Celestron 7" Maksutov

  • Hallo Tino,


    ich habe mir das C700 gerade mal im Vergleich zum Sky-Watcher 180er Mak angeschaut. Es scheint baugleich zu sein, bis auf die Farbe. Das findet man zwischen Sky-Watcher und Celestron haeufig, da beide Marken Synta Technologies gehoeren. Viele Sky-Watcher-Geraete werden dann mit kleinen Aenderungen (Farbe, Ausstattung) unter Celestron gelabelt verkauft. Es ist also keine Kopie, aber ein identisches Geraet aus der gleichen Fabrik.


    Das mit dem wasserweissen Glas koennte eine Rolle spielen, da die Maksutovkorrekturplatte relativ dick sein muss, um mit zwei spharischen Flaechen die sphaerische Aberration des Hauptspiegels zu korrigieren.

    Da Du den Mak schon seit zwei Jahren hast, was sind Deine Erfahrungen? Ich hatte dieses Geraet noch nicht, wohl aber ein paar kleinere Geraete dieser Bauart (MTO-Russentonne 100/1000, Meade ETX90), und die Abbildung ist in der Regel scharf und kontrastreich. Nachteilig ist die hohe Brennweite fuer Weltfeldbeobachtungen, z.B. des Cirrusnebels. Dafuer ist das Geraet aber auch nicht gebaut.

  • Hallo Hr. Scholl

    Ja meine Erfahrungen sind,dass es da den großen Preisunterschied gibt.

    Und das der Tubus mit 3" Schiene daher kam. Leider gab es keine Schiene, die für die Evo gepasst hätte. Für den Umbau musste ich den Mak zerlegen, da auch die Muttern für die Befestigung der Schiene innen blöderweise nicht fest mit dem Tubus verbunden sind. Somit fallen sie beim lösen ab. Jetzt sind sie fest verbunden. Ich trug das Material der 3 Zoll Schiene ab und schraubte dort die Vixen Schiene dran. Zum testen bin ich noch nicht groß gekommen.

    Zum kollimieren gönnte ich mir einen Fachmann in Baden-Württemberg. Er sagte dafür wären nur ca. 100 Euronen fällig. Im Verlauf meinte er, die Optik müsste auch noch gereinigt werden. So rechnete ich mit ca. 180 gesamt. Nach Monaten kam das Teil zurück. Vom Reinigen war nichts zu sehen. Kostenpunkt gesamt: 280 Euronen. Ganz schön heftig fand ich .

    Was der Mak leistet wird sich demnächst zeigen. Allerdings war bei gelegentlichen Test's keinerlei Verkippung des Spiegel's feststellbar. Jede Bewegung an Fokussierer übertrug sich 1:1 genau auf den Fokus.

  • 280 Euro ... das ist heftig. Vor allem, weil es besser ist, die Kollimation selbst zu erlernen. Denn diese kann jederzeit faellig werden, wenn das Instrument beispielsweise beim Transport staerkeren Erschuetterungen ausgesetzt ist. Allerdings sind die Gregory-Maksutovs (*) aufgrund ihrer Bauweise mit dem festen Fangspiegel und dem moderaten Oeffungsverhaeltnis eher gutmuetig.


    Wenn ich sehe, dass Du am Geraet gebastelt hast und es justieren liessest, ohne wirklich Erfahrungen sammeln zu koennen, ist mein Ratschlag, es einfach mal zu benutzen! Ich habe hier in UK einen Kollegen, der ein russisches 7" Maksutov besitzt und seit Jahren daran herumoptimiert, weil er im Sterntest sphaerische Aberration nachweisen konnte. Ich habe das Teleskop ein paar Tage bei mir gehabt und durchgeschaut. Nach Kollimation des Fangspiegels war das System gestochen scharf, und ich bekam ein paar wirklich schoene Planetenbeobachtungen hin. Mein 117mm f/16-Refraktor konnte da nicht mithalten, und der 8" f/5-Newton auch nicht. Der Maksutov spielte seine Kernkompetenz aus. Ich habe meinem Kollegen daraufhin dringend empfohlen, den Schraubendreher weit weit wegzulegen und das Teil in seinen Garten zu tragen, um damit zu beobachten! ;)




    (*) Gregory meint hier einen US-amerikanischen Optiker, der auf die Idee kam, einen Fleck auf der Korrekturplatte zu verspiegeln, anstatt einen separaten Fangspiegel justierbar einzubauen. Diese Systeme sind sehr beliebt - die Sky-Watcher/Celestron-Teile sind nicht alleine: Meade ETX, das originale Celestron C90 und das Questar (ein nicht billiges Edelgeraet) oder auch das russische MTO11CA sind so aufgebaut. Dieser Gregory ist nicht mit mit dem schottischen James Gregory zu verwechseln, der im 17. Jahrhundert ein Cassegrain-aehnliches System mit zwei Konkavspiegeln erfand.

  • Ich bin auch ein Mak-Fan, besonders von langen Gregorys. So ein Mak 5 war mein allererstes Gerät und ist noch immer mein bestes. Aber der Preisunterschied zwischen dem C7 und Skymax 180 beträgt stattliche 600€. Wie ist denn der zu erklären, wenn doch beide gleich sind?


    Tip zum Beobachten: Jetzt im Winter, damit es draußen nicht friert, gut einpacken, zur Weihnachtszeit sowieso. Kein Witz, isolieren und vorn noch ein 30-40 cm langes Tauschutzrohr, so leicht wie möglich aufstecken. Dann kannst du sofort loslegen und musst nicht auf irgendeine Akklimatisierung* warten, die, hört man auf die "Experten", swieso nie abgeschlossen ist. Isolierung natürlich permanent drum lassen, sonst wäre es zu umständlich.


    *Diese Auskühlungszeit wird den Maks oft vorgehalten, sie dauerte zu lang. Angeblich gibt es welche, die ihre Geräte zwei Stunden vor der Benutzung zu diesem Zweck nach draußen stellen. Und genau das kannst du dir sparen mit guter Isolierung des Tubus.

  • Hallo,


    Du kannst Deinem Kollegen sagen, dass die fast alle im Sterntest sphärische Aberration höherer Ordnung zeigen.

    Roland Christen hat dazu mal was geschrieben. Es ist in der Tat so, dass das Erscheinen des Fangspiegelschattens

    bis zu 4x unterschiedlich sein kann auf den beiden Seiten des Focus. Ich habe das bei allen Maks, die ich hatte (TEC,

    Intes, Intes Micro und Synta) so gehabt. Die waren alle im Kernbild bilderbuchmäßig scharf. Und: Das bekommt man nicht weg

    kollimiert, es ist systemimmanent.


    Gruß Michael

  • Hi Quilty,


    darum ging es Michael nicht. Er schreibt ja, dass es diese sphaerischen Aberrationen gibt und sie keinen sichbaren Einfluss auf das Bild im Fokus haben. Du kannst Deinen Maksutov also behalten. ;)


    Michael - den Christen-Artikel hatte ich auch mal gelesen. Vor 9 Jahren hatte ich ein Debakel mit einem Subaperturmaksutov von Orion Optics UK, der angeblich einen Strehl von 97% gehabt haben sollte, aber in der Praxis auch diese hoeheren Aberrationen zeigte. Er war im Fokus okay, aber nicht besonders. Mein spaeterer 10" GSO RC schlug ihn auch am Planeten um Laengen, und er hatte die bessere Feldkorrektur. Da half auch der Union Jack auf dem Tubus nichts - letztendlich ist nicht "Made in", sondern "Made by" entscheidend. Mechanisch war der OMC250 ebenfalls ein Debakel, aber okay, ich schweife ab.

  • Warum der Celestron nun teurer ist ... es kann an einer unterschiedlichen Verguetung liegen oder an dem hoeher transparenten Glastypen (wobei mich das wundern wuerde, dafuer extra die Produktion zu aendern). Vielleicht ist die Ausstattung anders, oder es ist nur Marketing. Oft zahlt man ja fuer den Namen mit.

  • Ja es ist in der Tat so, wie Hr. Schmoll es schrieb. Meine Erfahrung ist auch: Man sieht mit jenen Teil am meisten, mit dem man am meisten sieht. Also wie oft und nicht welche Vergütung drauf ist.

    Da ich noch ein 4er Mak Skyw. auf der Evo ständig zum Einsatz bereit stehen habe, konnte ich damit die schönsten Beobachtungen machen ( siehe Mondfoto ).

    Nicht erst schleppen usw.

    Was nützt Öffnung usw, wenn ein Schauen damit zur Exkursion ausartet.

    Und guckt man bei Ebay rein, wie heißt es da oft: Nur 2x benutzt. Warum wohl?

    Wie schon geschrieben, den 7er konnte ich noch nicht so oft nutzten, da er lange und eigentlich umsonst beim Meister herum lag. Auch musste das Teil vorher erstmal aufsattelbar gemacht werden ( die originale Schiene habe ich in mühseliger Arbeit gleichmäßig abgeschliffen ).

    Den 4er hatte ich des öfteren schon erfolgreich kollimiert.

    Vom ausgleiten des 7ers war Samtfolie übrig. Die gönnte ich seinem kleinen Bruder. Danach musste er das geradeaus schauen erst wieder lernen.

    Den 7er hätte ich auch hinbekommen. Mir ging es aber auch um die Reinigung der Optik.

    Hinterher habe ich mich geärgert. Es kam nicht mal ein Prüfprotokoll hinterher.

    Kollimieren erledige ich stets an einer Signalleuchte eines Schornsteins in der Nähe. Das klappt wunderbar und vor allem, er reißt nicht ständig aus.

    Auf dem Bild ist es nur nicht so deutlich erkennbar. Es ist ein Screenshot von WhatsApp, wo ja bekanntlich an der Auflösung gedreht wird.

    Und ein Okularfoto mit dem Handy war es obendrein.

    Aber was ich meine, kommt rüber.

    Beim diesem 4er gibt es da keine Stellschrauben, sondern das gesamte Spiegelelement wird in den 3 Löchern minimal verkippt. Dazu habe ich mir einen Schraubendreher, ähnlich einem Zweizack, zurecht geschliffen.

    Da funktioniert wunderbar.


    Ich wollte auch hier nichts lostreten, sondern nur mal fragen, ob jemand auch auch so nen C7 besitzt. Man ließt darüber rein gar nichts.


    Es hätte mich auch interessiert, ob es sonst noch einen Mak gibt, wo die Abschattung im Vergleich, sowohl zur Fläche ( 5% ), als auch zum Durchmesser so gering ist.

    Gruß

  • Hallo Ftino,

    So est das wohl.

    ich wusste nicht mal, dass es den C7 überhaupt gibt.


    Meine schönsten Guckerlebnisse hatte ich bis jetzt auch mit dem 5er Mak. Mond, M13 und Mars. Einen Meade 2080 quetsch ich auch noch auf die EQ3., der ist aber nicht wesentlich besser. Der Skymax 180 passt da leider nicht mehr drauf, und mit einer EQ5 wird das Ganze deutlich schwerer.

    Stimmt das wirklich mit der Obstruktion? Oft wird da nicht die Wahrheit erzählt, und es ist nicht der silberne Fleck der abschattet, sondern irgend ein größeres Bauteil innen. Dazu gibt es selten verlässliche Daten, außer wenn jemand selbst bei seinem Gerät mal nachguckt.

    Gruß

    Stephan


    PS, so eine schön weit entfernte Leuchte suche ich auch noch. Hab schon mal überlegt, einem entfernten Nachbarn so eine ewige Lampe auf seinem Dach zu finanzieren, damit ich jederzeit...

    Gestern hatte ich gerade mal 5 Minuten, die reichten um festzustellen, dass die Kollimation voll daneben war, dann war der Himmel zu.

  • Hallo quilty

    Ja es stimmt. Der silberne Fleck verjüngt sich nicht, sonder anders herum. Sagt man jetzt er altert? HiHi.

    Aber wer weiß, was da genau stimmt. In der Beschreibung steht 5%.

    Ich rechnete mal nach. Darauf kommt man, wenn man den sichtbaren Durchmesser des silbernen Flecks annimmt.

  • Hi zusammen,

    der silberne Fleck ist die Fläche der Verspiegelung, davor sitzt richtung Hauptspiegel das Blendrohr welches zum Hauptspiegel hin einen größeren Durchmesser einnimmt. Wäre das nicht so würde der Hauptspiegel etwas abgeblendet und man verliert an theoretischem Durchmesser. Der Aussendurchmesser des Blendrohres an der vordesten Kante bestimmt somit den eigendlichen Verlust an Fläche des Hauptspiegels.

    LG,

    Armin

  • Damit komme ich auf linear 29% (mit 52 mm gerechnet) Obstruktion. Mit dem Taschenrechner komm ich auf 8,3% für die Fläche, Ist aber trotzdem ziemlich gut und stimmt mit den erhältlichen Daten vom Skymax überein.


    Und: mit Sport kann man sich zwar nicht zeitlich wohl aber räumlich verjüngen.

  • Hallo Jürgen,


    Zitat

    (*) Gregory meint hier einen US-amerikanischen Optiker, der auf die Idee kam, einen Fleck auf der Korrekturplatte zu verspiegeln, anstatt einen separaten Fangspiegel justierbar einzubauen. Diese Systeme sind sehr beliebt - die Sky-Watcher/Celestron-Teile sind nicht alleine: Meade ETX, das originale Celestron C90 und das Questar (ein nicht billiges Edelgeraet) oder auch das russische MTO11CA sind so aufgebaut. Dieser Gregory ist nicht mit mit dem schottischen James Gregory zu verwechseln, der im 17. Jahrhundert ein Cassegrain-aehnliches System mit zwei Konkavspiegeln erfand.

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    besten Dank für diese Info. Hab mich immer gefragt, was das mit dem Gregory-System zu tun hat.


    Die Firma Kern hat aber vor 40 Jahren einen echten Gregory-Mak. angeboten, also mit umgekehrter Meniskuslinse und entsprechend konkavem Fangspiegel.


    Seit einem Monat habe ich einen solchen. Leider nur 58mm Oeffnung, dafür unheimlich praktisch mit nur 400g Gewicht. Ein Spektiv mit automatisch aufrechtem Bild. Werde einmal davon berichten.


    Grüsse Emil

  • Übrigens ist der MTO -Mak(Russentonne) zwar mit verspiegeltem Meniskus.

    Der Fangspiegelfleck hat aber einen anderen Radius als der restliche Meniskus. Dh. er ist ein Vier -Radien - Mak mit einer wesentlich besseren Feldkorrektur als ein Gregory - Mak.

    Zusammen mit der Ebnungslinse kann man die Restunschärfe im Feld eigentlich nicht darstellen - also alles scharf.

    Dafür hat er einen ziemlichen Lichtverlust - ziemlich genau eine Blende - dh statt F/10 hat man eher F/15. Und die Scharfeinstellung ist auch -na ja....


    Felix

  • Ja bei einem MAK lässt sich eine geringfügige SA höherer Ordnung nicht ganz vermeiden.

    Das ist aber nicht wirklich Praxisrelevant.

    Wie ausgeprägt diese ist hängt auch stark von der Auslegung und der Dicke der Meniskuslinse ab.

    Für eine sehr gute Korrektur müsste die Meniskuslinse recht dick seien.

    Man wird aus praktischen Gründen hier einen Kompromiss wählen.

    Im Sterntest zeigt sich eine leichte SA höherer Ordnung schon sehr deutlich so das so mancher ein Problem da rein interpretiert.

    Hier nicht vom Sterntest verrückt machen lassen.

    Das sieht da wesentlich schlimmer aus als es ist ,der Strehl ist trotzdem noch sehr hoch.


    Grüße Gerd

  • Dann wäre die Obstruktion beim 180mm wesentlich geringer wie beim 150mm.

    Der 150/1800 Skywatcher MAK hat satte 36% Obstruktion!


    Grüße Gerd

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