Okulare sinnvoll ergänzen für Newton (130/720)

  • Hallo,

    für visuelle Beobachtung (mit 1,25" OAZ) habe ich ein 26mm Plössl von Vixen, was mir sehr gut gefällt und ein 7,5mm Baader Eudiaskopisch. Dieses ist mit Brille so gut wie gar nicht zu benutzen. Ohne Brille muss sich fast bis auf die Hornhaut ran.

    Dennoch möchte ich größere Vergrößerung. Welche ist noch sinnvoll bei f=720mm? Von Vixen gibt es ein 5mm SLV mit 20mm Augenabstand, für allerdings über 100€. Lohnt sich das oder gibt es vergleichbare günstigere?

    Außerdem suche ich noch etwas für dazwischen, also ca 14mm? Was würdet Ihr mir empfehlen?

    Ich habe keine Festlegung auf spezielle Beobachtungsziele.

    Grüße Richard

  • Hallo Richard,


    Dennoch möchte ich größere Vergrößerung. Welche ist noch sinnvoll bei f=720mm?


    Ich würde da nicht nach der Brennweite von deinem Teleskop gehen, sondern vom Durchmesser des Objektives, das sind bei deinem Teleskop 130mm.

    Eine Vergrößerung die dem Objektivdurchmesser entspricht, hier sind es 130x sind noch gut handzuhaben.


    Eigentlich spricht man in dem Fall von der Austrittspupille (AP) des Okulars. Die berechnet sich aus:


    $AP = \frac {\varnothing\ Objektiv\ in \ mm}{Vergrößerung} $


    Die Austrittspupille ist das runde Lichtbündel das aus einem Okular herauskommt.

    In guten Nächten kann durchaus mit Vergrößerungen beobachtet werden, die einer Austrittspupille von 0,7mm entsprechen. Im Falle deiner 130mm Optik entspricht das einer Vergrößerung von 185x. Bei einer Brennweite von 720mm kommt dafür ein Okular mit einer Brennweite von 4mm in Frage.


    Außerdem suche ich noch etwas für dazwischen, also ca 14mm? Was würdet Ihr mir empfehlen?


    Ich habe das Explore Scientific, 14mm 82° Okular. Ich komme mit diesem Okular gut zurecht. Ich bin allerdings kein Brillenträger. Ebenfalls habe ich das Baader 13mm Hyperion. Auch mit diesem Okular komme ich gut zurecht. Mir gefällt allerdings das Explore Scientific Okular deutlich besser.


    Viele Grüße

    Gerd

  • Servus Richard,


    muss es ein neues Okular sein?


    Evtl. findest du ein qualitativ hochwertiges Okular auf dem Gebrauchtmarkt.


    Nur als Beispiel ist hier ein 14mm Radian von Televue. Glaube, die haben 20mm Augenabstand.


    Wie Gerd, wollte ich auch auf Explore Scientific verweisen, da dort meiner Meinung nach das Preis-Leistungsverhältnis sehr gut ist.


    Kennst du diese Seite hier im Forum? Da wird erklärt, in welchen Abstufungen Okulare sinnvoll gestaffelt sein können.


    Mir gefällt es immer, wenn ich tagelang rum rechnen kann, um das "perfekte" Ergebnis zu erzielen :face_with_tears_of_joy: :beaming_face_with_smiling_eyes: :zany_face: .


    Grüße

    Markus

  • Hallo,

    Markus85 Dein Verweis auf die Okularseite war hilfreich. Sämtliche Details waren mir bekannt, aber der Zusammenhang eben nicht, nun blick ich durch. Hab auch gleich ein Sheet in Excel angelegt.

    @CorCaroli Gerd, hast Dir mit den Formeln viel Arbeit gemacht. Danke!


    Bei vorhandenem Teleskop sind die beiden Grenzen für die AP der Ausgangspunkt. Weitere Kriterien sind der Augenabstand und das SGF: 20mm und ca.68° werden's bei mir sein. Ich benötige nun Brennweiten von 3,3 bis 33mm.

    Beim Hyperion gefällt mir besonders der Doppeltubus (5/4" und 2"), falls ich mal upgraden will. Dass es auch günstiger als Baader geht, ist auch gut zu wissen.

    Vielleicht meldet sich noch wer bezüglich anderer Marken.

    Gebraucht ist nicht unbedingt mein Ding.

    Richard

  • Hallo,


    Bei vorhandenem Teleskop sind die beiden Grenzen für die AP der Ausgangspunkt. Weitere Kriterien sind der Augenabstand und das SGF: 20mm und ca.68° werden's bei mir sein. Ich benötige nun Brennweiten von 3,3 bis 33mm.


    Eine Okularbrennweite von 33mm halte ich noch für sinnvoll. Bei dem 130/720mm Newton ergibt das eine Vergrößerung von 22x bei einer Austrittspupille von 5,9mm.

    Das Okular für die höchste Vergrößerung mit einer Brennweite von 3,3mm, falls es genau so eines überhaupt gibt, halte ich für zu hoch angesetzt. Ein Okular mit 3,3mm Brennweite ergibt an dem 130/720mm Newton eine Vergrößerung von 218x bei einer Austrittspupille von 0,59 ≈ 0,6mm. Diese hohe Vergrößerung ist nur etwas für sehr gute Bedingungen. Bei dieser hohen Vergrößerung ist das Bild am Mond und den Planeten nur noch schwierig zum fokussieren. Die Luftunruhe oder das Seeing macht sich bei solchen hohen Vergrößerungen deutlich nachteilig bemerkbar.


    Ich würde das nicht tun, sondern die höchste Vergrößerung geringer ansetzen. Als höchste Vergrößerung würde ich nicht unter einer Austrittspupille von 0,8mm gehen, das entspricht einer Vergrößerung von 163x.

    Ich halte es nicht für klug nach hohen Vergrößerungen zu schielen, besonders nicht in der Beobachtung vom Mond und den Planeten. Zu oft setzt hier die Luftunruhe oder das Seeing das Limit.

    Beim Hyperion gefällt mir besonders der Doppeltubus (5/4" und 2")

    Der doppelte Steckanschluss mit 1,25 und 2" hat nicht nur Vorteile.

    Wird das Okular mit dem 1,25" Anschluss verwendet, muss am Okularauszug ein Verfahrweg von rund 23mm nach innen vorhanden sein. Bei einem meiner Teleskope reicht das nicht, wenn ich die Okulare mit einer Reduzierung von 2 auf 1,25" verwende. Mit der 2" Option komme ich in den Fokus.


    Viele Grüße

    Gerd

  • Hallo, Gerd,

    ist ok, das waren nur meine Ergebnisse vom Rechenblatt. Tatsächlich beginnt es z.B. mit dem Hyperion auch erst ab 5mm. Was ist von einer Barlow-Linse zu halten? Damit habe ich keinerlei Erfahrungen.

    Was gefällt Dir denn am Explore-Scientific besser? (Der Augenabstand ist "nur" 13,6mm)

    Richard

  • Hallo Richard,

    Was gefällt Dir denn am Explore-Scientific besser? (Der Augenabstand ist "nur" 13,6mm)

    Mit dem Augenabstand komme ich als nicht Brillenträger mit dem Explore-Scientific gut zurecht. Diese Okulare haben auch einen unkomplizierten Einblick.

    Bei den ES Okulare gefällt mir die Augenmuschel deutlich besser als die der Hyperion Okulare. Die ES Augenmuscheln passen sich besser am Gesicht an und sind zudem weicher. Ich finde auch, die ES Okulare sind zumindest in den kürzeren Brennweiten schlanker als die Hyperion.





    Viele Grüße

    Gerd

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