Umgestaltung eines 18" f/4.5 von großer, schwerer auf kleinere, leichtere Bauweise

  • Lieber Gerd!


    "Nochmals wegen Sucher:

    Mein Sucherfernrohr, ein 60/240 mit 2" Drehfokussierer und Okular wiegt 1,3 Kg

    der Leitz Binoansatz mit Korrektor von Siebert ebenso 1,3 kg.

    Ich könnte auch dieses Zubehör wahlweise an einem darauf austariertem Dob anbringen.


    Ein zusätzliches anschraubenden eines grösseren Suchers würde ich mir nicht antun.

    Das hat 2 Gründe:

    1.) Ergonomie beim Einblick

    2.) Evtl. Verbiegen der Stangen unter Last des Suchers, darunter leidet die Justage Deines Dobson."


    Ich habe mit dem "80mm f/4,1" (das ist wohl der von dir erwähnte 80/320), auf den R. Vogel hingewiesen hat, geliebäugelt. Er kostet 195.-, wiegt ohne Okular schon 1450g, hat auch nur 1,25"-Anschluß.


    Gut, dann lasse ich, deinem Rat folgend, die Idee fallen!

    Für das selbe Geld bekomme ich, so ich später will, auch einen "Celestron Starsense Explorer LT 70AZ", von dem ich den Starsense Explorer abmontieren und auf den UT montieren kann.

    Eine feine Sache zum Auffinden von Objekten. Kein Computer, keine Kabel, keine digitalen Teilkreise mehr.

    Ich mag eigentlich möglichst wenig Technik am Teleskop, doch das Auffinden von Objekten mittels "Plate Solving per Handy" ist denkbar einfach und ALLE im schwarzen Forum schwärmen von

    diesem Umbau und keiner bereut es!

    Den 70mm Refraktor auf Stativ kann man dazu noch verschenken.

    Anfang des Jahres hatte Celestron (Patentinhaber) Schwierigkeiten mit der Lieferung dieses (billigsten) Starsense-Teleskops.

    Aber da kommen sicher noch bessere Lösungen (via anderer Softewarehersteller und anderen großen Teleskopherstellern)


    Gespannt bin ich auf deinen geplanten Neubau eines Grab&Go 16-Zöllers!


    Liebe Grüße, Helmut

  • Lieber Helmut,


    mein 80/320 ist geradsichtig mit 2 " Drehfokussierer, der wiegt dann 1,2 Kg.

    Diesen Findest Du ab und zu bei Ebay, oder mal im Shop von APM nachschauen.

    Mit einem leichten 2" 30mm Okular wie das Kokusai Khoki Widescan

    ergibt das 11 fache Vergrösserung mit über 7° Feld bei knapp 1,7Kilo incl. o.g.Okular

    Das ist ein fantastisches RFT und hat mit dem 30mm 84°Okular

    nahezu dasselbe Gesichtsfeld wie Argelanders Kometensucher,

    mit dem er die Bonner Durchmusterung durchgeführt hat.


    Rainer Vogel hat offensichtlich die Ausführung mit Umlenkprisma und daher 1,25" Anschluss.


    (Bei mir wird die Wahl auf den 60/240 fallen,

    weil er mit Okular genausoviel wiegt wie mein Binoansatz+ Korrektor.)


    Die 300g Unterschied im Gewicht reissen es nicht! Wir stecken ja auch Kiloschwere Okulare in den Okularauszug vom Dob.

    Wenn Du den Sucher am Hut befestigst und den Tubus auf das zusätzliche Gewicht ausbalancierst , ist der 80er gut möglich..

    Ich dachte Du wolltest ein noch größtes Kaliber an die Gitterrohrstangen anbringen 8)


    LG von Gerd

  • Ich würde den Sucher immer vom verwendeten Kartenmaterial abhängig machen.
    Wenn der Sucher sehr viel mehr Sterne zeigt als die Karte ist das Auffinden ggf. sehr erschwert.

    Für den Deep Sky Reiseatlas reicht ein 6x30 Sucher, beim Deep Sky Atlas ist ein
    8x50 Sucher notwendig.

  • Lieber Dietmar,

    von Deiner Sicht aus betrachtet hast Du vollkommen recht!


    Ich möchte den " Sucher" ergänzend zum Dob als RFT einsetzen.

    Z.B.: Den Nordamerika Nebel im grossen Sucher mit Filter anschauen.


    Vor 35 Jahren hat jemand zu mir gesagt:

    "Mit dem "Sucher" suchst Du immer, mit dem Finder findest Du auch was."

    Eine Anspielung auf den damals neu erschienenen Telrad Finder von Steve Kufeld.

    Das ist mein bevorzugtes Zubehör zum Auffinden von Deep Sky Objekten.

    Habe ich zu schwache Positionssterne

    schau ich mit meinem 6x24 Fernglas von hinten durch die Scheibe des Telrad.


    LG nach Trebur von Gerd

  • Lieber Dietmar,


    Gerd hat mir meine Antwort schon im Voraus weggenommen.

    Dass der eingangs von mir gezeigte 24x150mm FH (mit 3,4° wGf) auf dem 18" auch nicht primär als Sucher,

    sondern als RTF diente ist klar!

    Wenn ich nur einen Sucher wollte, würde ich natürlich deinem Rat "einen 8x50 für meinen Deep Sky Atlas" folgen!


    Lieber Gerd,


    du dachtest doch wohl nicht, dass ich meinen 6" (7,3kg ohne Okular!) nun an einer der Stangen befestigen wolle? :huh:

    Ich schrieb doch eingangs:

    "Jetzt, da ich keinen Transporter mehr habe, fällt nicht nur diese Teleskopkombination weg.......,"


    Deinem Vorschlag nachgehend, habe ich bei Markus einen 80/328mm, gerade mit 2" OAZ (1,47kg) für 170.- gefunden - (die e-bucht gibt derzeit nichts her)

    und wenn, dann werde ich ihn, dir folgend, am OT befestigen. Bis zur Besenstielprobe kann ich mir ja noch überlegen, ob ich sein Gewicht mit ein kalkuliere oder nicht!


    Grüßle, Helmut

  • Liebe Sternfreunde,


    der Umbau des großen, schweren 18" Monocoloss zum kleineren, leichteren Monocolo ist weitgehend angeschlossen!

    Der Schrumpfschlauch kommt erst Anfang Dezember, noch sind die Alurohre blank.

    Weil an Höhe gespart wurde (Korrektur meiner früheren Aussage! Ich hätte an Höhe doch nichts einsparen können!), schließt der Deckel des UT (=Spiegelzelle) ziemlich knapp über dem Spiegel, auf dessen Höhe in den Ecken die 8 Stangenenden angeschraubt sind. Der Deckel kann jedoch beim Aufbau über Eck gelegt werden, dass der Spiegel geschützt bleibt. Hierzu ein Bild des fertige Tubus, an welchem die Besenstielprobe erfolgte:


    Anmerkung: Der OAZ ist um 90° nach unten gedreht, damit bei der Schwerpunktermittlung das Gewicht des OT möglichst mittig zum liegen kam.

    Danach erfolgte eine Zeichnung mit eingezeichnetem Schwenkradius (=46cm), welcher auch die Höhenmaße der Rockerbox festlegt.

    Nun Bilder des weitgehend fertig gestellten Dobson:



    Abweichungen von der herkömmlichen Bauweise gibt es nur beim (früher schon erwähnten) Belag der Höhenräder, welche jetzt (im Gegensatz zu früher) butterweich laufen (größerer Radius, die Teflonpads liegen nur noch 35° auseinander und weniger Gewicht) und bezüglich deren Laufbahn, die vorne vom Frontbrett der Rockerbox (sieht wie MDF aus, ist aber beschichtetes 18mm Multiplex) von innen her bestimmt wird. Habe ich so noch nie gesehen. Funktioniert einwandfrei!:


    Hinten dagegen sind die 2 Teflonpads herkömmlich, außen an der Rockerbox angeschraubt.


    Wenn der Schrumpfschlauch auf den Stangen angebracht ist, gibt es ein abschließendes Bild des Monocolo - dann hoffentlich im Freien und bei klarem Himmel!


    Vielen Dank an alle, die mir geholfen haben!


    Grüßle, Helmut

  • Lieber Helmut,

    Deine neuer Dob gefällt mir gut! :thumbup:

    Besonders interessant finde die Führung der Höhenräder vorn an der Rockerbox.

    Wie schwer ist das neue Teleskop nun geworden?

    Wieviel wiegt das schwerste Teil, und wieviel Gewicht hast Du gespart?


    Ich habe noch nicht mit meinem Vorhaben begonnen,

    da ich diese Woche mit Renovierungsarbeiten in unserer Wohnung beschäftigt bin.

    Aber das erforderliche Material sammelt sich nach und nach in der Werkstatt an. :)

    Herzlichen Gruß von Gerd

  • Lieber Gerd,


    es ist schön von einem Dobsonbauer wie dir gelobt zu werden! :)

    Ja, die Innenführung ist durch die Aussparung des (jetzt zwar höheren) Frontbretts viel stabiler, als ein nur außen angeschraubtes Teflonpad, das viel weniger Halt hat!

    Außerdem läßt sich hier der Winkel der beiden zusammen stoßenden Teflons genau auf 90° ausschneiden/festlegen und das senkrechte Teflon kann nicht nachgeben.


    Gewichte in absteigender Reihenfolge:


    1.UT (aus Spiegel=17,3 kg + 18-Punkt-Zelle=3,9 kg + Kiste=7,5 kg) = 28,7 kg darunter, nur noch halb so schwer

    2. Bodenplatte+Rockerbox = 14,3kg (da könnte ich einsparen, da Bodenplatte (dreieckig, durchlöchert mit Kugellager in der Mitte) und Rockerboxboden (geschlossen) aus 3cm Multiplex sind, will ich aber nicht, da sehr stabil)

    3. Stangen + Höhenradquerstange (Multiplex) = 5,4 kg

    4. OT ohne Oku = 5,3 kg

    5. 2 Höhenräder 4 kg (verlieren sie Stabilität bei Durchlöchern/aussägen?)


    Somit wiegt der Monocolo 57,7 kg


    Dazu kommt der Okularkoffer mit 13,2 kg, also muß ich insgesamt etwa 71kg schleppen. Aber mich interessiert(e) nur das schwerste Teil, der Rest eigentlich nicht!


    Das komplette Gewicht des ehemaligen Monocoloss läßt sich nur in etwa rekonstruieren, da ich nur den UT (als damals absolut schwerstes Teil) wog, welcher es auf 45,5 kg brachte.

    Dafür waren dessen Stangen kürzer, also leichter, vlt 3,5kg, die (am UT) festgeschraubten Höhenräder auch schon dabei,

    Bodenplatte (habe ich erst jetzt mit 30mm Forstner durchlöchert) schwerer,

    Rockerbox auch schwerer, da höher,

    also haben Punkt 1. + 2. ziemlich Gewichtsersparnis (20kg?) gebracht, wobei beim UT vor allem der einst sperrige Bau, (der (nur) an den Höhenrädern gepackt werden konnte) weggefallen ist.


    Jetzt habe ich meine komplette Astrogerätschaft unter dem Doppelbett (18" und 10" und 6", Ayo und Ferngläser)!

    Mein Vater und ich haben eine komplette Schreinerwerkstatt (ehemals sogar noch eine Drehbank), aber dort konnte ich wegen Platzmangel (Kreissäge, Fräse, Hobelmaschine, Langlochbohrer, Ständerbohrmaschine, Absaugung ...) nur Einzelteile bearbeiten, geschweige denn das Teleskop komplett aufbauen.


    Ich bin schon gespannt, ob/wie du das mit der 1 Minute Aufbauzeit hin bekommst - bekommen willst!


    Bei zweifelhaftem Wetter, Mond-kurz-nächten, kurzen Sommernächten dient mir als Grab & Go mein 10" oder wahlweise der 6" auf Ayo, dann auch nur am Dorfrand.


    Ich grüße dich ganz herzlich - auch bei eisigem Ostwind und verhangenem Himmel - Sterngucker Helmut

  • Lieber Helmut,

    ich finde es lustig dass Du Deine Teleskope unter dem Doppelbett verstaust,

    bei mir sind unter unserem Doppelbett 6 Koffer mit Kleinfernrohren und Okularen, sowie Zubehör.

    Es schläft sich gut auf unseren Schätzen-gell ? :D :D :D


    Leider habe ich keine Schreinerwerkstatt und grosse Maschinen.

    Wenn dem so wäre, würde ich wieder in Produktion gehen! 8o


    Ich habe in meinem Keller -1,5 Stockwerke unter Grund -,

    neben Weinflaschenregal und Sprudelkisten

    ein Stück alte Küchenarbeitsplatte an die Wand geschraubt,

    eine kleine Tischkreissäge, Stichsäge, sowie Oberfräse.

    Wenn ich dort 1 Tag lang Späne mache muss ich danach 3 Tage abstauben und putzen.

    Von daher hält sich meine Produktivität etwas in Grenzen. :evil1:


    Aktuell sind diverse Birke Multiplex Bretter auf Lager,

    6mm dick für den Hut, 12mm für die Spiegelbox,

    und 18mm dick für Höhenräder und Rockerbox.

    Die Stangen 25x1mm und Schrumpfschauch D 30 sind vorhanden,

    sowie verschiedene Aluminium Profile.

    Ebony Star habe ich bereits im Frühjahr bei Manfred Kleisa in ausreichender Menge erworben.


    Deine Idee mit der Führung der Höhenräder per RockerFronplatte

    werde ich übernehmen!


    Bei entsprechendem Baufortschritt wird es meinerseits einen Beitrag und Bilder

    in diesem Forum geben. 8)


    Liebe Grüsse aus dem Schwobaländle von Gerd

  • Lieber Gerd,


    Auf solch Schätzen träumt´s sich wohl!

    Die Spiegelbox des Monocoloss hatte nicht einmal unter einen Tisch gepasst! X/


    Oh, mein Vater nimmt es in der Werkstatt wohl auch so genau, wie du im Arbeitskeller!

    Und wenn der das Werkzeug nicht an seinem Platz findet ........! X(


    Für die Arbeit mit dem Schrumpfschlauch habe ich schon jemand im Bekanntenkreis mit einer Heißluftpistole - mein Vater meinte, wir hätten so etwas auch, aber ich stellte dann fest,

    dass es sich um eine "Heißklebepistole" handelt.

    Wie lange dauert das Heißbelüften von den 8 x 1,5m Stangen wohl?

    Ich frage dich das, weil ich überlege, ob ich es bei dem Bekannten machen soll (nur einfache Fahrt), ohne die Pistole ausleihen zu müssen,

    oder ob ich es zu Hause machen soll (mit Zurückbringen der Pistole).


    "Deine Idee mit der Führung der Höhenräder per RockerFronplatte

    werde ich übernehmen!"


    Ich fühle mich geehrt!!! :)

    Ich kam auch erst nach einem ersten, niedrigen Frontbrett, wegen mangelnder Führung der Höhenräder darauf und tauschte es dann gegen ein höheres aus.


    Die 4 Sterngriffe mit denen die Höhenräder an der Spiegelbox befestigt sind, werde ich gegen Klemmgriffe (mit M8 Innengewinde, sind schon bestellt!) austauschen,

    da die Sterngriffe ziemlicher Müll sind (billigstes Plastik, tief liegendes M8-Innengewinde, musste sie daher vorne stutzen)

    und ich sie - gut angezogen - kaum noch greifen und wieder auf bekommen kann! Sonst passt bisher alles.

    Zum Justieren muss ich noch die Reparatur meines Collimasters von ICS abwarten

    (wenn diese nicht klappt, sind für mich die Zeiten des einfachen und genauen Justierens - nur von hinten, vom HS aus -vorbei, wenn ich dann nicht für mich und alle anderen Dobsonauten weltweiter Collimasterproduzent werde! - Unglaublich, dass der Markt so ein Produkt nicht (mehr) liefert!)

    und brauche für die Fokuslage


    (die eigentlich genau wie zuvor sein müsste, da ich den Abstand HS - FS vor dem letztem Abbau des Monocoloss genauestens gemessen hatte und ihn beim Bau des Monocolo auf einen (mehr) Millimeter genau (per Abstandshalter) wieder hin bekommen habe, aber ich werde ja sehen, ob ich da nicht etwas übersehen habe.)


    etwas (tagsüber) zum anvisieren/einstellen!


    Grüßle, Helmut

  • Lieber Helmut,


    die Stangen müssen zum Schrumpfen nicht erwärmt werden- nur der Schlauch!

    Du ziehst den zugeschnittenen Schrumpfschlauch drüber,

    und achtest auf gewünschte Position des Schlauchs über dem Rohr.

    Sobald Du mit der Heissluftpistole draufhältst,

    schrumpft dieser in Sekundenschnelle auf die Alurohre drauf.

    Du wirst Dich wundern wie einfach das vonstatten geht.

    ( Die Heissluftpistole bringt etwa 400°C, bereits bei etwa 150°C

    wird der Schlauch um den angegebenen Schrumpffaktor kleiner.

    Durch den etwas grösseren Rohrdurchmesser als das maximale Schrumpfmaß

    hält die Gummischicht bombenfest gespannt auf dem Alurohr.)


    LG von Gerd

  • Lieber Gerd,


    viele Dank für die Anleitung!

    Dass der übergestreifte Gummi erhitzt werden muss, war mir schon klar,

    aber dass dieser in Sekundenschnelle draufschrumpf, verblüfft mich jetzt schon!

    Gut, wenn das so schnell geht, kann ich das bei dem Bekannten machen!


    Grüßle, Helmut

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