Wie stark darf ein OTA schwingen

  • Hallo Holger,


    ich habe keine „I-Profile“ (Plural) vorgeschlagen. Ich habe ein


    -> ganz bestimmtes I-Profil vorgeschlagen.


    Ich habe es gezielt abgestimmt auf die Anforderungen.

    -> Machbarkeit (mit einfachen Mitteln)

    -> Teilbarkeit (wegen Packmaß) und

    -> rein azimutale Montierung (Durchbiegung)

    -> geringes OTA-Gewicht, geringe Torsion, Verwindung.

    -> Versteifungsoption (Ausbau zum Rechteckrohr zur Ayo hin)

    -> Verwendung an Ayo II (sehr kurzer Hebelarm möglich)

    -> 80mm breite Anflanschbasis für Okular- und Hauptspiegelring

    -> einfache Teilbarkeit für die Beobachtungpraxis (bei möglichst gutem Erhalt der Materialeigenschaften)


    Das nenne ich einen konstruktiven Kompromiß, mit Schwerpunkt auf kurzem Hebelarm Teilbarkeit und Ausbaumöglichkeit zum verwindungsteiferen Rechteckrohr oder Sandwichversteifung auf den Innenseiten des I. Exakt zugeschnitten auf die Ayo II.


    Wer andere Schwerpunkte setzt oder mit anderen Geisteshaltungen rangeht, kommt vermutlich zu anderen Lösungen. So what …


    Viele Grüße

    Reinhold

  • Hallo Robert

    Ich will mich nicht zum Thema hier äussern, aber zuerst hätte ich eine kleine Frage , warum ein Einarm und nicht ein (teilbares) Rohr bei einem handlichen 15cm f6. Mit offenen Spiegeln handelst du dir 2 Nachteile ein:

    1. Das Seeing ist schlecht, wenn der Spiegel von feuchter Luft umspült wird. Und obendrein ist Metall extrem schlecht. Solche offenen Konstruktionen bräuchten trockene Wüstenluft. (Texereau) Ich weiss das aus Erfahrung mit einem Kutter. Hab den deswegen demontiert. Dauernde Schlieren um den HS.


    2. Die Lichtverschmutzung mit der immer stärker werdenden Aufhellung der Teleskopumgebung ruft nach einer perfekten Verblendung. Und die erreichst du am besten mit einem durchgehenden Tubus.

    In meinen Augen ist so ein kleiner Einarmling weder Fisch noch Vogel. Wenig Photonen und schwacher Kontrast. ( Ein kleiner Apochromat in offener Bauweise: Pfui.)

    Ich möchte diesen Thread nicht verwässern, ist ein eigenes Thema, aber der Hinweis scheint mir wichtig bevor mit der Materialbestellung begonnen wird.

    Geüsse Emil

  • Hallo Emil,


    ich hatte auch deswegen vor Jahren mein Einarmprojekt, ein 150/1200 aufgegeben. Solch offenen Systeme brauchen ein erstklassiges Seeing-Management. Bodenventilatoren zur Verquirlung der Luft sind da schon fast Pflicht. Atemluft …


    Neulich hatte ich zufällig einen Bericht über eines dieser modernen Großteleskope gelesen. Die sind ja komplett offen. Die haben zwar eine adaptive Optik. Da stand in einem Nebensatz etwas von Luftanlage. Auf einem Foto waren dann so etwas wie Luftleitbleche zu sehen. Da wird scheinbar Luft gezielt über das Teleskop geleitet.


    Genauere Informationen hatte ich noch nicht beschafft. Mich interessiert sehr, wie die das Bodenseeing (offenbar aktiv) managen.


    Jedenfalls ein Thema.


    Viele Grüße

    Reinhold

  • Hallo Reinhold


    Robert setzt hier die Maßstäbe, er möchte keinen „Wackelpudding“. Wenn ich mich schon dazu äußere, möchte ich das auf dem Niveau machen, das die Art der Fragestellung verdient hat. Professionell.

    Da Du hier einen Anspruch stellst ok.

    … aus zwei U-Profilen wird ein I-Profil hergestellt. Da schaut das Flächenträgheitsmoment schon besser aus, als beim U.


    Am Ende sollte es besser dastehen als das 50mmx50mm Quadratrohr.

    Dein zusammengesetztes I Profil hat hat bei 1,21 fachen Materialeinsatz nur 1/93 an Torosionssteifigkeit .

    Selbst wenn Du den etwas kürzeren Hebelarm berücksichtigst verfehlst Du deinen Anspruch um ca. Faktor 100 .


    Torosion mit achsialen Flächenträgheitsmoment Tabelle rechnen ebenfalls unprofessionell (grob falsch) .


    Kraftfluß (lokale Spannungserhöhungen) ist wichtig bei dynamisch hoch belasteten Konstruktionen .

    Hier handelt es sich um eine "Steifigkeitskonstruktion" , selbst Kerben kleiner Ausdehnung vergrößern

    hier den Drehwinkel und Biegewinkel) nur gering .


    Rundrohr ist bei gleicherQuerschnittsfläche und Wandstärke torosionsteifer und biegesteifer wie Rechteckrohr .

    Rechne doch mal zB. mit dem von Harold verlinkten Ftächenträgheitsrechner ein 50x2 Rohr gegen ein 40x40x2 Profil .


    Stahl , Alu und Holz haben ungefähr das gleiche Verhältnis der für Steifigkeit /Gewicht relewanten Größen .

    Geeignete Konstruktion vorrausgesetzt sind alle drei Materialien ähnlich gut geeignet .


    Ich schätze deine Beiträge als interessant und inteligent . Wenn Du dich ein wenig mit den Größen Steifigkeit ,

    Festigkeit , Massenträgheit usw. beschäftigst wirst Du als ATM viel Nutzen davon haben .

    Niemand verlangt hier Professionalität , es sei den Du selber .


    Gruß Rainer

  • Hallo Rainer,


    ich habe nicht angefangen, meine Geisteshaltung in diesen Thread einzupflanzen. Ich habe in #46 bemerkt, dass das Rohr gequetscht wird. Wenn mir jemand sagt, dass das keine gute Idee ist, bin ich zu solchen einem Punkt ruhig und denke nach. Was in #47 ff. folgt … sind Verkündungen von Geisteshaltungen, die meines Erachtens nicht mehr mit tiefgehenden Ausführungen Trägheitsmomenten und deren Gewichtung im Gesamtgeschehen harmonieren …


    Und warum, bemühst du dich jetzt um eine Nachweisführung, dass ich nicht versucht hätte, professionell unterwegs zu sein?


    Ein völlig überflüssiger Anwurf von Holger in #50. Er hat den Ball nicht spielen müssen. Zeit genug zum Nachdenken war, ob #50 hierher gehört.


    Viele Grüße

    Reinhold

  • Hallo Reinhold,


    bei allem Respekt, aber so langsam verliere ich die Contenance.


    Du shanghaist hier dauernd diesen Thread mit Nebenschauplätzen, die mit meiner ursprünglichen Frage überhaupt nichts zu tun haben. Dass Fragen zur praktische Ausführung irgendwann zu beantworten sind, ist unbestritten. Aber nicht hier. Ich habe Dir das schon mal höflich versucht, mitzuteilen.

    Und dann kommst Du auch noch daher mit Behauptungen (z.B. I-Profil besser als Rohr) und nennst das professionell. Das steht auf genau so wackligen Füssen wie Deine Spiegellagerung mit Magnetkugeln von vor einer Weile.

    Wenn Du etwas zum Thema beizutragen hast (lies nochmal meine erste Nachricht durch), gerne. Ansonsten bitte ich Dich, Dich etwas zurück zu nehmen.

    Ich kann Holger verstehen, dass er sich das nicht mehr antut. Und weisst Du was, mich nervt das langsam auch, dass Du Holger hier rausekelst.


    Dieser Thread hat sich Anfangs zu einer interessanten Diskussion entwickelt, die ausser mir vermutlich auch anderen einen Erkenntnisgewinn bringt. Seit Du aber hier Deine Mission durchziehst, geht diese Diskussion vor die Hunde. Also entweder schreibst Du zum Thema, wenn Du etwas dazu beitragen willst, ansonsten missonier anderswo. Ich habe keine Lust, diesen Thread von Dir kaputt machen zu lassen.


    Sorry, das musste jetzt raus.


    Gruss Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • Hallo Kalle,

    Bei gleichem Materialeinsatz wäre meine Skizze mit Sicherheit steifer. Wenn du die Rohre schräg schneidest, würde der Überlappungsbereich noch größer ausfallen.

    Ha, genial :) . Das spart nochmals Material und (hab ich heute in einer Besprechung als Wachhalter mal hingekriztelt) lässt sich sehr gut an der Prismenschiene befestigen. Die Art der Montage ist zwar zum jetzigen Zeitpunkt nicht die zentrale Frage, aber betreffend Torsion und Durchbiegung ist Dein Ansatz auf jeden Fall Wert, weiter verfolgt zu werden.


    Herzliche Grüsse


    Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • Hallo Emil,


    danke für Deinen Input. Ich nehme das durchaus ernst. Allerdings kenne ich mindestens drei Beispiele (zwei davon in diesem Forum) für eine komplett offene Bauweise. Mindestens einer davon ist ganz sicher ein Prototyp, aber er scheint zu funktionieren. Das dritte Beispiel ist ein Design mit Royce Spiegel an einem Vierkant Stahlrohr und Kamera im Primärfokus. Der Erbauer dieses Gerätes bestätigt, keinerlei Probleme mit Kondensation zu haben.

    Ausserdem: kein Leichtbau-Dobson dürfte vernünftig funktionieren, wenn das ein grundsätzliches, nicht lösbares Problem ist.

    Wie gesagt, ich will das nicht klein reden, aber man liest hier durchaus alles von "geht gar nicht" bis zu "kein Problem".


    Zum Thema Lichtverschmutzung: ich glaube kaum, dass eine offene Konstruktion das Hauptproblem bei Lichtverschmutzung ist. WIr haben hier im Astronomischen Verein Basel das ganze Lichtwunder der Stadt Basel als riesige Glocke über der halben Region. Das grösste Problem ist dabei das reflektierte Licht, nicht einfallendes Licht in die Teleskope.

    Ausserdem. Es ist eben diese Lichtverschmutzung, der ich mit einer leichten Ausrüstung entfliehen will. Die Orte in den Bergen, die ich kenne, sind so dunkel, dass seitlich einfallendes Licht keinerlei Rolle spielt.


    Besten Dank jedenfalls für den Input


    Herzliche Grüsse


    Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • Hallo zusammen,


    jetzt noch ein allgemeiner Aufwasch.

    • Es gibt schon einen Grund, weshalb ich eine zerlegbare Struktur haben möchte, das Packmass. Wie ich oben Emil geschrieben habe, das Gerät sollte in einem kompakten Koffer transportierbar sein, allenfalls sogar mit einem Räf (Bezeichnung in der Schweiz für eine Rückentrage aus Holz, aber auch für eine, sagen wir mal - resolute - Frau 8o ). Eine 1m lange Stange, aus welchem Material auch immer, ist da eher unhandlich. Ebenso ein geschlossenes Rohr. Selbst wenn dieses in zwei Teile zerlegt werden kann, ist das Packvolumen immer noch wesentlich grösser, als mit meiner Idee.
    • Was die Gewichtsverteilung angeht, sind HS-Zelle und FS-/Okularzelle mit Okular nach meinen bisherigen Berechnungen etwa gleich schwer. Das heisst mit anderen Worten, der gemeinsame Schwerpunkt liegt wirklich ungefähr in der Mitte. Das ist auch der Grund, weshalb ich beide Arme gleich lang konzipiert habe.
    • Holz ist mit Sicherheit, was die thermische Abstrahlung angeht, gutmütiger als Metalle. Aluprofile können aber z.B. mit Schrumpfschlauch oder einer anderen thermisch isolierenden Schicht überzogen werden.
    • Werden die HS und FS Zellen als relativ kurze Rohre ausgelegt, sollte eigentlich allfällige Abstrahlung von Elementen ausserhalb dieser Rohre nicht mehr zu Schlieren führen. Vielleicht sehe ich das aber etwas zu blauäugig.

    Ich glaube mit den vielen Beiträgen zum Thema Torsion und Durchbiegung und zuletzt dem Input von Kalle kann ich mich mal an einen Probeaufbau mit zwei Rohren wagen. Die kosten nicht die Welt und als praktische Bestätigung für die bisherigen Berechnungen brauche ich weder Spiegelzellen noch endgültigen Finish. Torsion und Durchbiegung lassen sich relativ einfach mit einem Laser messen, da brauchts kein High Tech.

    In diesem Zusammenhang kann ich auch gleich mal mit konstruktiven Ideen wie Abstützung in den Rohren und notwendigen/sinnvollen Schraubengrössen experimentieren.


    So, das wars für heute.


    Herzliche Grüsse


    Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • Die Frage ist hier, wie stark es Schwingen darf. Vielleicht Ehe, womit man glücklich ist.


    Bei meinem 6" F8 habe ich um die 60cm Hebel bis zu Montierung. Ja, beim fokussieren schwingt es auf eine EQ5. Die Ausschwingzeit ist unter 2sec. Keine Ahnung, wie es auf der Ayo wäre.

    Bei meinem 80er ED schwingt es auch, auch wenn weniger stark. Der Hebel ist hier vielleicht 10cm lang.


    Warum das ganze? Ich wollte Gewicht sparen, weniger Fläche den Wind bieten. Halt für die EQ5 optimiert. Handlicher ist das Teleskop auch geworden. Spieltrieb muss auch befriedigt werden...

    Könnte mir auch einen Tak kaufen. Da habe ich aber Angst, daß mir das Hobby zu schnell langweilig wird.


    Besser wäre eine Klemmung. Ist aber aufwendig...

    Besser wäre eine größere Unterlegscheibe. Damals hatten die Baumärkte zu. Heute juckt es mich nicht mehr.

    Besser wären vier Schraube an den Kanten. Damals hatte ich nicht im Forum nachgefragt.

    Besser wäre es die Prismenschiene zusätzlich zu kleben......


    Ich vermute beim Tak findet man auch noch was, was man besser machen könnte 😉


  • Hallo Robert

    Um nicht zu verwässern sag ich nur noch das:

    Zitat

    Ausserdem: kein Leichtbau-Dobson dürfte vernünftig funktionieren, wenn das ein grundsätzliches, nicht lösbares Problem ist.

    Bei grosser Apertur spielt das tubus seeing nicht so eine Rolle, weil man schwach vergrössert im Verhältnis zur Apertur. Beim Schmalvieh benutzt man in der Regel stärkere Vergrösserungen, um überhaupt

    Details zu sehen. Schwächen zeigen sich erst bei starker Vergrösserung bezogen auf die Apertur. - So fertig , ... Gruss Emil

  • […] Und dann kommst Du auch noch daher mit Behauptungen (z.B. I-Profil besser als Rohr) und nennst das professionell. […]

    Hallo Robert,


    ich habe das keineswegs professionell genannt. Diesen sachlich unrichtigen Satz mit dem I-Profil hat Holger hier im Forum schneller von Dritten desavouieren lassen, als ich den Dubbel aus dem Archiv buddeln konnte und den Irrtum nachvollziehen konnte. Einen persönlichen Tipp hätte ich charmanter gefunden. Ich kann mit derartigen Stil umgehen. Nix passiert.


    Das Professionelle daran war, das im Forum Gelesene in meinem stillen Kämmerlein nachzuvollziehen, das Falsche darin zu erkennen und nicht zu wiederholen. Das nenne ich, eine Erkenntnis in einen Gewinn ummünzen. Fachlich vertieft wurde es hier ausreichend, einer Fortführung oder Kommentierung meinerseits bedurfte es nicht.


    Mir ist jetzt klar, ich habe da versehentlich eine Saite bei dir und Holger angezupft. Die schwingt laut und deutlich. Tut mir leid, war keine Absicht.


    Eine Bitte habe ich, wenns dich noch sehr juckt, fass mich bitte nicht derart öffentlich an. In der Sache jederzeit gern und heftig, aber nicht auf die Person.


    Zitat

    „Sorry, das musste jetzt raus“

    Nee, das durfte in der Form drin bleiben.


    Viele Grüße

    Reinhold

  • Hallo zusammen,


    ich möchte, auch da das "Streulicht" in diesem Thread zeitweise etwas gross geworden und damit die Übersicht verloren gegangen ist, auf die ursprüngliche Frage zurück führen:

    Wie stark darf ein OTA schwingen?


    Die Frage konnte (und kann vermutlich) zwar nicht direkt beantwortet werden, aber das folgende Bild kristallisiert sich für mich heraus:

    • < 0.1mm scheint in der Amateur-Praxis akzeptabel zu sein. Ansonsten gilt: akzeptabel ist, womit man noch zufrieden ist. Wie so vieles im Leben ist also auch das bis zu einem gewissen Grad subjektiv. Für mich ist das jedenfalls (nebst schon existierender Lösungen) Grund genug, die Idee weiter zu verfolgen.
    • statische Auslenkungen innerhalb dieses Bereichs sind demnach kein Problem, da sie auf die Bildqualität kaum Einfluss haben.
    • dynamische Auslenkungen (aka. Schwingungen) sollten so weit als möglich bedämpft werden, da sie sich in als Bewegung im Bild zeigen. Schwingungen können nie komplett eliminiert werden. Was man tun kann ist, diese durch steife Konstruktion auf hohe Frequenzen zu verschieben (wo die Trägheit der involvierten Masse schon als Bremse wirkt) und zu dämpfen.

    Konstruktiv lässt sich das auf verschiedene Weise lösen. Mein Ansatz mit einer einzelnen Stange, dazu noch teilbar führt zu einigen Herausforderungen.

    Die Diskussion hat verschiedene Vorschläge ergeben, wovon der letzte von Kalle wirklich interessant ist. Ich habe diesen mal skizziert, die folgenden Bilder zeigen das einmal schräg von oben, einmal direkt von oben:




    Zusätzlich habe ich (ähnlich wie Harold in einer seiner Skizzen) Verbindungselemente hinzugefügt. (Bevor hier wieder jemand aufschlägt und erklärt, das würde die Rohre quetschen: Skizze ;) ).

    Die zwei Arme werden durch zwei (z.B. M6) Gewindestangen zusammengehalten. Als Muttern dienen z.B. Sterngriffe. Der komplette Block wird ebenfalls über Sterngriffe und Gewindestangen auf einer Grundplatte befestigt. An dieser wiederum ist die Prismenschiene angeschraubt. Grundplatte und Prismenschiene könnte man natürlich, dazu notwendige Maschinen vorausgesetzt, aus einem Stück Aluminium fräsen. Aber ich schweife ab, bleiben wir bei der grundsätzlichen Frage.

    Nun haben wir also ein leicht trennbares System, das aber dank der relativ weit auseinander liegenden Haltepunkte und der grossen Auflagefläche der Grundplatte ziemlich (verwindungs)steif sein dürfte. Dominierend werden also Torsion und Durchbiegung der "freien" Armteile sein und da sagt die Theorie durchaus vielversprechende Resultate voraus.


    So, nun aber genug der Theorie für den Moment. Ich werde das mal auf einer dicken Küchenplatte (als Grundplatte) und mit 50x50x2 Profilen aufbauen und messen, ob sich Theorie und Praxis irgendwo treffen :P .

    Die Idee ist, am Armende und in der Mitte der Grundplatte je einen Laserpointer zu montieren, die an eine weit entfernte Wand strahlen. Sie werden, ohne Belastung, so ausgerichtet, dass die Lichtpunkte nahe beieinander liegen. Bei z.B. 10m dürfte dann bei Belastung schon eine sichtbare Verschiebung des einen Laserpunktes zu sehen sein.

    Eine der Profile werde ich mit Polystyrolkügelchen füllen und schauen, ob sich etwas im Schwingungsverhalten ändert.


    Für die Exceldatei habe ich den FTP Server mit einem neuen Account ausgestattet. Der Zugang lautet wie folgt:


    Adressesftp.hb9dnn.ch:8822ich habe SFTP auf Port 8822 gesetzt, um allzu neugierigen Gestalten etwas Wind aus den Segeln zu nehmen
    BenutzernameAstrotreff
    Passwortdas selbe Wort



    Der Zugang ist Read-Only und beschränkt auf den Ordner Download. Dort liegt zur Zeit die Datei Durchbiegung_Balken.xlsx


    Bei Fragen: fragen :P


    Ich bedanke mich bei allen, die mit guten Ideen und Ratschlägen dazu beigetragen haben, die notwendigen Randbedingungen besser zu verstehen.



    Herzliche Grüsse Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

    Einmal editiert, zuletzt von Robert Ganter ()

  • Hallo Robert,


    Die Überschrift ist irreführend. Du meinst, wieviel darf er nachgeben? Folgendes habe ich mir dazu überlegte bei meinen 8".


    Hier muss man unterscheiden. Du darfst keine Verkippung von Hauptspiegel zum fangspiegel bekommen. 0.1 mm sind hier schon zuviel. Das kann man sich leicht ausrechnet, was da oben ankommt. Hier ist das Profil irrelevant, das kriegt es locker hin. Die Verbindung zum Tubus und der Tubus selber dürfen nicht nachgeben.

    Die Fokusebene verschiebt sich auch, daher kritische und 0.1 ist schon zu viel.


    Ein Versatz parallel zum fangspiegel durch Torsion, ist nicht so kritisch. Diese wird direkt übertragen. Und kann innerhalb der Justiertoleranz liegen, sage ich Mal.


    Gruß,

    Martin

  • Hallo Martin,


    danke für Deinen Beitrag.

    Ich könnte den Titel auf "wie gross darf sich ein OTA verwinden/verbiegen" anpassen, weiss aber nicht, ob dies jetzt noch sinnvoll ist.


    Zum Thema selber: Du hast recht, biegt sich der Balken durch, hat das grössere Auswirkungen auf die optischen Eigenschaften als Torsion, da es zu einer sichtbaren Verschiebung führt.

    Ich habe mit 50N gerechnet, was für den statischen Fall viel zu viel ist. In diesem Fall biegt sich der Balken um ca. 25um. Bei 10N (Eigengewicht der optischen Aufbauten) sind es gerade noch 5um.

    Sprich, das ist so wenig, dass es nicht ins Gewicht fällt.


    Wie schon geschrieben, jetzt kommt erst mal ein Testaufbau. Am Samstag gehts zu Hornbach. Und dann wird gebastelt :flexed_biceps: .


    Herzliche Grüsse


    Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • dynamische Auslenkungen (aka. Schwingungen) sollten so weit als möglich bedämpft werden, da sie sich in als Bewegung im Bild zeigen. Schwingungen können nie komplett eliminiert werden. Was man tun kann ist, diese durch steife Konstruktion auf hohe Frequenzen zu verschieben (wo die Trägheit der involvierten Masse schon als Bremse wirkt) und zu dämpfen.

    Hallo Robert,


    eine weitere Möglichkeit Schwingungen zu dämpfen oder das Zeitverhalten der Ein- oder Ausschwingvorgänge zu beeinflussen ist das gezielte Einfügen von „mechanischen Widerständen“.


    Hier wird die Gabel mit zwei Holzbrettern gequetscht ;)



    Dem Vernehmen nach dämpft das die Amplitude und den Verlauf des Schwingvorganges. Ich vermute, der Effekt besteht darin, dass das Holz auf dem Lack reibt. Ein typischer Reibungswiderstand. Der Auto-Stossdämpfer arbeitet ähnlich, die dämpfende Wirbelstrombremse kennst du aus der Elektrotechnik.


    Ein Gedanke könnte nun sein, einen solchen Reibungswiderstand in die Verbindungsstelle der beiden Vierkantrohre einzulegen. Die Verbindungskraft über die Schrauben wäre gezielt zu dosieren.


    Das Celestron Ultima 8 hat an der Verbindunggstelle Gabelarm zu Drehgestell eine Zwischenlage. Eine Zwischenlage gehört nach meinem Steifigkeitsverständnis dort eigentlich nicht hin und hat mich spontan verwundert, ebenso wie die „gequetschte“ Gabel. Ich vermute, es ist wirklich nur eine Vermutung, dass Celestron da einen Schwingungsdämpfer eingebaut hat. Gelegentlich versuche ich das für mich zu klären, da ich meine Ultima Gabel noch zerlegen will.


    Dahinter stünde der Gedanke, einen Verlust an Steifigkeit konstruktiv hinzunehmen oder einzuplanen und dafür Schwingungsdämpfer hinzufügen.


    Herzliche Grüße


    Reinhold

  • Wie schon geschrieben, jetzt kommt erst mal ein Testaufbau. Am Samstag gehts zu Hornbach. Und dann wird gebastelt :flexed_biceps: .


    Zum Thema selber: Du hast recht, biegt sich der Balken durch, hat das grössere Auswirkungen auf die optischen Eigenschaften als Torsion, da es zu einer sichtbaren Verschiebung führt.


    Hallo Robert,


    eine Frage, wird der Newton nach dem Zusammenbau am Beobachtungsstandort nicht - an der Ayo II hängend - kollimiert, bevor es mit der Beobachtung losgeht? Werden dabei Durchbiegung und Stabverwindung nicht wegjustiert? Womöglich bis unter deine persönlich optische Wahrnehmungsgrenze.


    Wenn ich mir noch eine Bemerkung vor dem morgigen Kauf erlauben darf. Wenn 50x50 als gesetzt gilt und Durchbiegung ein Thema ist, wären zwei längs, mit einem Reinbungswiderstand dazwischen, aneinander geschraubte 25x50 Rechteckeckrohre nicht vorteilhafter?


    Mehr Widerstand gegen Durchbiegung und Schwingung. Unter Erhalt des Außenmaßes 50x50. Gewicht steigt etwas, jepp.



    Viel Erfolg!


    Herzliche Grüße

    Reinhold

  • … falls der Gedanke zweier Rechteckrohre, die ein 50x50er Quadratrohr ergeben, in Reichweite ist, ergibt sich als Möglichkeit einer Stabverbindung vielleicht das hier …



    … innen hohl, die Verbindungstechnik und Versteifung kann beliebig optimiert werden. Vielleicht kann sogar im Hinblick auf Durchbiegung die Wanddicke auf 1,5mm oder gar 1mm gegenüber vorher 2mm verringert werden. Könnte man ausrechnen, wenn das ein Kaufaspekt wäre …

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