Neu hier und Probleme mit GoTo Einstellung

  • Hallo Foren-Gemeinde,


    ich heiße Christian und bin neu hier im Forum auf dem Gebiet der Sternenbeobachtung.


    Ich bin durch das Interesse meines Sohnes angesteckt worden und habe ihm (eigentlich auch mir) zu seinem baldigen 14. Geburtstag ein Teleskop besorgt.


    Dass es sich dabei um ein Bresser National Geographic 90/1250 mit GoTo- Funktion handeln musste, war dabei eher zufällig.


    Jedenfalls hat mich der vermeintlich ahnungslose Vorbesitzer (der das Gerät ebenfalls für seinen Sohn erstanden hat) nicht wirklich instruieren können. Eine Anleitung war zwar dabei, diese ist aber sehr spärlich ausgefallen. Auch diverse Bewertungen von Käufern haben bereits die schlechte Bedienungsanleitung bemängelt. Noch dazu fehlt mir bestimmt auch noch das Verständnis für einige Fachbegriffe.


    Nun, ich habe das Gerät nach anfänglichen Schwierigkeiten mit einem Netzteil zum Laufen bekommen, jedoch gehe ich davon aus, dass ich einige Bedienungs- oder Einstellungsfehler mache, da das Teleskop sich nicht so ausrichtet, wie ich das erwarte.


    Leider kann ich momentan immer nur heimlich das Gerät auspacken, da der Geburtstag ja noch ansteht.


    Nun zur Frage:


    Ist neben einem Bedienungsfehler auch ein Fehler des Gerätes möglich? oder kann ich davon ausgehen, dass es bei Funktion der Motoren auch keine Mißweisung geben kann?


    Gibt es typische Fehler, die man (ich) bei dem Aufstellen und einrichten machen kann, auf die ihr mich hinweisen könnt?


    Ich würde mich über Feedback freuen, in der Hoffnung, dass ich mich stückweise der Lösung nähern kann und dann meinem Sohn das Gerät anständig vorführen kann.


    Vielen Dank vorab


    Christian 8)

  • Servus Christian,


    herzlich willkommen hier im Forum! Ohne aber zu wissen, wo genau das Problem liegt, wird man dir kauim helfen können. Grundlage für ein funktionierendes GoTo und auch eine Nachführung, die die gesuchten Objekte im Bild statisch hält, ist neben der funktionierenden Hardware (Motor der R.A.-Achse) eine korrekte Einnordung der Montierung. Wenn du das Teleskop nur heimlich ausgepackt hast, heißt das, dass du nachts draußen warst und es aufgebaut hast?

    Hat das Einnorden geklappt? Du musst ja die Drehachse der Montierung genau parallel zur Drehachse der Erde ausrichten, damit der Motor sauber nachführen kann.


    Jetzt weiß ich auch nicht, wie bei dir das Alignment abläuft. Normalerweise würdest du nach dem Einnorden und der Eingabe der genauen Uhrzeit und Position dann über deine Handsteuerung drei Sterne ansteuern, die du für das Alignment benötigst. Sprich du musst sie in die Bildmitte einstellen und bestätigen, dass du den Stern zentriert hast. Das machst du dreimal mit drei Sternen, die dir normalerweise von der Handsteuerung vorgeschlagen werden. Danach vergleicht die Software deiner Montierung die angesteuerten Positionen durch dein Zentrieren mit den Koordinaten der Sterne und kalibiriert so das Koordinatensystem. Danach kannst du per GoTo normalerweise Ziela anfahren. Liegen diese aber auf einer ganz andere Seite des Himmels im Vergleich zu den drei Sternen fürs Alignment, lohnt es sich, einen Stern in der Nähe des Objekts, das du ansteuern willst, nochmal für ein Alignment zu verwenden.


    Bei meiner Montierung kann ich jedes, weitere Objekt der Datenbank meiner Montierung für ein Nachalignment verwenden. So bekommst du das GoTo sehr genau hin (bzw. ich).


    Die Frage ist also, wo dein Problem mit dem GoTo genau liegt. Klappt das Alignment? Klappt das Einnorden? Oder hast du versucht, ohne Alignment ein Objekt anzufahren? Das wird nicht klappen bzw. wäre Glückssache.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Christian,


    ich habe mir mal die Bedienungsanleitung durchgelesen... (https://manualzz.com/doc/de/52…lescope-90-mm-benutzerhan...)


    Wie Christoph schon vermutet hat, ist die Inbetriebnahme der übliche für einen Anfänger komplexe Prozess bei dem zuerst ein kompletter Setup gemacht wird mit Zeit, Zeitzone, Koordinaten (Lon/Lat) . Das ganze geht per Eingabe manuell oder teilweise mit GPS-Daten aus dem Teleskop


    Dann wird die Orientierung eingestellt (Ausgangsposition / OTA (Optical Tube Assembly) Zero)


    Und dann kommt die übliche 1- bis 3-Sterne Kalibrierung.


    Eigentlich genau das, was man z.B. auch bei einem Meade LX200 oder ähnlichem machen muss.


    Für das Setup/Kalibrierung solltest Du viel Ruhe haben und mindestens 45 Minuten einplanen. Das geht nicht husch husch mal eben schnell. Und man sollte die Kallibriersterne am Himmel schon finden können. Mit "Vollautomatik" geht es nicht ... auch wenn die Werbung es vorgaukelt.

    Beim Setup gibt es viele böse Fallen. Manchmal wird (bei den Meade LX200 Classic) der Längengrad in die andere Richtung gezählt (also für Köln 353 Grad 09' Länge .... man käme nie drauf, denn jedes GPS und Google-Maps sagt natürlich 6 Grad 49' aber damit läuft das Go-To dann gar nicht und in der Bedienungsanleitung steht es tatsächlich völlig richtig drin!! Aber wer liest bis Seite 14 und man weiss ja 6 Grad Blabla... ist aber falsch bei Meade!! hihihi...) , manchmal sind bei Montierungen die Zeitzonendifferenz (UTC/MEZ/MESZ usw..) mit + und - vertauscht und ganz bekannt ist der Fehler das das Go-To Quatsch macht weil man das Datum im europäischen Format 27-10-2021 eingegeben hat und leider übersehen hat, dass die Montierung das US-Format benötigt: Also 10-27-2021... also bitte alle Eingabe-Formate GENAU einhalten.


    Die Bedienungsanleitung wirkt auf den ersten Blick mager, aber sie beschreibt schon genau, was in welcher Reihenfolge zu tun ist. Ich zitiere mal einen Schritt mitten im Prozess der Kalibrierung:


    "Schritt 3:
    Das Teleskop schwenkt zu der angenommenen Sternposition
    und bittet Sie, diesen Stern mit den Pfeiltasten genau im Okulargesichtsfeld
    zu zentrieren. Der Stern den Sie fokussieren wollen, ist deutlich heller als
    die umgebenden Sterne. Haben Sie den Stern in die Mitte des Okulars
    gebracht, bestätigen Sie mit der Zentral-Taste (5"


    Da kann man nicht meckern.... auch wenn das ganz genau genommen verbaler Blödsinn ist.... denn den Stern wollen wir ja nicht "fokussieren" sondern "als Kallibrierstern nutzen".


    Man muss sich das Manual nur GENAU durchlesen und dann 5-10x so gemacht haben, dann wird's zu Routine!


    Viele Grüße


    Guido

  • Ich wär' so frech und frei und würde das Ding einfach mal 'trocken' benutzen. Hinstellen, nach einem beliebigen fiktiven 'Norden' ausrichten, aber natürlich die Richtung merken ... Zeit und Ortsdaten eingeben ... und das Gerät suchen lassen ... Wo's hinguggt Kleberle an die Wand ... Als Target bestätigen ... goto zu irgendwas aus dem Menü ... Kleberle ... zurück auf das erste Ziel per goto ... und so weiter ... Nach einer Stunde entspanntem Spielen kannst Du mit dem Teil umgehen.


    Vor knapp dreißig Jahren war das meine Methode mit dem AstroMaster


    Wenn Du die anscheinend mitgelieferte Sternkarte dabei ebenfalls trocken benutzt, kannst Du guggen, ob die Orientierung der Drehung richtig bzw. plausibel ist entsprechend der oben geäußerten Befürchtung, daß womöglich ein Menü-Eintrag anders getätigt werden müßte.


    Vor Allem: Entspannt drangehen, ein Hocker, ein Kaffee oder ein Bier dabei kann nervenrettend sein! Selbst wenn eine Eingabe-Variante nicht geklappt haben sollte, einfach nächste versuchen. - Ich persönlich glaube garnicht aufgrund der Anleitung, daß da viel schief gehen kann.


    Falls Dich Dein Bub damit entdeckt, sagst Du dem, das willst Du für Dich, für ihn wäre das viel zu hoch - der weiß doch längst, daß die Erwachsenen alle lügen ... ;)


    Gruß


    PS: Brauchst wohl eine Verlängerungsschnur für einen Garten oder eine Powerbox. Ist anscheinend ein Batteriefresser ... Das Goto wird am besten funktioneren, wenn die Referenz-Sterne in großem Winkel zueinander stehen, dh. weites Gesichtsfeld.

  • Guten Morgen (von der Arbeit),


    zuerst einmal vielen dank für die schnellen und ausführlichen Antworten, die den Kern meines Problems wohl schon sehr genau treffen.


    Die Ausrichtung und die Nachführung als solche funktionieren soweit, nur die Zielerfassung ist eben das Problem.


    Im Übrigen war original noch eine CD dabei, die konnte mir der Verkäufer aber nicht mitgeben. Ich weiß auch nicht, was da drauf ist. DAs Teleskop hat wohl einen Computeranschluss für ich weiß nicht welche Möglichkeiten, aber egal, eins nach den anderen...


    Ihr zeigt mir schon einmal sehr gut auf, wie schwierig es ist, auf meine spärliche Beschreibung eine gute Ferndiagnose zu stellen. Aber jetzt kann ich schon einmal weiter auf Eure Hilfe eingehen.


    Ich habe beim Setup schon das Problem, dass Germany und Berlin oder Hannover nicht reicht, also GPS Daten eingegeben werden müssen. Da könnte Problem Nummer eins sein.


    Die Zeitzone war auch ein Fragezeichen bei mir.


    Die Ausrichtung mit 1 bis 3 Sterne war auch schwierig, da hat er bisweilen unter den Horizont gezeigt.


    Ich werde heute Abend nach euren Tipps verfahren, momentan ist ja sogar das Nachtwetter super, und dann weiter berichte oder nocheinmal fragen.


    Bis dahin vielen Dank für eure Beiträge :thumbup:


    Gruß

    Christian 8)

  • Moin Christian,

    willkommen in der "komplizierten" Welt der Astronomie :)

    Schön, dass du deinem Sohn einen Einstieg in solch ein schönes Hobby ermöglichen willst!

    Du hast ein kleines "vollautomatisiertes" Teleskop erworben das man bequem an fast jedem Ort unter freiem Himmel benutzen kann.
    Meine Vorredner haben ja schon viele Tipps und Tricks genannt, ich befürchte aber das Du, als kompletter Newcomer, mit den meisten Begriffen noch gar nichts anfangen kannst...


    Fangen wir mal ganz einfach an:

    Dein Teleskop hat eine eingebaute Karte des Himmels über Dir.

    Mit dieser einprogrammierten Karte kann es sich am Himmel orientieren und dir (bei richtiger Einstellung) die Himmelobjekte zeigen die Du sehen möchtest.

    Das Ganze nennt sich dann GoTo Steuerung.


    Da der Himmel über Dir aber nicht immer gleich aussieht und auch noch mit der Tageszeit und dem Datum verändert,
    braucht dein Teleskop einige Angaben um zu wissen wie es Dir die Objekte am Himmel zeigen kann.


    Erst einmal ist das Datum und die Uhrzeit wichtig.

    Nach dem Einschalten wirst Du ja auch zuerst nach Datum und Uhrzeit gefragt.


    Gibt die aktuelle Uhrzeit und das Datum ein und bestätige dies mit der Zentraltaste.

    Beachte hier, dass das Teleskop deine Eingabe im amerikanischen Datumsformat erwartet, also (Monat/Tag/Jahr MM/DD/YY ) und nicht wie bei uns üblich Tag/Monat/Jahr.
    Für den 29. Oktober 2021 also 10/29/2021

    Als nächstes muss das Telekop wissen ob es Sommerzeit oder Winterzeit ist, denn dadurch ändert sich was Du am Himmel siehst !
    (der Himmel kennt keine Sommer- oder Winterzeit :) )


    Bestätige also im nächsten Schritt ob gerade Sommer oder Winterzeit ist.


    Als nächstes ist Dein Wohnort, oder besser gesagt der Beobachtungsstandort wichtig.

    Denn dass, was Du am Himmel über dir siehst, hängt davon ab, wo auf unserem schönen Planeten Du dich gerade befindest.
    (Der Sternenhimmel auf der Nordhalbkugel der Erde sieht beispielsweise völlig anders aus als der Sternenhimmel den Du auf der Südhalbkugel sehen kannst.)
    Also muss Dein Telekop erst einmal seinen genauen Standort kennen um Dir auch die richtigen Sterne oder besser Himmelobjekte zeigen zu können.

    Diesen Standort musst Du bei der Installation in der Handsteuerbox eingeben, wie genau, ist in der Bedienungsanleitung sehr genau beschrieben.

    Du must nur darauf achten das Du die Koordinaten im richtigen Format eingibst.

    Es gibt aber auch eine Ortsliste in der Steuerung (unter Benutzerdefinierte Orte (heist in Englisch "Custom Site")
    Blättere einfach mal durch die Liste die Dir angezeigt wird und wähle Land (Germany) und den Ort aus, der deinem Beobachtungsstandort am nächsten liegt.
    Dadurch brauchst Du dich erst einmal nicht mit der Eingabe der genauen Koordinaten rumschlagen (erst mal sehr verwirrend für einen Newcomer)
    Die Steuerung übernimmt dann die Koordinaten dieses Ortes auch wenn die nicht ganz genau mit Deiner Position übereinstimmen!

    Dies ist für die ersten Versuche erst mal ausreichend denn es folgt ja noch die Ausrichtung am Himmel.


    Dies ist dann der nächste Schritt.

    Dadurch das sich unsere Erde um sich selbst dreht, bewegt sich auch der Ausschnitt des Sternenhimmels den Du über Dir sehen kannst.
    Die Erde dreht sich also unter dem Sternenhimmel um die eigenen Achse (gedachte Linie zwischen Nord- und Südpol)


    Die Erdachse zeigt dabei auf zwei Punkte im Himmel (einfach Himmels-Nord- und Südpol) um die sich für uns Beobachter also der Sternenhimmel im Laufe eines Tages oder besser einer Nacht dreht.


    Hier in Deutschland kannst Du nur den Himmelnordpol sehen, Du bist ja auf der Nordhalbkugel :)

    Also must Du dein Teleskop in Richtung Norden ausrichten damit die Steuerung weiß wo der Himmelnordpol ist.

    (Klemmschrauben der Achsen lösen nicht vergessen)


    Dazu ist ein kleiner Kompass beigelegt den du in die Öffnung für das Okular (Linse durch die Du später beobachtest) einsteckst.

    Hier must Du jetzt das Teleskop (OTA) also die Optik, horizontal und in Richtung Norden (Kompass) ausrichten wobei die vordere Öffnung nach Norden zeigen muss!


    Dies musst Du dann in der Handbox auch durch die Eingaben:
    Azi:000 (Himmelsrichtung) und

    Alt:00 (eingestellter Winkel zum Horizont, Höhe, also waagerecht)

    bestätigen.

    Danach must Du die Klemmschrauben der beiden Achsen wieder festziehen und darfst das Teleskop ab jetzt nur noch über die Steuerung mit den Tasten bewegen :!:


    Nun weiß Dein Teleskop schon mal grob wo es steht und wie spät es ist!


    Leider ist deine Ortsauswahl aus der Liste nicht genau genug um dir auch das gewünschte Objekt am Himmel direkt genau anzeigen zu können,

    es folgt also noch ein weiterer Schritt, nämlich die genauere Ausrichtung des Teleskops am Himmel.


    Hierzu gibt es drei mögliche Verfahren die Dir auch in der Steuerung angeboten werden:

    Ei-Stern Ausrichtung (One-Star Alignment),

    Zwei-Stern (Two-Star Alignment)

    oder

    Drei-Stern Ausrichtung.


    Hier wird es nun etwas hakelig :)denn Du must jetzt Sterne am Himmel identifizieren können...
    Das geht mit einer Sternkarte (sollte beim Kauf dabei gewesen sein) ist aber für einen Newcomer eher problematisch

    oder aber mit einem Planetariumsprogramm für Dein Smartphone das Du im Appstore (Apple oder Android) kostenlos herunterladen kannst.
    Ich empfehle hier SkySafri, auch die kostenlose Version, denn es nutzt die Sensoren in deinem Smartphone und Du bekommst die Sterne mit Namen auf dem Display angezeigt, je nachdem wo Du dein Smartphone hinschwenkst !


    Um die Ausrichtung am Himmel abzuschließen führe nun die Schritte die im Handbuch beschrieben werden Punkt für Punkt durch.
    Ich würde Dir erst einmal die Zwei-Sterne Ausrichtung empfehlen, die ist erst einmal genau genug.


    Hier ist nochmal wichtig, dass Du das Teleskop NICHT mehr von Hand drehst :!:
    Benutze NUR die Steuertasten auf der Handbox, sonst war die ganze bisherige Arbeit für die Katz :!:


    Hast Du nun die Ausrichtung am Himmel mit Hilfe von zwei Sternen abgeschlossen, sollte dir das Teleskop auch ein Ziel relativ brauchbar ansteuern.
    (ist vielleicht nicht immer mittig im Okular zu sehen, aber zumindest im Gesichtsfeld, du kannst ja über die Testen nachsteuern)
    Das Teleskop wird jetzt schon automatisch nachgeführt und folgt dem Objekt im Lauf der Nacht und hält es in deinem Gesichtsfeld.


    Um die Genauigkeit der Positionierung weiter zu verbessern gibt es dann noch die Möglichkeit der Synchronisierung die die Genauigkeit des GoTo weiter verbessert.


    Spiele einfach mal mit dem Teleskop rum, kaputtmachen kann man wenig...

    Wenn nichts klappt, ausschalten und neu anfangen.
    Leider must die oben beschriebenen Schritte immer wieder ausführen, sobald Du das Teleskop von Hand an einen anderen Platz stellts!
    Aber Übung macht hier den Meister ;)


    Wünsche Dir und deinem Sohn viel Spaß mit dem neuen Spielzeug

    Clear Skies!
    Dieter

  • Zum GoTo kann ich nix sagen, aber wenn das irgendwann läuft beschränke Dich (erstmal) auf die Messierobjekte. Die sollten mit der Öffnung (unter gutem Himmel) erreichbar sein. Sonst ist die Enttäuschung groß, wenn man ein Objekt anfährt und Mangels Erfahrung/Himmel/Öffnung nix sieht.

    In den angehängten Aufsuchkarten sind die Messierobjekte und ihre Position am Himmel zum manuellen suchen eingezeichnet .


    Wo wollt Ihr denn beobachten? Wenn ich richtig sehe, sind da zwei Okulare billigster Bauart dabei. Das 12,5mm wird wohl kaum noch sinnvoll einzusetzen sein. Zum schnuppern ev. noch ein billiges Zoomokular für den Einstieg dazu kaufen. Vom verlinkten Zoom keine Wunder erwarten, Preis/Leistungsverhältnis stimmt und es ist nachts ganz gut einzusetzen, an hellen Objekten werden Reflexe auftreten.

  • Liebe Leute,


    das ist ja schon eine komplette Anleitung. Und dann noch die Karten. 8o


    Ich bin jetzt schon so dermaßen begeistert, insbesondere von diesem Feedback hier, kann es kaum erwarten, alles auszuprobieren.


    Also ich werde hier auf jeden Fall dranbleiben und berichten, wie es läuft und ob ich meinen Sohn mitbegeistern kann.


    Vielen Dank und viele Grüße

    Christian 8) :telescope:

  • Ich möchte mal sagen, das ich das wirklich toll finde, wie viele mühe sich hier alle geben. :thumbup: :thumbup: :thumbup:.


    Ich hatte den Beitrag auch gestern Abend gelesen, und hatte mich irgendwie gefühlt als frage mich jemand, wo man das Kernkraftwerk einschaltet weil die Nachttisch Lampe nicht an geht. Kurz um, ich wusste garnicht, wo ich anfangen sollten.



    Aber einige hier haben das echt toll beschrieben. Deshalb verteile ich auch ein paar Sterne . :saint:

  • Hey Christian,

    ein beliebter Fehler ist, die Uhrzeit und/oder das Datum falsch einzugeben:

    1) Uhrzeit: welche Zeitzone ist die richtige? Mit oder ohne Sommerzeit?

    2) Datum: MM/DD/YY oder DD/MM/YY ?

    Voraussetzung für alles ist eine gute Ausrichtung nach Norden und auf die geografische Breite als Kippung der Stundenachse (sog. Polhöhe). Häufig macht man das mit einem in die Stundenachse eingelassenen sog. Polfernrohr. Damit man auch durch so ein Polfernrohr peilen kann, muss man den Deckel abnehmen und evtl. eine Achse drehen bis ein Loch die Durchsicht freigibt.

    Clear Skies & viel Erfolg!

    Dietrich

  • Hallo Christian und alle Vorredner,

    Voraussetzung für alles ist eine gute Ausrichtung nach Norden und auf die geografische Breite als Kippung der Stundenachse (sog. Polhöhe). Häufig macht man das mit einem in die Stundenachse eingelassenen sog. Polfernrohr. Damit man auch durch so ein Polfernrohr peilen kann, muss man den Deckel abnehmen und evtl. eine Achse drehen bis ein Loch die Durchsicht freigibt.

    Clear Skies & viel Erfolg!

    Dietrich

    Sowie ich das verstehe hat das National Geographic 90/1250 eine azimutale Alt/Az-Montierung, also ohne Polhöhenwiege, da gibt es nix als "Kippung" einzustellen mit Polarstern.

    Im Prinzip gibt man bei einer derartigen Montierung in den Basiseinstellungen einmal den Breitengrad ein (oder die vorgeschlagene nächste Stadt), Tubus in die Waage nach Norden zeigend und das Gerät ist bereit zum Alignment.


    viel Erfolg und CS,


    Christian

  • Aus der Gebrauchsanleitung:

    "Ausgangsposition / OTA (Optical Tube Assembly) Zero

    Als Startpunkt für die Ausrichtung muss die Teleskopsteuerung die Richtung

    kennen, in die der Tubus (OTA) zeigt.

    Im Feld „Azi:“ geben Sie den Wert „000“ für den Azimut ein.

    Im Feld „Alt:“ geben Sie den Wert „00“ für die Höhenachse ein.

    Lösen Sie beide Achsklemmungen und richten Sie nun die Teleskopöffnung

    (2) waagerecht und in Richtung Norden aus. Nehmen Sie den im Lieferumfang

    enthaltenen Kompass (18) mit integrierter Wasserwaage zur Hilfe und setzten

    diesen in den Okularstutzen (3) ein, um die exakte Startposition zu bestimmen.

    In dieser Position werden die Achsklemmungen wieder angezogen."

  • Hallo Christian

    Ich fange mal etwas weiter vorne an...

    Wenn du noch keine astronomische Erfahrung hast ist das alles sehr verwirrend wenn man ein Teleskop "in Betrieb" nehmen möchte.

    Zu Beginn solltest du/ihr das Teleskop und den Sucher genau aufeinander ausrichten. Das geht am besten am Tage indem ihr ein weit entferntes Objekt,Kirchturmspitze oder Windrad oder so anpeilt.

    Wenn das nicht passt sucht ihr am Abend nur wild rum.

    Sollte die Gedult am ersten Abend nicht ausreichen um die Grundeinstellungen durchzuführen könnt ihr zumindest mal Jupiter und Saturn per Hand anfahren.

    Natürlich auch ein paar Stern Konstellationen wie z. B. M45.

    Falls noch nicht geschehen könnt ihr euch auch mal das Programm Stellarium auf einen PC laden.

    Da könnt ihr euch schon mal etwas orientieren.

    Der Start ist nicht ganz unwichtig, dabei sollte es einfach nur Spass machen und keine frustrierend Erlebnisse geben.

    Also viel Erfolg

    Beste Grüße

    Andreas

  • Mensch Leute, dass ist ja unglaublich.


    Vielen Dank für dieses Feedback.


    Ich muss vorweg sagen, ich bin leider beruflich und privat sehr stark eingespannt und möchte mich direkt dafür entschuldigen, dass ich wahrscheinlich nur mit größeren Pausen antworten kann.


    Ich werde hoffentlich noch auf Einzelheiten zu Euren Antworten eingehen können.


    Ich möchte mal sagen, das ich das wirklich toll finde, wie viele mühe sich hier alle geben. :thumbup: :thumbup: :thumbup:.


    Ich hatte den Beitrag auch gestern Abend gelesen, und hatte mich irgendwie gefühlt als frage mich jemand, wo man das Kernkraftwerk einschaltet weil die Nachttisch Lampe nicht an geht. Kurz um, ich wusste garnicht, wo ich anfangen sollten.



    Aber einige hier haben das echt toll beschrieben. Deshalb verteile ich auch ein paar Sterne . :saint:

    Ganz meine Meinung, und genauso habe ich mich mit meinen Eingangsfragen auch gefühlt.


    An dieser Stelle nocheinmal Danke an Alle von Anfang an für das herzliche Wilkommen, die ersten Tipps und die dermaßen ausführlichen Beiträge.


    Euch war scheinbar viel klarer als mir selbst, dass ich noch gar nicht die richtigen Fragen stellen konnte und ihr habt trotzden den Nerv getroffen.


    Also:


    ich habe heimlich ein paar Trockenübungen gemacht und natürlich diese super App Skysafari herunter geladen.


    Mittlerweile scheint das Ausrichten im Vergleich zur App-Darstellung zu funktionieren, hatte bisher aber keinen klaren Nachthimmel, um Gewissheit zu haben.


    Aber:


    Ich habe mittlerweile das Geschenk übergeben und nach anfänglicher Skepsis über den ganzen technischen Schnickschnack war die Begeisterung bei meinem Sohn groß.


    Wir freuen uns nun auf die un- heimlichen versuche in den kommenden kalten Nächten.


    Als Anhang sende ich mal unser Teleskop, mit unserer Powerbank und einem nicht originalen "Suchfernrohr", welcher vom Vorbesitzer angebracht wurde.


    Während ich mich nun mit dem Gerät weiter vertraut mache, würde mich noch interesieren, wofür der Computeranschluss gedacht ist und was die (nicht mitgelieferte) Software beinhaltet.


    Kann mir da vielleicht jemand Auskunft drüber geben?


    Ansonsten erst einmal vielen Dank vorab und schönen Abend noch.


    Christian 8):telescope:

  • Schön, daß es läuft! :thumbup:


    Ich denke, wenn beim Bresser die Computer-Anschlüsse nicht nutzbar sind, sind die auch beim einfach nur umgelabelten National-Geographic ebenfalls ohne Funktion.


    'PS: Da hatte noch jemand nach Inhalten der CD gefragt. Hab' leider Konzentrationsstörungen, sorry! Zumindest nach Anleitung von Bresser sind die digitalen Anschlüsse noch ohne Funktion. Auf der Seite von Bresser bez. möglicher Upgrades steht auch nix drin. Da habe ich nur ein Stellarium gefunden, daß auch bei denen (womöglich neuer) direkt geladen werden kann und außerdem wieder das Manual ... jedenfalls nix bez. Computer-Link. Ach ja, zwei Mondkarten ...'


    Aus der Gebrauchsanleitung, S. 6 rechts:

    (8) Mini-USB Port1

    (9) RJ-45 Port1

    (10) RJ-22 Port1


    1HINWEIS:

    Die Ports (8, 9 und 10) an der Handbox sind für künftige Entwicklungen vorgesehen,

    aber derzeit nicht aktiv. Aktuell sind leider keine Zubehörteile verfügbar.

    Über neue Entwicklungen für dieses Produkt informieren wir ggf. auf unserer

    Website unter http://www.bresser.de/download/automatic_telescopes


    Stellarium Astronomy Software


    Stellarium kann man dort runterladen.


    Bresser | NATIONAL GEOGRAPHIC Automatik Teleskop 90 mm | Expand Your Horizon
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    www.bresser.de


    Da die Anleitung


    index · powered by h5ai 0.26.1 (http://larsjung.de/h5ai/)


    Da habe ich die Mondkarten gefunden.


    Hoffe, daß das mit dem Verlinken klappt.


    Gruß

    Stephan


    PS: Gugg' mal da! Für'n Mond brauchst Du eigentlich kein Fernrohr ... läd manchmal stockend ... ggf. Laden wiederholen


    QuickMap

  • Hallo Stephan,


    danke sehr für die Links, die werde ich mir zu hause einmal vornehmen.


    Ich habe die Ports noch nicht ausprobiert. Ganz ohne Funktion wäre natürlich schade. Zumindest Updates aufspielen wäre ja vielleicht eine sinvolle Möglichkeit gewesen (oder Flugdaten von neu entdeckten Himmelskörpern eingeben :/).


    Ich bleib dran...


    Danke und Gruß


    Christian 8) :telescope:



    PS.: sehr beeindruckend, die Mondkarte...!

  • Hallo,


    als Tipp von Einsteiger zu Einsteiger, erlaube ich mir meine Erfahrung mit einem Skywatcher AZ GTI mit einem Maksutov 127/1500 einzubringen. Aus meiner Sicht ein vergleichbares Setup im ähnlichen Preisbereich. Ich bin inzwischen der Meinung, dass diese Kombination für einen Anfänger mit der langen Brennweite nicht einfach zu beherrschen ist. Die preiswerte Montierung hat eben Toleranzen und diese Toleranzen führen dann unweigerlich dazu, dass bei der langen Brennweite das gewünschte Objekt trotz "GoTo" nicht wie erwartet im Sichtfeld auftaucht. Schon das erste 1-Star Alignment wird zur Qual, wenn man mal eine Stunde im Himmel "herumgestochert" hat, bis man den Stern findet. Um das Problem zu mitigieren habe ich erst mal mit einem guten Sucher nachgerüstet.


    Da ist halt die Werbeaussage "GoTo macht alles von allein" im Widerspruch zur Realität. Auch mit "GoTo" ist aller Anfang schwer und man muss durch die Lernkurve durch. Ich habe erst mal mein Maksutov in der Ecke geparkt und bin mit meiner Fotoausrüstung kurzbrennweitiger unterwegs (ca. 400mm). Für 400mm Brennweite ist die automatische Ausrichtung meines Setups genau genug und das GoTo funktioniert zuverlässig. Das Objekt der Begierde ist dann zwar auch nicht in der Bildmitte aber immerhin im Sichtfeld.


    Man kann es natürlich auch positiv sehen. Das herausfordernde Setup erzwingt genaues Arbeiten (nivellieren der Montierung, genaue Ausrichtung nach Norden, genaues 2/3-Star Alignment ...). Wenn man dann mal Jupiter mit seinen Monden sieht, oder den Ring von Saturn, weiß man wofür man sich die Mühe gemacht hat.


    Fazit: Keine allzu hohe Erwartung an diese Kombination von Montierung und Teleskop stellen, dann kann man viel Freude damit haben.


    Ich wünsche viele Geduld und viel Spaß!

    Wolfgang

  • Bei einfachen Stativen und entsprechenden Montis ist auch immer zu erwarten, daß die sich minimal je nach Ausrichtung des Fernrohrs verziehen. Dann muß man halt stochern, vor allem mit geringem Gesichtsfeld. Telrad et altera helfen meist. Kriegt man aber auch hin, wie Du bestätigst. Meist kann man ein zusätzliches Alignment in der Nähe des gesuchten Objektes an einem prominenten Stern vornehmen. 'Ne gute deutsche Montierung auf massivem Stativ läßt sich besser auswiegen, doch muß man wissen, ob's das Mehr an Gewicht und die Sperrigkeit bringt.


    Gruß

    Stephan

  • Oh, dass ist gut zu wissen. Hätte nicht gedacht, dass das eine so große Rolle spielt mit der Brennweite.


    Ich habe bisher noch immer keine Nachtübung machen können. Beim letzten Versuch zog sich zusehends innerhalb von Minuten der Himmel zu.


    Dann haben wir aber mit Sonnenfilter eine Tagesübung gemacht.


    1-Stern-Alignment zur Vega, am hellichten Tag mit Skysafari verglichen. Dann Sonne angesteuert, zu weit gelaufen, dann Zeitzone von E01 auf E02 geändert, dann passte es annähernd.


    Dann musste aber von Hand reichlich nachjustiert werden, wobei das Nachlaufen dann funktionierte und ab und zu motorisch nachjustiert werden musste.


    Also ist bisher meine Vermutung, dass das GoTo nicht absolut korrekt "findet" und der Nachlauf nicht 100prozentig ist.


    Ich weiß nicht, ob es sich hier um eine Ungenauigkeit oder einen Defekt handelt. Sicherlich hat das Alignment noch nicht perfekt geklappt, aber mir ist auch aufgefallen, dass die Motorgesteuerte Suche auch manchmal "hängt", also läuft, ohne dass sich das Teleskop bewegt.



    Wir bleiben jedenfalls dran und freuen uns auf die nächsten klaren Nächte.


    Viele Grüße


    Christian 8) :telescope:

  • Hallo zusammen, ich bin auch seit geraumer Zeit im Besitz einer GoGo - bin allerdings auch neu in dem Umfeld und so fiel mir die Einrichtung bisher sehr schwer. Aber mit DIESEM Post freue ich mich auf den nächsten Einrichtungsversuch :) So gut geschrieben..das sollte mit in das offizielle Handbuch ;) Vielen Dank dafür!!

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