AZ-EQ5 Polachse rutscht

  • Hallo Leute,

    hab da eine Frage an diejenigen, welche sich evtl. damit auskennen.

    Bei meiner, noch sehr jungen AZ-EQ5 Montierung muss ich auf einmal die Rutschkupplung für die Polachse extrem festziehen,

    damit diese sich nicht von alleine verdreht. Bisher waren beide Rutschkupplungen, sowohl Deklinations als auch Rektaszensionsachsen gleich.

    Die Polachse rutsch auf einmal viel leichter durch. Hab mal die Kupplungsscheibe geöffnet und gesehen das diese voll Öl ist. Muss das so sein?


    Wer weiß da Bescheid?

    Danke euch für eure Hilfe.


    LG,

    Armin

  • Vielleicht hilft Dir der Blick in Innere weiter,

    Schau mal hier:


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  • Hi Armin,


    ich nehme an, Du meinst die Rektaszensionsachse (die auch als Stundenachse bezeichnet wird). Beide Klemmungen (in Deklination und Rektaszension) bestehen aus Hebeln, die auf Schrauben wirkten, die einen Teller auf den Zylinder des Schneckenrades (das eine eher zylindrische Form hat) druecken. Wenn Deine Klemmun auf einmal nicht mehr greift, koennte dieser Teller abgenutzt sein und Du koenntest mit dem Hebel am Anschlag sein. Um diesen nicht zu ueberdrehen, steht am Montierungskoerper diese Gussnase, an die der Hebel anschlaegt. Du kannst den Hebel entfernen (silberne Kreuzschlitzschraube herausdrehen, Hebel abziehen) und ihn dann in einer anderen Orientierung wieder befestigen, sodass Du ihn ein bisschen weiter drehen kannst, bevor er an der Nase anschlaegt.

    Eventuell war da ein Grat an dem Teller, der sich schnell abgenutzt hat. Das wuerde erklaeren, warum das bei Deiner relativ neuen Montierung so ist.

    Hast Du einmal den Klemmpunkt gefunden, solltst Du sicherstellen, dass der Hebel kurz vorm Anschlagen an der Nase ist. Dadurch wird ein versehentliches Ueberdrehen vermieden.

  • Danke für eure Antworten,

    klar die Stundenachse. Ich spreche aber von der AZ-EQ5, nicht von der EQ5. Beide Achsen haben diesen schwarzen Klemmring mit den Flügelchen dran.

    Die Eine zieht gut und hält, die Andere muss ich anknallen bis zum .... erst dann rutscht die Stundenachse nicht mehr so leicht.



    Gruß,

    Armin

  • Hallo Armin,


    ich habe die baugleiche SIRIUS Pro AZ-EQ5 von ORION, USA. Die RA Klemmung kann man ohne Sorge fest anziehen. Das Lösen macht dann allerdings in Alt/Az Mode Probleme, weil dann der Zugriff eingeengt ist.

    Warum willst Du fester anziehen? Wegen "wobble/wiggle" in der Achse (wackeln z.B. bei Berührung des OTA beim Nachfokussieren)?

    Wenn dies Dein Problem ist, dann folge diesen Anleitungen hier, die ich als Empfehlung vom ORION Service bekam. Die Einstellung des Anpressdrucks der Schnecke ist "trial & error" - läuft aber bei mir inzwischen wieder so, dass ich ohne Probleme händisch nachfokussieren kann. War offensichtlich (nur) klassischer Backlash.


    How to TUNE Skywatcher AZEQ5 or Orion Sirius Pro AZ/EQ-G - remove backlash for better photos!
    Tuning the SkyWatcher AZEQ5 / Orion Sirius Pro AZ/EQ-G is more complex than tuning the EQ6R / Atlas II Pro - but it it still quite easy! I guide you through ...
    www.youtube.com


    Skywatcher AZ-EQ5 mount azimuth wiggle issue - Mounts - Cloudy Nights
    Page 1 of 3 - Skywatcher AZ-EQ5 mount azimuth wiggle issue - posted in Mounts: I have an AZEQ5-Pro operating in alt-az mode with a telescope in each saddle. No…
    www.cloudynights.com


    Gruß,

    Peter

  • Hallo,


    Direkt zu dem Problem kann ich nichts beitragen. Eine Frage hätte ich dennoch dazu:

    Wie wird denn die "Klemmung" der Achsen, oder die Gängigkeit der Achsen mit Hilfe dieser Rutschkupplung bewerkstelligt? Ist das eine Art "Losmandy System" wie bei meiner G11, bei der mit einem ähnlichen Sterngriff die Achse auf eine Kunststoffscheibe gezogen wird und damit die Härte der Achsklemmung bewerkstelligt wird?


    Bei meiner Losmandy ist es so: Wenn Fett aus dem Lager austritt und auf diese Kunststoffscheibe läuft, ist die Rutschkupplung nicht mehr griffig und macht die gleichen Probleme wie im diesem Thread geschildert.


    Viele Grüße

    Gerd

  • Hallo nochmal,

    Die Polachse rutsch auf einmal viel leichter durch. Hab mal die Kupplungsscheibe geöffnet und gesehen das diese voll Öl ist. Muss das so sein?

    Ich habe es vorhin überlesen...

    Das wäre dann so wie bei meiner Losmandy: Wird die Kupplungscheibe mit Öl oder in meinem Fall mit Fett benetzt, dann ist diese nicht mehr griffig und rutscht durch. Das könnte der Grund sein.

    Doch woher kommt das Öl? Oder ist das ausgelaufenes weich gewordenes Fett?

    Wenn ich das Problem habe (weil ich die Lager zu gut geschmiert habe), dann mache ich die Kupplungscheibe und die Gegenstücke wieder sauber und die Kupplung ist dann wieder griffig.


    Viele Grüße

    Gerd

  • Hallo Armin,

    manchmal wird wohl bei der Chinaproduktion nicht so sauber gearbeitet (Viel hilft viel ) und dann verteilt sich später das Schmierfett dort, wo es nicht hinsoll..

    Erst einmal würde ich das Fett auf den Laufflächen der Kupplung entfernen, die Kombination "Kupplung & Schmiermittel" ist nie gut :)

    Die Rutschkupplung soll ja im Betrieb die Antriebe mit den Achsen koppeln und gleichzeitig vor Schäden schützen die durch ungewollte Kräfte die auf die Achsen wirken entstehen könnten.
    (Achse kann dann durchrutschen)

    Wenn die RA Achse richtig ausbalanciert ist, must Du die Kupplung nicht "extrem fest" anziehen, nur soviel, dass der Antrieb soviel Kraft übertragen kann, dass die Achse sauber nachgeführt wird.


    Gruß Dieter

  • Hallo Armin,


    also Öl sollte auf den Federringen und den Scheiben keines sein. Reinige die mal und wie oben geschrieben, balanciere die RA-Achse sauber aus.

    Dann müsste es wieder laufen.


    Gruß Michael

  • Hallo zusammen,


    hab eben mal die Rutschkupplung auseinandergehabt. Alles voll Fett.

    Ist aber auch komisch aufgebaut.

    Der schwarze Stellring mit den Flügelchen aus Kunststoff drückt auf eine Metallscheibe, diese auf ein Nadellager und das drückt gegen die Schnecke.

    Siehe Fotos.









    Seltsam.


    LG,

    Armin

  • Hallo Armin,

    hab eben mal die Rutschkupplung auseinandergehabt. Alles voll Fett.

    Ich denke nicht, dass das die Rutschkupplung ist.

    Ich sehe Ähnlichkeiten im Aufbau wie bei meiner Losmandy G11. Das was du hier auseinander gebaut hast, ist wie bei meiner G11 das Lager das den Druck aufnimmt, wenn die Achsenklemmungen angezogen werden.

    Ich vermute die Rutschkupplungen weiter oben, im Bereich der Teilkreise.


    Viele Grüße

    Gerd

  • Hallo Gerd,

    ja, du könntest recht haben. Die Aufnahme für das Nadellager sieht genauso aus wie bei mir.

    Dementsprechend müsste ja dann auch die Kupplungscheibe bei meiner Monti wie bei deiner direkt unter der Teleskopaufnahme sitzen.

    Gut, gestern das war nur mal auf die Schnelle gemacht. Ich werde mir mehr Zeit nehmen müssen um da ranzukommen.

    Schade das es im Netz keine Explosionszeichnung von meiner Monti gibt. Ich werde weiter berichten.


    CS,

    Armin

  • Hallo Armin,


    doch, das ist sie. Und so verfettet kann das nicht funktionieren.

    Das Rollenlager muss gefettet sein - klar, aber dan die Scheiben der Klemmung nur ganz wenig,

    oder gar nicht. Ich hatte mal eine Azeq 5GT, da musste ich das auch alles sauber machen und dann ging es.

    Es könnte allerdings sein, dass Du dann mit dem Festziehen des Drehrades etwas vorsichtiger sein musst, damit

    es sich auch wieder lösen lässt, bs. in der Alt/az Stellung.


    Gruß Michael

  • Hallo Michael und alle anderen,

    ich werde mal TS kontaktieren, da habe ich die Monti her. Mal sehen was da der Techniker sagt.

    Ich werde berichten was ich dann für Hinweise bekomme damit jeder, der eine solche Monti hat für die Zukunft gerüstet ist.

    Kann ja sein das dies öfter vorkommt als hier im Forum darüber berichtet b.z.w. diskutiert wird.


    Gruß an alle und danke bisher,

    Armin

  • Hallo,

    doch, das ist sie. Und so verfettet kann das nicht funktionieren.

    Rein technisch frage ich mich, wie eine Rutschkupplung mit einem Axiallager realisiert werden soll.

    Wenn ich mir die Bilder weiter oben ansehe, dann zieht doch die Flügelschraube die Achse der Rektaszesion heran, während sich das Axiallager am Schneckenrad abstürzt. So richtig Sinn ergibt das für mich nicht, wie eine Friktion bewerkstelligt werden soll, wenn ein Lager zwischengeschaltet ist.

    Wenn ich diesen Typen zusehe, der eine AZ EQ6 zerlegt, dann vermute ich immer noch die Rutschkupplung weiter oben an der Montierung.


    Viele Grüße

    Gerd

  • So, jetzt aber.

    Endlich habe ich sie mal auseinandergenommen und dann direkt eine Kurzanleitung in Bilderform dazu gemacht,

    falls jemand in naher Zukunft ein ähnliches Problem mit seiner AZ-EQ5 haben sollte.


    Erst einmal die schwarze Flügelmutter herunter.


    Gehäuse Oberteil demontieren und vorsichtig die Anschlüsse lösen, Motor und Zahnriemen demontieren.


    Die beiden Kreuzschlitzschrauben auf der Deckscheibe der Stundenachse herausschrauben.


    Das untere Kunststoffgehäuse entfernen, die Deckscheibe, das Nadellager und die zweite Scheibe herunternehmen.


    Die drei Madenschrauben welche um 120° versetzt sind lösen bis sich der Konterring für die Schnecke drehen lässt und dann abschrauben.


    Vorsichtig die Schnecke herunterziehen.


    Und siehe da, die Kupplungsscheibe liegt frei.


    Diese kann man nun ebenso herunternehmen und sie dann entfetten.

    Danach alles wieder in umgekehrter Reihenfolge montieren.

    Natürlich muss man dann darauf achten, das Schnecke und Schneckenrad gut eingestellt werden. Nicht zu viel Spiel und nicht ohne Spiel.

    Sitzen die Flanken der Schnecke zu stramm im Schneckenrad tut dies beiden nicht gut auf Dauer.


    Wenn jemand noch Anmerkungen oder Verbesserungen hierzu hat kann er dies gerne machen. Auch ich lerne immer noch dazu.


    LG und CS,

    Armin

  • Hallo Armin,


    Vielen Dank für die Bilder die den Aufbau der Rutschkupplung zeigen.

    Die Rutschkupplung ist aber sehr gefährdet, unerwünschtes Fett vom Schneckenrad oder der vor dem Schneckenrad liegenden Axiallager abzubekommen. Eventuell kann das immer mal wieder passieren, das sich in die Rutschkupplung Fett verirrt und diese dadurch nicht mehr richtig greift.


    Viele Grüße

    Gerd

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