Eine Beobnachtungsnacht zu Halloween – mit meinem 8-Zöller visuell unterwegs

  • Servus beinand,


    endlich kam klarer Himmel, fehlender Nebel und Zeit zusammen, sprich: Ausschlafen möglich, Ferien, nichts zu arbeiten... Also konnte ich zu Halloween, sprich gestern, nach draußen. Zum Abendessen standesgemäß mit Freitag dem 13. einen Horrorklassiker angsehen (aber das Remake, war neugierig und sooo schlecht war es für ein Remake nicht mal), dann läutende Kinderhorden (das halbe Dorf?) mit Süßigkeiten versorgt, um schließlich meine Sachen zu packen und auf meinen Beobachtungshügel zu fahren.


    Eigentlich wollte ich NGC 7332/7339 fotografieren (das OdM), aber das Seeing war so katastrophal, dass ich erstmal kaum am Stern justieren konnte. Dann zeigte sich, als es etwas besser wurde, dass ich meinen Hauptspiegel dringend justieren muss (hatte mich bisher noch nicht da rangetraut, jetzt wird es langsam mal Zeit). Da ich das Bild für Fotos nicht gut hinbekam, habe ich die Kamera weggepackt, dafür die Okulare ausgepackt und startete eben eine visuelle Tour (als das Seeing später deutlich besser wurde, habe ich kurz noch M 103 abgelichtet, dann die Kamera aber wieder weggepackt, weshalb ich nur vom Visuellen berichte).


    Los geht's... den Start machten eben NGC 7332 und NGC 7339 – Bericht siehe hier: RE: OdM November 2021 - NGC 7332 und 7339 - ein wunderschönes Galaxienpaar


    Nachdem die beiden Galaxien ausgiebig von meinereiner beobachtet wurden, kam ich auf die Idee, ein paar Offene Sternhaufen abzuklappern, die ich nicht näher angesehen hatte. Es war eh eine Art Nottour. Ich hatte ja die beiden Galaxien fotografieren wollen und hatte dafür 2 Stunden Belichtungszeit vorgesehen. Danach wollte ich dann eigentlich nochmal M 79 aufs Korn nehmen, mehr Licht sammeln. Und dann wäre der Mond gekommen. Also hatte ich wenige Karten dabei. In meinem Gruscht-Korb lagen aber noch Ausdrucke von Lacerta/Cygnus/Cassiopeia. Mehr nicht. Nun gut, also dann klappere ich eben nochmal das Grenzgebiet Cygnus/Lacerta/Cepheus an und schaue einfach mal zu Halloween dem verschwindenden Sommer hinterher.


    Los gings mit NGC 7031. Der Offene Sternhaufen im Schwan hat eine Gesamthelligkeit von 9m1, ist 2900 Lj entfernt und misst immerhin 15' im Durchmesser. Bei 81x waren 7 Sterne auffällig und direkt sichtbar, indirekt blitzten weitere Sterne auf. Die Sterne lagen auf einem kleinen Nebelteppich. Richtig hübsch, muss ich sagen. Der Nebelhintergrund verspricht weitere Sterne, wenn man da mal ein Foto machen möchte. Ein schöner Start.


    Weiter zu NGC 7086: Wir bleiben also im Schwan, nähern uns aber der nördlichen Eidechse. Dieser Haufen ist heller, immerhin 8m4 Gesamthelligkeit, mit 4200 Lj aber weiter entfernt als NGC 7031. Er misst dennoch stattliche 12' im Durchmesser, ist also real deutlich größer als NGC 7031. Der Anblick ist schon bei 43x im 38 mm-Weitwinkel-Okular sehr hübsch und sternenreich. Es sieht aber so aus, als lägen hier zwei Sternhaufen nebeneinander. Viele Sterne sind gleich hell und sie liegen auf einem zarten Nebelteppich. Sehr hübsch, wie gesagt. Bei 81x sieht man noch ein bisserl mehr, die beiden Haufen sind durch schwächere Sterne verbunden, wirken aber noch immer ein bisserl wie ein Doppelhaufen. Es gehört aber alles zusammen, wie ich später gesehen habe (also daheim, am PC).


    NGC 7128 ist das logische, nächste Ziel. Jetzt sind wir im Drei-Sternbildeck Cygnus-Lacerta-Cepheus, aber noch immer im Cygnus. Der Offene Sternhaufen wirkt im 38-mm-Okular winzig. Man sieht einen hellen Stern, den ein Nebel umgibt. Da muss man natürlich näher hinschauen. im 15-mm-Okular siehe ich dann 3 Sterne direkt, davon ist einer klar der hellste. Indirekt kommen zwei weitere Sterne dazu, also sehe ich insgesamt 5 Sterne, auf dichtem, hellen Nebelhintergrund. Das 8-mm-Okular habe ich wegen des schlechten Seeings weggelassen. Bei guten Bedingungen könnte man wohl mehr rauskitzeln. Fotos, die ich später im Netz angeschaut habe, sind sehr hübsch. Lohnt sich also auch als Fotomotiv. Die Gesamthelligkeit liegt bei 9m7, der Haufen hat 4' Durchmesser und ist 7500 Lichtjahre von uns entfernt. Seine Kompaktheit verbunden mit ersten, deutlich erkennbaren Sternen machen ihn auch optisch sehr hübsch. Mit einem deutlich größeren Fernrohr muss er sehr schön ausschauen.


    Trumpler 37 liegt ja nicht weit weg, wenn auch schon im Cepheus. Und irgendwie interessiert diesen Haufen wohl kaum jemanden, denn der Elephantenrüssel ist viel attratktiver?! Bei vielen Fotos werden die Sterne abgeschwächt, weggedrückt, sind nur noch ein Schatten ihrer selbst, damit das Nebelgebiet besser rüberkommt. Schade irgendwie. Der Offene Sternhaufen hat mit 45' einen großen Durchmesser. Und Visuell stört der Nebel nicht, weshalb man hier den Haufen viel besser sieht *hihi. Ich habe viele, helle Sterne gesehen, die weitläufig verteilt wirken. Der Haufen ist recht locker, hat keinen Kompakten Kern. IC 1396 sehe ich eigentlich nicht (habe keinen Nebelfilter). Eins fällt aber auf (und vielleicht ist das auch Einbildung?): der Hintergrund wirkt irgendwie "anders". Nicht wirklich nebelig, aber die Hintergrundhelligkeit des Himmels erscheint etwas uneinheitlich. Also irgendwie diffus, nicht greifbar, aber irgendwie inhomogen. Bewege ich das Teleskop, sehe ich keine Nebelkanten oder Trennbereiche zwischen hellen und dunkleren Arealen, nur irgendwie einen diffus uneinheitlich hellen Hintergrund. Und davor der schöne Trumpler 37. Hat was! Übrigens: wer etwas mehr über den Elephant Trunk und Trumpler 37 lesen will, dem empfehle ich diesen Fachartikel: https://arxiv.org/pdf/1208.1471.pdfGetman et al. 2012: The Elephant Trunk Nebula and Trumpler 37: Contribution of triggered star formation to the total population of an HII region. MNRAS 6. August 2012 (gedruckt erst 2018 publiziert, 2012 online).


    Na dann, warum nicht auch den Kokon-Nebel versuchen? Also auf geht's, zurück in den Schwan, an der Grenze zu Lacerta und hier zu IC 5146. Enthalten ist ja auch hier ein Offener Sternhaufen – Collinder 470. Was soll ich sagen? Vom Kokon sehe ich rein gar nichts. Nullinger, niente, nada, nix, nüscht. Und Collinder 470, mit 7m2 zwar recht hell, ist meines Erachtens auch nicht sooo auffällig vor dem Milchstraßenhintergrund. Oder war ich an der falschen Stelle? Hm, glaube ich nicht, das GoTo war ja bei den anderen Objekten sehr genau. Macht aber nichts, man muss ja nicht immer etwas schönes entdecken.


    Cassiopeia. Ja, da wollte ich ja auch noch hin. Also als Pause "eben mal" M 103 fotografiert (sprich knapp über 30 Minuten Pause, bequem auf dem Gartenstuhl Platz nehmen und den Sternenhimmel meines Beobachtungshügels näher betrachten). Es ist später transparenter geworden und das Seeing hat sich verbessert. Im Südosten kann man sogar bis zum Horizont sehen. Die untersten Sterne des Großen Hundes gehen gerade auf und sind wirklich direkt am Horizont mit bloßem Auge zu sehen (sind ja auch recht hell). Aso etwas weiter westlich zum Orion geschaut, den Hasen bewundert und zum Horizont gesehen... Die Taube war schön erkennbar. Das heißt so zwei bis drei Sterne von ihr. Alpha Columbae bzw. Phaet war sogar sehr deutlich zu sehen. Nett! Wezn, also Beta Columbae, war auch noch erkennbar, die anderen Sterne der Taube hingegen grenzwertig. Weiter im Westen war der Horizont aber noch diesig. Alpha Fornacis war mit etwas Geduld auch auszumachen. Dem Fluss Eridanus nach Süden zu folgen, um dann in einer Flusswindung den Chemischen Ofen zu suchen, finde ich immer wieder ganz nett. Nicht, dass diese Sternbilder wie Taube oder Chem. Ofen schön oder auffällig sind. Aber sie sind gute Atmosphärentests. Im Frühjahr / Frühsommer schaue ich auch gerne, wie viele Sterne ich vom Zentaur erkennen kann. Jetzt ist es aber dafür natürlich die falsche Jahreszeit. Deshalb schaue ich nach Tauben und Öfen.

    Die Pause habe ich auch genutzt, nochmal nach M 33 zu schauen. Fehlanzeige, immer noch. Nicht transparent genug.

    Also Lamda UMi nochmal... Hm, blitze er auf? (Er hat ja 6m4). Ja? Nein? Nochmal versucht. Nichts. Dann nochmal, wieder ein Aufblitzen. Dann aber nichts mehr. Also nicht sicher erkennbar. Eine Sichtung würde auch nicht sazu passen, dass M 33 unsichtbar ist. M 31 hingegen erscheint natürlich schön und als Ellipse. Aber das ist ja einfach.


    Nun, Pause ist beendet. Kamera abgebaut und Okular wieder eingestöpselt (und das Geschraube der Verlängerung). Also schnell noch M 103 visuell angesehen (wie so oft). Hübsch und bald ist ja Weihnachten - er funkelt und hat ja diese Weihnachtsbaumform. Die Eule habe ich diesmal übersprungen und bin gleich zu IC 1848. Ja, der Seelennebel. Ich finde den auf Fotos äußerst putzig. Visuell sind die Sternhaufen aber auch nett. Hier war vom Nebel gar keine Spur erkennbar. IC 1848 hingegen ist ein locker verteilter Haufen aus recht hellen Sternen. Nett, nicht schlecht, aber auch nicht spektakulär.

    Etwas östlich findet man Collinder 33. Oh, der ist aber hübsch, dachte ich mir direkt. Ein witziges Sternenmuster aus auffallend hellen Sternen. Mit einer Schlaufe, auch ein bisserl an ein Strichmännchen erinnernd. Auffällig. Mangels Detailkarten konnte ich aber Collinder 34 nicht herausarbeiten/trennen. Es ist einfach ein Sternengewusel in der Seele. Und ja, auch hier wieder: visuell stört dieser Nebel nicht so, wie auf Fotos, wenn man die Sternhaufen anschauen will.


    Bald geht der Mond auf, also wieder Schluss mit der Cassiopeia. Schnell noch rüber zum Winterhimmel. Das Trapez in M 42 bewundern. Der Nebel ist einfach hübsch und dann das kleine Trapez darin. Aber das muss ich ja wohl kaum beschreiben. Ich habe mich dann an eine Idee für das OdM Februar getraut, schweige aber, da ich das erst Ende Januar (wenn mir die Idee dann noch als lohnenswert erscheint) vorstellen werde.


    Danach musste ich einfach M 79 ansteuern. Einzelsterne konnte ich keine rauskitzeln. Nebenbei bemerkt wurde es jetzt auch richtig nass. Der Nebelfleck erschien aber passend zerzaust, g'schlampert, bisserl punkig. Hat auch so etwas, vor allem, wenn man die Fotos vor Augen hat. Ich hatte ja schon etwas ausführlicher über diesen Kugelsternhaufen berichtet.


    Weiter gings in den Großen Hund. M 41 ist immer wieder schön, ob im Fernglas oder Teleskop. Heute war es das Teleskop. Über 40 Sterne, diese locker verteilt. Sehr hübsch, wie immer. Und auch ohne GoTo leicht zu finden. Sirius aufsuchen und dann direkt nach Süden. Bei einem Weitfeldokular kommt der Haufen so noch ins Gesichtsfeld. Und wenn man bei Sirius ist, kann man ja mal den Doppelstern zu knacken versuchen. Ich hab's visuell gar nicht erst versucht, da das Teleskop wie gesagt nicht optimal eingestellt ist.


    Jetzt aus Neugierde noch etwas weiter in den Süden zu NGC 2354. Ein großer, sehr heller, hübscher Offener Sternhaufen. Er ist aber eben erst aufgegangen und steht daher noch zu weit südlich. Ich war nur neugierig, ob er schon erkennbar ist. Nein, ist er nicht. Die hellen Sterne rund um den Haufen sieht man natürlich. Auch hübsch. Der Haufen selbst hebt sich aber noch nicht ab. Soo gut ist der Himmel am Horizont also doch nicht. Mittlerweile trieft alles vor Feuchtigkeit.


    Also habe ich meine sieben Zwetschgen wieder eingepackt und bin heimwärts gefahren. Die Mondsichel war hübsch anzusehen. Es zog aber bereits von Westen her zu. Ich habe die Nacht also optimal nutzen können. Als ich dann ins Bett bin, waren zwei Drittel des Himmels wolkig und als ich am späten Morgen aufgestanden bin, hat es geschüttet. Es hat den ganzen Tag geregnet... Was hätte ich mir in den Hintern gebissen, wenn ich nicht rausgefahren wäre. Ich hatte es noch viel schlechter erwartet (Nebel, Nässe). So war es suboptimal, aber besser als gar nichts. Und ich konnte doch ein paar hübsche Objekte entdecken. Die drei Haufen im Schwan, NGC 7031, NGC 7086 und NGC 7128 haben sich allein schon gelohnt. Sehr nett, werde ich sicher wieder besuchen, spätestens nächsten Sommer.


    Liebe Grüße und danke für das virtuelle Begleiten,

    Christoph


    P.S.: wenn jemand Interesse auf gemeinsames Beobachten hat... Ich würde gerne auch gemeinsam spechteln. Einfach melden.

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

    2 Mal editiert, zuletzt von Lucifugus () aus folgendem Grund: Tippfehler...

  • Hallo Christoph,


    sehr schöner Bericht. Vielen Dank dafür! Im Zusammenhang mit Trumpler 37 meinst Du wahrscheinlich IC 1396. Der Elefantenrüssel ist spannend, aber ob er mit 8" möglich ist? Jedenfalls müßtest Du genau wissen, wo er ist. Das verlinkte paper dazu ist sehr interessant.


    Viele Grüße

    Johannes

  • Hallo Christoph,


    wieder ein wunderbarer Bericht, vor allem für Freunde von Sternhaufen. Nur diesmal leider ohne schön Übersichtsaufnahmen. Da hast Du uns zuletzt sehr verwöhnt.


    Die meisten von Dir beobachteten Sternhaufen abseits der Messiers habe ich noch nicht oder nur mit Ferngläsern beobachtet. NGC 7031 und NGC 7086 sind mir dabei im Großfernglas in guter Erinnerung geblieben.

    Trumpler 37 ist notiert ... nee, markiert.


    Viele Grüße


    Rene

  • Klasse Bericht Christoph!

    Alles dabei, Leidenschaft,super Beschreibungen,Objektanreize, Anekdoten...

    Ja der Himmel war komisch gestern. Keine Wolken aber total diesig. Feucht war es bei uns nicht, permanentes Lueftchen.


    Aber musste genutzt werden :)

    Schöne Grüße und CS

    Norman

  • Hallo Christoph,


    da kann ich mich Rene und Norman nur anschließen, wieder ein sehr schöner und detaillierter Bericht ! In Bezug auf Offene Sternhaufen hast du -zusammen mit deinem letzten Bericht-, den Nordosten des Schwans jetzt wirklich intensiv durchforstet. Beim Kokonnebel ist halt auch der Himmel ganz entscheidend, ich konnte den im 10-Zöller bei Alpenhimmel schon öfters als subtiles, aber eindeutiges Leuchten ausmachen - genauso ohne Filter .


    Bewege ich das Teleskop, sehe ich keine Nebelkanten oder Trennbereiche zwischen hellen und dunkleren Arealen, nur irgendwie einen diffus uneinheitlich hellen Hintergrund.

    Das sind ansatzweise schon Teile des großen Nebelkomplexes IC 1396. Ich hatte den ganzen Komplex letztes Jahr am Auerberg in meinem 9,5-Zöller auch genauer angeschaut, aber mit Filter: "Das ist ein guter Einstieg in den großen Gasnebelkomplex von IC 1396, der bei 45x längst nicht mehr ganz ins Gesichtsfeld des Okulars gepasst hat. Zentral im Nebel stehen die Doppelsterne Struve 2819 und Struve 2816; letzterer bildet sogar eine Reihe aus drei Sternen, mit dem hellsten davon in der Mitte - er wird als wesentliche Anregungsquelle für die große HII-Region genannt. Der Nebel selber trat mit dem UHC-Filter unterschiedlich stark im Kontrast zu seiner Umgebung hervor: Am deutlichsten erschien mir die dem Granatstern zuneigte Kante im Norden. Gut war auch der relative Sternreichtum im Inneren, sowie der deutliche Kontrast zu den Dunkelnebeln drumherum, besonders im Süden zu B160, zu erkennen."


    Trumpler 37 ist für mich gefühlt ja einfach das, was da an helleren Sternen in der Mitte von IC 1396 drin ist - greift sicher bisserl zu kurz ;)


    Servus

    Ben

  • sehr schöner Bericht. Vielen Dank dafür! Im Zusammenhang mit Trumpler 37 meinst Du wahrscheinlich IC 1396. Der Elefantenrüssel ist spannend, aber ob er mit 8" möglich ist? Jedenfalls müßtest Du genau wissen, wo er ist. Das verlinkte paper dazu ist sehr interessant.

    Servus Johannes,


    ja, IC 1396, klar – danke dir! Ich habe den Tippfehler direkt ausgebessert. Es freut mich, dass dir der Bericht gefällt. Und nein, den Rüssel selbst habe ich nicht gesehen, aber auch nicht versucht, ihn auszumachen (hatte keine Detailkarte dabei).


    wieder ein wunderbarer Bericht, vor allem für Freunde von Sternhaufen. Nur diesmal leider ohne schön Übersichtsaufnahmen. Da hast Du uns zuletzt sehr verwöhnt.


    Die meisten von Dir beobachteten Sternhaufen abseits der Messiers habe ich noch nicht oder nur mit Ferngläsern beobachtet. NGC 7031 und NGC 7086 sind mir dabei im Großfernglas in guter Erinnerung geblieben.

    Servus René,


    auch dir vielen Dank für die positive Rückmeldung. Diese kleinen Sternhaufen abseits des Messier-Katalogs finde ich einfach interessant. Und es versteckt sich das eine oder andere hübsche Objekt dahinter. Für mich ist das alles ja noch Neuland. Ich klappere im Prinzip mehr oder weniger Takis Atlas ab (den Online-Sternatalas von Taki – da sind reichlich Offene Sternhaufen eingezeichnet).


    NGC 7031 und 7086 sind wirklich groß genug, um im Großfernglas zu wirken, kann ich mir gut vorstellen. NGC 7128 dürfte dafür wohl zu klein und kompakt sein.



    Ja der Himmel war komisch gestern. Keine Wolken aber total diesig. Feucht war es bei uns nicht, permanentes Lueftchen.

    Servus Norman,


    auch dir vielen Dank für dein nettes Echo! Wind hatte ich keinen, vermutlich wurde es deshalb später so nass. Der Anfang war trockener, dafür aber das Seeing furchtbar. Dann wurde das Seeing besser und die Transparenz auch, dann kam die Nässe und die Transparenz schlechter. Ein wirklich seltsamer Himmel, aber es lohnt sich ja auch dann, das eine oder andere Objekt anzusteuern. Da sind Sternhaufen ja zum Glück sehr dankbare Objekte.



    da kann ich mich Rene und Norman nur anschließen, wieder ein sehr schöner und detaillierter Bericht ! In Bezug auf Offene Sternhaufen hast du -zusammen mit deinem letzten Bericht-, den Nordosten des Schwans jetzt wirklich intensiv durchforstet. Beim Kokonnebel ist halt auch der Himmel ganz entscheidend, ich konnte den im 10-Zöller bei Alpenhimmel schon öfters als subtiles, aber eindeutiges Leuchten ausmachen - genauso ohne Filter .

    Servus Ben,


    auch dir vielen dank für die nette Rückmeldung! Zum Kokon-Nebel: 10-Zöller plus Alpenhimmel, und trotzdem subtil... Hm, klingt nach einer Herausforderung für meinen "kleinen" 8er. Der Himmel kann hier sehr gut sein. Vielleicht ergibt sich ja mal die Möglichkeit.


    Das sind ansatzweise schon Teile des großen Nebelkomplexes IC 1396. Ich hatte den ganzen Komplex letztes Jahr am Auerberg in meinem 9,5-Zöller auch genauer angeschaut, aber mit Filter: "Das ist ein guter Einstieg in den großen Gasnebelkomplex von IC 1396, der bei 45x längst nicht mehr ganz ins Gesichtsfeld des Okulars gepasst hat. Zentral im Nebel stehen die Doppelsterne Struve 2819 und Struve 2816; letzterer bildet sogar eine Reihe aus drei Sternen, mit dem hellsten davon in der Mitte - er wird als wesentliche Anregungsquelle für die große HII-Region genannt. Der Nebel selber trat mit dem UHC-Filter unterschiedlich stark im Kontrast zu seiner Umgebung hervor: Am deutlichsten erschien mir die dem Granatstern zuneigte Kante im Norden. Gut war auch der relative Sternreichtum im Inneren, sowie der deutliche Kontrast zu den Dunkelnebeln drumherum, besonders im Süden zu B160, zu erkennen."

    Danke für die Infos! Nach den Doppelsternen hatte ich mangels Wissens nicht geschaut. Ja, ich vermute durchaus, dass die Inhomogenität des Hintergrunds durch den Nebelkomplex ausgelöst wurde. Irgendwann werde ich mir einen Nebelfilter zulegen (oder doch erst OIII?). Ich habe ja noch viel Zeit für das Hobby. Erstmal brauche ich aber einen wirklich guten Himmel. Dann ist auch sicher mehr zu erkennen. Der Sternenreichtum ist ja auch so gut zu sehen und beeindruckend. Eine spannende Region.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

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    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Christoph,


    hervorragender Appetitanreger auch wieder eimal mein C8 einzusetzen. Vor lauter EAA mit kurzen Brennweiten kommen diese von Dir beobachteten Objekte sonst erst gar nicht auf die Speisekarte ;)

    Danke dafür!

    Gruß,

    Peter

  • Ein toller Bericht, den ich mit Freude gelesen habe.

    Was mir auch gefällt - und das macht es noch interessanter - dass Du auch Dinge beschreibst, die Du NICHT gesehen/gefunden hattest.

    Dann kann man gleich seine eigenen Beobachtungen (oder Misserfolge) besser einordnen. Den Cocoon beispielsweise konnte ich im 6" APO auch nicht ansatzweise sehen.

    Und beim Seelennebel sehe ich visuell auch keine Chance, auch nicht in meinem 14" Newton.


    Viele Grüße


    Markus

  • Servus Markus,


    danke für deine nette Rückmeldung! Es freut mich, wenn die der Bericht gefällt. Und klar, Nichtbeobachtung ist auch ein Ergebnis. So ist auch für mich interessant, dass du den Seelennebel im 14-Zöller auch nicht siehst. Dann ist klar, warum ich im 8-Zöller auch nichts sehe.


    Liebe Grüße,

    Christoph

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    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

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