Hallo Planetenbeobachter,
manchmal gibt es noch echte Überraschungen in diesem Gruselseeing-Herbst …
Aber der Reihe nach: Gestern Nachmittag sah es nach Aufklaren aus. Das bedeutete Hoffnung auf einen der letzten GRF-Transits der 2021er Jupitersaison. Also gegen 18 Uhr den 130er aufgebaut. (Den 180er rauszuwuchten, schien sich wegen der miesen Meteoblue-Seeingprognose nicht zu lohnen.)
Doch zwei Stunden später stauten sich die dichten Hochnebelwolken immer noch am Nordrand des Erzgebirges. Also kein GRF. Gut für meine Enkelinnen. So bekamen sie ihr tägliches Kapitel Harry Potter vorgelesen.
Danach hatten sich die Wolken endlich verzogen. Das Rohr stand noch auf dem Balkon, wunderbar ausgekühlt. Na, dann schaun wir mal nach Neptun und Uranus, dachte ich halbherzig, gefasst auf die mindestens zehnte Seeingenttäuschung in Folge. Beim tief stehenden Neptun schien sich das zu bewahrheiten.
Dann aber: Uranus im Meridian, mehr als 50 Grad hoch, bei 266x binokular ein fast ungestörtes Scheibchen. Und was war das: ein dunkles Band! Ich hielt es zunächst für eine Täuschung, aber es zeigte sich immer wieder. Die Orientierung war allerdings ungewöhnlich, nahezu parallel zur Nord-Süd-Richtung. Ich machte eine Skizze und sah später in Guide nach. Tatsächlich, die gesehene Bandorientierung passte!
Fazit: Es kann sich immer lohnen zu beobachten. Auch wenn Meteoblue das Gegenteil behauptet und das Seeing schon wochenlang schlecht war. – Das einzige, das ich gestern bereut habe, war, nicht den 180er aufgebaut zu haben.
PS: Mit Photoshop habe ich die Skizze in eine digitale Zeichnung verwandelt:
CS, Jörg