MyNewton - Zuverlässig?

  • Moin Raul,


    meine Vemutung ist, dass die angenommene bzw. angegebene Spiegel-Brennweite von der tatsächlichen Brennweite abweicht.

    Das scheint mir wahrscheinlicher, als ein Denk- oder Messfehler am mechanischen Aufbau.

    Ggf. die Brennweite (den Krümmungsmittelpunkt) mit einer Taschenlampe oder besser einem Foucalt-Tester bestimmen bz. ausmessen. Mit einer einfachen Lampe ist es imho aber gar nicht so einfach auf ein paar mm genau zu messen, da freihand nicht sicher gestellt ist, dass Lichtquelle und Auge den genau gleichen Abstand vom Spiegel haben.

    Falls du einen Laser-Enfernungsmesser haben solltest, kannst du auch einfach einen Papierschnipsel auf den Spiegel legen und den Abstand von deiner gefundenen Fokusposition aus messen.


    cs

    Harold

  • Hi Raul,

    Das heißt, ich habe wieder eine Differenz von 20-30mm oder habe ich auch diesmal einen Denkfehler und muss garnicht die 62,5mm in myNewton eintragen, sondern einen geringeren Wert?

    In die Rechnung von MyNewton geht der halbe Verfahrweg des OAZ ein. Hast du 50mm dafür eingegeben, dann legt das Programm die Fokusebene um 25mm über die Höhe OAZ-eingefahren fest. Also Höhe 74mm + 25mm = 99mm. Dazu kommt der Wert, der für "Höhe der Brennebene über eingefahrene Focuser" gewählt wird.

    Abstand von Tubus zu OAZ ausgefahren mit Kamera: 124mm...... wobei dann nochmal 12,5mm vom Kameraadapterring zum Chip hinzukommen

    Damit liegt die Foksusebene 136,5mm über Tubus, der einzutragende Wert für "Höhe der Brennebene über eingefahrene Focuser" wäre damit 37,5mm (die 50mm gemessenen Abstand abzüglich 25mm halber Verfahrweg + 12,5mm Auflagemaß der Kamera). Oder anders gerechnet- 99mm+37,5mm=136,5mm


    Damit wirft MyNewton bei mir für die Tubuslänge 1406,5mm aus, der Abstand HS-FS wird mit 1188,5mm berechnet.


    Gruß Stefan

  • Hallo Raul


    Das Programm stimmt schon, aber in deinem Screenshot sind Fehler,

    Die zusätzliche Höhe über OAZ muss wegen Arbeitsabstand von Korrektoren und auch dem Weg in eine DSLR auf 55mm gesetzt werden.

    Dann macht es auch Sinn die OAZ Höhe in geplanter Arbeitsstellung anzugeben, keiner will das OAZ Rohr im Tubus oder diesen unnütz weit raus, ich wähle da meist bei flachem OAZ so das ich noch 10mm rein und raus fokussieren kann und gebe die mittlere Höhe alz OAZ Höhe an und den Travel auf Null.

    Sind die Variablen weg wirst du sehen das es stimmt.

    Für den Offset wird der FS eigentlich nur diagonal verschoben das ändert die Fokus Lage nicht.


    Gruß Frank

  • Servus Frank,

    Das Programm stimmt schon, aber in deinem Screenshot sind Fehler,

    Die zusätzliche Höhe über OAZ muss wegen Arbeitsabstand von Korrektoren und auch dem Weg in eine DSLR auf 55mm gesetzt werden.

    Der Screenshot war von mir und war mit den Standardvorgaben gerechnet. Hier neu mit dem angepassten Wert für zusätzliche Höhe. Deine 55mm sind jedenfalls zu viel, du übersiehst dabei, dass der halbe Verfahrweg mit eingerechnet wird.


  • Hallo


    55mm ist aber physikalisch von der Kamera vorgegeben


    Wenn der OAZ 70mm hoch ist würde ich mir 10mm Fokus weg nach innen gönnen und den OAZ einfach als 80mm hoch angeben und Verfahrweg null. Dann sitzt der Fokus da wo man ihn haben will und nicht irgendwo.

    Dafür muss man die Brennweite aber genau genug kennen, und vorher Testen ob der Korrektor die Fokus Lage verschiebt.


    Gruß Frank

  • Servus Frank,

    55mm ist aber physikalisch von der Kamera vorgegeben

    Ja, soweit richtig. Höhe OAZ ist 74mm, Brennebene über Tubus liegt bei 136,5mm und damit ist die Differenz zwischen den Werten mit 62,5mm größer als die nötigen 55mm, die Brennebene liegt auf jeden Fall im Bereich des Verfahrwegs des OAZ.

    Wenn der OAZ 70mm hoch ist würde ich mir 10mm Fokus weg nach innen gönnen und den OAZ einfach als 80mm hoch angeben und Verfahrweg null. Dann sitzt der Fokus da wo man ihn haben will und nicht irgendwo.

    Was ist das denn für eine Überlegung? Höhe OAZ anders angeben als tatsächlich und Verfahrweg auf Null setzen bringt doch nur falsche Ergebnisse. Mit den Werten deines Vorschlags läge die Brennebene bei 90mm über Tubus, mit den 10mm Foksuweg nach innen und dem "falschen" Wert von 80mm OAZ-Höhe hättest du also nur 20mm Backfocus zur Verfügung, anstatt der mind. 55mm für eine DSRL. :thumbdown:


    Gruß Stefan

  • Stefan


    74mm OAZ Höhe +10 gibst du in Mynewton 84mm OAZ Höhe an , Verstellweg 0mm , zusätzliche Höhe 55mm, dann ist höhe über Tubus 139mm, und der Backfocus ist bei eingefahrenem OAZ 65mm, in geplanter Arbeitsstellung 10mm ausgefahren genau die 55mm. Das da nur 20mm Backfokus rauskommen ist bei angegebener zusätzlicher Höhe von 55mm über OAZ gar nicht möglich, da machst du was ganz falsch , wenn man mal drüber nachdenkt wofür welcher Wert ist klappt das schon. :(

    Den OAZ kann man in die Tonne treten, der erlaubt da viel zu hoch für 2" nur 20mm ausgeleuchtetes Bildfeld.


    Gruß Frank

  • Hi Stefan,


    jetzt habe ich nochmals nachgemessen und sogar 43mm statt 37,5mmm erhalten. Das mit der Berücksichtigung des halben OAZ-Wegs habe ich jetzt verstanden :)


    Jetzt komme ich auf exakt 140cm Tubuslänge. Einzig und allein der Wert für den Fangspiegel (Begrenzte Faktoren des 100% FOV) hat sich von 15mm auf 7mm reduziert und wird rot angezeigt.


    Gruß,

    Raul

  • Hallo


    Vielleicht OAZ von Starlight oder Moonlight damit der FS nicht größer muss?


    Was ist eigentlich die genaue Zielstellung, bei Kamera mit großem Chip wird ein Komakorrektor rein müssen, wenn es nur für Planeten ist genügt aber auch die 7mm Ausleuchtung.


    Gruß Frank

  • Hi,


    für DeepSky erwarte ich demnächst einen Lacerta Newton 10". Der 12" Newton soll lediglich für Planeten eingesetzt werden. Einen Komakorrektor werden ich eventuell in Betracht ziehen, da es mit einem ADC doch besser funktioniert.


    Aktuell nutze ich übrigens einen OAz von Moonlite. Den CR2 50mm.


    Gruß,

    Raul

  • für DeepSky erwarte ich demnächst einen Lacerta Newton 10". Der 12" Newton soll lediglich für Planeten eingesetzt werden

    Für Planeten macht es eh nur Sinn, mit einer der gängigen CCD/CMOS Videokameras zu arbeiten, eine DSRL ist da nicht sinnvoll. Und damit musst du auch keine 55mm für den Backfocus einplanen. Einzig ein Filterrad im Hinterkopf behalten oder einplanen, wenn du eine sw-Kamera mit Filtern nutzen willst.

    Einzig und allein der Wert für den Fangspiegel (Begrenzte Faktoren des 100% FOV) hat sich von 15mm auf 7mm reduziert und wird rot angezeigt.

    Ist in dem Fall auch nicht so kritisch, die Ausleuchtung passt für die kleinen Chips der Videokameras noch halbwegs. Und wenn du die Fokusebene noch etwas näher zum Tubus bringst, wird auch der ausgeleuchtete Bereich wieder größer.


    Eine Frage aber noch- 12" für Planeten- wie willst du den Tubus montieren?


    Gruß Stefan

  • Hi,


    klar, ich werde für die Zelle mehrere Montierungspunkte setzen. Notfalls kann ich den Spiegel dann auch etwas weiter Richtung Tubusende schieben und dann rückt auch die Fokusebene näher an den Tubus.


    Aktuell habe ich eine Barlow, ein Filterrad, sowie die Kamera angeschlossen und vom eingefahrenen OAZ etwa 70mm bis zur Barlow.


    Den Tubus verwende ich auf einer EQ8-Montierung. Vorher hatte ich meinen aktuellen Tubus auf einer EQ6 verwendet gehabt. Für Planeten muss die Nachführung ja nicht exakt sein. Am Ende wurde es dann aber doch eine EQ8.


    Gruß,

    Raul

  • Ist in dem Fall auch nicht so kritisch, die Ausleuchtung passt für die kleinen Chips der Videokameras noch halbwegs. Und wenn du die Fokusebene noch etwas näher zum Tubus bringst, wird auch der ausgeleuchtete Bereich wieder größer.

    Also mit 66mm Fangspiegel statt 70mm ändert sich der Wertf ür den Fangspiegel (Begrenzte Faktoren des 100% FOV) auf 2mm statt 7mm. Das ist nochmals weniger. Mit Komakorrektor würde ich zwar wieder Näher an den FS kommen, aber ohne ist das schon ein ganzes Stück. Jetzt muss ich überlegen, ob ich nicht einfach Alternativ noch ein zweites Loch im Tubus einplane, um den HS notfalls zu verschieben. So kann ich einmal das Ganze auf Standard belassen, also wie mit dem alten Tubus. Und dann nochmals verbessert für bessere Ausleuchtung, falls ich Deep Sky betreiben möchte. Dazu muss ich ja nur statt den 43mm Fokusweg z.B. nur 10mm nehmen und dann den HS weiter nach hinten schieben und gewinne damit 7mm bei einem 66mm FS.


    Das wäre der einfachste Weg :) Für Planeten reichen wahrscheinlich auch noch 2mm.



    Übrigens mit Laser erhalte ich eine Brennweite von 1487mm


    Jetzt bekomme ich demnächst einen Tubus mit 1500m länge. Da werde ich wohl Eine Abstandplatte vom OAZ entfernen (10mm) und eventuell den Fokusweg von 43 mm auf 10mm reduzzieren. Dann kann ich Kamera mit barlow und Filterrad ohne Verlängerungshülse benutzen und bekomme zudem eine bessere Ausleuchtung. Falls ich dann doch mal einen Komakorrektor mit Kamera für Deep Sky benutzen möchte, könnte ich dann einfach den Hs näher montieren und die passenden Löcher vorbohren und dann einfach eine Verlängerungshülse hinzuziehen.


    Anbei meine neuen Daten für das neue Teleskop:



    Gruß,

    Raul

  • Moin Raul,

    bei der Ausleuchtung glaube ich nicht, dass man visuell ohne Weiteres einen Unterschied zwischen 2mm oder 20mm 100%-Ausleuchtung sehen kann, zumal der Verlauf mit zunehmender Gerätegröße immer flacher wird.
    Fotografisch wäre es vermutlich vorteilhaft, wenn der Chip zu 100% ausgeleuchtet wäre. Andererseits lassen sich Gradienten ja elektronisch entfernen. Wie gut, und mit welchen Aufwand, weiß ich nicht.
    Ich denke auch nicht, dass der Unterschied zwischen 22% und 24% Obstruktion gravierend ist. Fotografisch wohl noch weniger als visuell.


    Nachfolgend mal recht weit auseinanderliegende Konfigurationen. Allen gemein: 300mm Hsp Ø, 66mm Fsp-Ø, 1487mm Brennweite, Tubusinnen-Ø 345mm Tubuswandung 5mm.

    1.: Hoher Auszug (sollte grob dem vorhandenen entsprechen) mit 60mm Backfokus


    2.: Niedriger Auszug (75mm Tubus) mit 20mm Backfokus so, dass er voll eingefahren nicht in den Teleskoptubus ragt, um dort einen Filterschieber oder ein Filterrad einbauen zu können.


    3.: Niedriger Auszug mit 20mm Backfokus so tief wie möglich, ohne dass der OAZ-Tubus in die 100%-Ausleuchtungszone ragt. Visuell dürfte das eher unbedeutend sein. Fotografisch bekommt man vermutlich ein paar Spikes dazu.


    Geometrisch sieht das dann ungefähr so aus (ohne Gewähr):


    Die Ausleuchtung dazu in etwa so:

    Überschrieben mit Distanz zur Achse (Bildradius). Je Konfiguration 4 Zeilen.

    1.: % Ausleuchtung (Lichtverlust durch zentrale Abschattung nicht berücksichtigt)

    2.: Gewinn in mag (Lichtverlust durch zentrale Abschattung berücksichtigt)

    3. und 4. wie vor, aber mit Korrektor. Hier Paracorr 2.



    Warum erwägst du den Tausch des Hauptspiegels? Ist der aktuelle nachgemessen nicht gut (genug)?

    Wenn getauscht werden soll: Warum 10cm mehr Brennweite? Mechanisch passt dann nichts mehr und das Gerät wäre gefühlt vom Start weg wieder eine Baustelle.


    Bezüglich der Fokuslage: Aus dem geschriebenen schließe ich, dass keine Spar-Notwendigkeit besteht. Wäre nicht der Paracorr eine sinnvolle Option? Dessen Fokuslage ist unwesentlich anders als die der gängigen Okulare. Soll heißen: der funktioniert auch bei visuell ausgelegtem Gerät. Wenn ein Spiegel mit längerer Brennweite in Betracht gezogen wird, sollten die 15% Brennweitenverlängerung imho nicht das Ausschlusskriterium sein.

    Astro-Kameras mit integrierten Filterrädern OAG haben ggf. andere Aforderungen und benötigen ggf. mehr Weg, als hinter dem Paracorr zur Verfügung steht.


    In jedem Fall weiter viel Spaß beim tüfteln.


    CS

    Harold

  • Hi Harold,


    deine Beitrag muss ich mir mal in Ruhe später durchlesen.

    Warum erwägst du den Tausch des Hauptspiegels? Ist der aktuelle nachgemessen nicht gut (genug)?

    Wenn getauscht werden soll: Warum 10cm mehr Brennweite? Mechanisch passt dann nichts mehr und das Gerät wäre gefühlt vom Start weg wieder eine Baustelle.


    Bezüglich der Fokuslage: Aus dem geschriebenen schließe ich, dass keine Spar-Notwendigkeit besteht. Wäre nicht der Paracorr eine sinnvolle Option? Dessen Fokuslage ist unwesentlich anders als die der gängigen Okulare. Soll heißen: der funktioniert auch bei visuell ausgelegtem Gerät. Wenn ein Spiegel mit längerer Brennweite in Betracht gezogen wird, sollten die 15% Brennweitenverlängerung imho nicht das Ausschlusskriterium sein.

    Astro-Kameras mit integrierten Filterrädern OAG haben ggf. andere Aforderungen und benötigen ggf. mehr Weg, als hinter dem Paracorr zur Verfügung steht.

    Zum Skywatcher Spiegel liegen mir keine Daten vor. Zunächst einmal wollte ich unbedingt einen Carbontubus, wegen dem Gewicht und aufgrund der Wärmeausdehnung. Zu einem 1500mm habe ich mich deshalb entschlossen, weil die Spiegelzelle von TS für die ONTC Serie etwas tiefer in den Tubus montiert wird und ich zu dem Zeitpunkt auch noch nicht wusste, ob es ein SPiegel von Orion Optics oder einem anderen Hersteller werden würde.


    Letztenendes habe ich mich für das Spiegelschleifen entschieden. Gemacht wird das bei AstroReflect in Bulgarien mit Zertifikat und Ausmessung. Als Fangspiegel habe ich mir einen von Antares gegönnt.Ob diese Komponenten alle wirklich so viel mehr bringen, wird sich nächstes Jahr zeigen. Und da ich die HS-Zelle variabel anbringen kann, wäre das eine gute Idee, Bohrungen so durchzuführen, dann ich mir z.B. bei der Montage einer Planetenkamera mit Filterrad die Verlängerungshülse spare. Dann habe ich mehr Ausleuchtung, auch wenn nicht nötig, und weniger Zubehör dazwischen, das ja gerne mal verkippen kann, wenn das Momenten darauf zu groß ist.



    Gruß,

    Raul

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