Beobachtungsbuch für Sterngucker

  • Liebe Beobachter, ich bin ja Zeichner, und deshlab interessierte ich, wie Nimax / Astroshop.de ihr Anfängerbuch für Zeichner gestaltet hat. Da sich das durchaus als Geschenk eignet, möchte ich meinen ersten Eindruck hier schildern.


    Es ist zunächst erst mal gut, Anfängern ein Zeichenbuch in die Hand zu drücken. Und damit klarzustellen: Eine ordentliche Beobachtung erfordert eine Zeichnung.

    Im Prinzip ist das ein Buch voller gebundener Zeichenvorlagen. Es ist jeweils eine Doppelseite, links die "taktisch-technischen Angaben" und rechts die eigentliche Zeichnung. Dadurch wird weitgehend vermieden, dass etwas auf die Zeichnung durchschlägt. Denn es ist ja normales Papier, ähnlich Druckerpapier und kein Zeichenkarton.

    Auf der linken Seite werden eine ganze Reihe von Angaben "erwartet": Vom Instrument über den Himmel bis hin zum Objekt und seinen Eigenschaften. Ich bin manchmal etwas nachlässig und notiere in meiner "freien Form" nicht alles. Hier wird man drauf gestupst.

    Die rechte Seite gibt einen Zeichenkreis für das Gesichtsfeld. Ich zeichne meist keine ganzen Gesichtsfelder und muss noch probieren, wie ich damit klarkomme. Jedenfalls ist diese Art weit verbreitet.

    Gut finde ich ein Kästchen, wo man Aufsuchhinweise eintragen kann. Wenn man das einmal gemacht hat, wird man viel der Objekte ohne Sternkarte wiederfinden. auch wenn man den Himmel nicht auswendig kennt.


    Im Buch sind aller paar Seiten redaktionelle Inhalte, die sich an Anfänger richten. Die ersten Abschnitte sind gut gewählt, der Messier-Marathon ist vielleicht doch zu sehr Hardcore. Später werden dann Objekte vorgestellt, mit einem Schwerpunkt auf Nebelobjekten (Deep Sky). Hier gibt es aus meiner Sicht etwas zu kritisieren. Ich erlebe immer wieder, wie es Anfängern schwerfällt, selbst leicht zu findende Ziele wirklich ins Okular zu bekommen. Die ausgewählten Objekte stehen allesamt zwar recht hoch am Himmel und nicht zB. im Schützen. Aber eine Aufsuchstrategie fehlt. Galaxien im Haar der Berenike findet man als Anfänger nicht so ohne weiteres. Außerdem beobachten gerade Anfänger oft aus der Stadt, hier fehlen deutliche Hinweise, welche Objektklassen sich dazu eignen.


    Ich schlage dem Verlag vor, dass man dies "online" nachbessert. ich habe mal eine Reihe von Messier-Objekten herausgesucht, die man mit ein paar Hinweisen auch als Anfänger findet: Helle Sterne in der Nähe und das Objekt ist zumindest am dunklen Himmel auffallend. Die Messier Nummern 11, 27, 31, 32, 35, 36, 37, 38, 41, 44, 57, 65, 66, 81, 82, 94, 101, 103, 110 sowie h/x und die Plejaden. Vielleicht kann man auf einer Webseite dazu Zeichnungen bringen, die man in die Aufsuchkästchen übertragen kann?


    Insgesamt it das Hinlenken auf die Zeichnung aber etwas, was gerade Anfängern guttut. Die Entdeckerfreude wird verstärkt, weil man im Nachhinein die Beobachtung vorzeigen kann. Und weil man freilich mehr sieht, wenn man zeichnet.


    Im Gegensatz zu losen Blättern geht so ein Buch nicht verloren. Wer hat schon noch seine ersten Zeichnungen?


    Ich werde mich auf das Buch einmal einlassen und dem Konzept folgen, so weit es für mich praktikabel ist. Und dann noch mal darüber breichten.


    Hier ein Link mit paar Bildern des Verlags:


  • Hallo,


    Und damit klarzustellen: Eine ordentliche Beobachtung erfordert eine Zeichnung.

    Bei dieser Aussage gehe ich mit Norman: Eine (ordentliche?) Beobachtung benötigt keine Zeichnung.

    Was soll die Definition der "ordentlichen Beobachtung" überhaupt aussagen? Wenn z.B. einer seine Beobachtung nur beschreibt, ist dann das keine "ordentliche" Beobachtung? Oder anders ausgedrückt: Wie definiert sich deiner Meinung nach eine "ordentliche Beobachtung"?


    Meiner Meinung nach kann und soll doch jeder so seine Beobachtungen beschreiben wie er möchte und auch ob er überhaupt möchte. Das kann von null Aufzeichnungen bis hin zu detaillierten Beschreibungen inklusive aller Daten zur verwendeten Optik und den Bedingungen reichen.

    Im obigen Text wird suggeriert, das eine gute Beobachtung nur erreicht werden kann, wenn:

    Auf der linken Seite werden eine ganze Reihe von Angaben "erwartet": Vom Instrument über den Himmel bis hin zum Objekt und seinen Eigenschaften.

    alle Daten zum Instrument, dem Objekt und dem Himmel eingetragen werden.

    Ich finde, das soll jeder so machen wie er möchte und sich nicht zu Zwängen verleiten lassen, denn wir sind hier "nur" Hobbyastronomen die so Beobachten und Aufzeichnen wie sie möchten.


    Ich würde ohnehin kein Buch empfehlen, von dem auf der Händlerseite kaum Ansichten zu sehen sind, wie das Buch überhaupt aussieht. Auf der verlinkten Seite ist nur eine ungünstige fotografierte Seite vom Buch zu sehen.

    Ich würde in diesem Fall einen Einsteiger, oder jemanden der Aufzeichnungen erstellen möchte, ein einfaches gebundenes DIN A4 Notizbuch aus dem Schreibwarengeschäft empfehlen. Die gibt es liniert, kariert oder mit leeren Seiten für wenig Geld. Dazu einen der etablierten und gängigen Himmelsführer für Einsteiger wie z.B. dem Messier-Guide. In dem sind dann auch Aufsuchkarten und Sichtbarkeitshinweise vorhanden.

    Ich würde auch in der Nacht nicht -das- Buch in dem ich meine Aufzeichnungen endgültig eintrage mit hinaus nehmen, sondern allenfalls einen Notizblock und eine Vorlage mit der Zeichnungen am Teleskop erstellt werden und dann Zuhause alles in Ruhe eintragen und eine Reinzeichnung erstellen. Eine Zeichenvorlage gibt es auf der Fachgruppe Deep-Sky zum herunter laden.


    Das ist meine Meinung zu diesem Buch und zu diesem Thema.

    Gerd

  • Servus Uwe, Norman und Gerd,


    ich habe eben dieses Büchlein ausgepackt und finde nun diesen Thread... mir wurde das Buch vom Astroshop geschenkt – als Beigabe zu einem Einkauf, den ich heute vor Ort abgeholt habe (zwei Filter, ein anders es Buch...). Ich muss sagen: mir gefällt es. Nicht, weil es geschenkt ist, sondern weil mir die Aufmachung gefällt. Die Tipps und redaktionellen Hinweise brauche ich (denke ich, sage ich mal so) nicht, aber ich finde die Doppelseiten für Beobachtungen zum Ausfüllen hilfreich.

    Bisher habe ich immer auf einem Block notiert und dann in ein kleines Büchlein übertragen und dann die Kerndaten in eine Excel-Tabelle übertragen. Letzteres werde ich weiterhin so halten, denn dann kann ich schnell und einfach später Beobachtungen finden. Natürlich gibt es auch Vordrucke zum Zeichnen im Netz zum Runterladen. Mit einem Klemmbrett geht das sicher gut. So ist es halt in Buchform und ich kann, wenn ich will, schnell mal eine Skizze machen (oder ausführlich und langsam skizzieren).


    Prinzipiell gehe ich mit uwes Meinung zu Skizzen mit. Ich kenne es von der Mikroskopie – durch Zeichnen sehe ich mehr als durch's Fotografieren. Ich brauche länger, sehe aber viel mehr Details. In der Astronomie sieht man auf Fotos mehr, klar, aber wer rein visuell unterwegs ist, wird viel mehr Details entdecken und rauskitzeln, wenn man eine Zeichnung macht. Allein die Entscheidungsfindung, wo genau welcher Bereich der kleinen Galaxie im Okular heller oder lichtschwächer ist, lässt vielleicht dann doch die Aufmerksamkeit auf ein Staubband fallen.

    Bei Sternhaufen wiederum ist es natürlich sehr mühevoll, die Position von Dutzenden Sternen exakt skizzieren zu wollen. Warum sollte dann nicht auch "ausreichen", z. B. die Anzahl der gesehenen Sterne festzuhalten, Besonderheiten zu notieren (Sternmuster, Sternfarben auffälliger, heller Haufensterne usw.)?


    Die Frage ist auch, was eine "ordentliche Beobachtung" ist. Zu welchem Zweck wird beobachtet? Und das ist ja bei jedem anders.


    Für mich beispielsweise ist Astronomie ein "Ausgleichshobby" zu meiner Passion Mykologie. Dieses in aller Ruhe draußen Sein, Sterne zu beobachten, Faint Fuzzies nachzujagen, entschleunigt und beruhigt jedenfalls mich. Und deshalb tut mir das Hobby gut. Ich bin Naturwissenschaftler - deshalb "muss" ich einfach alle Beobachtungen sammeln, archivieren, in Excel schreiben usw. Aber ich beobachte eben nicht primär der Auswertbarkeit wegen. Nur wenn ich mal ein Objekt so interessant finde, dass ich es zeichnen will, dann nehme ich mir eben mal mehr Zeit. Und letzten Endes animiert dieses Beobachtungsbuch dazu, einmal mehr zu zeichnen als einmal weniger. Vermute ich jedenfalls. Und es animiert dazu, auch die Grenzgröße zu prüfenu nd einzutragen (usw.).


    Insofern finde ich die Idee, so ein Buch anzubieten, gar nicht schlecht. Ich werde es aber auch in der Praxis testen und kann dann ebenfalls mehr sagen. Eigentlich wollte ich es gerade testen - aber kaum, dass ich mein Auto vollgeladen habe und los wollte, zog es mal wieder zu. War zwar angesagt, aber es war um halb sechs so klar... und dann kamen die Wolken von Westen dann doch massiv (und der Wolkenradar sagt für meine Ecke nichts gutes). Das Teleskop liegt im Auto (mal wieder) und wartet darauf, doch raus kutschiert zu werden, sollte es heute Nacht doch wieder besser werden.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • ... Meinung zu Skizzen mit. ... durch Zeichnen sehe ich mehr als durch's Fotografieren.

    Hallo alle ...

    Ohne dieses Buch zu nutzen, bzw. nutzen zu wollen kann ich diese Aussage aus langer beruflicher Erfahrung im " allgemeinen " nur bestätigen.


    Eine Zeichnung bedarf einer intensiveren Auseinandersetzung mit dem gesehenen.


    Gruss

    Marco

  • Guten Abend,


    ich schliesse mich Marco und Uwe völlig an!


    Das Zeichnen fördert immens die Beschäftigung mit dem gesehenen und ermöglicht erst, den zeitlich flüchtigen Blick durch das Okular festzuhalten um z.B. später am Schreibtisch mit guten Sternatlanten wie dem Interstellarum Deep-Sky Atlas oder der Uranometria die Richtigkeit der visuellen Eindrücke aus der Beobachtung zu überprüfen.


    Gruss

    Guido

  • Hallo Leute,

    Ihr habt vollkommen Recht.


    Das stellt auch alles keiner in Abrede...

    Aber: ihr habt den Kritikpunkt nicht verstanden,sorry.


    Gerd hat es perfekt erläutert und er selbst ist ein perfektes Beispiel, das gute Beobachtungen, etwa im Sinne der Verwertbarkeit, Dokumentation, Vergleichbarkeit, keine Zeichnung benötigen.

    Für mich klingt das von den Zeichnern oft eine Spur überheblich gegenüber anderen Herangehensweisen, wenn es so wie hier von Uwe formuliert wurde.

    Und das stört mich.


    Schönes Wochenende!

    Norman

  • ... Aber: ihr habt den Kritikpunkt nicht verstanden,sorry.

    Hallo Norman ...

    also ich habe das geschriebenen schon verstanden. Ich kann lesen und verstehen. 😊

    Meine Anmerkung ist allgemeiner Art und war wie diese Antwort hier auch keine spezielle zum astronomischen Thema.

    Gruss

    Marco

  • Hallo Marco,

    Sehr gut, ok :)


    Ja, ich hätte eher schreiben sollen, "für mich liest es sich so,als hättet ihr den Kritikpunkt nicht verstanden"


    So war es natürlich etwas unterstellungshaft und ne Spur anmaßend,sorry, ;)


    Eure Antworten gingen dann aber am aktuellen Kern der Diskussion vorbei.

    So hatte ich den Eindruck, ihr hättet das Gefühl, die Zeichnungen in gewisser Weise fast schon verteidigen zu müssen...


    Übrigens finde ich eine gute Objektbeschreibung wertvoller als eine Zeichnung,wo ich nicht erkennen kann,was sind da reale Details und was sind Artefakte. War da wirklich eine Ausbuchtung an der Galaxie,oder ist der Bleistift nur verrutscht?

    Das weiß,wenn überhaupt,nach einigen Jahren der Anfertigung, nur der Zeichner selbst. Worte sind da mitunter eindeutiger und langlebiger.

    Eine Zeichnung hat da mehr Potenzial für Unklarheiten finde ich.

    Die Zeichnung muss somit schon saugut sein,um eine exakte Beschreibung ersetzen zu können. Wobei das natürlich auch objektabhängig ist.


    Wenn man die Werke von jemandem schon kennt,seinen Stil, lässt sich das auch besser einordnen.

    Aber Worte bieten mehr die Chance, das Gesehene klarer zu fassen bzw es werden Artefakte naturgemäß vermieden.


    Aber eine gute Zeichnung ist schöner :)


    Es hat schon etwas von Linse vs. Spiegel gerade oder? ;-)))


    Fazit: kein Grund,das eine über das andere zu stellen.


    Schöne Grüsse!

    Norman

  • Eure Antworten gingen dann aber am aktuellen Kern der Diskussion vorbei.


    .... was sind da reale Details und was sind Artefakte ...

    Eine Zeichnung hat da mehr Potenzial für Unklarheiten finde ich.

    Die Zeichnung muss somit schon saugut sein,um eine exakte Beschreibung ersetzen zu können. Wobei das natürlich auch objektabhängig ...

    Hallo Norman ... alles gut :)


    Wir reden aneinander vorbei., obwohl wir einer Meinung sind.

    Natürlich schreibe ich etwas was im Kern nicht auf das astronomische Zeichnen

    bezogen ist/ war.


    Eine Zeichnung ( so wie ich es beruflich meinte ) "muss" stimmen und nicht zusätzliche Fragen aufwerfen. Wenn sie gut und inhaltlich ( nicht mit optischem Aussehen zu verwechseln ) aussagekräftig ist, hat sie die Möglichkeit kompliziertes, schnell und verständlich aufzeigen zu können.


    Wie Du schon schreibst jedoch für jeden unterschieflich ...


    Bitte nicht falsch verstehen, hat nichts mit Dir oder " anderen " zu tun.

    Manche Menschen können auch keine Landkarte benutzen und lesen lieber eine Wegbeschreibung welcher sie dann folgen :)


    Im Kern geht es ja nur darum wem das Buch gefällt oder nicht.

    Entsprechend, an alle viel Spass beim zeichnen oder beschreiben

    Gruss

    an alle

    Marco

  • Hallo in die Runde,


    ob Zeichnung oder nicht, das eigentlich Wichtige ist doch, dass man sich nach der Beobachtung noch mit dem Ergebnis auseinandersetzt. Dabei ist es egal, ob man eine Zeichnung oder ein Foto angefertigt hat und das dann bearbeitet oder ob man versucht, das Gesehene möglichst umfassend verbal zu beschreiben. Es gibt dafür keine allgemeingültige Regel. Dafür sind die Beobachter viel zu unterschiedlich: Es gibt Leute, die gut zeichnen können und solche, denen das völlig abgeht. Leute, die ihre Erfüllung im Fotografieren finden und andere, die (um einen alten Astrokumpel zu zitieren) „zu blöd sind, eine Kamera zu halten“ – die dafür aber sehr gerne durchs Okular schauen und darin ihr Glück finden. Natürlich könnte man den anschließenden Papier- oder heute eher Digitalkram lassen. Die Verlockung ist groß, zumal viele Hobbyastronomen schon in ihrem Brotberuf eine Menge schreiben, dokumentieren und am Computer bearbeiten müssen. Und doch halte ich die Beobachtungsdokumentation für unverzichtbar. Warum? Weil sie unsere Erinnerungen verfestigt, weil sie uns hilft, das Beobachtete besser zu verstehen und weil wir darauf immer zurückgreifen können, um künftige Beobachtungen besser zu machen.


    Einige Beispiele aus 55 Astrojahren bei mir: Ich dokumentiere meine Beobachtungen seit 1965. In den ersten Jahren hab ich die Sternbilder gelernt, in dem ich sie abends aufgesucht und am nächsten Tag in mein Beobachtungsbuch gezeichnet habe. Immer wieder! Manche haben mich dafür belächelt, aber heute brauche ich kein Goto.

    Ein paar Jahre später hat es mich geärgert, dass ich mich auf dem Mond nicht auskannte. Also habe ich nach jeder visuellen Mondbeobachtung die am Terminator identifizierten Krater ins Beobachtungsbuch geschrieben und dazu notiert, was das Besondere in der jeweiligen Beleuchtungssituation war. Mittlerweile brauche ich nur eine Detailaufnahme vom Mond zu sehen und weiß ziemlich genau wo das ist und oft auch, wie die Krater heißen. Ganz ähnlich war es beim Mars, bei Deep Sky und weiteren Beobachtungszielen.


    Da ich schon in den 1980er Jahren mit dem Computer angefangen habe und die Highlights aus der Zeit davor inzwischen digitalisiert sind, besteht mein Beobachtungskonvult nicht aus ein paar Zentnern Papier, sondern passt auf einen USB-Stick. Eine gute Hierarchie hilft mir, auch weit zurückliegende Beobachtungen und Himmelsereignisse zu finden. Das hilft bei Bedarf der Erinnerung auf die Sprünge und erleichtert es, Dinge heute besser zu machen als vor 10, 20 oder 30 Jahren.


    Aber wie anfangs gesagt, in einem Hobby gibt es keine zwingenden Regeln. Jede(r) kann es letztlich so machen, wie er/sie möchte. Das ist der ungeheure Vorteil gegenüber einer bezahlten Arbeit.


    CS, Jörg

  • Hallo,


    das eigentlich Wichtige ist doch, dass man sich nach der Beobachtung noch mit dem Ergebnis auseinandersetzt


    Warum?

    Im Grunde genommen sind wir hier nahezu alle Hobbyastronomen, wobei mir dieser Begriff schon zu hoch gegriffen ist. Für mich ist es unerheblich, ob jetzt einer "nur so" in den Himmel schaut, ohne irgend etwas aufzuzeichnen oder ob umfassend und detailliert aufgezeichnet wird. Beide extreme sind für mich gute Beobachtungen, erfüllen sie doch das Kriterium eines Hobbys, das keinerlei Verpflichtungen hat, etwas detailliert aufzuzeichnen.


    Einige Beispiele aus 55 Astrojahren bei mir: Ich dokumentiere meine Beobachtungen seit 1965. In den ersten Jahren hab ich die Sternbilder gelernt, in dem ich sie abends aufgesucht und am nächsten Tag in mein Beobachtungsbuch gezeichnet habe. Immer wieder! Manche haben mich dafür belächelt, aber heute brauche ich kein Goto.


    Aus meinem eigenen Erfahrungen und denen vieler Hobbysterngucker, die ich persönlich kenne:

    Keiner hat Skizzen in sein Beobachtungsbuch gezeichnet um die Sternbilder auswendig kennenzulernen. Alle diese Leute, einschließlich mir, beobachten ohne GoTo.

    Ich denke, das ist ebenfalls eine individuelle Sache und Herangehensweise wie man lernt sich am Himmel zu orientieren. Jeder einzelne hat seine eigene Vorgehensweise, es geht wie schon geschrieben, auch ohne Zeichnungen und Skizzen in einem Beobachtungsbuch.


    Aber ich gebe dir in einem Recht: Durch die Aufzeichnungen kann weit zurückgeblickt werden. Die digitale Form eines Beobachtungsbuchs macht das sehr einfach.


    Viele Grüße

    Gerd

  • Hallo zusammen

    ich hab mal vor Jahren die Sonnenflecken als Punkte gesehen und ungefähr auf dem Papier die Stellen eingezeichnet. Interessant ist es wer die Zeit hat. / jeder soll das Hobby Astronomie nach der Persönlichen Wünschen und Ausrüstung aus leben können.. die mögen und Wollen sollen Skizzieren die Anderen machen Nur Fotos oder Beobachten den Himmel.


    ich bin eher der Typ der den Himmel Beobachtet aber auch gerne Fotografisch fest halten möchte... wenn meine Ausrüstung wider komplett ist. habe ich richtig Lust bekommen das Thema Astrofotografie ernster zu nehmen. kämpfe mit den Tücken meines Rechners für die Bildbearbeitung...


    habe dazu einen Guten vergleich: vor Jahren in einer Astronomie Zeitschrift ein ähnliches Thema gelesen.

    es ging um den Vergleich Star Trek vs. Star Wars war sehr Spannend.


    daher meine Meinung zu diesem Thema:


    Jede / r soll darf das Universum so sehen wie es gerade am schönsten ist. :thumbup: :)


    Grüsst

    Ale

    PS: ich habe das Buch auch nicht zu Hand das erwähnt wird. kenne ich nicht. ;)

    C8EHD, Guider Asi 120MM-S 60/240 Steuerung über Eagle 3 auf der Avalon M-UNO

    Kamera Nikon Z6, Hyperion 8/10/36 und Celestron 40 mm Okular

  • Liebe Alle,


    ich denke auch, dass jeder seine Beobachtungen so dokumentieren darf/soll, wie er/sie will. Und wenn jemand gar nichts aufschreibt, zeichnet oder fotografiert, sondern nur den Blick durchs Okular genießt und diese Momente erinnert, ist das ja auch schon was. Für wissenschaftliche Zwecke muss natürlich genau dokumentiert werden, was man beobachtet hat.


    Ich habe anfangs auch meine Beobachtungen in einem gebundenen Beobachtungsbuch niedergeschrieben. Inzwischen habe ich mir aber für Zeichnungen eigene Vorlagen erstellt, die ich dann zusammen mit allen anderen Beobachtungsdaten in einem Ringbuchordner ablege. Für jede Beobachtung gibt es ein eigenes Beobachtungsprotokoll als Deckblatt, in das ich die Beobachtungsbedingungen und die Reihenfolge der beobachteten Objekte eintrage. Diese Daten übertrage ich dann . so wie Christoph - wieder separat in eine Excel-Tabelle. Diese Tabelle zeigt mir dann die Gesamtheit aller Objekte, die ich dann nach Sternbild, Typ etc. filtern kann. :)


    Während meiner Beobachtungen spreche ich meine Eindrücke in ein Diktiergerät, welches die gesprochene Sprache dann automatisch in Text umwandelt (da ist dann allerdings einiges an Nacharbeit nötig).


     


    Ich zeichne auch ganz gerne, wenn mich ein Objekt beeindruckt. Manches Mal sind in den Winternächten die Finger aber leider einfach zu klamm und steif dazu. Dann betrachte ich die Objekte einfach so für ein paar Minuten und ab und zu stecke ich dann auch die Kamera in den OAZ und übe mich als Astroknippser.


    Jeder kann dieses schöne Hobby betreiben, wie er/sie will. :)


    Clear skies,


    Christian

  • Hallo zusammen,


    das ist ja fast eine kleine "Keilerei" hier...

    Es ist doch prima, wie leidenschaftlich hier jeder "sein" Hobby vertritt.


    Für Starter im Hobby bin auch bei meinem Namensvetter, der das Thema eröffnet hat. Als Anfänger hat man mit dem Buch eine Handreichung und wird sich dann entwickeln, so wie man Spaß daran hat. Ich habe - nur aus Spaß - mal erste Werke aus 1981 eingefügt, wo wir gerade so mit "sein und werden" als Hobbyastronom beschäftigt sind :whistling:


    Entstanden am Tasco T11, 144/900 Newton


    Viele Grüße

    Uwe

    "Hängst hier die ganze Zeit rum und wartest auf uns"

    Fünfhundertsechundsiebzig Milliarden Dreitausendfünfhundertneunundsiebzig Jahr", sagte Marvin. "Ich hab sie gezählt."...

    Die ersten zehn Millionen Jahr waren die schlimmsten...und die zweiten zehn Millionen Jahre waren auch die schlimmsten.

    Die dritten zehn Millionen Jahre haben mir überhaupt keinen Spaß gemacht. Danach habe ich ein bisschen die Lust verloren"

    (D. Adams)

  • Schönen guten Abend zusammen


    sieht gut aus die Saturn Skizze.

    ich bleibe beim Beobachten und Fotografieren ohne ein Buch.

    C8EHD, Guider Asi 120MM-S 60/240 Steuerung über Eagle 3 auf der Avalon M-UNO

    Kamera Nikon Z6, Hyperion 8/10/36 und Celestron 40 mm Okular

  • Danke Palmi,

    aber ich habe das eher als "Kuriosum" eingestellt. Ich dachte spontan beim Lesen des Threads "...da war doch was...", sowas könnte das vieldiskutierte Buch sicher strukturieren.


    Viele Grüße

    Uwe B.

    "Hängst hier die ganze Zeit rum und wartest auf uns"

    Fünfhundertsechundsiebzig Milliarden Dreitausendfünfhundertneunundsiebzig Jahr", sagte Marvin. "Ich hab sie gezählt."...

    Die ersten zehn Millionen Jahr waren die schlimmsten...und die zweiten zehn Millionen Jahre waren auch die schlimmsten.

    Die dritten zehn Millionen Jahre haben mir überhaupt keinen Spaß gemacht. Danach habe ich ein bisschen die Lust verloren"

    (D. Adams)

  • Guten Abend UWE B.

    ich finde auch Kurioses wie deine Skizze Gut das sie erwähnt werden. zum einen weil es Neulinge unter uns gibt die ev. wissen wollen wie Sie Starten sollen. zum anderen wird aufgezeigt was für Talente unter UNS noch sind. Grossartige Idee mit diesem Titel.


    ich habe es leider nicht so mit Aufschreiben.... habe es ein paar Jahre machen müssen das war sehr Anstrengend die Messwerte vom Blutzucker die Insulin Dosis ec. (Diabetes Typ 1 / 18.1.2001) in ein Buch eintragen zu müssen. jetzt alles per PDF am Arzt zusenden da die App das meiste für mich erledigt.


    Viel spass mit dem Hobby Astronomie in welcher Form auch immer grüsst

    Ale

    C8EHD, Guider Asi 120MM-S 60/240 Steuerung über Eagle 3 auf der Avalon M-UNO

    Kamera Nikon Z6, Hyperion 8/10/36 und Celestron 40 mm Okular

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