mit den Ergebnissen ebenfalls nicht glücklich.


    Überlege tatsächlich eine Bathinov-Maske zu holen.


    Die Screenshots von den initialen Aufnahmen zeigen, dass es nicht ein Problem beim Stacking sondern grundlegend des Fokus ist.


    Habt Ihr noch Tipps für mehr Schärfe?


    Viele Grüße

    Thomas

  • Hallo zusammen,


    ich konnte am Freitag an Norberts Tipp arbeiten.


    Ein wichtiger Schlüssel liegt in der Optimierung des Histogramms in der AsiAir Pro App. Durch Verschieben der Regler konnte ich eine signifikante Verbesserung des Übersichtsbildes erreichen. Das empfand ich als extrem motivierend, in die ex post Bildbearbeitung zu gehen.


    Als nächstes arbeite ich an der Fokussierung, hier ist noch viel Potenzial nach oben.


    CS Thomas

  • Ich habe mit Interesse die Diskussion az oder eq Montierungen verfolgt.

    Selbst benutze ich eine Celestron NextStar 6E Teleskop ,also eine AZ Montierung.

    Meine Überlegung war eine Pohlhöhenwiege oder EQ Montierung anzuschaffen um damit längere Einzel Belichtungen der stacks zu machen

    (so ca.1Minute)

    Habe aber gelesen das die längere Einzel Belichtungen der Stacks bei Langzeitbelichtungen der Astrofotografie nur gemacht werden wegen des

    Ausleserauschen der einzelnen Bilder (Stacks)

    Hätte man das Problem nicht wäre es egal ob man mit zum Beispiel 8s oder 1Minute je Stack belichtet.

    Bei gleicher Gesamtbelichtungszeit wäre das Ergebnis gleich .

    Bitte berichtet mich wenn ich es falsch verstanden habe


    Jetzt zur meine Eigene Frage.

    Bekomme ich trotzdem mehr raus aus meinen Bilder wenn die einzelnen Stacks bei 1Minute sind bei EAA?

    Habe meistens eine Gesamtbelichtungszeit von ca.20 Minuten

    150X8sec=20 Minuten

    oder

    20X60sec=20 Minuten(benötige man EQ)

    Bin schon auf euere Antworten gespannt

  • Hätte man das Problem nicht wäre es egal ob man mit zum Beispiel 8s oder 1Minute je Stack belichtet.

    Bei gleicher Gesamtbelichtungszeit wäre das Ergebnis gleich .

    Bitte berichtet mich wenn ich es falsch verstanden habe

    Hätte , hätte ....man hat das Problem aber.

    Letztlich kommt es drauf an, wie groß das Ausleserauschen im Verhältnis zu Himmelshintergrund und Objekthelligkeit ist. Du hast bei obigem Beispiel den Faltor Wurzel(150/20) , also etwa 2.7, mal mehr Ausleserauschen. Das heißt aber erst mal noch gar nichts. Bei in Lichtverschmutzung abgesoffenem Himmel und halbwegs moderner Kamera spielt das meist keine Rolle, und selbst wenn, kann man das gleiche Ergebnis mit etwas längerer Gesamtbelichtungszeit wieder rausholen. " It depends" wie man in Brexitannien sagt.


    Gruß

    Norbert

  • Hallo Doni Doni72 ,


    ich arbeite selber mit einer Celestron Nexstar allerdings mit einem Skywatcher 130PDS. Mache aber ausschließlich EAA. Ich versuche bei lichtschwachen Objekten durchaus mit längeren Belichtungszeiten zu arbeiten. Je nach Lage des beobachteten Objekts, also Position In Azimut und Altitude und in Abhängigkeit des Beobachtungsorts, (Breitengrad) sind Belichtungszeiten mit über einer Minute auch bei AZ Montierungen möglich.


    Hier eine Tabelle aus meinem kürzlichen Beitrag für meinen Standort München


    15097-az-mount-maxbzeit-muc-jpg



    Kürzlich habe ich den Medusa Nebel angeschaut. Ein Nebel der mit Mag 16 bis Mag 25 nicht gerade lichtstark ist. Dabei habe ich dann Einzelbelichtungen mit 32 s zu einer insgesamt gut 45 Minuten Gesamtstacking-Zeit aufaddiert und am Ende dieses Ergebnis gehabt.




    Ich habe sogar für meine Montierung ein passendes Original Celestron Wedge und das auch testweise entsprechend zusammengebaut. Aber mir wäre es einfach zu viel Aufwand mit dem Polaralignement. Aber wenn man statt auf EAA in Richtung Astrofotografie zielt, wird man vermutlich an einer EQ oder einem Wedge für eine AZ nicht vorbeikommen. Falls Du Interesse an dem Wedge hast, melde Dich per PM und mach mir ein Angebot. Ich würde es zu einem attraktiven Preis abgeben.


    Viele Grüße - MünchenBeiNacht - Ewald

    (c) Copyright 2023 . Meine Texte entstehen nur und durch ausschließliche Nutzung des eigenen Denkapparats und ich widerspreche ausdrücklich der Nutzung, Verwendung, Kopie und Diebstahl durch KI-Programme!!

  • Hallo


    das ist witzig eine leichte mobile Ausrüstung , möglichst schnell betriebsbereit,

    aber ihr geht davon aus immer sehr kurz belichten zu müssen weil ihr den Arsch nicht unter dunklen Himmel bewegen könnt? :D

    man muss das auch für sich entscheiden ob und wie oft man unter guten Himmel kommt, das ist sehr individuell, manch einer schafft das gesundheitlich oder wegen sonstiger Belastung auch nie, das macht ja kein Sinn alles Gleichzuschalten.


    Gruß Frank

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