Altes Teleskop mit 0,96 Zoll Okularauszug

  • Guten Tag,


    ich habe vor kurzem für 25€ auf eBay ein Vixen New Sirius 50L ersteigert. Nun habe ich festgestellt, dass der Okularauszug 0,96 Zoll hat anstatt 1,25 Zoll. Das Teleskop soll als reines Planetenteleskop genutzt werden, da bei mir in der Stadt die Sichtverhältnissen selten mehr als 80-100x Vergrößerung zulassen. Von meinem Vixen 114/900er Spiegelteleskop habe ich bereits diverse 1,25 Zoll Okulare. Wie viel Sinn ergibt ein Adapter von 0,96 auf 1,25 Zoll? Macht es ggf. mehr Sinn nach 0,96 Zoll Okularen zu suchen? Viel Geld will ich in den Oldtimer nicht mehr stecken.


    Danke im Voraus!

  • Hi Davin,


    das ist ein schoener alter Klassiker, auch wenn der Plastikanteil beim Sirius 50L schon damals erheblich war. Wenn der Okularauszug lang genug ist, kannst du eine Huelse von 24.5mm auf 31.8mm verwenden, um dann ein passendes Zenitprisma einzustecken - oder halt den Adapter hinter das vorhandene kleine Zenitprisma packen. Es muss aber genug Fokussierweg nach innen bleiben, um die optische Wegverlaengerung zu kompensieren.

    Eine andere Methode ist ein Hybridspiegel: Das ist ein Zenitspiegel, der eingangsseitig 24.5mm und ausgangsseitig 31.8mm hat. Der Vorteil ist, dass es keinen zusaetzlichen Lichtwegs bedarf. Der Hybrid ersetzt einfach den kleinen vorhandenen Zenitspiegel (oder Zenitprisma, war frueher oefter ueblich).


    Alle diese Methoden vignettieren natuerlich: Bei gering vergroessernden 31.8er Okularen gibt es Randabschattung. Das liesse sich nur durch die Verwendung eines neuen Okularauszuges umgehen, was natuerlich den Originalzustand des Klassikers veraendert und wahrscheinlich auch oekonomisch nicht sinnvoll ist.

  • Hallo,

    ich habe mir eine solches Hybridprisma (es ist das einzige, dass ich in den Shops gefunden habe) gekauft für meinen Vixen Cygnus 60L

    https://www.teleskop-express.d…uer-24-5mm-und-1-25z.html

    und ACHTUNG: Ich komme damit NICHT in den Fokus. Das Prisma hat einen längeren Lichtweg als der originale 24,5mm-Spiegel. Der Okularauszug ist vorn am Anschlag und es fehlen etwa 10 mm... leider... Wenn mein Cygnus 60L von 1984 nicht in den Fokus kommt, wird Dein Sirius 50L das gleiche Problem haben - befürchte ich.


    Man könnte sicherlich an einer Drehbank die eigentlich viel zu lange Hülse an der Teleskop-Seite abdrehen und kürzen. Habe ich aber noch nicht gemacht. Das ist dieser silberne Stutzen. Der hat - weil er "hybrid" sein soll - innen 1,25'' und außen 0,98'' wodurch das Prisma bei Nutzung der 0,98''-Option viel zu weit draussen sitzt.


    Man müsste also den dünnen äußeren Teil (der hat 0,98'') abschneiden und dann den dickeren inneren Teil mit seinen 1,25'' dann auf 0,98'' (=24,5mm) abdrehen. Dann würde man bestimmt 3 cm Lichtweg sparen.


    Viele Grüße

    Guido

  • Eine Frage: warum sollte Dein 114 900 nicht ausreizbar sein. Ich konnte vor kurzem mit einem solchen Gerät, das mir zur Pflege vorübergehend überlassen wurde ein bisschen beobachten. (Kleinstadtlage) -

    Es dauert ein wenig, bis das Gerät ausgekühlt ist aber dann ist bei normalen Bedingungen alles möglich was die Öffnung hergibt.

    Vorraussetzung natürlich einwandfreie Optik und Justierzustand. Jupiter mit Details in den Wolkenbändern, Saturn mit Cassiniteilung und auf dem Mond wird man nicht fertig mit Details. Von wo beobachtest Du? (Balkon, Terassen, Garten?)

    Felix

  • Ja das Teleskop ist schon gemeint!


    Ein 2-Zöller als reines Planeten-Teleskop ist schon schwierig... Für mich fängt Planeten-Gucken mit dem Weltblick 76/1200 an aber dann sehne ich mich schnell nach meinen 10-Zöllern.... Hatte ich neulich erst am 1.11. als es hier in Köln gute Bedingungen gab und ich mal mit dem Oldtimer Saturn, Jupiter und Neptun geschaut habe. Sehr schnell habe ich dann noch das LX200 aufgebaut.


    Aber es stimmt ja: Jedes Teleskop hat seinen Himmel. Man muss nur aufpassen, dass die jeweiligen - von den Raumsonden-Fotos und dem Hubble-Space-Teleskop geboosterte - Erwartungshaltungen nicht dramatisch enttäuscht werden. Aber für 25,- € ist der 50L ja nicht schlecht...


    Guido

  • Es muss dazu erwähnt werden, dass ich einen relativ schmalen und überdachten Balkon habe. Bei dem Spiegelteleskop hänge ich dann manchmal halb auf dem Balkongeländer um durchs Okular zu gucken. Das die Sichtbedingungen auf einem Balkon eher schlecht sind ist mir bewusst, daher dachte ich das mir eine Optik die ca. 100x vergrößern kann an der Stelle genügen sollte. Ich frage mich nur was jetzt am sinnvollsten ist. Kann ich irgendwie im Vorfeld testen ob ich mit einem Adapter in den Fokus kommen würde? In den Oldtimer noch um die 50€ zu investieren wäre ich schon bereit, aber für mehr ist es doch zu viel Spielerei.


    Beste Grüße,

    Davin

  • Hallo,

    daher dachte ich das mir eine Optik die ca. 100x vergrößern kann an der Stelle genügen sollte.

    Ich meine, das es kaum Sinn macht, mit der 50mm Optik die einhundert-fache Vergrößerung erreichen zu wollen, den doppelten Objektivdurchmesser. Eine Vergrößerung von 50 bis 60x halte ich für deutlich realistischer.

    Bei einer Vergrößerung vom doppelten des Objektivdurchmesser wird das Bild im Okular schnell dunkel und ist deutlich schwieriger zu fokussieren oder es bleibt eventuell flau.

    Diese Vergrößerung musst du mit einer eventuellen azimutalen Montierung auch nachführen. Je höher dabei die Vergrößerung, umso mehr macht sich ein Zittern bemerkbar, sobald du das Teleskop zum nachführen berührst.


    Viele Grüße

    Gerd

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