Fernglas 150-200€ gesucht

  • Hallo,


    nachdem ich in diesem Forum schon viel Rat zu meinem Dobson bekommen durfte, wende ich mich heute wieder Rat suchend an euch. Ich habe so manchen früheren Kaufberatungsthread gelesen, aber immer wenn ein Modell spannend klang, war es nicht mehr erhältlich. Deswegen also meine Frage:


    Ich suche für meine Frau ein Fernglas, um die Rehe und Vögel der Umgebung zu beobachten. Tendenziell würden wir das Fernglas im Garten lassen, es muss also nicht besonders portabel sein. Andererseits sind wir schwacharmige Bildschirmarbeiter, insofern ist das Gewicht beim Schauen dann irgendwann doch nicht mehr egal.


    Ich habe ja mein Dobson, aber da so viele davon schwärmen, würde ich das Fernglas auch gern mal am Himmel oder Mond verwenden (wegen des geringen Aufwands), aber es ist ja ihr Geschenk und insofern wäre es nur schön, in diesem Bereich ebenfalls zu punkten, aber nicht zwingend.


    Wir sind beide Ende 30, ich bin Brillenträger. Falls es hilft: Ich komme mit den Baader Hyperion Okularen sehr gut klar ohne Brille. Was mir an ihnen sehr gut gefällt, ist das weite scheinbare Sichtfeld, das läge mir auch beim Fernglas am Herzen, wenn es nicht mit zu vielen Abstrichen bei anderen Aspekten (?) verbunden ist.


    Im Budget gehe ich bis 200€, wer weiß schon, wie oft sie es dann benutzen will.


    Vielen Dank!

  • Hallo Bernd,


    ich habe seit einem Jahr ein Nikon Prostaff 7s in der Version 8x30. Das wiegt sehr wenig, ich bin nämlich auch eine Dünnarmige ;) Es hat 6,5° Sehfeld, die bis echt nah an den Rand scharf sind. Es hat auch keine Farbsäume. Im Vergleich mit dem kostenintensiveren Monarch bspw., das als ED angepriesen wird, konnte ich - ganz subjektiv gesagt - keinen Unterschied feststellen am Tage.

    Meine Nachbarn waren vom Prostaff 7s für den Ansitz so angetan, dass sie sich das Monarch in der lichtstärkeren Variante 8x42 geholt haben. Die beiden sind Brillenträger, ich nicht.

    Für nachts musst du bedenken: Mit einem 8x30 kommst du auf eine Austrittspupille von 30/8=3,75, das ergibt ein recht dunkles, aber kontrastreiches Bild, mit einem 8x42 hast du 42/8=5,25.

    Ein "klassisches" 7x50 liefert dir ein sehr helles Bild, da die AP hier 50/7=7,1 beträgt. Das ist - so mein Empfinden - nicht gerade das reizvollste Bild.


    Mein Tipp: Wenn du keinen Laden zum Ausprobieren hast, dann besorge die unbedingt gleichzeitig mehrere Ferngläser, denn das Einblickverhalten ist total individuell!


    Kennst du das Buch "Fern-Seher" von Oculum? Falls nicht: klare Empfehlung, es zu besorgen und zu lesen, es hilft total beim Kennenlernen der Kriterien und der Auswahl, was du speziell für dich/deine Frau haben möchtest :)


    Viele Grüße

    Sarah

  • Vielen Dank für deine Empfehlung. Das klingt gut, auch wenn ich dem hinterherrecherchiere. Seltsam, dass Intercon-Spacetec die Reihe nicht anbietet, sondern nur Aculon für die Preisbewussten. Für mich war immer so ein Gefühl: Was die haben, ist zumindest kein Quark, weil sie hinter ihren Produkten stehen. Und umgekehrt, wenn sie etwas nicht haben, dann ist es vielleicht nicht so wie die Werbung behauptet.


    Wenn nicht noch andere Vorschläge eintrudeln, werde ich mir mal das 8x42 und 10x42 kommen lassen. Ich könnte mir vorstellen, das Wackeln bei 10x ist zu nervig, aber ich will es dann doch mal gesehen haben.

  • Hallo Bernd,

    die Aculonreihe sind Porro Ferngläser. Mit größeren Abstand zur Augenpupille wäre in der Porro Fernglasreihe von Nikon Action EX gerade für Brillenträger interessant.

    Beim Aculon ist bei 12 mm Abstand von Okular zur Pupille das ganze Feldüberblickbar siehe Aculon 8x42 und 17,2 mm beim Action EX 8x40.

    Die Porrogläser haben den Vorteil, dass sie einfacher in guter Qualität gefertigt werden können wie Ferngläser mit Dachkantprismen.

    Bei den teureren Gläsern mit Dachkantprismen geht man dann beim Monarch 7 8x42 noch einen Schritt weiter und setzt ED Gläser ein, die den geringen Farbfehler nochmal verkleinern. Noch etwas edler schaut Monarch HG 8x42 aus, ist aber nocheinmal deutlich teurer.

    Ich habe mir kürzlich das Action EX 8x40 bestellt und werde es bald ausprobieren können. Auch wenn das Action EX 8x40 nicht mehr ganz so billig ist, so kann trotzdem auch ein Montagsmodell erwischen. Schauen wir einmal.

    Servus,

    Roland

  • Interessant. Ich habe in meiner erweiterten Familie gerade ein 10x50 Dekarem von 1973 (Seriennummer 4,2 Mio) gefunden. Nun habe ich leider gar keine Ahnung, ob das noch etwas taugt. Wenn ich durchsehe, merke ich erstmal keine offensichtlichen Flecken oder so. Und mit meinen schlechten Augen hatte ich trotzdem das Gefühl, ein halbwegs scharfes Bild einstellen zu können, aber das bedeutet nichts. Kann mir jemand einen Tipp geben, wie ich die Qualität überprüfen könnte, worauf ich achten müsste?


    Ich vermute, dann wäre euer Rat, das Vorhandene für bis zu 150€ aufarbeiten zu lassen, weil die Qualität deutlich besser ist, als ich vergleichbar neu bekäme?

  • Hallo Bernd,

    die alten Zeissferngläser waren und sind durchaus schon gut. Der Nachteil ist halt, dass Du schlecht mit Brille beobachten kannst. Wenn man z.B. Astigmatismus zusätzlich zur Kurzsichtigkeit hat, dann kann es sein, dass man von Sternen im Fernglas kein richtig scharfes Bild bekommt, sondern der Astigmatismus bleibt. Wenn Du wenig Astigmatismus hast und Sterne im Bereich der optischen Achse im Fernglas punktförmig sind, dann ist die Abbildung schon gut. Wenn es bei Deiner Frau Sterne genauso scharf abgebildet werden, dann passt alles und dann werden auch Tierbeobachtungen optisch gut gehen. Wichtig ist dann auch noch, ob Ihr mit Abstützen das Fernglas ruhig genug halten könnt ...

    Stativadapter passen meines Wissens nicht am Zeissglas.

    Servus,

    Roland

  • Hallo Bernd,


    also ich schaug in die Sterne und meine liebe Frau kennt jeden Vogel der im Garten zwitschert.

    Paralellen währen da ja da. Bei uns auf dem alten Sideboard neben der Terrassentür steht griffbereit

    ein 8x30, ein 8x63 und ein 10x50 Fernglasl. Was nimmt meine Frau zum "Vogerlschauen" her?

    Nein nicht das kleine 8x30 und auch nicht das 10x50, sondern das Dachkanntglas 8x63. Wenn ich

    sie Frage warum, krieg ich nur eine brauchbare Antwort, weil ich es da am besten sehe.


    Ein 8x30 nimmt man auf den Berg mit, ein 10x50 war ohne aufstützen schon grenzwertig zum

    längeren beobachten und fast jeder Forstler bzw. Jäger hatt ein 7x50 oder die hellen 8x56,

    die es ja heute noch gibt, oder eben die selternen 8x63 Gläser. (das sind fast Restlichtverstärker)


    Preiswert, Du hast Dir ja ein (Testlimit), gestellt, Da kriegt man sicher in der 7x50er Klasse was,

    wo man nichts verkehrt machen kann und Du schenkst es Deiner Frau ja auch weil Du selber Freude

    am schenken hast.

    Das 10x50 von deiner Verwandschaft würde ich mir auf alle Fälle holen und zwar schnell,

    aber nicht als Geschenk für Deine Frau verpacken.


    Zurück zu Astro. Um meiner Tochter plus Freund (Freunde) den nächtlichen Himmel synchron

    zu erklären, habe ich schon mal fünf gleiche 10x50 Gläser gekauft damit zum Beispiel Alle den

    Kleiderbügel, der da grad so schön im 10x50er formatfüllend reinpaßt, zu erklären.

    Aber Beobachtungen über Kopf sind da, wenn es länger dauern soll, körperlich nicht zitternd,

    schon sehr anspruchsvoll. Dazu gibt es schon mal viele Typs hier im Forum.


    Ich würde Tierbeobachtung nicht abhängig von Astrotauglichkeit machen.


    Viele Grüße

    Marwin

  • Vielen Dank für eure Hinweise. Roland findet das Dekarem "schon gut", rät aber bei Brille zu Aculon/Action. Ich schaue aber (bisher) ohne Brille durch mein Dobson, und meine Frau hat auch so gute Augen. Wenn das als Argument gegen das Dekarem rausfällt, wie sieht es dann aus?


    Marwin hat es weiter ausgeführt - ein 10x50 sei für Tierbeobachtung vielleicht zu schwer. Er empfiehlt eher 7x50 oder noch lichtstärker. Und vor allem empfiehlt er die Trennung von Astro und Tierwelt. Ich hoffe, das habe ich so richtig zusammengefasst? Allerdings ist z.B. ein 7x50 Dekarem auch nur 10g leichter. Die Aculon 7x50 sind 5g schwerer als ihre Zehnfach-Genossen. Anscheinend habe ich deine Frau doch noch nicht verstanden.


    Ich vermute, der Konsens hier ist: Dekarem ist am Sternenhimmel in der Preisklasse super (ohne Brille). Zur Beratung bei Naturbeobachtung sollte ich nochmal in einem Vogelforum fragen … ?

  • Vermutlich meinte Marwin die Vergrößerung? 7x50 gibt bei der Beobachtung mehr Zeit, bis der Vogel aus dem Bild geflogen ist.


    In Fogelvoren lese ich gerade, dass bis 800g empfohlen wird. Da wäre das Dekarem raus und Rolands Aculon und Action voll im Ziel. Roland, warum hast du letztlich das Action dem Aculon vorgezogen?

  • Hallo Bernd,

    ich habe das Action vorgezogen, da ich leider Astigmatismus habe und auch mit Brille beobachten können möchte. Tagsüber ist es für mich auch ohne Brille in Ordnung, aber Nachts an Sternen sehe ich bei den Sternen meinen Astigmatismus. Mein Tipp ist nachts die Sterne im 10x50 Dekarem anzuschauen. Du kannst Dein Fernglas abstützen um ruhig schauen zu können.

    Wenn Du und Deine Frau beide keinen Astigmatismus besitzt und die Fehlsichtigkeit nicht zu stark ist, dann könnts Ihr ohne Brille beobachten. Dann wäre auch ein Aculon gut geeignet. Für Leute wie mich, die Astigmatismus haben und mit Brille beobachten wollen/müssen, ist das Action mit dem größeren Abstand vom Okular zur Pupille die bessere Lösung => Action.

    Servus,

    Roland

  • Wenn ich Zugriff auf ein Carl Zeiss Jena 10x50 Dekarem hätte, würde ich gar nicht lange weitersuchen. Um was Besseres zu finden, muss man selbst bei Porrogläsern recht tief in die Tasche greifen, und bei Dachkant noch viel mehr. Es liegt durch seine Form gut in der Hand, ist auf der Achse RICHTIG scharf, hat ein riesiges Gesichtsfeld, ist mechanisch im Gegensatz zu Neuware bis 200,- Euro sehr gut verarbeitet und man hält ein Stück Optikgeschichte in der Hand. Nur brillentauglich ist es nicht und wasserdicht auch nicht.


    Es taugt für Rehe, Vögel, Eichhörnchen, Wildschweine, Mondkrater, Jupitermonde, Venusphase, Plejaden, Hyaden, Orionnebel, Sternhaufen vom Fuhrmann bis Schützen, Milchstraße rauf und runter, totale Sonnenfinsternisse...und und und...


    Um zu prüfen, ob es in Ordnung ist, fallen mir folgende Tests ein:

    1. Mechanik ok? Die Knickbrücke sollte weich, jedoch mit spürbarem Widerstand gehen, damit sich der Interpupillenabstand nicht dauernd von selbst verstellt. Fokusierrad leichtgängig und ohne viel Spiel? Funktioniert die Dioptrienverstellung am rechten Auge?

    2. Klare Sicht beim Durchleuchten mit einer hellen Lampe und beim Blick in den Taghimmel? Keine Eintrübungen durch interne Verunreinigungen oder Glaspilz? Verunreinigungen bzw. Augenfett an den äußern optischen Flächen kann man z.B. mit Isopropanol und einem weichen Tuch reinigen, so wie du es mit deinen Okularen sicher auch machst.

    3. Blick in den Himmel oder gegen die weiße Wand aus ca. 30 cm Entfernung: Sind die Austrittspupillen rund und ohne Abschattungen? Blick von der Objektivseite: Kein Glasbruch an den Prismen sichtbar?

    4. Test auf Parallelität der Strahlengänge am Tag: Keine Doppelbilder?

    5. Sterntest am hellen Stern: Auf der Achse beide Kanäle scharf (ohne Komaschwänzchen)? Die Randschärfe ist beim Dekarem nicht so gut, das ist normal. Dafür hat es 68° Gesichtsfeld!

    6. Test auf Parallelität der Strahlengänge am hellen Stern: Die Dioptrienverstellung rechts komplett verstellen, sodass beim Durchschauen ein Kanal scharf und der andere unscharf ist. Ist der scharfe Stern des einen Kanals einigermaßen mittig im unscharfen Sternscheibchen des anderen Kanals? Wenn das nicht stimmt, kann man die CZJ an den Exzenter Fassungen der Objektive selbst justieren.


    Hab ich was vergessen?

    Bitte Testen und hier berichten! Wenn das alles in Ordnung ist, hast du gewonnen.

  • Hallo Bernd,

    grundsätzlich stimme ich dem Stathis zu. Die Zeiss Dekarem 10x50 sind meist recht gut und ich würde es auf jeden Fall behalten.

    Man muss halt schauen, wie man mit 10x Vergrößerung klar kommt. Manche können damit sehr gut beobachten und manche wackeln bei 10x, so dass sie lieber weniger Vergrößerung haben wollen. Dann wäre ein 8x40 oder 8x42 Glas zum Beispiel von Nikon... zusätzlich interessant.

    Der Zweite Punkt ist das Thema Brillentauglichkeit. Am Besten ist es, wenn man ohne Brille beobachten kann und die Sterne auf der Achse punktförmig bleiben. Wenn man zuviel Astigmatismus hat, dann wäre das Beobachten mit Brille besser und dann wäre etwas wie das Nikon Action 8x40 interessant.

    Weiters ist natürlich auch die Frage, ob Ihr nur ein gemeinsamens Glas wollts oder jeder von Euch ein Glas will. Auch da wäre ein zusätzliches Glas interessant.

    So viel derweil. :)

    Servus,

    Roland

  • Vielen Dank für eure Antworten, und die detaillierte Testbeschreibung. Nachdem Roland soviel über Astigmatismus geschrieben hat, habe ich den Wikipediaartikel dazu gelesen, dort auf das Testbild geschaut … naja, wer weiß, vielleicht habe ich das auch ein wenig? Auf jeden Fall sind meine Augen in den letzten drei Jahren schlechter geworden. Die Zeit war auch die stressigste meines ganzen Lebens, daher hatte ich auch keine Kraft, in die Sterne zu schauen, und da konnte mir also nichts von doppelten Sternen auffallen.


    Ich habe mich daher jetzt entschieden, zweigleisig zu fahren. Ich habe das Nikon Action 8x42 bestellt. Das wird meiner Frau viel Freude bereiten, wegen der Vorteile der geringeren Vergrößerung und Gewicht, und mir (wenn's blöd kommt), wenn meine Augen tatsächlich krumm werden.


    Und das Dekarem habe ich nun auch bei mir, wenn auch nur geliehen. Die Mechanik knirscht etwas, aber es scheint keine gesprungenen Gläser zu haben. Außen habe ich gerade mit Alkohol gereinigt. Seltsamerweise wirkt es so, als hätte da mal jemand drinnen feucht gewischt (siehe Bilder). Und der weiße Punkt in Foto 2 gefällt mir nicht. Beim Durchschauen merke ich allerdings nichts, das sieht man nur, wenn man mit einer Lampe in die Okulare leuchtet. Ich hoffe, das ist nicht der Todeskuss?

  • Hallo Bernd,

    Du bist ja schneller aktiv geworden wie ich gedacht habe. Ich denke, dass das Action EX 8X40 CF auch ein gutes Fernglas ist, mit dem Deine Frau Freude haben kann (solange es kein Montagsmodell ist). Du muss dann auch mit Fotos berichten. Meines ist inzwischen auch angekommen und zeigt nach ersten Tests eine gute Abbildung. Ich hab bei Amazon bestellt und ob das eine gute Idee war, weiß ich nicht.

    Ich war anfangs etwas erschrocken, da die Karton mit dem Fernglas nur mit einem starren Papiersack eingepackt war, ohne Knallfolie. Das dicke Papier, der Karton und natürlich die gepolsterte Tasche haben das Fernglas aber Gott sei Dank trotzdem gut ankommen lassen. Wo hast Du das Fernglas bestellt?


    Zu den Bildern. Bei beiden Bildern sieht man kleine weiße Punkte oder kleine weiße Flecken. Bei Foto zwei sieht man eine größeren hellen Fleck, der ca 6 mm groß ist und wie eine Reflexion wirkt. Ist das der Fleck um den es Dir geht?

    Apropos, vor dem Putzen mit Alkohol hätte ich nochmal vorher in die Runde gefragt und ein Bild vor dem Putzen geschickt. Ich denke zwar, dass Du nichts kaputtgemacht hast, aber es gibt ein paar Dinge, die man schon beachten sollte. Vor weiteren Putzaktionen bitte auf weitere Antworten warten.

    Servus,

    Roland

  • Hallo Bernd,

    das war vermutlich eine gute Entscheidung bei Foto Erhardt zu kaufen. Es ist sogar günstiger wie bei Amazon. Mich würd interessieren wie das Nikon bei Dir verpackt ankommt....

    Der Fleck kann verschiedenes sein, je nachdem ob es außen auf dem Linsenpaar ist oder dazwischen. Manchmal gibt es bei der Vergütung der Linsen kleine Flecken. Das ist aber harmlos und verändert sich nicht. Es wären minimale Kontrasteinbusen, die Du normalerweise nicht merken wirst.

    Es gibt manchmal auch das Problem, dass die Verkittung zwischen den Linsen kaputt geht oder eine Fehlstelle der Verkittung. Es ist aber wie es aussieht transparent und sollte weitgehend unproblematisch sein.

    Ich werde nachher mal ein Foto von meinen Ferngläsern machen. Ich habe auch ein Zeiss 10x50 Fernglas.

    Zum Reinigen: Ich bin da kein Experte, aber ich möchte schon vorab ein paar Zeilen dazu schreiben.

    Meine Vorgehensweise wäre wie folgt. Zuerst würde ich den jetzigen Eigebtümer fragen, ob ich das Fernglas reinigen darf. Vermutlich hast Du das schon gemacht.

    Zum leichteren Reinigen würd ich die Objektive mit dem Haltestutzen abschrauben. Das geht noch ohne Werkzeug.

    Der nächste Schritt wäre mit einem kleinen Handblasebalg wie z.B. Blasebalg1,Gummiblasebalg, Blasebalg ... den losen Staub auf beiden Oberflächen abblasen. Wichtig ist, dass keine harten Staubkörner auf der Oberfläche bleiben dürfen und die Oberfläche schon relativ sauber ist.

    Zur weiteren Reinigung. Mit Anhauchen der Oberfläche sieht man, wie viel Belag auf der Oberfläche ist und kann die nun beschlagene Oberfläche mit einem weichen, sauberen Baumwolltuch oder besser Micofaserreinigungstuch sehr sanft "abwischen" . Es sollte kein Druck ausgeübt werden. Wenn sich durch das Anhauchen zeigt, dass sich Belag auf den Linsen befindet, der durch anhauchen und sanft abwischen noch weiterhin auf der Oberfläche befindet, dann verwende ich etwas Optikreinigungsflüssigkeit oder als Reinigungsflüssigkeitsset. Da sollte man aber möglichst sparsam umgehen. Ich versuche unbedingt zu vermeiden, dass die alkoholhaltige Reinigungsflüssigkeit in die Verkittung der Linsen kriecht.

    Ich habe zumindest gelesen, dass manche alte Vergütungen auch Probleme mit Alkohol hatten. Das hab ich selber nicht mehr erlebt und man badet das Objektiv ja nicht darin.

    Man kann vorsichtshalber beides kombinieren, das Reinigungstuch ansprühen und die Linse anhauchen und dann sehr sanft darüber wischen.

    Nach jedem sanften Abwischen kann man mit Anhauchen und testen, wie gut sauber die Oberfläche ist und natürlich durch schräg vors Licht halten.

    Wichtig ist, dass man Kratzer auf der Vergütung vermeidet. Daher versuche ich so sanft wie möglich optische Oberflächen zu reinigen und lieber möglichst selten reinigen.


    Den hellen Fleck wirst Du nicht wegbekommen und das würd ich auch nicht versuchen. Vermutlich wird sich beim Anhauchen der Oberfläche zeigen, dass es kein Belag ist sondern ein Fehler in der Verkittung oder in der Vergütung. Dann diese Stelle möglichst schonen und nicht herumputzen, vor allem wenn die Vergütung da eine Schadstelle haben sollte.
    Kannst Du beim herausgeschraubten Objektiv sehen ob es ein Vergütungsproblem ist?

    Servus,

    Roland

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