GoTo-Montierung und MGEN 3 Autoguider

  • Hallo,


    da ich mangels eines festen Aufstellungsortes für mein Teleskop immer hinausfahren muss, habe ich mir nun einen Lacerta MGEN 3 zugelegt. Da ergibt sich für mich eine Frage an die, die mit MGEN 3 und einer GoTo-Montierung unterwegs sind:


    Wie geht ihr bei der Ausrichtung des Teleskops vor? Montierung einschalten und dann Polausrichtung mit dem MGEN 3 (digital-grafische Scheiner Methode) und anschließend 2 oder 3 Sterne Alignment mit der GoTo, oder wie geht ihr hier

    am zweckm#ßgsten vor?


    Danke schon jetzt für eure Antworten,


    Viele Grüße

    Klaus

  • Also ich habe bisher immer alles fertig aufgbaut, die Montierung grob nach Norden ausgerichtet, mittels Polsucher eingenordet, wobei ich hierbei mit der der PS Align App gearbeitet habe. Anschließend 2 oder 3 Stern Alignment, nach dem Goto Befehl auf das gewünschte Objekt und dem erfolgreichen Zentrieren starte ich den Mgen und lasse ihn seine Arbeit machen. Bisher hatte ich keinen Ausschuss aufgrund von Autoguiding Fehlern, wobei ich nur mit 432mm Brennweite fotographiere. Allerdings habe ich auch bei Belichtungen von 300 Sekunden keine Strichspuren. Bei langen Brennweiten würde mein nicht völlig exaktes Einnorden mit Pol Sucher und App bestimmt seine Schwächen zeigen.


    lg


    Franz

  • Hallo lieber Klaus,


    ich habe einen ähnlichen Ablauf wie Franz und starte den MGEN3 als letztes, wenn alle vorangegangenen Schritte passen.


    Wo ich allerdings nicht sicher bin, ob das richtig ist und ich hierzu auch noch keine Antwort gefunden oder bekommen habe, ist das Dithern.

    Eine Einstellung im MGEN3 nehme ich nicht vor, binde ihn aber in NINA ein und stelle in der Session die Dither-Funktion auf "ja". Im Grafikverlauf wird mir dann auch das Dithersymbol angezeigt. Daher denke ich, müßte es auch funktionieren.

    Falls es jemand besser weißt, wäre ich für eine Info dankbar.


    Wünsche dir viel Spaß mit deinem MGEN3.


    Viele Grüße

    Sabine

    Meine Ausrüstung
    Montierung: ioptron CEM40, Skywatcher Star Adventurer Pro

    Kamera: Altair Hypercam 26C, Canon EOS700Da

    Teleskop: TS Photoline 80 mm f6 (380/480 mm)

    Objektive: Canon 200 mm, Samyang 135 mm, Sigma 18-35 mm, Canon 60 mm

    Guiding: MGEN3

  • Hallo Sabine, hallo Franz,


    danke für eure Beiträge. Mir geht es vor allem vor Beginn der Aufnahmen und des Guidings eine gute Polausrichtung zu erhalten. Bisher hatte ich mit PHD2-Guiding meist Probleme mit der

    Abdrift der Dec-Achse, was auf eine ungenaue Polausrichtung schließen lässt. Darum will ich vor Beginn den MGEN 3 zur Polausrichtung (da muss die Monti bereits laufen) nutzen. Anschließend

    das 3-Sterne-Alignment und dann MGEN für das Guiding kalibrieren. So in etwa habe ich das jetzt aus eurem Handling herausgelesen.


    Viele Grüße

    Klaus

  • Hallo Klaus,

    ich hatte eine Weile mit dem Mgen 2 gearbeitet.

    Bin da wie Sabine und Franz es beschrieben haben vorgegangen.

    Nun nutze ich SharpCap zur finalen Poljustage und zwar vor dem Alignment, achte aber darauf, dass die DEC Achse so ca 5-10 Bogenminuten Richtung Osten gedreht ist.

    Damit korrigiert das Guiding die DEC Achse in eine Richtung. Dazu noch etwas Übergewicht okularseitig und ich finde die Ergebnisse in Ordnung (HEQ5).

    Die Routine beim MGen 3 kenne ich nicht. Aber es macht Sinn vor dem Alignment die Polausrichtung zu erledigen.


    VG und CS

    Thomas

  • Hallo Thomas,


    vielen Dank für dein Posting. SharpCap hae ich auch schon zur Poljustage genutzt. Nun will ich mir unter Nutzung des MGEN 3 einen neuen Workflow aufbauen. Da ich hier wenig Rückmeldungen

    bekommen habe, gehe ich davon aus, dass kaum jemand den MGEN 3 und eine GoTo-Montierung nutzt??? Was ich aber nicht so richtig glaube...


    Viele Grüße und CS

    Klaus

  • Hallo Klaus


    Da ich hier wenig Rückmeldungen

    bekommen habe, gehe ich davon aus, dass kaum jemand den MGEN 3 und eine GoTo-Montierung nutzt???


    Ich kann dir nicht genau sagen, wie viele Personen im Forum hier den MGEN benutzen (egal ob MGEN 2 oder 3). Ich gehöre jedoch ebenfalls zu dieser Gruppe, die den MGEN3 und eine GoTo-Montierung besitzen. Allerdings richte ich auch zuerst alles fein säuberlich ein und starte den MGEN erst, wenn die Montierung bereits (von Hand) eingenordet ist.


    Allerdings hat Franz Sackenheim (hat einen eigenen, sehr hilfreichen Youtube-Kanal unter: https://www.youtube.com/user/astrophotocologne) mal für die Firma Lacerta ein eigenes Video produziert, in welchem er darstellt, wie er den MGEN 3 für die Polausrichtung verwendet. Du findest dieses Video unter:

    Externer Inhalt www.youtube.com
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    Vielleicht hilft es dir ja weiter ;)


    Beste Grüsse

    Filippo

  • Hallo Filippo,


    vielen Dank für deinen Beitrag. Das Video von Frank kenne ich. Wenn ich dich richtig verstanden habe, nutzt du den MGEN 3 nicht für die Polausrichtung, sondern startest ihn erst zum Guiding.

    Wenn du einen festen Aufstellungsort für dein Teleskop hast, kann ich das verstehen. Aber wie genau machst du dann die Polausrichtung und mit welchen Hifsmitteln (Hand-Einscheinern?)?

    Mein MGEN liegt jetzt 2 Tage bei mir, bei Schnee und Regen und habe große Erwartungen an das Gerät, vor allem auch als Hilfe für die Polausrichtung. Wie ich das aber aus den bisherigen

    Beiträgen entnehmen kann, spielt es dabei wohl nicht so die primäre Rolle. Das möchte ich gern ergründen für meinen neuen Workflow.


    Viele Grüße

    Klaus

  • Hallo Klaus,


    ich nutze den MGEN 2 in meiner Rolldachhütte. Früher mit PHD2 auf dem Balkon angefangen, dann zum MGEN-Zauberkasten gewechselt und dabei geblieben. Sucherguiding hat für mich viele Vorteile, weil es eben auch so unkompliziert ist. Mit OAG hatte ich immer so meine Problemchen, da ich 2 Teleskope habe und den 9x50 Sucher einfach hin- und herwechsele. Polaralignment kann der zwar auch, aber das habe ich noch nie ausprobiert. Ich mache das an der EQ 6 immer ganz klassisch über den Polsucher +App Polarfinder auf dem Android Handy und gut. Wenn es denn mal wieder sein muss und ich in der Hütte z.Bsp. mir den Kopf am Gegengewicht oder am Teleskop gestoßen habe. Da kann es sein, dass sich wieder mal was verstellt hat. Aber sonst mache ich das eher selten. Der Rest erledigt sich über Platesolving und Sync und eben bei jedem Guiding wird am MGEN eh vorher eine Kalibrierung durchgeführt. Bei APT mit dem MGEN sogar automatisch nach JEDEM Goto-Befehl. Ob das bei NINA auch so ist, kann ich nicht sagen. Star-Alignment mache ich schon lange nicht mehr.

    Gruß, André


    10" Meade LX200R (ACF) o. 8" Celestron C8-N auf EQ6-Pro stationär in Rolldachhütte "Medium" von Domeparts, MGEN2 am 9x50 Sucher, Lacerta DeepSkyPro 2600c (ToupTek)

  • Hallo Klaus


    Ja, du hast mich korrekt verstanden. Ich persönlich nutze den MGEN (noch) nicht für die Polausrichtung. Mit meinen, auf Vollformat umgerechneten, 375 mm Brennweite bin ich aber auch nicht in einem Bereich, wo es auf das letzte Quäntchen Genauigkeit bei der Polausrichtung ankommt. Wohl auch gerade wegen des Autoguiding mittels MGEN erlaube ich mir eine "nur ziemlich genaue" (anstatt perfekte) Polausrichtung. Aber wie erwähnt kann man anscheinend mit dem MGEN die Polausrichtung perfektionieren.


    Ich persönlich mache die Polausrichtung nur visuell unter Zuhilfenahme des fest verbauten Polsuchers meiner Montierung. Das heisst, dass ich meine Montierung zuerst grob nach Norden ausrichte. Dafür verwende ich (Banause) die Kompass-Funktion meines Smartphones, so dass ich - gemäss der Genauigkeit meines Smartphones - auf das Grad genau nach Norden ausrichte (also 0 Grad). Sinnvollerweise macht man dies vor dem kompletten Eindunkeln, so dass noch gar keine oder erst ganz wenige Sterne sichtbar sind. Warum? Gerade als Anfänger (als den ich mich immer noch sehe), ist es um so schwieriger, durch den Polsucher (den ich anschliessend benötige) unter vielen Sternen Polaris zu sehen. Da Polaris in Richtung Norden einer der hellsten Sterne ist, sieht man ihn als einen der ersten Sterne wenn es dämmert. Darum also am besten vor oder bei beginnender Dämmerung aufstellen. Sobald Polaris am Himmel sichtbar ist, blicke ich durch den Polsucher und versuche Polaris an eine bestimmte Position innerhalb des Polsucherblickbereichs zu bringen. Wenn man ein Profi ist, weiss man natürlich sowieso, wo genau Polarstern innerhalb des Polsuchers hinmuss. Ich gönne mir da immer die Hilfe einer App (iOS-Betriebssystem; Name der App: "PS Align Pro"). Die App zeigt mir, je nach Uhrzeit, wohin Polaris im Polsucher genau positioniert werden muss. Die Ausrichtung der Montierung korrigiere ich dann von Hand (mittels Drehen an den Schrauben der Montierung).


    Wenn die Polausrichtung erledigt ist (und natürlich das ganze Equipment ausbalanciert und angeschlossen ist), dann mache ich via die Montierung mein 2 oder 3 Sterne-Alignment. Wenn dies ebenfalls erfolgt (und erfolgreich) ist, erst dann starte ich persönlich den MGEN, um das Autoguiding zu aktivieren.


    Ob dies die "beste" Methode ist, weiss ich nicht. Bis jetzt ist es aber meine "aktuelle" Methode :) Gerne lerne ich aber dazu.


    Beste Grüsse

    Filippo


    edit: fast vergessen: Mit dem MGEN steuere ich mittlerweile auch meine DSLR-Kamera, was mir "Dithering" ermöglicht und die Bildqualität doch nochmals erheblich verbessert :)

  • Guten Abend


    Eigentlich funktioniert das digitale Einscheinern beim MGEN 3 gut. Ich mußte das aber nur einmal machen, denn das Teleskop und die Montierung werden nicht abgebaut. Vorher habe ich bei der EQ8 mit dem Polsucher eingenordet, aber nicht ausreichend genau: Nach ca. 15 Min. nachführen stieg der MGEN aus- machte diese langen senkrechten Striche: Bildfelddrehung. Sucher 50/180mm. Hatte bei meinen Aufnnahmen Verwackelungen, wohl vom Wind, aber auch bei 1750mm und 2 Minuten Belichtungen jeweils- Plejaden- keine erkennbare Bildfelddrehungen.

    Nch der obigen Prozedur kann ichjedenfalls richtig lange nachführen- 1 Stunde am Stück bestimmt. Leider ist 2021 grottig hier an der Küste, so daß es nur wenige Beobachtungsmöglichkeiten gibt.

    Die neueste Firmware- Version beherrscht das Einnorden via Plate- Solving- aber ist von mir noch nicht ausprobiert. Sieht nach der Bedienungsanleitung noch deutlich einfacher im Handling aus.


    CS


    Michael

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